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2014 | Buch

Institutionelle Anleger und nachhaltige Kapitalanlagen

Best Practices deutscher Banken, Stiftungen und Altersvorsorgeeinrichtungen

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Über dieses Buch

​Nachhaltige Geldanlagen führen bei institutionellen Investoren in Deutschland immer noch ein Nischendasein - im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern. So haben etwa in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz Pensionsfonds, Stiftungen oder Kapitalanlagegesellschaften bereits in hohem Maße nachhaltige Geldanlagen in ihr Vermögensmanagement integriert, teilweise nicht unerheblich aufgrund von regulatorischen Vorgaben. In Deutschland sind solche Vorgaben im europäischen Vergleich gesehen eher gering, was auch die Motivation zur Integration von nachhaltigen Geldanlagen reduziert. Bislang haben sich denn auch Hoffnungen von Unterstützern nachhaltiger Geldanlagen, dass institutionelle Investoren in Deutschland freiwillig in deutlicher Zahl sich des Themas in der Praxis annehmen, nicht erfüllt. Auch der von der Universität Stuttgart und der Union Investment-Gruppe seit einigen Jahren herausgegebene Stimmungsindikator nachhaltige Geldanlagen bei institutionellen Investoren bewegt sich mehr oder weniger im unteren Bereich und tritt auf der Stelle. Dies wird durch die alljährlichen statistischen Erhebungen des Forums Nachhaltige Geldanlagen bestätigt. Es hat sich ferner als schwierig erwiesen, durch internationale Richtlinien, wie vor allem die UN PRI, deutschen institutionellen Investoren ausreichende Impulse für nachhaltige Geldanlagen zu geben. Was scheinbar die UN PRI in Deutschland derzeit nicht leisten kann, ist eine breiter angelegte Unterstützung mit Best Practise-Beispielen, anhand derer einzelne Investoren lernen und damit ihre Bereitschaft zur Integration von nachhaltigen Geldanlagen erhöhen können. Dieses Herausgeberwerk setzt an dieser Stelle an. Es beabsichtigt die Veröffentlichung von bisherigen Umsetzungsarten und –praktiken nachhaltiger Geldanlagen bei deutschen Stiftungen, Banken, Kapitalanlagegesellschaften und Altersvorsorgeeinrichtungen. Aufgrund der mehrjährigen Leitung des Nachhaltigkeits-Awards der Zeitschrift „portfolio institutionell“ und langjähriger eigener Forschungen auf dem Gebiet nachhaltige Geldanlagen und institutionelle Investoren hat der Herausgeber einen sehr guten realitätsnahen Einblick über gelebte Praktiken nachhaltiger Geldanlagen gewonnen, die es wert sind, sie einer breiten Leserschaft vorzustellen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung

Frontmatter
1. Fördern, fordern, fernhalten – die Vielfalt der Umsetzungen nachhaltiger Kapitalanlagen bei institutionellen Anlegern
Zusammenfassung
Weshalb beschäftigen sich institutionelle Anlegerkreise mit Nachhaltigkeit in ihrer Kapitalanlage?
Bei aller Vielfalt an Motivationen, von denen das vorliegende Herausgeberwerk einen vielschichtigen Ausschnitt gibt, geht es um außerökonomische Zwecke und Wirkungen, die mit dieser Art der Kapitalanlage beabsichtigt wird. Der Beitrag zeigt die vielfältigen Zugangswege und Spielarten von nachhaltigen Kapitalanlagen im Überblick auf.
Henry Schäfer
2. Institutionelle Anleger und nachhaltige Kapitalanlagen – Marktsituation und Marktstimmung
Zusammenfassung
Deutsche institutionelle Anleger werden im Rahmen der seit einigen Jahren regelmäßig einmal im Jahr erhobenen Marktstatistik des Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) in Bezug auf deren getätigten nachhaltigen Kapitalanlagen erfasst. Aufbauend auf den Markterhebungen des FNG werden die treibenden, aber auch die zögerlichen Anlegerkreise identifiziert und es wird eine Vorstellung vom Marktumfang gegeben. Darauf folgend werden die im deutschen Stimmungsindex für nachhaltige Kapitalanlagen (SRI-Stimmungsindex) erfassten Erwartungen und Einschätzungen sowohl der Befürworter und Praktizierer als auch der Ablehner von nachhaltigen Kapitalanlagen vorgestellt.
Henry Schäfer, Volker Weber

