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09.04.2013 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Dossier Bitcoin: Heißes Eisen oder bessere Währung?

verfasst von: Stefanie Hüthig

2:30 Min. Lesedauer

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Der Bitcoin hat es in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen geschafft. Zum einen, weil sich die virtuelle Währung in den vergangenen Wochen von einem Höchststand zum nächsten hangelte, zum anderen, weil ein IT-Schädling Rechner befällt, um Bitcoins zu scheffeln, und damit die Rallye gefährdet.

Auf derzeit knapp unter 150 Euro bringt es der Kurs des Bitcoin am Morgen des 9. April 2013. Noch Ende März schrieb „Spiegel Online“ wie viele andere Medien, denen die Währung eine Berichterstattung wert war, bei einem Kurs von 85 US-Dollar von einem „Allzeithoch“ und zeichnete die Entwicklung des Bitcoin von einem ersten Hoch – 30 Dollar – im Sommer 2011 über den Fall auf Centstärke in Folge von Hackerangriffen und Datendiebstahl und den Wiederanstieg auf zehn Dollar im vergangenen Jahr nach. „Ob der aktuelle Rekordkurs direkt mit der Finanzkrise zusammenhängt oder nur Geschäftemacher ein bisschen Spielgeld verzocken, ist unklar“, so die Autoren. In Zypern, wo die Bürger im Zuge der Krise Teile ihrer Spareinlagen verlieren könnten, so der Bericht weiter, wolle ein Unternehmer jedenfalls einen ersten Bitcoin-Geldautomaten aufstellen.

Virtuelle Währung im Fokus von Betrügern

Experten warnen vor einer Spekulationsblase, wie „Heise Online“ in "Bitcoin trotz Hackerattacken auf nächstem Rekordhoch" schreibt. Mt.Gox, die als am größten geltenden Handelsplattform für Bitcoins, meldete Anfang April ihre schlimmste Verzögerung im Handel bisher aufgrund einer so genannten DDoS-Attacke. DDoS steht für Distributed-Denial-of-Service, bezeichnet einen großflächigen Angriff auf die Verfügbarkeit einzelner Systeme und zählt zu den typischen Schadfunktionen der organisierten Internetkriminalität.

Überdies scheffelt eine Malware aktuell Bitcoins, wie der Newsdienst „Pressetext“ unter Berufung auf die Kaspersky Labs ebenfalls Anfang April meldete. Die Hintermänner setzten dabei auf Skype-Nachrichten mit Links zu angeblichen Fotos. Öffnen Nutzer diese, fangen sie sich einen Trojaner ein, der weitere Software nachlädt – ein „klassischer Social-Engineering-Trick“. In der Folge werden für die Drahtzieher Bitcoins erzeugt.

Wie Bitcoins entstehen

Doch wie werden Bitcoins überhaupt generiert? Jede dieser Münzen, schreibt Bankfachklasse-Herausgeber Jürgen Muthig in einem Grundlagenartikel, existiert in Form einer digitalen Zeichenkette. „Jeder, der mit Bitcoins zahlen möchte, muss die passende Netzwerk-Software auf seinem Rechner installieren, und bekommt automatisch und kostenlos eine Kontonummer zugewiesen. Die Kontonummer des Empfängers einer Überweisung wird mittels des Verschlüsselungsalgorithmus in die Zeichenkette der erhaltenen Bitcoins eingearbeitet“, so der Autor.

Zur Inflation könne es theoretisch nicht kommen: Der zugrunde liegende Rechenalgorithmus halte nur Lösungen für 21 Millionen Münzen parat, danach sei Schluss. Im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen basiere die virtuelle Währung auf einem Computernetzwerk und unterliegt keiner zentralen Kontrolle, erklärt Muthig. In "Bitcoin: Eine erste Einordnung" stellen die Wissenschaftler Dr. Christian Sorge und Dr. Artus Krohn-Grimberghe einen weiteren interessanten Aspekt dar: Das Fehlen einer zentralen Instanz oder einer Oligarchie von Intermediären, das die Blockade von Transaktionen schwierig macht. Diese Eigenschaft des Bitcoin wird immer wieder als Vorteil erwähnt – so auch in "Bitter to Better – How to Make Bitcoin a Better Currency".

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