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1995 | Buch

Steuerung von dezentral organisierten Sparkassen

verfasst von: Rüdiger Frischmuth

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Gabler Edition Wissenschaft

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Management in Kreditinstituten
Zusammenfassung
In der vorliegenden Untersuchung sollen Erkenntnisse zur Führung von dezentral organisierten Sparkassen gewonnen werden. Aufgabe der Führung in Kreditinstituten ist die Gestaltung und Steuerung des Bankbetriebes.1 Unter der Gestaltungsaufgabe versteht man die Bildung von dauerhaften Systemstrukturen, die generelle Prinzipien für Planung und Kontrolle bankbetrieblicher Aktivitäten schaffen. Steuerung des Bankbetriebes ist die zielsystemgerechte Beeinflussung bankbetrieblicher Prozesse. Im Mittelpunkt der Literatur zur Steuerung von Kreditinstituten stand in den vergangenen Jahrzehnten vorwiegend die Versorgung der Entscheidungsträger mit Plan- und Kontrollinformationen durch die Bankkosten- und -erfolgsrechnung. Im Kern geht es in diesen Veröffentlichungen um die Bereitstellung von Kosten- und Erfolgsinformationen für Zwecke der operativen Planung und Kontrolle, um so die Steuerung des Bankbetriebes zu gewährleisten. Es wird versucht, die aus der Industriekosten- und -erfolgsrechnung bekannten Verfahren auf den Bankbetrieb zu übertragen.2
Rüdiger Frischmuth
2. Funktionale und institutionale Aspekte der Führung von Sparkassen
Zusammenfassung
Nach den Ausführungen zum aktuellen Stand der Bankmanagementlehre und vor näheren inhaltlichen Ausführungen ist eine Diskussion über die funktionalen Besonderheiten der Sparkassen notwendig. Sie nehmen Einfluß auf deren Wirtschaften und sind daher grundlegend für die Betrachtung der Führung in diesen Kreditinstituten. Funktionale Besonderheiten kennzeichnen die Tätigkeit der Sparkassen und grenzen sie dadurch von anderen Kreditinstituten ab. Die heutigen Zwecke sparkassenbetrieblichen Wirtschaftens lassen sich am besten aus den historischen Wurzeln öffentlichrechtlicher Kreditinstitute herleiten. Institutionale Aspekte der Sparkassen bestimmen den organisatorischen Rahmen, innerhalb dessen sparkassenbetriebliches Wirtschaften möglich wird.
Rüdiger Frischmuth
3. Das Grundmodell des Führungssystems in Sparkassen
Zusammenfassung
Modelle „sind gedankliche Abbilder von Problemen und Problemlösungsversuchen in Worten, Symbolen und ihren Verknüpfungen.“1 In jedem Modell werden vereinfachende Annahmen über die Realität getroffen, deren Wirkungen ausschließlich danach beurteilt werden dürfen, was mit dem Modell erreicht werden sol1.2 Modelle bilden nach Zweckgesichtspunkten Ausschnitte der Realität in vereinfachter Form ab. Der mit dem Modell beabsichtigte Zweck determiniert also Art und Umfang der Modellelemente und ihre Beziehungen.
Rüdiger Frischmuth
4. Die Teilsysteme des Führungssystems in Sparkassen
Zusammenfassung
Unternehmen existieren, damit die Zielvorstellungen der Unternehmenseigentümer realisiert werden. Ziele sind damit für die Unternehmen zu erreichende Zustände.1 Sie definieren als Formalziele die Maßstäbe, anhand derer betriebliche Entscheidungen zu treffen sind.2 Unter einem Zielsystem wird die „Gesamtheit der Zielsetzungen .. als Menge von Elementen aufgefaßt .., zwischen denen [horizontale oder vertikale] ... Beziehungen bestehen“.3 Das Formalzielsystem läßt sich in eine finanzwirtschaftliche, eine leistungswirtschaftliche und eine soziale Komponente differenzieren.4 Bei finanzwirtschaftlichen Zielen steht der geldmäßige Aspekt im Vordergrund, Beispiele sind das Gewinnziel oder die jederzeitige Liquiditätssicherung.5 Ursache der Dominanz finanzwirtschaftlicher Ziele in der Betriebswirtschaftslehre ist das Motiv