Vermögensmanagement mit nachhaltigen Geldanlagen

Frontmatter
3. Mission Investing – Eine finanzwirtschaftliche Einordnung aus der Perspektive von deutschen Stiftungen
Zusammenfassung
Unter der Bezeichnung „Mission Investing“ werden alle Aktivitäten der Vermögensanlage zusammengefasst, mit denen Stiftungen gezielt versuchen, den Erreichungsgrad der Stiftungsziele zu erhöhen. Der Beitrag belegt auch, dass mittlerweile die seit Jahrzehnten die Anleger beschäftigende Frage – „Verliert oder gewinnt man Rendite mit nachhaltigen Kapitalanlagen?“ – von der wissenschaftlichen Forschung und von praxisnahen Arbeiten beantwortet ist: Es gibt keinen zwingenden Grund, mit nachhaltigen Kapitalanlagen ein gegenüber konventionellen Kapitalanlagen schlechteres Rendite/Risiko-Ergebnis zu erzielen (sog. Underperformance).
Michael Schröder
4. Vermögensverwaltung mit nachhaltigen Kapitalanlagen – für Pensionskassen eine Erfolg versprechende Strategie
Zusammenfassung
Das gesetzliche wie auch regulatorische Rahmenwerk, welches die Vermögensverwaltung von deutschen Pensionskassen bestimmt, hat sicherzustellen, dass betriebliche Altersvorsorgeeinrichtungen ihre Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Beitragsempfängern erfüllen können. Im Beitrag wird untersucht, wie auf dieser Grundlage nachhaltige Kapitalanlagestrategien integriert werden können. Der Autor hat daran seine wissenschaftlichen Analysen zur sog. Performancefragen fokussiert ausgerichtet. Daher kommt seinen Ergebnissen eine besondere praxisrelevante Bedeutung zu. Er kommt auf der Grundlage unterschiedlicher Anlagestrategien und unter Beachtung der vielfältigen deutschen Regulierungsanforderungen zu keinem Beleg, dass nachhaltige Kapitalanlagen zu einer Verschlechterung des Rendite/Risiko-Ergebnisses für Pensionskassen führen. Aufgrund seiner Erkenntnisse ist sogar eher das Gegenteil der Fall – eine leichte Outperformance durch nachhaltige Kapitalanlagen.
Christian Hertrich
5. Nachhaltige Kapitalanlagen umsetzen – ein Fahrplan
Zusammenfassung
Der Beitrag stellt einen Fahrplan vor, mit dem institutionelle Anleger den Zugang zu nachhaltigen Kapitalanlagen finden können. Zentral ist dabei die Vorstellung, dass es sich um einen in sich schlüssigen Weg geht, indem die zentralen Risikotragfähigkeiten und Ertragsanforderungen des einzelnen Anlegers unter keinen Umständen abhandenkommen dürfen. Sie sollten im Einklang stehen mit den Werten und Nachhaltigkeitsvorstellungen, die ein Anleger als wichtig erachtet. Ein weiterer zentraler Aspekt ist, dass der Einbau eines Nachhaltigkeitskonzepts kein radikaler Schritt ist, sondern in vielen Teilschritten mit Zwischenprüfungen und davon abhängig behutsamen Folgeschritten sein sollte.
Henry Schäfer
6. Nachhaltige Kapitalanlagen umsetzen – das Leistungsspektrum des Vermögensverwalters
Zusammenfassung
Wenn es um die Umsetzung nachhaltiger Kapitalanlagen geht, so stellt der externe Vermögensverwalter wie z. B. eine Kapitalanlagegesellschaft meistens den zentralen Partner dar. Der Beitrag widmet sich dessen Aufgabe aus dem Blickwinkel der Union Investment-Gruppe. Gleichzeitig zeigt er Leistungsangebote auf, die wie die Übernahme von Stimmrechten und weiterer Aufgaben im Bereich des Engagements die Vielfalt des Konzepts nachhaltiger Kapitalanlagen real Gestalt annehmen lassen.
Achim Philippus, Michael Schmidt

