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2010 | Buch

Führen im Vertrieb

So unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter direkt und konsequent

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Über dieses Buch

Liebe Leser, die provokante Frage gleich zu Beginn: Womit verbringen F- rungskräfte im Vertrieb den größten Teil ihrer Arbeitszeit? Legen Sie das Buch jetzt nicht aus der Hand. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, sondern Sie einladen, mit mir der Frage nach- gehen, warum es so schwierig ist, wirkungsvoll zu führen, und welche Wege es aus dieser Misere gibt. Ich habe als Führun- kraft einige Jahre eine große Vertriebseinheit geführt und - mals am eigenen Leib erfahren, was für eine große Herausfor- rung diese Aufgabe ist. Seit elf Jahren nun trainiere ich Führungskräfte aller Branchen und mache in meinen Seminaren immer wieder dieselbe Erf- rung: Wir haben andauernd administrative oder organisatorische Tätigkeiten zu verrichten, anstatt uns tatsächlich und permanent um die Entwicklung unserer Mitarbeiter zu kümmern. Natürlich passiert in den Vertriebseinheiten immer wieder F- rungsarbeit. Die Frage ist aber, wie nahe am Geschehen sind Führungskräfte mit ihren Führungsaktivitäten? Sie werden kaum selbst verkaufen, deshalb müssen Sie Ihre M- arbeiter in die Lage versetzen, „es“ tun zu können. Das geht aber nur, wenn Sie selbst eine sehr klare Vorstellung davon haben, wie der Verkaufsprozess in Ihrer Branche abläuft, und genau diesen Ablauf mit Ihren Mitarbeitern immer wieder trainieren. Direkte Führung setzt genau da an, wo der Mitarbeiter in seinem täglichen Arbeitsablauf wirklich getroffen wird. Direkte F- rung ist unmittelbar „am Mann“, zeigt, hilft, entwickelt, kontr- liert. Ich behaupte, dass diese Art von Führung in den Vertrie- einheiten nicht die Regel, sondern die Ausnahme ist.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Führung im Vertrieb: Eine Bestandsaufnahme

