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2010 | Buch

Steuerung der IT im Klinikmanagement

Methoden und Verfahren

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Über dieses Buch

Der Einsatz der Informationsteclmologie in Krankenhäusern ist von vielen Erlö­ sungshoffnungen und Hypes geprägt, während sein Umfeld von einem eher hekti­ schen Wandel bestimmt ist. Dies betrifft auch die Stabilität und die Nachhaltigkeit des Interesses der Anbieter von IT für Krankenhäuser . Die Aufgaben des Kranken­ hausmanagements bestehen vor diesem Hintergrund darin, aus der Vielfalt von Entwicklungen und neuen Teclmologien sich derer zu versichern, die einen tat­ sächlichen Wertbeitrag im Versorgungsprozess sichern und nachhaltig von Be­ stand sind. Dass der Einsatz von IT für die Krankenhäuser immer bedeutsamer wird, ist für die Geschäftsführungen von Krankenhäusern unstrittig. Neu ist das hohe Maß an Übereinstimmung, mit dem die Fiihrungskräfte aus den unterschiedlichen Berei­ chen der Krankenhäuser die Bedeutung des IT-Einsatzes einschätzen. Dies zeigte die 2009 veröffentlichte empirische Studie mit dem Titel "Wahrgenommener Wert von IT in Krankenhäusern" ,1 In der Skalierung von 1 = "stimme überhaupt nicht zu" bis 5 = "stimme voll zu" beantworteten 106 kaufmännische, 167 medizinische und 206 IT-Leiter Fragen der Studie. An dieser Stelle sei deren Einschätzung zu zwei Thesen wieder­ gegeben: - "Ohne den Einsatz von IT-Systemen könnte unser Krankenhaus nicht mehr überleben" wurde mit einem Mittelwert von 4,7 bewertet. - "IT liefert einen Wertbeitrag für unser Krankenhaus" bewerteten die Kol- gen mit dem Mittelwert von 4,1. Bei beiden Thesen unterschieden sich die Bewertungen durch die genannten Gruppen der Führungskräfte nicht.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführender Überblick
Zusammenfassung
Ein wesentlicher Grundsatz unternehmerischer Steuerung ist, dass auf der Basis vorliegender langfristigen Planungen (Strategien), kurzfristige und dynamische Maßnahmenpläne erstellt werden. Eine Mitte 2008 durchgeführte Befragung in deutschen Großkrankenhäusern ergab allerdings, dass den Mitarbeitern in den wenigsten Häusern eine schriftliche Strategie bekannt war. Eine Anregung an den Leser des Buches ist somit, sich zu informieren, wie dieser Tatbestand im eigenenHaus ist.
Helmut Schlegel, Margit Fischer
2. IT-Governance mit COBIT® – Methodenunterstutzung für das Management
Zusammenfassung
Der Beitrag ist eine Kurzfassung der Übersetzung von “COBIT 4.0” des IT Governance Institute (ITGI) aus dem Jahre 2005. Zusätzlich wurden Updates aus der Version 4.1 eingearbeitet. Ergänzt ist der Beitrag um Handlungsempfehlungen zur Nutzung des Frameworks durch das Management. Die zum Teil imperativen Formulierungen in der Kurzfassung haben ihren Ursprung aus der Übersetzung der Originalversion.
Helmut Schlegel
3. Strategisches Informationsmanagement
Zusammenfassung
Ein Klinikum der Maximalversorgung ist ein hoch komplexes System, in dem sehr unterschiedliche Berufsgruppen in einzelnen Kliniken oder Instituten zusammenwirken. Vor allem der Primärprozess in der Patientenbehandlung erfordert eine ausgesprochen dichte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Große Flexibilität bedarf zusätzlich die ständige Fortentwicklung der Krankenversorgung durch Innovation, medizinischen Fortschritt und Wachstum. Diese Prozesse setzen grundsätzliche Ziele und Strategien zur Steuerung der Krankenversorgung, der ökonomischen Schwerpunkte und der Entwicklung der Infrastruktur voraus. Hierzu gehört ganz maßgeblich eine funktionsfähige und zielgerichtete Informationstechnologie mit einer zentralen IT-Abteilung. Diese hat vor allem die Aufgabe, die Funktionsfähigkeit der Systeme der Primärversorgung, der Administration und der Führung des Krankenhauses sicherzustellen
Christoph Seidel
4. Die Balanced Scorecard als Management- und Controllinginstrument – Nutzenpotentiale für die IT im Krankenhaus
Zusammenfassung
Aktuelle Studien von Kaplan und Norton, den Entwicklern der Balanced Scorecard,zeigen, dass Unternehmen mit routinemäßig implementierten Managementprozessen am Markt erfolgreicher sind [Kaplan & Norton 2009].
