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26.07.2012 | Bankvertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Europäische Bankkunden sind verunsichert

verfasst von: Barbara Bocks

2 Min. Lesedauer

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Die Eurokrise und das fehlende Vertrauen in die Banken treiben in Griechenland mitunter seltsame Blüten: Staubsauger, das Tiefkühlfach oder auch eine Mehltüte dienen mittlerweile manchen Bankkunden als Verstecke für ihre Ersparnisse, wie Zeit online in einer Fotoserie von Salvatore Vinci zeigt. Auch im restlichen Europa schwindet laut einer jüngsten Studie von Ernst & Young mehr und mehr das Vertrauen in die Bankenbranche.

Mehr als 80 Prozent der Griechen und 76 Prozent der Spanier haben laut einer internationalen Studie von Ernst & Young, bei der 28.521 Bankkunden weltweit zu ihrem Vertrauen zu Banken befragt wurden, ihr Vertrauen in den Bankensektor verloren.

Hierzulande sieht die Lage etwa besser aus. So gab nur jeder fünfte Befragte der 1.003 befragten deutschen Bankkunden in der Umfrage an, nur wenig Vertrauen in die Sicherheit von hiesigen Bankeinlagen zu haben. Jedoch hat mehr als jeder zweite Bankkunde in Deutschland (58 Prozent) heute weniger Vertrauen in die Bankenbranche als vor 12 Monaten, wie Ernst & Young herausfand. Als wichtigste Gründe für ihren Vertrauensverlust nennen die Kunden ihre Unzufriedenheit mit Art und Umfang der Bonuszahlungen ihrer Banken (56 Prozent) und makroökonomische Gründe (55 Prozent).

Fokus mehr auf den Kundenbedarf richten

Bei fast der Hälfte der Befragten deutschen Kunden (42 Prozent) war außerdem eine schlechte Beratungsqualität der Anlass für den Vertrauensverlust.„Die Bankkunden fürchten nicht nur einen Wertverlust ihrer Anlagen durch die unsichere gesamtwirtschaftliche Lage. Sie fürchten auch, bei ihrer Bank nicht das beste Angebot und die beste Beratung zu bekommen", sagt Trinkaus von Ernst & Young.

Eine jüngste Studie von Stiftung Finanztest, bei der 154 Beratungsgespräche von deutschen Bausparkassen bewertet wurden, belegt diese Befürchtungen. Von Januar bis April dieses Jahres untersuchten die Tester jeweils sieben Filialen von 22 Bausparkassen. 18 Institute haben sich mindestens eine Fehlberatung geleistet, erklärten die Verbraucherschützer. Knapp die Hälfte der 154 Beratungen von Testkunden bewerteten die Verbraucherschützer allerdings mit gut oder sehr gut, wie Spiegel online berichtete.

Ähnlich sehen die Ergebnisse einer Befragung des Nachrichtensenders n-tv zusammen mit dem Deutschen Institut für Service-Qualität aus, die die Beratungsqualität von 19 regionalen und überregionalen Filialbanken getestet haben. Diese wurde zwar insgesamt als gut bewertet, allerdings sollten die untersuchten Banken die Analyse des Kundenbedarfs noch verbessern. "Rund ein Drittel der Berater fragte beispielsweise nicht gezielt nach den Wünschen der Kunden, die finanziellen Rahmenbedingungen spielten oftmals nur eine untergeordnete Rolle", kritisiert Markus Hamer, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts.

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