1. Was Führungskräfte im Vertrieb bewegt
Zusammenfassung
Herr Müller hatte schlecht geschlafen. Die Situation in seinem Unternehmen bereitet ihm zunehmend Kopfzerbrechen. Vor einem Jahr hatte er den Job als Leiter einer größeren Vertriebsmannschaft übernommen, und nun hatte er das Gefühl, in einer Sackgasse zu sein. Die Verkaufszahlen blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück, die Rückmeldungen der Mitarbeiter und Vorgesetzen zu seinem Führungsverhalten waren überwiegend negativ.
Karl Herndl
2. Niemand kann langfristig von außen motiviert werden
Zusammenfassung
Herr Hofer freute sich seit Tagen auf den Vortrag des „Motivationsgurus“. Zugegeben, die Karten waren nicht ganz billig, aber Herr Hofer hatte in den letzten Wochen einige Erfolge zu verzeichnen. Er wollte sich selbst mit diesem Vortrag belohnen und erhoffte sich natürlich auch noch weiteren Input.
Karl Herndl
3. Ohne die richtige Arbeitstechnik geht es nicht
Zusammenfassung
Die Notwendigkeit, Arbeitstechniken zu automatisieren, wird im Verkaufsberuf sehr oft unterschätzt. Es geht schon irgendwie bei den Kunden draußen, und das stimmt ja auch. Aber es liegen so viele Potenziale brach, die wir nutzen könnten, wenn wir die Technik ordentlich beherrschen würden. Und wer sonst könnte mit dem Verkäufer vor Ort die Arbeitstechnik besser bearbeiten als der direkte Vorgesetzte?
Karl Herndl
4. Die roten Linien der Führungskräfte
Zusammenfassung
Bestimmt haben Sie schon einmal auf einem Sprungbrett gestanden und überlegt, ob Sie den Sprung wagen sollen. Oder ein Gefühl in Ihnen hat sich gemeldet, dass es wieder einmal Zeit wäre, sportlich etwas zu tun oder das längst fällige Gespräch mit dem schwierigen Mitarbeiter endlich hinter sich zu bringen. Vielleicht haben Sie schon oft daran gedacht, endlich den Konflikt mit einem Freund zu klären oder den Wagen in die Reparatur zu bringen, um die hässlich Beule los zu werden. Aber leider hatten Sie wieder keine Zeit.
Karl Herndl
5. Die typische Arbeitswoche
Zusammenfassung
Die Frage, wie viel Arbeitszeit eine Führungskraft mindestens direkt mit den Mitarbeitern verbringen muss, um erfolgreich führen zu können, wird von meinen Seminarteilnehmern in der Regel mit 40 und 60 Prozent beantwortet. Mit 60 Prozent würde ich mich durchaus zufrieden geben. Wenn man den Tatsachen aber genauer auf den Grund geht, sieht man, dass für echte Führungsarbeit meist wesentlich weniger Zeit aufgewendet wird.
Karl Herndl
6. Orientierung innerhalb des Unternehmens
Zusammenfassung
Das „Zerreiben“ zwischen den einzelnen Ebenen des Unternehmens, wie Herr Müller es hautnah erlebte, ist ein Dilemma. Vor allem junge Führungskräfte empfinden diesen Konflikt oft als bedrohlich, weil sie das Gefühl haben, es nie allen Recht zu machen – egal, was sie tun. Das stimmt und hat mit der unterschiedlichen Erwartung der einzelnen Ebenen an Führungskräfte zu tun.
Karl Herndl
7. Rollenspiel: Diskussion mit dem Vorstand
Zusammenfassung
Im Zusammenhang mit dem Thema Rolle in Unternehmungen möchte ich Ihnen zeigen, dass alle Rollen in uns enthalten sind. Wir schaffen es auch ziemlich schnell, andere Rollen einzunehmen und reagieren dann genau so, wie wir es an anderen Rollenträgern gern kritisieren. Aufschlussreich ist das folgende Rollenspiel.
Karl Herndl