Best Practises nachhaltiger Kapitalanlagen im Bereich von Banken

Frontmatter
7. Nachhaltigkeit im Portfoliomanagement der KfW Bank
Zusammenfassung
Der Beitrag demonstriert, wie die KfW in bisher einmaliger Weise, (da ausschließlich im zinstragenden Anleihegeschäft), ein System entwickelt hat, mit dem über Limitsteuerungen die Nachhaltigkeitsleistungen von Anleiheemittenten durch die KfW sanktioniert werden. Sie verdeutlicht über diesen sehr innovativen Ansatz, in welcher Weise die KfW im Rahmen der Principles for Responsible Investments (PRI) aktiv an der Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsansatzes in internationalen Gremien mitwirkt.
Solveig Pape-Hamich
8. Nachhaltigkeitsbewertung als Basis und Bedingung für das Depot A der GLS Gemeinschaftsbank
Zusammenfassung
Der Beitrag zeigt auf, dass die GLS Bank nicht nur für ihre Kunden Formen der Geldanlagen bereit hält, die auf eine enge Verbindung zu von Kunden gewünschten Verwendungszwecken auf der Kreditseite führen – also Impact bezogen sind. Er erläutert, dass die GLS Bank den Anspruch ihres Nachhaltigkeits- und Unternehmensleitbilds in den eigenen Anlagen selbst durchführt. Eine vielfältige Form von Zugängen zu nachhaltigen Kapitalanlagen wird hier ebenso illustriert wie das klare Bekenntnis zur Einhaltung ökonomischer Gebote wie sie u. a. in Regulierungsvorschriften zu beachten sind.
Thomas Goldfuß
9. Die Bank für Kirche und Caritas eG – transparent und kompetent in Sachen Nachhaltigkeit
Zusammenfassung
Die Bank für Kirche und Caritas eG (BKC) in Paderborn hat als erste Kirchenbank Anfang 2003 begonnen, für ihr Haus eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie auf Basis einer christlichen Wertorientierung zu entwickeln. Ziel der Strategie war es von Anfang an, insbesondere ihr Kerngeschäft nachhaltig zu verwalten, um den Kunden nicht nur einzelne Nachhaltigkeitsprodukte anzubieten, sondern die gesamte Palette nachhaltiger Anlageklassen. Im Blickpunkt stand deshalb von vornherein das Eigenanlagen-Management der Kirchenbank, das im Beitrag detailliert beschrieben wird.
Helge Wulsdorf
10. Die Integration ethisch-nachhaltiger Kriterien in den Anlageprozess einer kirchlichen Genossenschaftsbank am Beispiel der Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank
Zusammenfassung
Die Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank ist eine genossenschaftliche Kirchenbank mit christlichen Wurzeln und Werten. Sie blickt als älteste evangelische Kirchenbank auf eine lange Tradition bis ins Jahr 1925 zurück. Im Beitrag wir der Weg beschrieben, den diese Evangelische Kirchenbank aufbauend auf ihrer Mission für die „ethisch-nachhaltige Steuerung“ ihrer Eigenanlagen eingeschlagen hat. Auffallend sind die Vielfalt der Positiv- und Negativkriterien (häufig in Form von Ausschlüssen) und die Mannigfaltigkeit der Anlageklassen. Auch hier wird dem Gebot nach Transparenz über den Prozess der nachhaltigen Kapitalanlagen hohe Aufmerksamkeit zuteil.
Ekkehard Thiesler, Christian Müller
