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29.01.2013 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Sicherheit in sechs Dimensionen

verfasst von: Katrin Pudenz

3 Min. Lesedauer

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Das Autofahren soll sicherer werden. Ziel der Forschung der Automobilhersteller ist, dass zukünftig das Verletzungsrisiko der Fahrzeuginsassen und auch der anderen Verkehrsteilnehmer auf ein Minimum reduziert wird. Daimler arbeitet an diesem Ziel mit beispielsweise der Entwicklung der 6D-Vision-Technik.

Aber zunächst ein Blick in die Statistik: Für das Jahr 2012 wird die Zahl der Verkehrstoten voraussichtlich um mehr als sieben Prozent sinken. Das zeigten im Dezember 2012 Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), die auf vorliegenden Daten von Januar bis Oktober 2012 basierten. Bei den Verletzten ist für das Jahr 2012 eine Abnahme um etwa ein Prozent auf rund 389.000 zu erwarten, prognostizieren die Experten weiter. Die bis Dezember 2012 vorliegenden Ergebnisse der Monate Januar bis September 2012 zeigten zudem eine deutliche Abnahme der tödlich Verletzten auf Motorrädern gegenüber dem Vorjahr (- 16,9 Prozent auf 528 Personen). Auch kamen in diesem Zeitraum 8,5 Prozent weniger Fußgänger im Straßenverkehr ums Leben. Weiterhin zeichnet sich bei der Entwicklung der Verkehrsopferzahlen für das Jahr 2012 ab, dass die Zahl der Getöteten auf Autobahnen im Jahr 2013 zurückgehen wird. In den ersten drei Quartalen kamen auf Autobahnen 12,3 Prozent weniger Menschen ums Leben als von Januar bis September 2011. Aber auch auf Landstraßen außerorts ging die Zahl der Todesopfer um 8,5 Prozent zurück.

Automobilhersteller wie Daimler arbeiten nicht erst seit heute intensiv daran, das Autofahrer für alle Beteiligten sicherer zu machen. So untersucht der Stuttgarter Hersteller beispielsweise nach eigenen Angaben seit 1069 Unfälle auf deutschen Straßen. Die Erkenntnisse, die aus diesen Untersuchungen gewonnen werden, liefern wichtige Impulse für die Entwicklung neuer Sicherheitssysteme. Mithilfe von Fotos, Skizzen wie auch Unfallberichten und Sensordaten werden Computersimulationen erstellt, mit deren Hilfe die Forscher Rückschlüsse auf Unfallursache, -hergang sowie -folgen ziehen können.

Zu einer der drei häufigsten Unfallformen zählen die Kollisionen mit querenden Verkehrsteilnehmern. Beispielsweise auf die Straße laufende Kinder. Diesem Unfallschwerpunkt haben sich die Daimler-Forscher bei der Entwicklung von 6D-Vision angenommen. 6D-Vision bildet erstmals im Automobil die dreidimensionale räumliche und zeitliche Wahrnehmung des Menschen und das Erkennen von potenziellen Gefahren auf einer kleinen, leistungsfähigen und zudem serientauglichen Hardware ab.

Die 6D-Vision-Technik ist ein Sicherheitssystem, das den Autofahrer auch in komplexen und unübersichtlichen Verkehrssituationen, etwa an Kreuzungen oder in Baustellen, optimal unterstützten kann. Im Bruchteil einer Sekunde erfassen dabei die Sensoren des Autos, was um sie herum geschieht. Und das können sie deutlich schneller als der Mensch es könnte. Sie erkennen bewegte Objekte wie Fahrzeuge oder Fußgänger in kürzester Zeit, messen deren Position und Bewegungsrichtung samt Geschwindigkeit und berechnen, wie sich diese im Straßenverkehr weiter verhalten werden. Die im Auto verbauten Assistenzsysteme reagieren dann in kritischen Situationen schnell und angemessen. Eine Stereokamera nimmt dazu in rascher Folge Bilder der Umgebung vor dem Fahrzeug auf. Ein eigens dafür entwickelter Algorithmus wertet die Bilder blitzschnell aus. Die gleichzeitige Bestimmung der Position (3 Dimensionen) und der Bewegung (weitere 3 Dimensionen) der Objekte gab dem neuen Verfahren den Namen 6D-Vision. Das System soll 2013 erstmalig in der neuen Mercedes-Benz S-Klasse in Serie gehen.

6D-Vision ist im Grunde die Basistechnik. Sie eröffnet Möglichkeiten für künftige Fahrerassistenzsysteme, um Fahrzeuge in der Zukunft noch sicherer zu machen.

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