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22.01.2013 | Erneuerbare Energien | Schwerpunkt | Online-Artikel

Photovoltaik in aktuellen Zahlen

verfasst von: Sabine Voith

3 Min. Lesedauer

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Die Zahlen des Berichts "Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland" des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, ISE, vom 08.01.2013, zeigen eine positive Aussicht für PV-Strom. Der Bericht gibt fundierte Antworten auf aktuelle Fragestellungen und räumt damit mit Vorurteilen auf, die sich in der öffentlichen Diskussion halten.

PV liefert einen relevanten Beitrag zur Stromversorgung, so der Bericht des ISE. So deckte die PV im vergangenen Jahr rund 5,7 Prozent des deutschen Nettostromverbrauchs. Alle Erneuerbaren Energien zusammen deckten rund 27,3 Prozent. Zur installierten Leistung äußert sich das ISE im Bericht wie folgt: "Ende 2012 waren in Deutschland PV-Module mit einer Nennleistung von ca. 32 GW installiert, verteilt auf ca. 1,3 Mio. Anlagen. Die PV übertrifft mit dieser installierten Leistung alle anderen Kraftwerkstypen in Deutschland."

Auch zur Beschäftigung liefert PV einen positiven Beitrag: 2011 arbeiteten ca. 111.000 Menschen in Deutschland in der PV-Branche, im gesamten Bereich der EE waren es 381.000. Die Exportquote lag im selben Zeitraum bei rund 55 Prozent. Der Weltmarktanteil der gesamten deutschen PV-Zulieferer erreichte im Jahr 2011 46 Prozent, bei einer Exportquote von 87 Prozent.

Finanzen

Die Investitionskosten, der größte Kostenanteil bei PV-Kraftwerken, fielen durch technologischen Fortschritt und Skaleneffekte durchschnittlich um rund 15 Prozent pro Jahr. Um PV für Investoren interessant zu machen, gibt es die Einspeisevergütung. Endet diese nach 20 Jahren, ist Strom aus PV-Kraftwerken der günstigste Strom aufgrund niedriger Betriebskosten und fehlender Brennstoffkosten. Mit einer Vergütung zwischen 11,78 und 17,02 ct/kWh je nach Anlagengröße und -bauart, wird PV-Strom geringer vergütet als Windstrom aus neuen Offshore-Anlagen und die Vergütung sinkt zudem schneller als bei jeder anderen regenerativen Stromquelle.

Die viel diskutierte "Grid parity" haben neu installierte, große Anlagen schon 2011 am Hausanschlusspunkt erreicht. Dasselbe gilt für Anfang 2012 neu installierte, kleine Aufdachanlagen. Industrielle Stromkunden werden sie in wenigen Jahren erreichen.

Rentabilität

Die Rentabilität der klassischen Spitzenlastkraftwerke wird künftig gesenkt. Schon heute verdrängt PV zur Mittagszeit, der Spitzenlastzeit und der besten Zeit für PV-Strom, an der Leipziger Strombörse die teuren Kraftwerke, besonders Gas und Pumpspeicher. Ein Problem ist dies für die EEG-Umlage so der Bericht: "Die Politik definiert die Differenz zwischen Börsenstrompreis und EEG-Vergütung als Grundlage für die Berechnung der EEG-Umlage. Wenn PV (...) Strom zu Zeiten der Mittagsspitzenlast liefert, senkt sie den Börsenpreis, zu Gunsten der Großverbraucher, aber erhöht paradoxerweise die EEG-Umlage, zu Lasten der Haushalte."

PV-Umlage

Für PV-Strom beläuft sich die Summe der Differenzkosten für die Jahre 2000 bis 2020 auf ca. 70 Mrd. Euro. Unter Differenzkosten versteht man die Differenz zwischen Kosten, d.h. Vergütung, und Nutzen, d.h. geschätzter erzielbarer Preis. Längerfristig schrumpft diese Summe gegen null und wird danach negativ. Damit sichert uns die PV-Umlage langfristig eine Energieversorgung zu vertretbaren Kosten, im Gegensatz zu fossil-nuklearer Energie. Die PV- Stromerzeugung wird also den Strommix verbilligen, bei einem spürbar höheren Gesamtstrompreis.

Fazit

PV-Strom senkt den Verbrauch an fossilen Brennstoffen, die Energieimporte und den CO2-Ausstoß. Solange es keine Strom-zu-Strom Speicherkapazitäten im Netz gibt, ersetzen sie aber keine fossil-nuklearen Leistungskapazitäten. Fakt bleibt dennoch, dass die Zukunft den Erneuerbaren Energien gehört: "Unser heutiges, auf fossil-nuklearer Erzeugung basierendes Energiesystem ist ein Auslaufmodell", so der Bericht.

Bericht "Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland" des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, ISE.

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