Skip to main content

07.02.2014 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mit Achtsamkeit gegen den Burn-out

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Wenn Manager und ihre Mitarbeiter in Projekten scheitern, sich leer und ausgebrannt fühlen, liegt das nicht an Techniken und Tools, sondern am fehlenden Bewusstsein für das richtige Prozessmanagement, sagt Ronald Schnetzer. Wie gute Prozesse den Burn-out verhindern.

Diese Bilanz könnte manche Manager nachdenklich machen: Bis zu 70 Prozent der Projekte in Unternehmen scheitern. 85 Prozent der Mitarbeiter sind nicht engagiert. Nur in sieben Prozent der Betriebe gibt es ein Prozessmanagement und 50 Prozent der Manager Burn-out gefährdet, sagt Ronald Schnetzer, Autor des neuen Springer-Buchs "Achtsames Prozessmanagement". Seine kritische Feststellung beim Blick in Management und Arbeitswelt: Eine wachsende Zahl von Menschen würden die besten Jahre ihres Lebens mit einem Job verbringen, den sie nicht mögen, "um immer mehr Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen, um einen Lebensstil zu führen, den sie nicht genießen."

Schlüssel für mehr Balance

Die Begriffe Work-Life-Balance und Burn-out-Strategien, die Schnetzer als Lösung zitiert, sind indes nicht neu. Neu aber ist, dass der Schlüssel für eine bessere Lebensbalance und erfolgreichere Projekte in Unternehmen für Manager nicht in mehr Fitness oder dem nächsten Yoga-Kurs liegt, sondern in einem achtsamen Prozessmanagement. Schnetzer versteht darunter bewusst gestaltete Leistungen und Arbeitsprozesse in Unternehmen sowie die Prozessführung und Prozesskultur, die "achtsam" von der Strategie abgeleitet werden. Prozessmanagement ist Teil vieler Management-Konzepte. Es ist jedoch vor allem kundenorientiertes Unternehmensmanagement mit den Bausteinen äußere Prozessentwicklung, die -führung und -kultur. Dabei unterscheidet er zwischen Fragen wie

  • Wer sind unsere Kunden?
  • Was sind unsere Leistungen?
  • Wie sind unsere Prozesse und
  • Macht es insgesamt einen Sinn?

sowie den Faktoren achtsamer Prozessstrategien wie

  • Wie fühlen wir uns als Team dabei?
  • Macht es mir persönlich Freude?

Beide Bereiche greifen ineinander. Eine der Säulen im achtsamen Prozessmanagement ist die Prozessentwicklung. Dabei geht es darum, Strategien und To Do's festzulegen. Mit dem Blick auf die Work-Life-Balance geht es darüber hinaus um Grundsätze wie ganzheitliche Arbeit, Verantwortung, Transparenz sowie Gesundheit, Würde und Fairness. In der Prozesskultur sind die Unternehmensvision, Werte, Grundsätze und Erkenntnisse aus der Work-Life-Balance entscheidend. Das betrifft sowohl die Team- als auch die persönliche Ebene. Achtsamkeit, Work-Life-Balance und Burn-out-Prävention bezeichnet Schnetzer im Kapitel "Warum achtsames Prozessmanagement" (Seite 1-38) als wichtige Eckpfeiler.

Warum achtsames Prozessmanagement sinnvoll ist

Prozessmanagement, das diese Werte berücksichtigt, hilft Unternehmen und deren Managern, Projekte am Ende produktiver zu handhaben. Selbsterkenntnis, kritisches Hinterfragen eigener Verhaltensweisen, des eigenen Denken und Handelns, trägt mit einem neu ausgerichteten Prozessmanagement dazu bei, dass Manager neue Schwerpunkte für sich selbst und in ihrem Umfeld setzen. Ein Unternehmen kann achtsames Prozessmanagement also dazu nutzen, seine Prozesse und Arbeitsorganisation, das Führungssystem oder die bisher angewandte Unternehmenskultur zu überdenken und zu verbessern. Aber auch bewusst Veränderungen einzuleiten.

Lesen Sie auch

Interview: "Menschen sind von Veränderungen genervt"

Wie Manager den Spagat zwischen Schnelligkeit und Nachhaltigkeit schaffen

Prozesse sind so gut wie deren Manager

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Premium Partner