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2004 | Buch

Stochastische Modelle

Eine anwendungsorientierte Einführung

verfasst von: Prof. Dr. Karl-Heinz Waldmann, Dipl.-Wi.-Ing. Ulrike M. Stocker

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : EMIL@A-stat

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Über dieses Buch

Das vorliegende Buch führt den Leser in die Welt der stochastischen Modellbildung ein. Im Vordergrund steht dabei eine anschauliche Darstellung zeit-diskreter Modelle, die auf einer klaren Formulierung der mathematischen Grundlagen basiert.

Der Begriff der Markov-Kette zieht sich wie ein roter Leitfaden durch die einzelnen Kapitel. Markov-Ketten sind von Interesse bei der Analyse zeit-diskreter dynamischer Systeme, die zufälligen Einflüssen unterliegen. Sie beeindrucken durch ihre klare Struktur und ihre Einfachheit in der Darstellung und Lösung. Markov-Ketten sind, zusammen mit den Poisson-Prozessen und ihren Verallgemeinerungen, zudem ein wichtiger Baustein zum Verständnis und zur Analyse zeit-stetiger Systeme.

Die vorgestellten Methoden werden durch ausführliche Beispiele veranschaulicht und durch gezielte Aufgaben mit Lösungen vertieft. Dabei kommt den multimedialen Elementen der e-stat-Umgebung eine zentrale Bedeutung zu, da sie neue Möglichkeiten der Veranschaulichung stochastischer Systeme eröffnet. Mehrere Fallstudien runden diese anwendungsorientierte Einführung ab.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung
Zusammenfassung
Gestern hatte ich Glück! Die Warteschlange am Fahrkartenschalter war kurz. Nur zwei Personen warteten auf Bedienung. Auch sie wollten keine Beratung, sondern lediglich eine Fahrkarte. Schlie½lich stand ich viel zu früh auf dem Bahnsteig. Nun, wir wissen, es hätte auch ganz anders kommen können.
Karl-Heinz Waldmann, Ulrike M. Stocker
Kapitel 2. Markov-Ketten
Zusammenfassung
Ein zeit-diskreter stochastischer Prozess (X n )n∈ℕ0 mit abzäNahlbarem Zustandsraum I heißt Markov-Kette, wenn für alle Zeitpunkte nℕ0 und alle Zustäande i0, . . . , in−1, in, in+1I die folgende Eigenschaft
$$ \begin{gathered} P(X_{n + 1} = i_{n + 1} |X_0 = i_0 ,...,X_{n - 1} = i_{n - 1} ,X_n = i_n ) \hfill \\ = P(X_{n + 1} = i_{n + 1} |X_n = i_n ) \hfill \\ \end{gathered} $$
(2.1)
erfüllt ist. Sie wird als Markov-Eigenschaft bezeichnet und drückt die Gedächtnislosigkeit des Prozesses aus. Sie besagt, dass die zukünftige Entwicklung des Prozesses nur von dem zuletzt beobachteten Zustand abhängt und von der sonstigen Vorgeschichte unabhängig ist. Liegen demzufolge die Werte i 0 , … , i n der Zufallsvariablen X 0 , … , X n vor, so hängt die Wahrscheinlichkeit, mit der die Zufallsvariable X n+1 den Wert in+1 annimmt, nur von i n und nicht von i 0 , … , in−1 ab.
Karl-Heinz Waldmann, Ulrike M. Stocker
Kapitel 3. Poisson-Prozesse
Zusammenfassung
Poisson-Prozesse gehören zu den einfachsten zeit-stetigen Prozessen. Sie sind Zählprozesse. Sie zählen das Eintreten eines bestimmten Ereignisses, etwa den „Ausfall einer Glühbirne“ in einer Lampe über einen bestimmten Zeitraum. Die Eintrittszeitpunkte der Ereignisse sind zufällig und damit auch die Abstände zwischen den Eintrittszeitpunkten. Sie bilden den eigentlichen stochastischen Kern des Prozesses.
Karl-Heinz Waldmann, Ulrike M. Stocker
Kapitel 4. Markov-Prozesse
Zusammenfassung
Den Poisson-Prozess haben wir als einen besonders einfachen stochastischen Prozess kennengelernt: Ausgehend vom Zustand 0 hält er sich eine exponentialverteilte Zeit in einem Zustand i auf und geht dann in den Nachfolgezustand i+1 über. Ein Markov-Prozess ist eine natürliche Verallgemeinerung: Er startet in einem beliebigen Zustand und nicht mehr zwingend im Zustand 0; die Aufenthaltsdauern in den einzelnen Zuständen sind zwar nach wie vor exponentialverteilt, die zugehürigen Parameter künnen jedoch zustandsabhängig sein. Auch der Nachfolgezustand ist nicht notwendigerweise i + 1, sondern ein beliebiger, von i verschiedener Zustand j. Dieser wird mit einer Wahrscheinlichkeit q ij angenommen, die unabhängig von der Aufenthaltsdauer im Zustand i ist.
Karl-Heinz Waldmann, Ulrike M. Stocker
Kapitel 5. Anwendungen
Zusammenfassung
Ein Wartesystem besteht aus Kunden, die zu zufälligen Zeitpunkten an einer Bedienungsstation eintreffen, um Bedienung nachsuchen und nach Abschluss der Bedienung die Station wieder verlassen. Elementare Beispiele eines Wartesystems sind Kunden, die an einem Fahrkartenschalter eintreffen, eine Fahrkarte kaufen und anschlieend den Fahrkartenschalter wieder verlassen oder Maschinen, die bei Ausfall von einem der freien Mechaniker zu reparieren sind (vgl. Beispiel 4.14).
Karl-Heinz Waldmann, Ulrike M. Stocker
Kapitel 6. Fallstudien
Zusammenfassung
Eine Gemeindeverwaltung will ihren Service verbessern und die Amtsstube in ein Bürgerbüro verwandeln. Um eine Entscheidungsgrundlage zu haben, wird der Sachbearbeiter beauftragt, einen Monat lang Buch zu führen über (a) die Anzahl der Bürger, die pro Stunde die Amtsstube aufsuchen und (b) die Bearbeitungszeiten der Vorgänge. Anhand der gesammelten Daten stellt sich heraus, dass im Schnitt 5 Bürger pro Stunde kommen und der Sachbearbeiter etwa 10 Minuten pro Vorgang benötigt.
Karl-Heinz Waldmann, Ulrike M. Stocker
Backmatter
Metadaten
Titel
Stochastische Modelle
verfasst von
Prof. Dr. Karl-Heinz Waldmann
Dipl.-Wi.-Ing. Ulrike M. Stocker
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-17058-4
Print ISBN
978-3-540-03241-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-17058-4