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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

9. Texten für Magazinbeiträge

verfasst von : Kim Otto, Claudio Höll, Andreas Elter

Erschienen in: Magazinjournalismus im Fernsehen

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Welche Bedeutung hat der Text im Magazinbeitrag? Welche Rolle spielt er im Verhältnis zu den anderen Gestaltungsebenen? Welche Regeln gelten grundsätzlich beim Texten zum Bild? Welche erweiterten Möglichkeiten bietet das Magazin? Was sind Erzählertypen und Textpersonen? Dieses Kapitel fasst die grundlegenden Aufgaben und Funktionen des Magazintextes zusammen, beschreibt den Zusammenhang zwischen Text und Dramaturgie und erläutert, warum ein Leitgedanke für einen stringenten Magazintext unverzichtbar ist.

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Fußnoten
1
Die eigentliche Funktion der Nachricht ist seit Jahrzehnten gleichgeblieben. Sie ist der journalistische Rohstoff, auf den Journalisten aber keinen Alleinvertretungsanspruch mehr haben. Nachrichten im Web – auch aus anderen als journalistischen Quellen – sind inzwischen für die Konsumenten frei verfügbar. Daher wird in vielen Redaktionen versucht, Nachrichten ‚erzählerischer‘ und damit interessanter zu gestalten. Das ist ein hehrer Ansatz, der allerdings oft am Ziel vorbeischießt. Wichtig bleibt, dass die Nachricht relevant und neu ist und vor allem, dass sie stimmt und keine ‚Fake News‘ ist. Denn wenn Erzählungen schon in Magazinbeiträgen oftmals nicht gelingen, würde eine ‚einfache‘ Kurznachricht damit erst recht überfrachtet. Auch der Kontext eines komplexen Sachverhaltes oder eines Geschehens kann bei einer Meldung nur schwer vermittelt werden. Die vermeintliche BBC-Regel „Du kannst jede Geschichte in 30 Sekunden erzählen“, ist eine Mär bzw. eine unzulässige Verallgemeinerung. Ein Nachrichtentext sollte immer so viel Hintergrund wie zum Verständnis nötig vermitteln. So muss diese Regel verstanden werden – alle Hintergründe des Brexits oder die ganze Geschichte des Nahostkonfliktes passen gerade nicht in 30 s. Zudem sind Kurznachrichten inzwischen nur noch 15–20 s lang. Bei ‚längeren‘ Erklärstücken sieht das wieder anders aus bzw. ist dann die Vermittlung des Kontextes die Funktion. Vorbildlich gelingt dies oft der Kinder-Nachrichtensendung „Logo“ in einer Länge von 2–3 min. Dieses Beispiel zeigt die flexiblen Grenzen zwischen Nachrichten und Nachrichtenmagazin. Die Unterscheidung der Sendeformen wird für Zuschauer allerdings zunehmend irrelevant (vgl. auch Kap. Einführung Magazine).
 
2
Als journalistische Darstellungsformen oder Textgattungen werden zum Beispiel die Nachricht, der Bericht, die Reportage oder das Feature bezeichnet.
 
3
Die Angst, nicht alle Aspekte und Facetten eines Sachverhaltes geschildert zu haben, ist groß. Gerade in Zeiten in denen Journalisten massiver öffentlicher Kritik ausgesetzt sind, besteht die Tendenz, möglichst viel mit dem Text auffangen zu wollen. Das funktioniert aber in TV-Texten nicht. Denn grundsätzlich gilt: Es kann nur das getextet werden, was auch das Bild hergibt.
 
4
Ausnahmen sind Grafiken oder Archivmaterial, die erst in der Postproduktion hinzukommen.
 
5
Der Begriff des Gewerks bezieht sich hier primär auf die Arbeitsteilung beim ‚alten‘ TV und damit auf die Berufe Kameramann, Tontechniker und Cutter. Selbstredend ist es nicht zwingend, dass alle Gewerke gleichermaßen personell an einem Magazinbeitrag mitarbeiten. Bei Webvideos wäre es eher unüblich. In anderen Fällen gibt es Personalunionen, z. B. zwischen Kamera und Schnitt. Videojockeys (VJ) drehen und schneiden auch längere Magazinbeiträge oder Reportagen ganz allein. Aber – und das ist hier gemeint – Bild/Ton/Schnitt wird es immer gegeben haben, bevor der Sprechertext hinzukommt. Der Text muss sich also immer gewahr werden, was bereits längst ausgesagt ist – in anderen ‚Sprachen‘ dem Zuschauer übermittelt wird.
 
