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12.09.2013 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Warum Unternehmerfamilien eine Strategie haben sollten

verfasst von: Andreas Nölting

2 Min. Lesedauer

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Viele Familienfirmen geraten mit der Zeit in Not, die Erben sind zerstritten oder sie haben keinen Plan von der Zukunft. Springer-Autorin Kirstin Baus zeigt mit ihrem Buch "Die Familienstrategie" eine Weg auf, wieder Handlungsfähigkeit zu erlangen. Teil 4: Die Strategie.

Die Hamburger Schuhkette Görtz zählt zu den berühmten, traditionellen Familienfirmen der Hansestadt. Johann Ludwig Görtz hatte das Unternehmen 1875 in Barmbek als einfaches Schuhgeschäft mit angeschlossenem Kartoffelhandel gegründet. Ludwig und Friedrich Görtz machten daraus eine nationale Kette mit bedeutenden Eigenmarken.

Nahezu 80 Jahre ist Ludwig Görtz mittlerweile und täglich erscheint der Patriarch im Büro, redet mit seinen Managern, berät die Strategie und tauscht sich mit den Gesellschaftern aus.  Görtz ist auf Investorensuche. Denn in seinem Unternehmen brennt es lichterloh. Seit 2011 schreibt das Unternehmen rote Zahlen. Ein Sanierungsprogramm sieht die Schließung von unrentablen Filialen und den Abbau von Arbeitsplätzen vor. Der rettende Investor hingegen bleibt bisher aus. Gerade hat der Versandkonzern Otto dankend abgewinkt.

Die Handlungsfähigkeit ist entscheidend

Das Hamburger Drama ist kein Einzelfall. Viele Familienfirmen geraten mit der Zeit in Not, die Erben sind zerstritten oder haben keinen Plan von der Zukunft.  Familienfirmen benötigen daher rechtzeitig eine Strategie, um die Entfremdung unter Kontrolle zu bringen, schreibt die Springer-Autorin Kirstin Baus in ihrem Buch „Die Familienstrategie“: Sie sichere einer Unternehmerfamilie ihr bedeutendstes strategisches Potential – die Handlungsfähigkeit.  

Im Vordergrund einer solchen Strategie steht nicht unbedingt die Frage nach der Geschäftsführung. Es gehe vielmehr darum, die Familie so weit zu bringen, emotional belastete Sachfragen überhaupt entscheiden zu können, schreibt Baus. Eine andere Geschäftsführung oder ein Verkauf? Erst wenn das verbindende Element einer Familie stark genug ist, können solche elementaren Fragen debattiert und entscheiden werden.

Fazit: Kirstin Baus legt für die vielen hunderttausend Familienfirmen in Deutschland einen wichtigen Ratgeber vor, der ihnen helfen kann, eine Überlebensstrategie zu formulieren. Es bleibt zu hoffen, dass auch das traditionelle Schuhhaus Görtz einen Weg in die Zukunft findet – ob mit oder ohne Familie.

Lesen Sie auch:

Teil 1: Familienfirmen sind instabile Gebilde

Teil 2: Der archetypische Konflikt in Familienfirmen

Teil 3: Wenn ein Familienunternehmen untergeht

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2010 | OriginalPaper | Buchkapitel

Eine Strategie für die Familie

Quelle:
Die Familienstrategie

2010 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Familiencharta

Quelle:
Die Familienstrategie

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