Im Auftrag der Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) haben die Prognos AG, das IFEU-Institut und die Hochschule Ruhr-West die wissenschaftliche Studie "Marktanalayse und Marktbewertung sowie Erstellung eines Konzeptes zur Marktbeobachtung für ausgewählte Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz" zur Abschätzung des aktuellen Marktvolumens für Energiedienstleistungen vorgelegt. Gleichzeitig wurden zukünftige Entwicklungsperspektiven aufgezeigt.
Basierend auf der Erhebung zu den Teilmärkten Energieberatung/Energieaudit, Energiemanagement-Dienstleistungen und Energie-Contracting bescheinigen die Gutachter dem Markt für Energiedienstleistungen positive Zukunftsperspektiven und zeigen neben den fördernden Faktoren auch Hemmnisse für die weitere Entwicklung des Marktes auf.
Wachstumsperspektiven versus Hemmnisse
Die Gutachter sind sich einig, dass es in Deutschland bereits einen lebendigen Markt für Dienstleistungen in der Energiebranche gibt. Derzeit gibt es rund 14.000 Energieberater, die zu rund Dreivierteln für die nächsten Jahre von einer positiven Entwicklung des Energieberatungsmarktes ausgehen. Im Bereich der Energiemanagement-Dienstleistungen weist die Studie ein Marktvolumen von derzeitig 500 Mio. Euro pro Jahr aus. Auch in diesem Segment wird mit einem starken Anstieg gerechnet. Im Bereich "Contracting" sind in den letzten Jahren Wachstumsraten von bis zu 14 % erreicht worden, die sich fortsetzen sollen.
Als spezifische Hemmnisse wurden häufig Informationsdefizite, hohe Transaktionskosten und Unsicherheiten bei den jeweiligen Kunden herausgestellt. Diese Punkte gilt es möglichst kurzfristig zu beseitigen, um das Wachstum nicht zu gefährden.
Wie geht es weiter?
Die Studie wird neben der Rückmeldung von Verbänden und Stakeholdern eine wesentliche Grundlage für die von der BfEE nach dem § 13 Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) durchzuführenden Zwischenprüfung sein.
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Im Buchkapitel "Markttransformation und politische Instrumente" definieren die Autoren Wolfgang Irrek, der an der Ausarbeitung der oben genannten Studie beteiligt war,und Stefan Thomas was die Energieabnehmer in privaten Haushalten, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen im Grunde benötigen sei nicht Energie, sondern die Befriedigung ihrer energierelevanten Bedürfnisse. Dies sind im eigentlichen Sinne die Energiedienstleistungen, die mit Rückhalt durch politische Rahmenbedingungen, Institutionen und Förderinstrumente erbracht werden müssen. Die vorhanden Energieeffizienzpotenziale und ihre Erschließungsmöglichkeiten werden ebenfalls von den Autoren in ihrem Beitrag aufbereitet und bieten interessante Einblicke.