11. Praxis nachhaltiger Kapitalanlagen am Beispiel der Evangelische Kreditgenossenschaft eG
Zusammenfassung
Die Evangelische Kreditgenossenschaft eG (EKK) ist eine genossenschaftlich organisierte Kirchenbank. Seit mehr als 40 Jahren nimmt sie ihren Auftrag für Kirche, Diakonie und freie Wohlfahrtspflege wahr. Sie sieht sich daher besonders in Sachen Nachhaltigkeit gefordert. Der Prozess des Zusammenspiels von bankbetrieblich erforderlichem und aufsichtsrechtlich gebotenem Management der Eigenanlagen mit dem gewählten Nachhaltigkeitsverständnis wird sehr anschaulich und lehrreich beschrieben. Es wird auch veranschaulicht, dass die Bank aktive Treiberin von Finanzinnovationen mit Nachhaltigkeitsanspruch ist – bemerkenswert, da eine solide Paarung, die oft genug von sehr „fundamentalistischen“ Anlegern des Nachhaltigkeitsbereichs sehr kritisch bis gar ablehnend betrachtet wird.
Joachim Fröhlich
12. Nachhaltigkeit – Predigt oder Praxis?
Zusammenfassung
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist zwischenzeitlich derartig überstrapaziert dass ihm viele schon gar nicht mehr den Gehalt zusprechen, den er verdient hat. Ihre Vorstellung von Nachhaltigkeit hat die Bank mit dem von ihr entwickelten Begriff des „FAIBANKING“ ausgestaltet. Sie hat sich damit auch einen symbolischen Anspruch gesetzt, die christliche Gesellschaftslehre und unter Beachtung ihrer genossenschaftlichen Wurzeln zur Richtschnur ihres geschäftspolitischen Handelns zu machen. Sie hat sich für die Umsetzung ihres so basierten Nachhaltigkeitsanspruchs eigene Anlagerichtlinien gegeben, mit denen sie einen geordneten und strukturierten Anlageprozess umsetzt und sicherstellt.
Michael P. Sommer
13. Die Steyler Bank – Ordensbank mit besonderer Mission auf dem Finanzmarkt
Zusammenfassung
Die Steyler Bank ist eine katholische Ordensbank und bezeichnet sich als die einzige deutsche Alternativbank mit einem weltweiten Netzwerk. Der Beitrag betont, auf welche Weise die Bank die Anschauungen der Steyler Missionare auch im Bereich der Eigenanlagen umsetzt. Im Beitrag wird deutlich gemacht, dass der von der Bank gewählte Nachhaltigkeitsansatz hundertprozentig im täglichen Anlagegeschäft umgesetzt wird. Dies verspricht vor dem Hintergrund sehr differenzierter und vielfältiger Positiv-, Negativ- und Ausschlusskriterien sehr interessante Einblicke in die Gestaltungsfähigkeit nachhaltiger Kapitalanlagen.
Jutta Hinrichs
14. Das Nachhaltigkeitskonzept der EthikBank
Zusammenfassung
Die EthikBank ist eine relativ junge ethisch-ökologische Direktbank. Der Beitrag betont vor allem, dass der Vertrauensfaktor in die Nachhaltigkeitsarbeit der Bank und ihre wirtschaftliche Solidität unabdingbare Erfolgsvoraussetzungen sind. Transparenz im Nachhaltigkeitsbereich und freiwillige Berichterstattungen über das gesetzlich gebotene Maß, werden hier als branchenüberdurchschnittliche Leistung der Bank präsentiert.
Sylke Schröder

Best Practises nachhaltiger Kapitalanlagen im Bereich von Stiftungen und kirchlichen Einrichtungen

