"Die Automobilindustrie muss schneller und flexibler reagieren"

Die Automobilindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der die Produktionstechnik vor neue Herausforderungen stellt. Christina Franke betont die Notwendigkeit, Software und Hardware stärker zu trennen, um die Fertigung maximal flexibel zu gestalten. Die softwaredefinierte Fertigung, die an Beispielen aus der Online-Shopping-Branche orientiert ist, zielt darauf ab, Produktionssysteme dynamisch an sich ändernde Anforderungen anzupassen. Dies wird durch intelligente Software ermöglicht, die Einflüsse auf die Produktion kurzzyklisch prüft und Lösungen simuliert. Im Gegensatz zu modularen Produktionssystemen, bei denen Software oft starr an Anlagen gekoppelt ist, bietet die softwaredefinierte Fertigung eine höhere Flexibilität. Beispiele wie der 3-D-Druck zeigen, wie softwaredefinierte Prozesse bereits erfolgreich eingesetzt werden. Das Forschungsprojekt SDM4FZI von Bosch zielt darauf ab, diese Technologien weiter zu entwickeln und in die Praxis zu integrieren. Dabei werden sowohl bestehende als auch neue Technologien und Konzepte berücksichtigt, um die Produktion effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Die Herausforderungen liegen in der Trennung von Produktionshardware und -software sowie in der Anpassung von Organisationsstrukturen. Das Ziel ist es, einzelne Komponenten bis hin zu ganzen Fabriken flexibel planen, steuern und verändern zu können, um der Automobilindustrie mehr Varianten und schnellere Modellwechsel zu ermöglichen.