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27.05.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Vorausschauende Reichweitenberechnung: Simplify your Drive für Elektrofahrzeuge von Continental

verfasst von: Katrin Pudenz

3:30 Min. Lesedauer

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Wie eine leichte Bedienung und eine intelligente Vernetzung von Navigationsdaten und Fahrzeugelektronik zu einem erfolgreichen Mittel gegen Reichweitenangst ("Range Anxiety") bei Elektrofahrzeugen werden kann, soll das Continental-Konzeptfahrzeug namens "Simplify your Drive für Elektrofahrzeuge" erlebbar machen.

"Bis dato haben Fahrzeuge die verbleibende Reichweite über den Durchschnittsverbrauch der letzten gefahrenen Kilometer abgeschätzt. Mit Simplify your Drive für Elektrofahrzeuge drehen wir den Spieß um und lassen das Fahrzeug nach vorne blicken", erklärt Ralf Lenninger, Leiter der Strategie- und Entwicklungsabteilung der Division Interior bei Continental. "So treffen wir eine viel genauere Aussage über die Reichweite und können dem Fahrer die Angst nehmen, mit leerer Batterie liegen zu bleiben."

Die vorausschauende Reichweitenberechnung bezieht dabei laut Zulieferer topographische Daten aus der Navigation im sogenannten eHorizon (elektronischer Horizont) und zusätzliche Energieverbraucher an Board mit ein. Die Elektronik wisse, ob die Route über die Autobahn, durch die Stadt oder auf der Landstraße verläuft, ob die Strecke eher bergauf oder bergab führt oder ob der Fahrer gerade die Heizung oder Klimaanlage nutzt. Sollte die Batterieladung nicht ausreichen, um das Ziel zu erreichen, schlage Simplify-your-Drive Lösungsmöglichkeiten vor; wie beispielsweise das Abschalten zusätzlicher Energieverbraucher oder einen Zwischenstopp an einer Ladesäule entlang der geplanten Route.

Das EV per Knopfdruck auf die Fahrt einstellen

Beim Start kann der Fahrer dem Elektrofahrzeug einfach via Tastendruck auf den Touchscreen in der Mittelkonsole mitteilen, was geplant ist, indem ein entsprechendes Fahrprofil eingestellt wird. Die Wahlmöglichkeiten, die der Fahrer hat, erklären die Experten des Zulieferers folgendermaßen: Wählt der Fahrer beispielsweise das "Reise-Profil" für eine längere Strecke, wird er von dem Fahrzeug unmittelbar zur Zieleingabe aufgefordert. Simplify-your-Drive errechnet daraufhin, ob das Ziel mit der Batterieladung erreicht werden kann und priorisiert die fahrzeuginternen Zusatzverbraucher hinsichtlich optimierter Reichweite. Im sogenannten "Fun-Profil" sucht das EV direkt nach Ladestationen entlang der Route. Wählt der Fahrer das "Stadt-Profil" bezieht sich die Reichweitenberechnung auf die in der Navigation voreingestellte Heimatadresse.

Kommt das Fahrzeug in einen Bereich, von dem aus das Erreichen der Heimatadresse knapp wird, zeigt es dem Fahrer die möglichen Optionen: die Rückfahrt antreten, zusätzliche Energieverbraucher abstellen oder eine Ladesäule in der Nähe.

In welchem Profil sich das Fahrzeug gerade befindet, könne der Fahrer zudem mit einem Blick erkennen. Denn je nach Profil ändere sich das Design der Anzeige im Kombiinstrument, das komplett aus einem 12,3 Zoll großen Bildschirm besteht. Auch in der Mittelkonsole zeige das Touchdisplay Informationen über das Fahrprofil, aus der Navigation, dem Infotainment oder der Klimasteuerung.

Telematik und Reifendrucküberwachung

Wird das Simplify-your-Drive-Fahrzeug aufgeladen, kann der Fahrer mithilfe des Telematiksystems Auto Linq für Elektrofahrzeuge, den Ladevorgang jederzeit online überwachen oder sich eine SMS wie auch eine E-Mail schicken lassen, wenn der gewünschte Ladezustand erreicht ist. In Zukunft könne diese Funktion auch direkt mit der Reichweitenberechnung verknüpft werden. Das Fahrzeug melde, sobald die Batterieladung für die geplante Strecke ausreicht. Darüber sollen sich per Telematik und dem Intelligenten Antennenmodul zukünftig auch Echtzeitdaten über aktuelle Verkehrslage oder Wetter mit in die Berechnung einbeziehen lassen. Aber auch weitere Funktionen im Fahrzeug, können die Berechnung der Reichweite noch genauer machen, wie die Interior-Experten des Zulieferers erläutern. Neuartige in der Lauffläche des Reifens montierte Reifendrucksensoren von Continental, können Reifendruck, -temperatur und die genaue Beladung des Fahrzeugs errechnen und zusätzlich den Rollwiderstand der Reifen mit in die Reichweitenkalkulation einbeziehen. Die daraufhin berechneten Lösungsvorschläge, um ein Ziel mit der vorhandenen Batterieladung zu erreichen, könnten so in Zukunft beinhalten, die Motorleistung auf ein bestimmtes Niveau zu drosseln, den Reifendruck in Abhängigkeit der Beladung anzupassen oder eine nach aktueller Verkehrslage effizientere Route zu fahren.

Tipp der Redaktion Automobil- und Motorentechnik:

Lesen Sie zu diesem Thema auch einen Fachartikel aus ATZelektronik 2/2013 zur Reifendruckkontrolle. Denn die aktiv messenden "Tire Pressure Monitoring Systems" (TPMS) bieten mehr als die exakte Überwachung des Luftdrucks, wie die Autoren von Zulieferer Continental erklären.

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