Einkommenserzielung der überwiegenden Zahl von Unternehmenseigentümern in einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Die leistungswirtschaftliche Zielsetzung dominiert in Unternehmen, denen von ihren Eigentümern die Erstellung und Verwertung betrieblicher Leistungen zur Bedarfsbefriedigung bestimmter Nachfragergruppen vorgegeben wird;6 Objekte leistungswirtschaftlicher Ziele sind Produkte und Märkte.7 Die soziale Zielkomponente berücksichtigt, daß ein Betrieb „in seinen Zwecken, Verhaltensweisen und ... Zielsetzungen die Bedürfnisse und Anliegen der ... Gesellschaft berücksichtigen muß“8 bzw. auch die „Wünsche und Erwartungshaltungen der ... [Mitarbeiter] zu berücksichtigen hat.“9 Die soziale Zielkomponente läßt sich in eine externe und eine interne Komponente aufspalten und hat die weder materiell noch geldmäßig erfaßbaren Ziele des Betriebes zum Gegenstand.
Rüdiger Frischmuth
5. Pretiale Lenkung als Steuerungsinstrument in dezentral organisierten Sparkassen
Zusammenfassung
Horizontale Entscheidungsinterdependenzen sind wechselseitige Abhängigkeiten zwischen arbeitsteilig getroffenen operativen Entscheidungen. Sie haben ihre Ursache in Marktinterdependenzen, Ressourceninterdependenzen oder in innerbetrieblichen Leistungsverflechtungen.1 Steuerungsinstrumente haben die Funktion, interdependente Entscheidungen zielsystemgerecht aufeinander abzustimmen und die betrieblichen Prozesse zielsystemgerecht auszurichten. Sie werden in der Betriebswirtschaftslehre auch als Koordinationsinstrumente bezeichnet, da sie koordinative Wirkung haben.2 Verrechnungspreise sind Steuerungsinstrumente, deren Zweck die horizontale Abstimmung operativer Entscheidungen ist und die koordinative Wirkung haben. Sie sind Rechengrößen für zwischen zwei Betriebseinheiten ausgetauschte innerbetriebliche Leistungen und sollen gewährleisten, daß arbeitsteilige Entscheidungsprobleme im Sinne des betrieblichen Zielsystems gelöst werden.3 Von den Divisionen gemeinsam genutzte Ressourcen und innerbetriebliche Leistungstransfers sind so zu bewerten, daß eine zielsystemoptimale Faktorallokation gewährleistet wird.4
Rüdiger Frischmuth
6. Budgetierung als Steuerungsinstrument in dezentral organisierten Sparkassen
Zusammenfassung
Kundengeschäfts bildet die Erfolgswirkung eines Kundengeschäfts richtig ab und stellt bezüglich dessen Verwertung steuerungsrelevante Informationen zur Verfügung. Daß sich die Entscheidungsträger bei ihren Leistungsverwertungsentscheidungen ausschließlich an den Preisuntergrenzen der Marktleistungen orientieren und so die dem Einzelgeschäft nicht zurechenbaren Kosten keine Berücksichtigung finden, wird als immanente Gefahr jeder Einzelkostenrechnung angesehen. Unter Steuerungsaspekten ist es zwar richtig, den Kunden- und Kreditberatern nur die entscheidungsrelevanten und nicht auch die entscheidungsirrelevanten Kosten- bzw. Erfolgsinformationen zur Verfügung zu stellen, die langfristig notwendige Deckung aller Kosten zuzüglich eines Gewinns muß allerdings durch die Preispolitik gewährleistet werden.1
Rüdiger Frischmuth
7. Schlußbetrachtung
Zusammenfassung
Ziel dieser Untersuchung war es, ein sparkassenbetriebliches Führungssystem zu entwickeln, das die Steuerung und Gestaltung der Sparkasse gewährleisten kann. Als Ausgangspunkt dieses Führungssystems wurde der führungssystemorientierte Steuerungsbegriff entwickelt, der eine zielsystemorientierte Ausrichtung bankbetrieblicher Prozesse im Sinne des bankbetrieblichen Zielsystems fordert.
Rüdiger Frischmuth
Backmatter
Metadaten
Titel
Steuerung von dezentral organisierten Sparkassen
verfasst von
Rüdiger Frischmuth
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08980-3
Print ISBN
978-3-8244-6269-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08980-3