Struktur und Entwicklung der Rechnungslegungsforschung in deutschen wissenschaftlichen Zeitschriften

http://​www.​casos.​cs.​cmu.​edu/​projects/​ora/​index.​html, Zugegriffen: 17. Feb. 2011.

Es gilt: Δ = L/(g(g − 1)/2) = 2L/(g(g − 1)), wobei L für die Anzahl vorhandener Beziehungen und g für die Anzahl der Quellen stehen. Die Dichte kann somit Werte zwischen 0 (wenn keine Beziehungen vorliegen) und 1 (wenn alle möglichen Beziehungen L = g(g − 1)/2 vorliegen) annehmen (Wasserman und Faust 2007, S. 101).

Im VHB-JOURQUAL 2 reduziert sich das Rating der DBW zwar auf C, sie ist aber weiterhin auf dem dritten Platz der deutschsprachigen Zeitschriften des Teilranking ABWL (Schrader und Hennig-Thurau 2008).

Ein Jahrgang umfasst 12 Hefte, die in monatlichen Abständen erscheinen. Ab dem Jahr 2000 erscheinen vier Ausgaben in Englisch als sbr. Im Folgenden werden zfbf und sbr gemeinsam betrachtet. Beiträge inkl. Kontaktstudium seit 1976 wurden erfasst. Exklusive Ausgaben mit Fokus Betriebswirtschaftliche Fachliteratur. Exklusive Würdigungen, Nachrufe, Buchbesprechungen, Besprechungsaufsätze, Stellungnahmen und Beiträgen unter der Rubrik Mitteilungen.

Die DBW wurde ab 1977 mit zunächst 4 Heften pro Jahr im 37. Jahrgang fortgeführt. Ab 1985 erscheint sie, bei unverändertem Umfang, im Zweimonatsrhythmus. In die Analyse aufgenommen wurden ausschließlich Beiträge, die nicht unter den Rubriken DBW-Dialog, DBW-Depot, DBW-Stichwort oder DBW-Dokumentation erscheinen. Es wurden keine Beiträge zu Sammelrezensionen erfasst.

Aufgrund der Eigenständigkeit der betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung fallen Artikel dieser Bereiche nicht in den Fokus dieser Analyse. Die Grenzen zwischen den Teilbereichen sind jedoch häufig nicht scharf umrissen und infolge von Verknüpfungen zwischen externem Rechnungswesen und betriebswirtschaftlicher Steuerlehre, Wirtschaftsprüfung oder auch Controlling (Beattie 2005, S. 86) wurden Artikel aus diesen Teildisziplinen aufgenommen, sofern ein expliziter Bezug zur Rechnungslegung gegeben ist.

Erst ab Mitte der 90er Jahre liegen für einzelne der ausgewählten Zeitschriften Artikel in elektronischer Form in Zeitschriften-Datenbanken vor. Ein automatisches Einlesen der Literaturverzeichnisse erschien aufgrund der geringen Anzahl der vorliegenden elektronischen Artikel nicht lohnend.

Es sei angemerkt, dass eine Unterteilung des vorliegenden Datensatzes in drei Zeiträume technisch möglich, aber in unseren Augen nicht sinnvoll ist: Zum einen würde die Vergleichbarkeit der Zeiträume eingeschränkt. Die Anzahl der Artikel zur Rechnungslegungsforschung im Gesamtuntersuchungszeitraum ist nicht gleichverteilt. Während bei der Wahl von zwei gleichlangen Zeiträumen die Anzahl der Artikel mit 346 und 335 ähnlich hoch ist, unterscheidet sich die Artikelzahl bei drei Zeiträumen von je 12 Jahren deutlich (195 vs. 264 vs. 207 Artikel). Zum anderen würde eine solche weitergehende Unterteilung dazu führen, dass die Netzwerke nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt eine sinnvoll erscheinende und sich in ihrer Abgrenzung an die Konvention weiter Teile der Literatur anlehnende Gruppe der einflussreichsten Quellen wiedergeben, die mit hinreichender Plausibilität als Kern der Diskussion in der Rechnungslegungsforschung bezeichnet werden kann. Vielmehr wären viele Quellen mit geringem absolutem Zitationswert enthalten, die in dem untersuchten Forschungsgebiet nur einen geringen Stellenwert einnehmen. Ein Ausweichen auf eine zum etablierten CoCit-Score alternative Vorgehensweise erscheint nicht zielführend, weil die oben diskutierte Problematik davon nicht geheilt wird und zudem der in der Literatur weitgehend etablierte CoCit-Score (Backhaus et al. 2011; Gmür 2003b; Meyer et al. 2008, 2009, 2011; Roth und Gmür 2004; Schäffer et al. 2006, 2011) ggü. Verfahren, die auf absoluten Zitationswerten aufbauen, methodisch vorzuziehen ist. Bei diesen Verfahren werden die meistzitierten Quellen auf Grund ihrer weiten Verbreitung tendenziell häufiger kozitiert als seltener zitierte Quellen, auch wenn diese inhaltlich deutlich enger miteinander verknüpft sein mögen.

Gmür (2002) untersucht die deutschsprachige Organisationsforschung in den Zeiträumen 1990–1992 sowie 1997–1999 und Schäffer et al. (2006) betrachten die Controllingforschung in den Zeiträumen 1970–1989 und 1990–2003. Mit durchschnittlich 26 Quellen pro Beitrag im Zeitraum 1970–1988 liegt die Rechnungslegungsforschung knapp über den identifizierten 24 Quellen pro Beitrag der Controllingforschung im Zeitraum 1970–1989.

Vor diesem Hintergrund ist erwähnenswert, dass – wie Fülbier und Weller zeigen – der Zeitschriftenanteil unter den Quellen von deutschsprachigen Wissenschaftlern in englischsprachigen Zeitschriften höher ist (51 %) als in deutschsprachigen Zeitschriften (43 %) und dass rund 54 % der auf Zeitschriften entfallenden Quellen aus Artikeln des Zeitraums 1990–2005 stammen (errechnet auf der Basis von Fülbier und Weller 2011, S. 15 ff.).

Da verschiedene Auflagen desselben Buches im Rahmen der Bereinigung des Datensatzes in beiden Zeiträume zusammengefasst wurden, werden diese in den Abbildungen unter den Autorenkombinationen der jeweils aktuellsten zitierten Auflage des jeweiligen Zeitraums aufgeführt.

Zur Diskussion Schmalenbachs und Schmidts sei u. a. auf Graves (1992) verwiesen.

Diese Klassifizierung der Forschungsmethode orientiert sich an der Systematik von Grochla (1976, S. 634) in den Oberkategorien „analytisch“ und „empirisch“.

Das Vorgehen erfolgt analog zu Meyer et al. (2008, S. 172 f.). Zwischen zwei Clustern wird dann eine Verbindung gezeigt, wenn das arithmetische Mittel der CoCit-Scores zwischen sämtlichen Quellen der beiden Cluster größer gleich 0,005 beträgt.

Bei Betrachtung von drei 12-Jahreszeiträumen zwischen 1972 und 2007 ergibt sich ein ähnlicher, wenn auch nicht ganz so ausgeprägter Befund: Es sind insgesamt 5 Quellen in zwei Netzwerken enthalten, jedoch keine Quelle in allen drei Netzwerken.