Lufthansa Technik und Premium Aerotec arbeiten an der additiven Fertigung von Ersatzteilen für Flugzeuge. Ein erstes lasttragendes, metallisches Triebwerksteil wurde nun für die Luftfahrt zugelassen.
Das als A-Link bezeichnete Bauteil kommt in Flugzeugtriebwerken zum Einsatz
Premium Aerotec
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat das von Lufthansa Technik entwickelte Titanbauteil offiziell für die Luftfahrt zugelassen. Zum Einsatz kommt die als A-Link bezeichnete Komponente im Anti-Icing-System des IAE-V2500-Triebwerks. Premium Aerotec wird das Teil künftig am Standort Varel fertigen. Insgesamt neun dieser A-Links fixieren im Lufteinlauf des Triebwerks eine ringförmige Heißluftleitung, wodurch Eisanlagerungen während des Flugbetriebes unterbunden werden. Dabei sind die Bauteile Vibrationen und Temperaturen von bis zu 300 °C ausgesetzt. In einem Zeitraum von einigen Jahren sind die A-Links so weit verschlissen, dass sie ausgetauscht werden müssen, wie die Unternehmen mitteilen.
Das Bauteil, das bislang in einem Schmiedeprozess hergestellt wurde, wird künftig in dem Verfahren Laser Power Bed Fusion (LPBF) gefertigt. Vorrichtungen oder Formen für die Herstellung werden damit nicht mehr benötigt, zudem verbraucht das pulverbettbasierte Verfahren deutlich weniger Material. Für die Zulassung musste Premium Aerotec in einer Vielzahl von Tests nachweisen, dass sich mit dem Prozess konstant und sicher die geforderten Materialeigenschaften einstellen lassen. Nach Angaben der Unternehmen ist die Zugfestigkeit der additiv gefertigten A-Links höher als die der Originalteile. Die ersten Bauteile aus der Kooperation sollen zuerst in der Lufthansa-Flotte zum Einsatz kommen.