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16.04.2014 | Bankstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Welche Taktik aus der Krise hilft

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Banken haben Erfahrung mit Krisen. Dabei haben sie gelernt, dass sich eine klare Taktik und schnelles Handeln auszahlen. Sabine Katzdobler erklärt, welche Instrumente am besten greifen.

In Krisenzeiten geht es Banken nicht anders als anderen Unternehmen, die aufgrund des wirtschaftlichen Marktumfelds, gesetzlicher Anforderungen oder eigenen Verschuldens in Probleme geraten. Maßnahmen zur Krisenbewältigung müssen dann möglichst schnell, glaubhaft und maßgeschneidert in Angriff genommen werden. Dabei kommt es laut Springer-Autorin Sabine Katzdobler vor allem auf die Balance zwischen Strategie und Taktik an.

Krisenmanagement ist zu 80 Prozent Taktik

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Erstaunlich ist, dass sich die Unternehmensverantwortlichen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten im praktischen Management zu 80 Prozent der Taktik widmen und nur zu 20 Prozent der Strategie, wie Katzdobler im Kapitel "Taktische Maßnahmen mit rasch spürbaren Wirkungen" (Seite 11 - 32) ihres Buchs "Strategie und taktische Maßnahmen in Krisenzeiten" analysiert. Die Autorin hat unter anderem Krisenmaßnahmen österreichischer Unternehmen untersucht, die deren Erfolg hauptsächlich prägen. Dabei macht sie deutlich, dass es in akuten Krisensituationen weniger um Innovationen geht als um operative Schritte, die mit möglichst geringem Aufwand durchgeführt werden und schnell wirken müssen. Dabei sollten Unternehmen die Prioritäten klar setzen, um eine Wirtschaftskrise zu überleben.

Fünf Säulen guter Krisenstrategien

Typische Maßnahmen für das Krisenmanagement sind die

  • Preisgestaltung basierend auf Kosten, Wettbewerb und Kundennutzen,
  • Kosteneinsparungen bei strategischen Geschäftseinheiten,
  • offensive und defensive Kommunikationsstrategien,
  • prozyklische Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Marketing und
  • die Implementierung von Strategien und Aktionsplänen.

Ein Beispiel für eine gelungenen Umgang mit der Krise war übertragen auf den Bankenbereich das finanzielle Eingreifen der Europäischen Zentralbank. Durch ihre schnelle und umfassende Geldversorgung stabilisierte sie europäischen Kreditinstitute. Ein anderes Beispiel für akutes Krisenmanagement sind Maßnahmen zur Kostensenkung bei Banken und Sparkassen, wie die Ausdünnung der Filialnetze in den vergangenen Jahren. Umgekehrt kann ein schlechtes Krisenmanagement zu Verlusten bei Aktien eines börsennotierten Unternehmens führen. Der Kursrutsch kann durch schlechte Kommunikation oder falsche strategische Maßnahmen ausgelöst werden, etwa wenn Störfälle oder Produktionscrashs eines Unternehmens bekannt werden.

Gute Krisenkommunikation steigert die Reputation

Ein weiterer wichtiger Faktor in Krisenlagen ist eine proaktive Kommunikationspolitik. Sie wird von Führungskräften in der Wirtschaft genutzt, um das Vertrauen im Markt wiederherzustellen, wie die Autorin darlegt. "Eine offensive Kommunikation stützt die Reputation einer Organisation in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, ein exzellenter Firmenruf dämpft Verluste mehr als jene der Unternehmen mit einem schlechten Ruf", schreibt Katzdobler. Kreditinstitute haben hier in den eigenen Reihen durch weitreichende Compliance- und Kommunikationsleitlinien den Grundstein für ein solides Krisenmanagement gelegt.

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