6
Die Abnahme eines TV-Beitrages durch einen Schlussredakteur, CvD oder redaktionell Verantwortlichen gehört zum alltäglichen Qualitätsmanagement. Sie entspricht dem Vier-Augen-Prinzip und dem Pressrecht. In der Regel zeichnet immer der Chefredakteur verantwortlich im Sinne des Presserechts (VISDP). Bei Vlogs, YouTube-Channels oder anderen Veröffentlichungsformen ist das ggf. anders. Das Prinzip, dass der oder die Schreibende ‚Herr‘ des Textes ist, ändert das aber nicht.
 
7
Auch hier gibt es natürlich Ausnahmen, etwa wenn mehrere Personen an einer größeren Magazingeschichte zusammengearbeitet haben oder einzelne Reporter ‚zuliefern‘. Aber das verändert nicht die Grundidee des oben geschilderten „Autorenprinzips“.
 
8
Dass in journalistischen Zusammenhängen auch automatisierte Texte verwendet werden, soll hier keineswegs bestritten werden. Aber erstens ist dies beim Texten auf bewegtes Bild noch etwas schwieriger bzw. unüblicher als z. B. bei standardisierten Nachrichtentexten (nur Text ohne Bild) und zweitens ändert dies nichts am Prinzip der Konstruktion. Algorithmen filtern Textbausteine und Formulierungen nur nach vorgegebenen und programmierten Kriterien.
 
9
So hat das ZDF z. B. dieses dualistische Modell, verkörpert durch die verschiedenen, konsequent subjektiven Perspektiven der Moderatoren Hauser und Kienzle, als gesamtes Sendungsprinzip etabliert.
 
10
Dieses Verfahren kennt man aus der Unterhaltung (Factual Entertainment). Dort spielen Schauspieler lebensechte Szenen nach und tun so, als ob sie sie real erlebt hätten. Das ist hier ausdrücklich nicht gemeint.
 
11
Solche Ereignisse sind z. B. ein Flugzeugabsturz, bei dem erst Wochen später der Flugschreiber gefunden wird; ein zustimmungspflichtiger Gesetzesentwurf, der noch durch den Bundesrat muss. Zahlreiche weitere Beispiele ließen sich ergänzen.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Kerstin Liesem, Professionelles Schreiben für den Journalismus (Wiesbaden: Springer VS, 2014). Wolfgang Schneider, Deutsch für Profis (München: Goldmann, 2001). Kerstin Liesem, Professionelles Schreiben für den Journalismus (Wiesbaden: Springer VS, 2014). Wolfgang Schneider, Deutsch für Profis (München: Goldmann, 2001).
Zurück zum Zitat Andreas, Elter, Handbuch TV+AV Journalismus (Baden-Baden: Nomos, 2019). Andreas, Elter, Handbuch TV+AV Journalismus (Baden-Baden: Nomos, 2019).
Zurück zum Zitat Selina Bettendorf, Instagram-Journalismus. Ein Leitfaden für Redaktionen und freie Journalisten (Wiesbaden: Springer VS, 2019). Selina Bettendorf, Instagram-Journalismus. Ein Leitfaden für Redaktionen und freie Journalisten (Wiesbaden: Springer VS, 2019).
Zurück zum Zitat Björn Staschen, Mobiler Journalismus (Wiesbaden: Springer VS, 2017). Björn Staschen, Mobiler Journalismus (Wiesbaden: Springer VS, 2017).
Zurück zum Zitat Axel Buchholz, Katja Schupp (Hrsg.), Fernsehjournalismus: Ein Handbuch für TV, Video, Web und mobiles Arbeiten (Wiesbaden: Springer VS, 10. Aufl. 2020), 24 ff. Axel Buchholz, Katja Schupp (Hrsg.), Fernsehjournalismus: Ein Handbuch für TV, Video, Web und mobiles Arbeiten (Wiesbaden: Springer VS, 10. Aufl. 2020), 24 ff.
Zurück zum Zitat Gregor Alexander Heussen, Die Textperson im dokumentarischen Film. Das kreative Werkzeug für fesselnde Filmtexte. Kino – TV – Netz (Wiesbaden: Springer VS, 2020). Gregor Alexander Heussen, Die Textperson im dokumentarischen Film. Das kreative Werkzeug für fesselnde Filmtexte. Kino – TV – Netz (Wiesbaden: Springer VS, 2020).
Metadaten
Titel
Texten für Magazinbeiträge
verfasst von
Kim Otto
Claudio Höll
Andreas Elter
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-29369-7_9