Ansgar Kutscha, Ulrike Kutscha
5. Die betriebswirtschaftliche Bewertung der IT-Performance im Krankenhaus am Beispiel eines Benchmarking-Projekts
Zusammenfassung
Das Gesundheitswesen in Deutschland befindet sich weiterhin im Wandel. Nachdem die neu eingeführte Finanzierung auf DRG-Basis erste einschneidende Wirkungen entfaltete, ist die aktuelle Gesundheitsreform sicherlich nicht das Ende der Reformwellen der jüngsten Vergangenheit. In gesundheitsökonomischer Hinsicht steht Deutschland vor einem ähnlichen Dilemma wie alle entwickelten Industrieländer - der wachsenden Kostenproblematik bei insgesamt steigender Nachfrage nach Gesundheitsleistungen.
Anke Simon
6. IT-Compliance für nationale Unternehmen – die wachsende Herausforderung
Zusammenfassung
Wie jedes Unternehmen muss ein Klinikum, wenn und soweit es durch IT gesteuert wird, IT-compliant sein. IT-compliant im hier verwendeten Sinne meint, dass beim Einsatz von IT durch technisch-organisatorische und rechtliche Maßnahmen, insbesondere Richtlinien, sichergestellt wird, dass die gesetzlichen Anforderungen, die sich auf IT-spezifische Sachverhalte beziehen, erfüllt werden. Die Sicherstellung von Compliance ist Aufgabe der Leitung eines Klinikums, egal ob es in öffentlich-rechtlicher oder in privat-rechtlicher Form geführt wird. Diese hat dafür Sorge zu tragen, dass die erforderlichen Maßnahmen im Klinikum sofern sie nicht oder nicht vollständig vorhanden sind, etabliert, dauerhaft eingehalten und Verstöße sanktioniert werden. Dies ist zu dokumentieren, damit in einem etwaigen Streitfall oder aufsichtsrechtlicher Kontrolle nachgewiesen werden kann, dass ein einmal eingeführtes Compliance-Konzept nicht nur auf dem Papier existiert, sondern tatsächlich umgesetzt wird.
Christiane Bierekoven
7. Best Practice in der Servicesteuerung – ITIL® und ISO 20000
Zusammenfassung
Viele Unternehmensorganisationen sind sehr stark mit Informationstechnologie verzahnt. Durch steigende Anforderungen und Erwartungen interner und externer Kunden aufgrund neuer Innovationen und Weiterentwicklungen steigt der Bedarf an flexibel reagierenden IT Services stetig an. Ohne standardisierte IT-Service-Prozesse wird die Koordination jedoch sehr aufwandig und die Ergebnisse werden zufallig. Starke Rahmeninstrumente sind entscheidend dafur, dass der Einsatz der IT-Ressourcen mit den Geschaftszielen eines Unternehmens in Einklang steht und dass die IT Services und Informationen den Qualitats-, Vertrauens- und Sicherheitsanforderungen entsprechen.
Horst Grillmayer
8. IT Service Management – IT-Leistungskataloge als Basis für SLAs
Zusammenfassung
Die IT ist entsprechend den jetzigen und zukünftigen Anforderungen an die integrative Unterstützung der medizinischen und administrativen Kern- und Sekundärprozesse gehalten, sich strategisch zu positionieren und ihr Leistungsangebot professionell zu steuern. Die Forderung nach transparenten Leistungen wird immer lauter. Für die Krankenhaus-IT bedeutet dies, dass IT-Leistungserbringung ohne entsprechendes Service Management keine Option mehr ist.
Uwe Guenther
9. Zertifizierung der Serviceprozesse nach ISO 9001 – Nutzen für das Unternehmen
Zusammenfassung
Das Informationsmanagement in Krankenhäusern wird immer mehr zu einem entscheidenden Faktor einer guten und sicheren und vor allem effizienten Patientenversorgung. Trotz dieser hohen Bedeutung für die Organisation, die inzwischen auch in der obersten Leitung meist erkannt wird, arbeiten viele IT-Abteilungen noch sehr unstrukturiert.
Uwe A. Gansert, Daniel Kehrer
10. IT-Sicherheit in Kliniken
Zusammenfassung
„Conficker in Kärnten: Nach der Landesregierung nun die Spitäler“ mit dieser Überschrift meldete der Online-Nachrichtenticker des Computerzeitungsverlages heise.de am 12.01.2009 den Wurmbefall einiger Rechnersysteme Österreichischer Kliniken [heise 2009]. Das Interessante an dieser Meldung war die nachfolgende Leser-Diskussion, ebenfalls auf www.​heise.​de. Viele Beiträge sprachen von Schludrigkeit und Schlamperei, von Verschwendung von Krankenkassen- und öffentlichen Geldern und der Angst um eigene Patientendaten. Warum?
Norbert Vogel, Rüdiger Gruetz
11. Trends und Entwicklungen der Krankenhaus-IT-Technologie
Zusammenfassung
Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen erfolgt die Übernahme neuer IT-Technologien im Krankenhaus etwas zurückhaltender. Gründe dafür sind das begrenzte IT-Budget, die damit verbundenen langen Nutzungszeiten von IT-Investitionen und eine Vielzahl von Rahmenbedingungen, Abhängigkeiten und Regelungen, die bei der Einführung neuer IT-Technologien zu berücksichtigen sind.