Direkt führen: Die Praxis

1. Analyse der individuellen Unternehmenssituation: Was führt zum Erfolg?
Zusammenfassung
Direkte Führung wurde bereits beschrieben als Herausforderung, möglichst nahe am Verkäufer Führungs- und Entwicklungsarbeit zu leisten. Unter direkter Führung verstehen wir demnach alle Aktivitäten einer Führungskraft, von denen der Mitarbeiter im Verkauf sofort und direkt profitiert. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um die Unterstützung bei der Verbesserung von Verkaufstechniken. Vorbereitung, Durchführung und Nachbearbeitung von Verkaufsgesprächen müssen vom Verkäufer so „sauber“ erledigt werden, dass ihm der langfristige Erfolg sicher ist und sich die Kunden in diesem Unternehmen gut betreut fühlen. Dass Sie als Führungskraft mit Ihrer auf diese Weise begleiteten Verkaufsmannschaft Ihre Umsatzziele locker erreichen werden, ist damit ebenso sichergestellt.
Karl Herndl
2. Zielgespräche führen
Zusammenfassung
Das Mitarbeitergespräch hat schon viele Namen gehabt. Momentan ist die Bezeichnung „Coaching-Gespräch“ am geläufigsten. Dabei ist es gleichgültig, wie es benannt wird, solange die „private Atmosphäre“ dieses Gesprächs nicht der Anlass ist, Sachverhalte wieder nicht direkt anzusprechen bzw. Vereinbarungen wieder nicht klar genug zu treffen. Die Bezeichnung Zielgespräch stellt eine Verbindung zur direkten Führung her. Unter dem Ziel werden dann sowohl quantitative als auch qualitative Ergebnisse besprochen und vereinbart.
Karl Herndl
3. Beispiele erfolgreicher Zielgespräche
Zusammenfassung
Im Folgenden finden Sie Auszüge aus zwei Zielgesprächen, die zwischen Führungskraft und Mitarbeiter stattfanden. Kursivschrift kennzeichnet Bemerkungen und Erklärungen.
Karl Herndl
4. Direkte Führung der Gruppe
Zusammenfassung
Für diesen Teil Ihrer Führungsfunktion schlüpfen Sie in die Rolle des Verkaufstrainers. Ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie Zusammenkünfte Ihrer Verkäufer noch effizienter zur Verbesserung der Arbeitstechnik nutzen.
Karl Herndl
5. Eine Verkaufsregion startet durch – ein Beispiel für praktische Führungsarbeit
Zusammenfassung
Die Grundvoraussetzung für den Erfolg eines Verkaufsgebietes ist ein gut durchdachtes Konzept, das Führungs- und Verkaufsprozesse erfolgreich regelt. Vom Vertriebsmanager über die regionalen Führungskräfte bis hin zu den Verkäufern sind alle gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Der Erfolg ist dann sichergestellt, wenn die Beteiligen gemeinsame Konzepte erarbeiten und umsetzen können. Der Vertriebsmanager hat dabei die Funktion, klare Vorgaben zu machen, aber auch Spielräume festzulegen. Wie das in der Praxis aussehen kann, werden wir uns in diesem Kapitel ansehen.
Karl Herndl
6. Wie kann das Management Unterstützung bieten?
Zusammenfassung
Wie gut oder schlecht Ihre Führungskräfte in den einzelnen Vertriebsbereichen arbeiten, merken Sie unmittelbar an den Ergebnissen. Je mehr Zeit eine Führungskraft vor Ort für direkte Führung zur Verfügung hat, desto besser werden die Ergebnisse sein, natürlich unter der Voraussetzung, dass die Freiräume auch wirklich für die Führungsarbeit genutzt werden.
Karl Herndl
7. Wer führen will, muss zuerst sich selbst führen
Zusammenfassung
Konsequenz ist leider etwas, was uns auch im Umgang mit uns selbst oft sehr schwer fällt. Wie oft haben wir uns schon etwas vorgenommen und dann wieder verworfen, weil es uns doch zu unbequem war, die Sache durchzuziehen? Die Diät hat wieder nicht funktioniert, das Konfliktgespräch mit dem Sohn hat immer noch nicht stattgefunden, und den Zigarettenkonsum haben wir auch noch nicht eingeschränkt. Wie aber wollen wir andere führen, wenn wir uns selbst nicht führen können?
Karl Herndl

Die „Ordnung“ als Grundlage effizienter Führungsprozesse

Die „Ordnung“ als Grundlage effizienter Führungsprozesse
Zusammenfassung
Nach mehreren Jahren intensivster Trainertätigkeit war es für mich im Dezember 2008 wieder einmal Zeit, meine Batterien aufzuladen. Ich machte mich intensiv auf die Suche nach Angeboten. Bald darauf saß ich in einem Kloster in einem Seminar mit dem Titel „Einkehr und Verwandlung“. Das Seminar wurde von einem Benediktinerpater geleitet. Zu Beginn des Seminars ging es um Organisatorisches. Der Pater verwendete ein Wort, dessen Bedeutung in seiner ganzen Tragweite mir erst allmählich bewusst wurde. Er sagte mit einem freundlichen Lächeln: „Wir haben hier folgende Ordnung.“ Dann schrieb er die Seminarzeiten auf ein Flipchart und gab weitere organisatorische Hinweise. Das Wort Ordnung hat mich während des ganzen Seminars tief bewegt. Mir wurde schlagartig klar, wie „unordentlich“ wir in den Verkaufsgesprächen beim Kunden und in den Führungsgesprächen mit unseren Mitarbeitern arbeiten, wie „unordentlich“ aber auch mit Unternehmensregeln umgegangen wird. Meine Gedanken dazu möchte ich in diesem Kapitel ausführen.
Karl Herndl
Backmatter
Metadaten
Titel
Führen im Vertrieb
verfasst von
Karl Herndl
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-8754-9
Print ISBN
978-3-8349-2196-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8754-9