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30.10.2014 | Bankenaufsicht | Interview | Online-Artikel

„Unsere Möglichkeiten der Kompensation sind begrenzt“

verfasst von: Stefanie Burgmaier

1:30 Min. Lesedauer

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Joachim Wuermeling, Chef des Verbands der Sparda-Banken, über die stabilisierende Wirkung von kleineren und mittleren Geldhäusern, ihre Benachteiligungen durch die Regulierung und die Zukunft der Filialen.

Der deutsche Bankenmarkt mit seinen vielen kleinen und mittleren Instituten ist einmalig in Europa. Die Kleinteiligkeit war in der Finanzkrise ein Schutzschirm. Haben Sie den Eindruck, dass andere Länder nach dieser Erfahrung nun ihre Großbanken zerschlagen, um sich stabiler aufzustellen?

Wuermeling: Nein, ganz im Gegenteil. Wir haben eher den Eindruck, dass die Konzentration auch in Deutschland durch die Umfeldbedingungen gefördert wird. Man kann das auch ganz konkret an Zahlen festmachen. Nach einer Studie des Deutschen Instituts der Wirtschaft hat der Marktanteil der fünf größten Banken in Deutschland seit der Finanzkrise von 22,7 auf 33 Prozent zugenommen. Wir sind also eher in einer Konzentrationsbewegung. Der verschärfte Druck durch die regulatorischen Bedingungen, das Niedrigzinsniveau und den immer härteren Wettbewerb führen zu Zentralisierung und nicht zu Dezentralisierung. Das sehen wir kritisch, weil es für die Finanzstabilität nachteilig ist.

Wo genau sehen Sie die Nachteile?

Wuermeling: Mit einem zentralisierten Bankensektor gehen konzentriertere Risiken einher - vor allem durch die allen Banken gemeinsame Abhängigkeit von den Bewegungen auf den globalen Finanzmärkten. Bei uns Sparda-Banken, aber auch bei vielen anderen kleinen Instituten, kommen das Aktiv- und Passivgeschäft aus der Region. Krisen außerhalb haben auf unsere Bilanzen und unsere Stabilität kaum Auswirkungen.

Aber sind die kleinen Banken nicht genauso, wenn nicht gar stärker von der Niedrigzinsphase betroffen als die großen Konkurrenten?

Wuermeling: Das Niedrigzinsniveau trifft alle Geschäftsmodelle, insbesondere aber fokussierte Ansätze. Wenn man wie wir ausschließlich Privatkunden bedient und das klassische Kreditgeschäft betreibt, dann ist das Zinsergebnis der entscheidende Faktor in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Wenn das Zinsergebnis zurückgeht, können wir das nicht durch Geschäfte im Investmentbereich, bei Gewerbeimmobilien oder in der Unternehmensfinanzierung kompensieren.

Das vollständige Interview lesen Sie in Bankmagazin 11/2014.

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