1 Einleitung
1.1 Vergleich des Kurzschlussverhaltens konventioneller rotierender Generatoren und Erzeugungseinheiten mit Vollumrichtern
2 Einflussfaktoren auf den Kurzschlussstrom der Mittel- und Niederspannungsverteilnetze und Prognosen zur Entwicklung
2.1 Entwicklung der Kurschlussströme im deutschen Übertragungsnetz
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die Kurzschlussleistung (\(S_{\mathrm{k}}^{\prime \prime }\)) des elektrischen Netzes sinkt und damit nimmt die Kurschlussimpedanz zu;
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sich somit ebenfalls der Anfangs-Kurzschlusswechselstrom (\(I_{\mathrm{k}}^{\prime \prime }\)) verringert und
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der Kurzschlussstrom starken Schwankungen in Abhängigkeit von Tageszeit und Wetter unterliegt, da die Einspeisung von großen Wind- und PV-Parks Verhältnis zu den konventionellen Kraftwerken zunimmt.
Studie [Quelle] | Annahmen | Tendenz |
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Netz: – Übertragungsnetzmodell kombiniert mit beispielhaften 110 kV Verteilnetzmodell Ziel: – Betrachtung von maximaler und minimaler konventioneller Erzeugung in Relation zu den Witterungsbedingungen – Betrachtung eines ländlichen und industriell geprägten Verteilnetzes Zeitraum: – 2011 bis 2033 | Durchschnittlicher Anstieg der maximalen Kurzschlussleistung um 25 % im ländlich geprägten Verteilnetz Starke Variation der Kurzschlussleistung im industriell geprägten Verteilnetz (Anstiege bis zu +80 % und Senkungen bis zu −40 % je nach Knotenpunkt) | |
FGH: „Studie zur Ermittlung der technischen Mindesterzeugung des konventionellen Kraftwerksparks zur Gewährleistung der Systemstabilität in den deutschen Übertragungsnetzen bei hoher Einspeisung aus erneuerbaren Energien“ [10] | Netz: – Betrachtung des konventionellen deutschen Kraftwerkparks im Regionenmodell 2013 (Übertragungsnetz) Ziel: – Methoden zur Bestimmung der Mindestbereitstellung von Kurzschlussleistung – Verbleib von einigen großen Synchrongeneratoren im Netz und Einfluss der Kurzschlussleistung des Auslands Zeitraum: Nicht definiert | Geringfügige Senkung der Kurzschlussleistung Selbst bei Abschaltung sämtlicher Synchron-generatoren thermischer Kraftwerke in Deutschland treten nur im Einzelfall Grenzwertverletzungen auf |
Universität Kassel Studie: „Studie zur Veränderung der Kurzschlussleistung beim Übergang von einem zentral zu einem dezentral gespeisten Energieversorgungssystem: Endbericht zum Verbundvorhaben“ [11] | Netz: – Energieversorgungsgebiet Kassel und Umgebung bestehend aus synthetischen 380/110 kV Netzen und realen MS- und NS- Netzen Ziel: – Berechnung der Kurzschlussleistung auf Basis von Prognosen der Veränderung der Generatortypen im Stromnetz Zeitraum: 2010 bis 2032 | Senkung der Kurzschlussleistung um 20 % |
2.2 Analytische Betrachtung des Einfluss des Übertragungsnetzes auf die Kurschlussimpedanz im deutschen Verteilnetzen der Mittel- und Niederspannungsebene
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Der Einfluss der Kurschlussleistung auf den Anfangs-Kurzschlusswechselstrom verringert sich stark mit größerem Abstand des Fehlers von der Ortsnetzstation, da die Kurzschlussimpedanz von der Niederspannungsleitung bestimmt wird.
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Der Einfluss der Kurschlussleistung auf den Anfangs-Kurzschlusswechselstrom nimmt bei einem Einsatz von Transformatoren mit kleinerer Nennscheinleistung weiter ab, da die Kurzschlussimpedanz steigt.
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Netzverstärkungsmaßnahmen bedingt durch den EE-Ausbau vorgenommen werden.
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Transformatoren in Umspannwerken ersetzt werden und der Ersatz eine höhere Bemessungsscheinleistung vorweist.
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Die Öko-Design Richtlinie 2009/125/EG des Europäischen Parlaments eine Verbesserung der Kurzschlussverluste bei Transformatoren vorschreibt. Dies wirkt sich aber nur geringfügig auf die Kurzschlussspannung aus, da der Anteil der der ohmschen Verluste am \(u_{\mathrm{k}}\) gering ist.
3 Einfluss des EE-Ausbaus auf die Entwicklung der Kurzschlussleistung im Verteilnetz
3.1 Analysemethodik der Szenarien-basierten Evaluierung
Szenario | Anteil von regenerativen Quellen an der Gesamtheit der NAP der betrachteten CIGRE Netze |
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1 | 0 % |
2 | 30 % |
3 | 50 % |
4 | 80 % |
3.2 Die CIGRE-Referenznetze
3.3 Methodik zur Bestimmung der Netzanschlusspunkte der WKA / PVA mit dem größten Einfluss auf den Kurzschlussstrom
Faktor | Term | Erläuterung |
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1 | \(\frac{U_{\mathrm{a}} (k)}{U_{\mathrm{nN}}}\) | Abweichung der Spannung an der Sammelschiene in p.u. \(U_{\mathrm{a}}\)(k) ist die Spannung am Anschlusspunkt k im stationären Zustand. \(U_{\mathrm{nN}}\) ist die Netznennspannung. |
2 | \(\frac{I_{\mathrm{Aa}} (k)}{I_{\mathrm{rB}}}\) | Bestimmung der Betriebsmittelauslastung. \(I_{\mathrm{Aa}}\) ist der Betriebsmittelstrom am Anschlusspunkt k im stationären Zustand. \(I_{\mathrm{rB}}\) ist der Bemessungsstrom des Betriebsmittels |
3 | \(\frac{S_{\mathrm{k}}^{\prime \prime } (k)}{S_{\mathrm{kE}}}\) | Bezug der Kurschlussimpedanz \(S_{\mathrm{k}}^{\prime \prime } ( k )\) des Anschlusspunktes k auf die Kurschlussimpedanz des externe Netzes \(S_{\mathrm{kE}}\). |
4 | \(\frac{\overline{I_{\mathrm{rB}}} (k)}{I_{\mathrm{rB}}}\) | Bezug des mittleren Nennstroms aller Kabel \(\overline{I_{\mathrm{rB}}} ( k )\) am Anschlusspunkt k auf den Nennstrom aller Kabel \(I_{\mathrm{rB}}\) an der Sammelschiene. |
3.4 Ergebnisse der Fallstudie
3.5 Diskussion der Ergebnisse der NS
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Vergrößerung des Mittelwertes der \(I_{\mathrm{k}\ \max }^{\prime \prime }\) bis zu 25 % bei einem Ausbau der Lastversorgung durch EE – Anlagen bis zu 80 %
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Größerer Anstieg der \(I_{\mathrm{k}\ \max }^{\prime \prime }\) bei größerer Distanz des Kurzschlusses zur Netzeinspeisung, weil die Leitungsimpedanz zunimmt und der Einfluss der Netzeinspeisung sinkt.
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Die zunehmende Integration von EE – Anlagen führt zu einer Vergrößerung der Kurzschlussströme in Niederspannungsverteilnetzen.