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17.06.2013 | Automobilelektronik + Software | Nachricht | Online-Artikel

Car-to-X: Mercedes lässt Autos miteinander kommunizieren

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2:30 Min. Lesedauer

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Mercedes-Benz bringt noch in diesem Jahr im Rahmen seiner "Intelligent Drive"-Strategie die Car-to-X-Technologie in Serienfahrzeuge, gibt der Stuttgarter Automobilhersteller bekannt. Im ersten Schritt werde dazu das Drive Kit Plus genutzt, das in Kombination mit einem Smartphone und der von Mercedes-Benz entwickelten Digital DriveStyle-App das Fahrzeug gleichzeitig zum Sender und Empfänger von Informationen macht. Fahrer sollen so schnell vor Geisterfahrern oder gefährlichen Witterungsbedingungen gewarnt werden.

Gefahrenstellen früher erkennen

Daimler nutzt diesen mobilfunkbasierten Ansatz, da er die schnellste Verbreitung verspreche. Im Sinne eines hybriden Ansatzes könnten die Systeme auch in Richtung der sogenannten ad-hoc Kommunikation zwischen Fahrzeugen erweitert werden.

Viele Gefahren könnten Mercedes-Benz-Pkw aufgrund der nahtlosen Integration des Car-to-X-Systems in die Fahrzeugsysteme automatisch erkennen, ohne dass es einer Aktivität des Fahrers bedarf. Für Gefahren, die nicht oder noch nicht automatisch detektierbar sind, sei eine manuelle Meldemöglichkeit geschaffen worden. Per Knopfdruck sollen sich Liegenbleiber oder Tiere auf der Fahrbahn, Geisterfahrer oder verlorene Ladung in die Mercedes-Cloud melden lassen. Diese sendet dann eine Warnmeldung an alle Car-to-X-Fahrzeuge in der Nähe.

Die Car-to-X-Technik arbeitet im Hintergrund, um den Fahrer so wenig wie möglich abzulenken, betont Daimler. Auch deswegen beschränke sich das System auf die Meldung hochaktueller Informationen über tatsächlich vorhandene Gefahren.

Modularer Ansatz

Durch die Integration der Car-to-X-Technik in das Drive Kit Plus und die Digital DriveStyle-App will Mercedes-Benz die Voraussetzung dafür schaffen, dass möglichst viele Kunden von der Car-to-X-Technik profitieren können. Denn das Drive Kit Plus soll sowohl für Neufahrzeuge bestellt wie auch als Nachrüstlösung in Bestandsfahrzeugen verbaut werden.

Da der Nutzen von Car-to-X-Systemen mit jedem weiteren Teilnehmer steigt, werde der Austausch von Daten, zum Beispiel zu gemeldeten Gefahrenstellen, mit anderen Fahrzeugherstellern angestrebt. Daimler arbeite als Gründungsmitglied des "Car 2 Car Communication Consortium" aktiv auf ein europaweit standardisiertes System zur Car-to-X-Kommunikation hin.

Die Car-to-X-Technik erweitert die bisherige Fahrzeugsensorik, wie beispielsweise Radar- oder Kamerasysteme, deutlich. Sie ermöglicht einen Blick um die Ecke oder durch Hindernisse hindurch und trägt dazu bei, einen blinden Fleck der bisherigen Sensorik abzubauen. In dieser Erweiterung des Horizonts der Telematik liegt das große Potential dieser Technik, betont Daimler. "Mit der Car-to-X Kommunikation haben wir eine Basistechnologie zur Marktreife entwickelt, die künftig eine neue Generation von Fahrerassistenzsystemen ermöglichen wird", erläutert Professor Dr. Thomas Weber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung. "Durch intelligente Fusion unterschiedlichster Sensordaten erhalten wir ein sehr genaues Abbild auch der weiter entfernten Fahrzeugumgebung – was uns auch bei der Weiterentwicklung unserer autonomen Fahrfunktionen im Auto hilft."

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