Martin Staemmler
12. Virtualisierung im Rechenzentrum – treten die Einsparpotentiale ein?
Zusammenfassung
Düstere Aussichten für die Jahre 2009 und folgende sagen die Analysten des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Gartner Group voraus. Laut Sondergaard kommt die IT nun nicht mehr umhin, einen Beitrag zu den Kostensenkungen im Unternehmen zu leisten. Dabei brauchen sich die IT-Verantwortlichen nicht den Vorwurf machen zu lassen, mehr Geld als nötig ausgegeben zu haben. Vielmehr gehe es darum, der Business-Seite mit Prozessverbesserungen und Innovationen zu helfen. Die vorhandene Infrastruktur müsse streng überpruft und alle vertretbaren Möglichkeiten ausgenutzt werden, um die Betriebskosten zu senken - dies bei steigenden Anforderungen der Nutzer an die bereitgestellten Ressourcen [Witte 2008, S. 12]
Gerhard Härdter
13. IT zur Prozessgestaltung im Krankenhaus – Wie bekommt man die optimale Kombination von IT-Anwendungen?
Zusammenfassung
Unter dem Kostendruck im Gesundheitswesen gilt es den Workflow der Leistungsprozesse ständig zu verbessern und effizient unter den sich verändernden Rahmenbedingungen zu entwickeln. Die IT wird als äußerst effizientes Werkzeug für die Unterstutzung dabei angesehen. Die Kardinalfragen bei deren Gestaltung für unsere Krankenhäuser waren seit jeher: Wird ein homogener Anbieter als Integrator allen Anforderungen gerecht, bereitet die für Teillösungen spezialisierte Software bei der Integration zu viele Probleme und welcher Weg der Softwaregestaltung zwischen Parametrierung und umfassender Programmierung ist optimal? In den letzten Jahren hat die Industrie für diese Fragen das SOA-Konzept als Allheilmittel verkündet (SOA = Serviceorientierte Architektur). Wie bei vielen Hypes kam es nach der Phase der Euphorie zur Ernüchterung. Waren die Versprechungen in diese Architektur zu hoch und die damit verbundenen Hoffnungen unrealistisch? Oder existiert eine begriffliche Vermischung zwischen Konzept, käuflichen Produkten und Projekten und rührt daher eine pauschale Verurteilung der Technologie?
Franz Jobst
14. Effizienzsteigerung im Krankenhaus – Ist der IT-Einsatz ein wesentliches Mittel zu mehr Wirtschaftlichkeit im OP?
Zusammenfassung
Operationssäle sind der Brennpunkt medizinischer Leistung. Hier wird ein wertvoller und in jeder Hinsicht teurer Teil der Patientenbetreuung erbracht. Neben der medizinischen Leistung, die über das Wohl des Patienten entscheidet, fallen im OP etwa ein Drittel der Gesamtkosten während eines stationären Aufenthaltes an [Kugelart et al. 2009, S. 167]. Aus den hohen Kosten und dem intensiven Personaleinsatz in einem Operationssaal ergibt sich ein immanenter Zwang, einen nicht nur effektiven, sondern auch effizienten Betriebsablauf anzustreben. Ein komplexes Unterfangen, denn an keinem anderen Punkt in der Gesundheitsversorgung müssen so viele beteiligte Berufsgruppen, Fachbereiche sowie Räume und Geräte, Medikamente und Materialien zeitgleich mit dem Patienten zusammengeführt werden.
Udo Bräu, Juliane Dannert
15. Die dritte Generation von Krankenhausinformationssystemen – Workflowunterstützung und Prozessmanagement
Zusammenfassung
Warum ein Kapitel über Krankenhausinformationssysteme (KIS) in einem Buch zum Thema „Steuerung der IT“? Die Antwort ist einfach: Ein KIS ist IT und Prozess zugleich. Der erfolgreiche und nachhaltige Betrieb solcher Systeme setzt eine genaue Kenntnis der notwendigen IT-Prozesse voraus. Gleichzeitig wird aber in der intensiven Beschäftigung mit diesen Systemen die Frage nach den eigentlichen Prozessdefinitionen in der Medizin aufgeworfen. KIS-Systeme sind nicht der Selbstzweck oder die Daseinsgrundlage für IT-Abteilungen in Krankenhäusern. Bei optimaler Auslegung künnen sie das „Gehirn und Herz“ des gesamten Systems „Krankenhaus“ sein. Glaubt man neueren Studien zu diesem Thema und verfolgt die Diskussion zur IT im Gesundheitswesen, so liegt die Zukunft der Gesundheitssysteme in der Vernetzung aller Beteiligten über die Sektorengrenzen hinweg. Sowohl im Geiste, wie auch in der IT. Aus Chaos wird Prozess.
Thomas Kleemann
Backmatter
Metadaten
Titel
Steuerung der IT im Klinikmanagement
herausgegeben von
Helmut Schlegel
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Vieweg+Teubner
Electronic ISBN
978-3-8348-9393-2
Print ISBN
978-3-8348-0882-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9393-2