Frontmatter
15. Nachhaltige Kapitalanlagen in der Vermögensverwaltung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Zusammenfassung
Die DBU wurde im Jahr 1990 durch ein Gesetz des Deutschen Bundestags in der Rechtsform einer Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet. Der Beitrag zeigt den konsequenten Prozess, den diese Stiftung bis heute für das an Nachhaltigkeit ausgerichtete Stiftungskapital eingeschlagen hat. Dass sie dazu auch wissenschaftlicher Expertise eingeholt hat, unterstreicht die hohe Verantwortung im Umgang mit dem Nachhaltigkeitskonzept in der eigenen Vermögensverwaltung. Auch wenn erwartungsgemäß dem Stiftungszweck entsprechend die Nachhaltigkeitsausrichtung vor allem Umweltthemen gewidmet ist, so schenkt die Stiftung auch Governance-Fragen ihre Aufmerksamkeit und in jüngster Zeit auch verstärkt Sozialthemen.
Michael Dittrich
16. Integration und Management der Stiftungsgelder nach sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien im Evangelischen Johannesstift
Zusammenfassung
Das Evangelische Johannesstift zählt zu den größten und traditionsreichsten diakonischen Einrichtungen in Berlin und in weiteren Bundesländern. Keine Lippenbekenntnisse, sondern konkretes Engagement für Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen: Das steht im Mittelpunkt. So versteht die Stiftung ihren Auftrag, den sie nach eigener Einschätzung konsequent im nachhaltig ausgerichteten Management ihrer Kapitalanlagen umsetzt.
Jens Güldner
17. Die strategische Vermögensallokation der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
Zusammenfassung
Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) ist eine Bundesstiftung Öffentlichen Rechts mit Sitz in Berlin und wurde im Jahr 2000 per Bundesgesetz gegründet. Nach Abschluss ihres ursprünglichen Stiftungszwecks wurde ihr Auftrag auf Handlungsfelder wie u.a. Menschenrechte und Völkerverständigung ausgerichtet. Beschrieben wird im Beitrag die so begründete Nachhaltigkeitsstrategie. In ihr spielen Ausschlusskriterien eine zentrale Rolle, zunehmend ergänzt um das aktive Engagement gegenüber Unternehmen vor allem in Bezug auf kontroverse Wirtschaftspraktiken.
Ann-Grit Schulze
18. Das an Nachhaltigkeit ausgerichtete Anlagenmanagement der Bewegungsstiftung
Zusammenfassung
Die Bewegungsstiftung ist eine selbstständige Gemeinschaftsstiftung, d. h. weitere Stifterinnen und Stifter sind eingeladen, sich durch Zustiftungen zu beteiligen. Beschrieben wird der Nachhaltigkeitsansatz der Bewegungsstiftung, der vor allem die Unterstützung zivilgesellschaftlicher Projekte zum Gegenstand hat. Dass dabei die Art und Weise des Anlegens des Stiftungskapitals nicht im Widerspruch stehen darf zu den eigenen Stiftungsansprüchen und darüber hinaus die Kapitalanlage auch als aktives Gestaltungselement für den Stiftungszweck zumindest mittelbar sein soll, wird aus dem Beitrag sehr gut deutlich.
Kirsten Paul
19. Mission Investing für die Menschenrechte am Beispiel der Dreilinden gGmbH
Zusammenfassung
Im Jahr 2006 Dreilinden Gesellschaft für gemeinnütziges Privatkapital in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH. Aus fünfzehnjähriger Erfahrung als strategische Spenderin für die Menschenrechte von Frauen, Mädchen und sexuellen Minoritäten oder LGBTI-Menschen brachte die Gründerin Förderinteressen und internationale fachliche Beziehungen mit. Auch in nachhaltiger Kapitalanlage hatte sie fünfzehn Jahre Erfahrung: mit Privatvermögen, im Rahmen von Stiftungsgeldanlagen und durch Beiratstätigkeiten. Unterlegt wird dies durch die anschauliche Beschreibung der Methoden zur Projektauswahl, der strukturierten Vorgehensweise und des Controllings im Hinblick auf die Erfüllung des geplanten Nachhaltigkeitszwecks der Kapitalanlage. Dabei steht eine Impact orientierte Form der nachhaltigen Kapitalanlage im Vordergrund.
Ise Bosch, unter Mitarbeit von Regula Ritter
20. Mehr Erfolg durch Nachhaltigkeit - Die Vermögensverwaltung der Münchener Rück Stiftung
Zusammenfassung
Die Münchener Rück Stiftung ist eine von der Münchner Rückversicherung initiierte Stiftung. Mit ihrer Stiftung sieht die Versicherungsgesellschaft eine Chance, mit der Kapitalausstattung und dem Management auf der Grundlage eines Nachhaltigkeitskonzepts die für die Projekte notwendigen Kapitalerträge stabil erwirtschaften zu können. Dabei stehen Themen aus den Bereichen Klimawandel, Wasserknappheit etc. im Zentrum.
Dirk Reinhard
21. Die ethisch nachhaltige Kapitalanlage in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Zusammenfassung
Der Beitrag beschreibt den Nachhaltigkeitsansatz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Er liefert ein sehr anschauliches Beispiel für einen sehr intensiven Prozess der Findung und Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsverständnisses, seiner Umsetzung in der Nachhaltigkeitskonzeption für die Kapitalanlagen, der Integrationsfähigkeit in die Asset-/Liability-Struktur der Kirche und der Vielfalt der Umsetzungswege.
Heinz Thomas Striegler

