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09.01.2014 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Pendler effizient mobil sein können

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3:30 Min. Lesedauer

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Weltweit wachsen Städte in rasantem Tempo. Immer mehr Menschen pendeln mit Autos in die Ballungszentren. Wie können sich die Pendler dennoch effizient durch den Stadtverkehr bewegen? Die Audi Urban Future Initiative gibt Antworten.

Mehr als die Hälfte der Menschheit wohnt heute in Städten. Zusätzlich pendeln Berufstätige von den Randbereichen in das Stadtzentrum. Rund 66 Prozent der Erwerbstätigen fahren regelmäßig mit dem Auto zur Arbeit, gibt das Statistische Bundesamt für das Jahr 2012 an. Das führt zu Parkplatzmangel und Staus, die Zeit und Geld kosten und die Umwelt verschmutzen. Grund genug, um die Anforderungen an die Mobilität in Megacities näher zu analysieren. Das hat zum Beispiel Audi getan. Der Ingolstädter Hersteller hat sich mit der Vernetzung von Autos und Städten beschäftigt. Genauer: mit den Berufspendlern. Im Rahmen der Audi Urban Future Initiative zeigt der Hersteller derzeit auf der International CES in Las Vegas, wie sich Pendler durch die Stadt bewegen und gibt einen Ausblick, wie Technik dazu beitragen kann, effizient und komfortabel von A nach B zu kommen.

Was Berufspendler wirklich wollen

Anhand eines interaktiven Exponats in Gestalt eines futuristischen Stadtmodells will die Initiative die Bedürfnisse von Berufspendlern in Großstädten verdeutlichen. Die Fakten dazu stammen aus dem City Dossier Boston, einem Forschungsprojekt von Audi und dem Architekturbüro Höweler+Yoon, den Gewinnern des Audi Urban Future Award 2012. Die Erkenntnisse lassen sich aber auch auf andere Großstädte anwenden. Konkret analysierte das Team der Initiative Engpässe im Verkehrsnetz und leitete daraus Lösungen ab. Das interaktive Modell simuliert Mobilitätslösungen für drei Pendlertypen und erklärt, welche technischen Lösungen dem Road Warrior, Straphanger und Reverse Commuter in Zukunft reibungslose Mobilität ermöglichen können.

Road Warrior, Straphanger und Reverse Commuter

Der Pendlertyp Road Warrior wohnt in einem Vorort und pendelt mit dem Auto zur Arbeit ins Stadtzentrum. Dort angekommen, beginnt die Suche nach einem freien Parkplatz. Hier geht die Initiative davon aus, dass das pilotierte Parken einen Mehrwert für diesen Pendlertyp darstellt. Das pilotierte Parken hat Audi bereits auf der CES 2013 demonstriert. Neben Audi arbeitet auch Volvo am selbstparkenden Auto.

Auch der Straphanger lebt außerhalb der Stadt und arbeitet im Zentrum. Er nutzt für den Arbeitsweg mehrere Transportmittel, die minutiös getaktet sind. Je nach Ziel und Zweck werden unterschiedliche Verkehrsmittel wie das Fahrrad, der öffentliche Verkehr oder der Pkw kombiniert. Dieser Trend zum multimodalen Verkehrsverhalten bindet das Auto flexibel in den Alltag der Nutzer ein und kann eine Möglichkeit sein, die individuelle Mobilität effizient zu gestalten.

Pendler des Typs Reverse Commuter leben im Zentrum und fahren zur Arbeit an den Stadtrand oder ins Umland – antizyklisch und meist staufrei. Abends, kurz vor dem Ziel in der Innenstadt, wird es eng. Dichter Verkehr und die Suche nach einem Parkplatz belasten den Fahrer. Audi arbeitet daher an verschiedenen Techniken für das pilotierte Fahren, um den Fahrer in solchen Situationen zu entlasten. Sie sollen den Fahrer nicht nur im Parkhaus unterstützen, sondern auch im Stau und beim Einparken in Parklücken und Garagen. Das pilotierte Fahren im Stadtverkehr ließe das Automobil eigenständig durch den Verkehr navigieren.

Integrierte Verkehrspolitik bislang nicht umgesetzt

Die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Berufspendler kann aber nur ein Teilaspekt im Gesamtsystem Stadt und Verkehr sein. Um die künftig noch weiter wachsenden Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen, ist eine integrierte Verkehrspolitik notwendig. Teillösungen wären ineffizient. Das Ziel ist daher eine Verkehrspolitik, die sich an ökonomischer Effizienz ausrichtet und diese mit ökologischen und sozialen Standards verbindet, schreibt der Springer-Autor Oliver Schwedes im Kapitel "Das Leitbild einer integrierten Verkehrspolitik" (Seite 147) im Buch Öffentliche Mobilität. Dabei bestimmen fünf Dimensionen der Integration diese Verkehrsstrategie - in technischer, politischer, sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht. Das hört sich gut an, ist aber leider in der Praxis oftmals nicht überzeugend umgesetzt, wie Schwedes erläutert. Vielmehr vollziehe sich im Schatten des Leitbildes weiterhin eine zumeist konventionelle Verkehrsentwicklung. Daher könne bis heute kaum von einer nachhaltigen Verkehrspolitik gesprochen werden. Der Autor stellt daher die Frage, ob das Konzept tatsächlich zur Lösung künftiger verkehrspolitischer Probleme beiträgt.

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