1999 | OriginalPaper | Buchkapitel
Technische und sprachliche Kommunikation
verfasst von : Prof. Dr. phil. Christian Stetter
Erschienen in: Horizonte
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
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Kommunikation ist derjenige Modus des „Seins“ von Lebewesen, der die Bildung von Sozialbeziehungen, von Gemeinschaften und Gesellschaften ermöglicht. Für den Menschen hat die Sprache in diesem grundlegenden Zusammenhang besondere Bedeutung gewonnen. Sie hat die genetisch älteren Zeichensysteme wie Gestik oder Mimik im Lauf der Evolution so weit zurückgedrängt, daß wir heute oft alle diese verschiedenen Register unter dem Titel der nonverbalen Kommunikation der verbalen gegenüberstellen. Die Entwicklung der Sprache geht einher mit der einer spezifisch „menschlichen“ Technik. Sie ermöglicht deren Evolution, so wie diese die der Sprache vorantreibt. Die strukturelle Ursache dafür liegt in der Entwicklung des aufrechten Gangs und der daraus folgenden Entfaltung des mittleren Kortex. In diesem Raum bilden sich sowohl die sensomotorischen Gehirnzentren wie die Sprachzentren aus. Mit dem aufrechten Gang wird die Hand befreit und rückgekoppelt an die Kontrolle des Auges, sozusagen für die Technik freigegeben. Daß diese sich entwickeln kann, liegt an der gattungsgeschichtlich kontingenten Tatsache, daß sich parallel dazu im zweiten Rückkopplungskreis von Mund und Ohr die Sprache entwickelt. Technik im menschlichen Sinn beruht auf der Rückkopplung dieser beiden Rückkopplungskreise [1].