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06.03.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

La Ferrari: Sportwagen mit Hy-Kers-System und 708 kW Leistung

verfasst von: Katrin Pudenz

4 Min. Lesedauer

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Schlichter Name, begrenzte Stückzahl, enorme Leistung: der italienische Automobilhersteller für Sportwagen und Formel-1-Fahrzeuge Ferrari hat in Genf auf dem Autosalon das Geheimnis um seine neuste Schöpfung gelüftet. La Ferrari heißt das limitierte Sondermodell, von dem lediglich 499 Stück gebaut werden und das von einem Hy-Kers-System angetrieben wird.

Das Modell beschleunigt in weniger als 3 s von 0 auf 100 km/h und von 0 auf 200 km/h in weniger als 7 s. Auf der Hausstrecke ist der La Ferrari mit unter 1,20 min 5 s schneller als das Modell Enzo und mehr als 3 s schneller als der F12 Berlinetta. Die Höchstgeschwindigkeit des Neuen liegt über 350 km/h.

Der La Ferrari ist das erste Ferrari-Modell, das von einem Hy-Kers-System angetrieben wird. Der Zwölfzylinder-Verbrennungsmotor mit 6262 Kubikzentimeter Hubraum leistet 800 PS, umgerechnet rund 588 kW und erreicht eine maximale Drehzahl von 9250/min. Weitere Charakteristika sind ein sehr hohes Verdichtungsverhältnis von 13,5:1 und eine hohe spezifische Leistung von 128 PS pro Liter. Der Motor ist mit einem 163 PS (120 kW) starken Elektromotor gekoppelt und erreicht eine kombinierte Höchstleistung von 963 PS (etwa 708 kW). Das maximale Drehmoment beträgt mehr als 900 Nm.

Das Hybridsystem besteht aus zwei in Zusammenarbeit mit Magneti Marelli entwickelten Elektromotoren - einer versorgt die Antriebsräder, der zweite die Fahrzeugsysteme - und einem Batteriepack bestehend aus zwei Zellen, das am Boden des Chassis platziert ist und in der Racing-Abteilung, die auch das Kers-System für den F138 baut, montiert wird. Aufgrund der Erfahrung der Racing-Abteilung gelang es, die einzelnen Komponenten in Größe und Gewicht zu reduzieren. So wiegen die Batterien 60 kg. Die Batterien werden beim Bremsen (auch bei scharfen Bremsmanövern mit aktiviertem ABS), oder auch jedes Mal, wenn der V12-Motor ein höheres Drehmoment erzeugt als erforderlich, beispielsweise bei Kurvenfahrten, aufgeladen. Im letzten Fall wird das überschüssige Drehmoment nicht an die Räder geleitet, sondern in Energie umgewandelt und in den Batterien gespeichert. Der Elektromotor ist mit dem F1-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt. Dadurch verteile sich das Gewicht optimal und die Energieeffizienz werde verbessert, da das Drehmoment sofort für die Räder sowie für das Aufladen des Elektromotors verfügbar sei.

Die Hybrid-Technik Hy-Kers soll den Spagat zwischen höchster Leistung und geringem Schadstoffausstoß ermöglichen. Das neue Modell stößt 330 g/km CO2 aus - ohne dabei auf einen reinen Elektro-Antrieb zu setzen, wie es aus Genf heißt. Das Hy-Kers-System soll zukünftig möglich machen, dass ein Fahrzeug mithilfe von elektrischer Energie mehrere Kilometer weit fahren kann. Bei Tests in der Entwicklungsphase habe die vollelektrische Version des La Ferrari einen CO2-Ausstoß (kombiniert) von 220 g/km erreicht.

Das Chassis des La Ferrari besteht aus vier verschiedenen Kohlefaserarten, die allesamt in der Racing-Abteilung handlaminiert und autoklavgehärtet wurden, wobei das gleiche Design und die gleichen Produktionsmethoden wie bei einem F1-Rennwagen eingesetzt wurden. So konnte das Design optimiert werden. Verschiedene Elemente wie zum Beispiel die Sitze oder auch das Batteriefach wurden zur Erhöhung der Verwindungssteifheit ( plus 27 Prozent) und der Trägerfestigkeit (plus 22 Prozent) bei gleichzeitiger Verringerung des Gesamtgewichts in das Chassis integriert.

Aerodynamik

Die aktive Aerodynamik spielte bei der Entwicklung eine entscheidende Rolle, da sie eine Anpassung der Fahrzeugkonfiguration und damit die Leistung des La Ferrari erst möglich macht, wie die Experten erläutern. Zur Steigerung der Effizienz verfügt das Fahrzeug über Aerodynamik-Elemente im Frontbereich (Diffusoren und Leitbleche am Unterboden) sowie am Heck (Diffusoren und Heckspoiler), die bei Bedarf Anpresskraft generieren, ohne den Strömungswiderstand zu erhöhen. Diese Elemente werden basierend auf mehreren Leistungsparametern, die von der dynamischen Fahrzeugkontrolle in Echtzeit überwacht werden, automatisch gesteuert. Auf diese Weise ist stets eine ideale, auf die Fahrbedingungen abgestimmte Konfiguration gewährleistet.

Kontrollsysteme

Ein weiterer neuartiger Aspekt ist die Integration der aktiven Aerodynamik und des Hybridsystems mit anderen dynamischen Kontrollsystemen. Das Fahrzeug antwortet auf das Verhalten des Fahrers. Die von Ferrari entwickelten Algorithmen sollen für die perfekte Abstimmung zwischen Elektro- und V12-Motor sorgen und damit für ideales Ansprechverhalten. In der Kurve hält das Hy-Kers-System die Drehzahl des V12 beispielsweise hoch, um die Beschleunigung am Kurvenausgang zu verbessern. Das Brembo-Bremssystem des Sportwagens ist ebenfalls mit dem Hybridsystem gekoppelt und verfügt über mehrere neue Komponenten, wie beispielsweise neue leichte Bremssättel, die so gestaltet sind, dass sie optimal auskühlen, sowie Karbon-Keramik-Bremsscheiben in neuer stofflicher Zusammensetzung.

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