Best Practices nachhaltiger Kapitalanlagen im Bereich von Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen

Frontmatter
22. Ethisch nachhaltige Kapitalanlage in der Evangelischen Ruhegehaltskasse
Zusammenfassung
Der Erstreckungsbereich der Evangelische Ruhegehaltskasse bezieht sich auf elf Mitgliedskirchen. Es wird im Beitrag deutlich gemacht, wie sich die Pensionskasse über die Jahre sehr aktiv mit der Entwicklung des eigenen, sehr differenzierten Nachhaltigkeitskonzepts für die Kapitalanlagen ihrer Vorsorgeempfänger und Beitragszahler beschäftigt. Die Darstellung zeugt von hoher Erfahrung und Kompetenz auf diesem Gebiet und dürfte insgesamt ein sehr lehrreiches Bild für vergleichbare Pensionsklassen abgeben.
Klaus Bernshausen
23. Bayerische Versicherungskammer – „Wir mischen uns ein“
Zusammenfassung
Die Bayerische Versorgungskammer ist sie die größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe in Deutschland. Es wird im Beitrag verdeutlicht, dass diese Versorgungseinrichtung einen ganz individuellen, eigenen Weg zur Nachhaltigkeit gefunden hat und in ständig weiterentwickelt. Und gerade deshalb erscheint es so wichtig in diesem Beitrag immer wieder zu lesen, wie eng die Abstimmung ist zwischen dem aus Nachhaltigkeitsgründen möglichen mit dem wirtschaftlich (aus Verantwortung gegenüber den Beitragszahlern und Vorsorgeempfängern) gebotenen im Anlagemanagement.
Daniel F. Just
24. Portfoliomanagement mit Investmentfonds nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien bei der Skandia Lebensversicherung AG
Zusammenfassung
Der Beitrag hat einen starken Fokus auf das durch die Verwaltung von Kapitallebensversicherungen aufgebrachten Vorsorgekapitals. Interessant ist wie hierzu in erster Linie die Anlageklasse „Investmentfonds“ eingesetzt wird. Obwohl hier in Deutschland über 300 Fonds aus dem Nachhaltigkeitsspektrum angeboten werden, verdeutlich der Beitrag, welche Defizite hier noch am Markt bestehen, um die bestmögliche Anlagestrategie (wieder vor dem Hintergrund der Versicherten) durchführen zu können.
Nico Fettes
25. Das integrative Nachhaltigkeitskonzept der CoOpera
Zusammenfassung
Die CoOpera Sammelstiftung PUK wurde 1984 von einigen als Jungunternehmer und Unternehmensgründer tätigen Persönlichkeiten initiiert. Deutlich gemacht wird in dem Beitrag die als wichtig erachtete Ergänzung des Umlageverfahrens durch das Kapitaldeckungsverfahren und die daraus erwachsenen Chancen einer aktiven Anlegerrolle im Hinblick auf Nachhaltigkeitsziele. Basierend auf einer sowohl intellektuellen Auseinandersetzung mit Ethik als auch der praktisch gewünschten Zwecksetzungen der nachhaltigen Kapitalanlagepolitik werden die praktizierten Formen aus der Direktanlage und den herkömmlichen Anlageklassen wie Anleihen mit Nachhaltigkeitsanspruch erläutert.
