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13.08.2014 | Umwelt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mikroplastik und Nanomaterialien in Kosmetik

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Kleinste Plastikteilchen werden in der Kosmetik von Zahnpasta über Duschgels bis zu Cremes verwendet. Mikroplastik sammelt sich in der Umwelt an. Fraunhofer UMSICHT hat Alternativen aus natürlichen Materialien entwickelt.

Die Kosmetikindustrie verwendet Plastikteilchen zwischen fünf Mikrometern und fünf Millimetern als Abrasionspartikel. Zahnpasta, Cremes und Duschgels werden damit hergestellt. Die Plastikteilchen gelangen über das Abwasser schließlich in die Meere und dann in unsere Nahrungskette, da sie über Kläranlagen nur schwer herausgefiltert werden können. Zwischenzeitlich wurde Mikroplastik in Honig, Trinkwasser und Bier nachgewiesen. Laut dem Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. IKW möchte die Kosmetikindustrie möglichst bald auf die Verwendung von Mikroplastik verzichten.

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Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT haben Alternativen aus natürlichen Materialien vorgestellt, denn "Mikroplastik in Kosmetikprodukten muss nicht sein", stellt Dr. Sebastian Pörschke, Wissenschaftler am Fraunhofer UMSICHT, fest. Vielversprechend ist dabei die Verwendung von Biowachsen. Kaltgemahlenes Biowachspulver kann mit vorhandener Verfahrenstechnik so hergestellt werden, dass es in Größe und Form herkömmlicher Mikroplastik entspricht, ist aber in Wasser relativ schnell biologisch abbaubar. Verwendung finden diese Biowachse bereits in der Lebensmittelindustrie, z.B. als Überzüge von Süßigkeiten.

Speziell konfektionierte Partikel durch Hochdruckverfahren

Neben dem kaltgemahlenen Biowachspulver konnten Partikelgrößen von 100 bis 500 Mikrometer als Kugeln, poröse Partikel oder Mikroschwämmchen mittels eines Hochdruckverfahrens hergestellt werden. Das Wachs wird geschmolzen und mit überkritischem Kohlenstoffdioxid bei hohem Druck vermischt. Das Wachspulver entsteht bei der anschließenden Durchführung durch eine Düse beim Entspannen auf Umgebungsdruck. Bei den Versuchen wurde das Kohlenstoffdioxid aus den Abgasen einer Anlage zur Düngemittelherstellung verwendet.

Nanotechnologie in Kosmetik

Deutlich kleinere Teile – Nanomaterialien – sind ebenfalls für die Kosmetikindustrie von Interesse. Insbesondere die optischen Eigenschaften wie Transparenz, Absorption, Lumineszenz und Streuung können durch die Variation der Partikelgrößen verändert werden, stellt Myrtill Simkó in seinem Buchkapitel "Nanopartikel – Gesundheitliche Gefahren" heraus. Der Springer-Autor beschäftigt sich ebenfalls ausführlich mit der noch fehlenden Definition des Begriffs "Nanomaterial". Ohne diese wissenschaftlich basierte und umfassende Definition kann die Regulierung und Kennzeichnungspflicht von Produkten nicht erfolgen und es bleibt weiterhin unklar, ob ein Produkt tatsächlich Nanomaterialien enthält und, wenn ja, in welcher Form und Konzentration.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Nanopartikel – Gesundheitliche Gefahren

Quelle:
Nano Risiko Governance

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Definitionen

Quelle:
Nano Risiko Governance