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17.09.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Dobrindt legt Strategiepapier für automatisiertes und vernetztes Fahren vor

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2:30 Min. Lesedauer

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Bundesverkehrsminister Dobrindt hat eine nationale Strategie zum automatisierten Fahren auf der IAA vorgestellt. Ziel sei, Deutschland zum Leitmarkt für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge zu machen. Beim Datenschutz gibt es eine klare Aussage: Die Daten gehören dem Nutzer

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat am Mittwoch, 16. September 2015, bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) seine "Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren" vorgelegt, die vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Außerdem empfing er EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc und die Verkehrsminister der übrigen G7-Staaten.

"Deutschland hat eine umfassende Strategie für das automatisierte und vernetzte Fahren entwickelt. Wir berücksichtigen alle relevanten Handlungsfelder, um das automatisierte und vernetzte Fahren auf die Straße zu bringen - von Recht über Infrastruktur bis Datenschutz. Wir wollen unsere Erfolgsgeschichte beim Automobil digital fortschreiben und die Wachstums- und Wohlstandschancen der Mobilität 4.0 nutzen. Mein Ziel ist, dass Deutschland Leitanbieter für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge ist und zum Leitmarkt wird", erklärte Dobrindt.

Die "Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren" sieht in fünf Handlungsfeldern vielfältige Maßnahmen vor. Beispiele:

  • Infrastruktur: Der flächendeckende Ausbau eines leistungsstarken mobilen Breitbandnetzes soll eine Echtzeit-Vernetzung der Fahrzeuge untereinander und mit der Infrastruktur ermöglichen.
  • Recht: Es wird ein Rechtsrahmen geschaffen, in dem künftig ein automatisiertes und vernetztes Fahrzeug selbstständig Fahraufgaben übernehmen kann, ohne dass der Fahrer das System permanent überwachen muss.
  • Innovation: Um Innovationen im Realbetrieb zu erproben, errichtet das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gemeinsam mit der Automobilindustrie und der Digitalwirtschaft das "Digitale Testfeld Autobahn" auf der A9 in Bayern. Alle Beteiligten haben diesbezüglich die Weichen mit einer Innovationscharta bereits gestellt.
  • IT-Sicherheit: Gemeinsam mit der Industrie und der Wissenschaft werden IT-Sicherheitsstandards für Fahrzeuge entwickelt, um Hackerangriffe zu verhindern. Die Standards sollen in weltweit verbindliche Regelungen überführt werden.
  • Datenschutz: Die Fahrer automatisierter und vernetzter Fahrzeuge müssen über die Erhebung und Verwertung von Daten informiert werden - und ihre Einwilligung geben. Die Daten gehören dem Nutzer.

"Das automatisierte und vernetzte Fahren wird die Verkehrssicherheit erhöhen, den Verkehrsfluss deutlich verbessern und die Kapazitäten steigern. Fahrer und Umwelt werden entlastet, zusätzliche Wertschöpfung generiert und neue Arbeitsplätze geschaffen", betonte Dobrindt.

Audi-Chef Rupert Stadler präsentierte dem Bundesverkehrsminister und den G7-Verkehrsministern den Audi A7 Piloted Driving Concept "Jack" und den neuen Audi A4. In seiner Präsentation führte Stadler ihnen den aktuellen Stand der Fahrassistenzsysteme vor. Als langfristiges Ziel kündigte Dobrindt "die komplett vernetzte Straße" an, die Staus und Umweltbelastungen reduziert und die Infrastruktur optimal auslastet.

Nach einer vom Wirtschaftsministerium vorgelegten Studie wird hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen bis 2020 technisch möglich sein. Fahrerlose Fahrzeuge sind auf öffentlichen Straßen aber erst weit nach 2020 zu erwarten. Die Wertschöpfung im Bereich der Fahrerassistenzsysteme und der hochautomatisierten Fahrfunktionen am Standort Deutschland schätzen die Gutachter für 2025 auf rund 8,4 Milliarden Euro. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte: "Dem automatisierten und vernetzten Fahren gehört die Zukunft. Automatisiertes Fahren ist ein wichtiger Treiber für Innovationen und Wertschöpfung.” Es sei daher wichtig, dass die deutsche Automobilindustrie ihre führende Position behauptet."

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