Matthias Wiesmann
26. Fit for Sustainability – Nest und Nachhaltigkeit
Zusammenfassung
Nest ist eine überdurchschnittlich wachsende Pensionskasse in Form der Sammelstiftung. Die Nest Sammelstiftung versteht sich als ethisch-ökologische Pensionskasse: Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamten Anlagen so umwelt- und sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Es werden authentisch die vielfältigen Erfahrungen aus dem an Nachhaltigkeit ausgerichteten Portfoliomanagement dargelegt. Die Autoren verdeutlichen, dass eine Strategie der nachhaltigen Kapitalanlagen eine professionelle Ausrichtung an den Grunderkenntnissen einer kapitalmarkttheoretisch fundierten Asset Allokation unumgänglich macht – um den Spagat zwischen Nachhaltigkeitsperformance und Impact zu ermöglichen.
Peter Beriger, Peter Signer, Christoph Müller
27. Nachhaltigkeit der BONUS Pensionskassen Aktiengesellschaft und der BONUS Vorsorgekasse AG
Zusammenfassung
Die BONUS Vorsorgekasse AG, die BONUS Pensionskassen Aktiengesellschaft und die Concisa Vorsorgeberatung und Management AG stellen das auf einem sog. „Core-Satellite-Ansatz“ beruhende Kapitalanlagekonzept vor, in das der Nachhaltigkeitsansatz integriert wurde. Bemerkenswert und so bei keinem der übrigen Beiträge vorhanden, ist eine, Fallstudie - hier zum zum Aktien-Spezialmandat BONUS Global Equity. Hier wird sehr anschaulich das Zusammenwirken von Prinzipien und Kontrollen aus dem Nachhaltigkeits- und dem konventionellen an Rendite und Risiko ausgerichteten Kapitalanlagenmanagement verdeutlicht.
Gabriele Feichter, Romana Pontasch-Reiner
28. Das Management nachhaltig ausgerichteter Kapitalanlagen in der VBV – Vorsorgekasse AG
Zusammenfassung
Der Beitrag zur VBV-Vorsorgekasse zeigt auf, wie auf eine sehr individuelle Art und Weise Nachhaltigkeit in das Asset Management integriert wird. Deutlich wird vor allem, mit welch vielschichtigem Zusammenspiel verschiedene Partner wie Nachhaltigkeitsrating-Agentur, externe Zertifizierer etc. der an Positiv- und Ausschlusskriterien ausgerichtete Ansatz nachhaltiger Kapitalanlagen funktioniert. Dass dieses "Netzwerk" nachhaltiger Kapitalanlagen erfolgreich ist, zeigen die zahlreichen Awards, die die VBV verliehen bekam.
Peter Eitzenberger
Backmatter
Metadaten
Titel
Institutionelle Anleger und nachhaltige Kapitalanlagen
herausgegeben von
Henry Schäfer
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-658-04426-8
Print ISBN
978-3-658-04425-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-04426-8