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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Theoriebegriff, Vorwissen und das Problem der Induktion

verfasst von : Jörg Strübing

Erschienen in: Grounded Theory

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Nicht zufällig taucht der Begriff der Theorie bereits im Etikett „Grounded Theory“ auf: Von Beginn an haben sowohl Glaser als auch Strauss die Formulierung erklärend-verstehender Theorien über den erforschten Gegenstandsbereich zum Ziel des von ihnen verfochtenen Verfahrens erkoren und dazu einen analytischen Prozess zur Voraussetzung erklärt. Von forschungsstrategischen Alternativen wie etwa einer „dichten Beschreibung“ setzen sie sich unter Hinweis auf ihren Anspruch an Systematik und konzeptuelle Dichte der angestrebten Forschungsergebnisse ab. Der vor allem von Strauss entwickelte und an den Pragmatismus anschließende prozessuale Theoriebegriff der Grounded Theory wird auf den folgenden Seiten dargestellt und auf seine Konsequenzen für den Forschungsstil befragt.

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Fußnoten
1
Hier enden allerdings die Parallelen zu Weber, denn schon in der Wahl der zentralen Untersuchungskategorie (Handeln versus Interaktion) liegen Interaktionisten und rationalistische Handlungstheorien weit auseinander.
 
2
Obwohl sie tatsächlich diese Position gleich zu Beginn des Buches in einer Fußnote ausdrücklich von sich weisen: „Selbstverständlich nähert sich der Forscher der Realität nicht als einer tabula rasa“ (Glaser & Strauss, 1998, S. 13).
 
3
Vgl. auch den selbstkritischen Hinweis von Strauss (1991b, S. 38).
 
4
Ich beziehe mich hier auf meine eigene Übersetzung das amerikanischen Originals, weil die publizierte deutsche Fassung den Aspekt induktiver Emergenz unangemessen abschwächt: „… was in diesem Bereich relevant ist, wird sich erst im Forschungsprozess herausstellen“ (Strauss & Corbin, 1996, S. 8).
 
5
Erfahrung ist hier für Peirce allenfalls insofern von Bedeutung, als sie uns helfen kann, Situationen herzustellen, die für das Auftreten dieser spontanen Einfälle besonders günstig sind (vgl. Reichertz, 2000).
 
6
Wenngleich er neben Continual Permutations of Action noch eine Reihe weiterer soziologiegeschichtlicher und sozialtheoretischer Arbeiten veröffentlicht hat (vgl. Strauss, 1991a, 1991c, 1994).
 
7
Reichertz bringt Strauss’ werkgeschichtlich eher späten Bezug auf die Abduktion mit einem Deutschland-Aufenthalt von Strauss in den frühen 1980er Jahren in Zusammenhang, bei dem dieser gerade mit Hans-Georg Soeffner, Fritz Schütze und Richard Grathoff in engem Kontakt stand, die sich just zu jener Zeit mit Abduktion beschäftigten (Reichertz, 2007, S. 226 f.). Doch für den insgesamt eher sporadischen und unsystematischen Widerhall des Abduktionskonzeptes in den methodologischen Schriften von Strauss bietet auch diese These keine Erklärung.
 
8
Es kommt hinzu, dass Peirce’ Verständnis von Abduktion erst in den letzten Jahren in seiner ganzen erkenntnispraktischen und methodologischen Tragweite rezipiert wurde. Zur Zeit der Entstehung von The discovery waren diese Teile des Peirceschen Werkes noch weitgehend unbekannt.
 
9
Glaser vertritt diese Position auch später noch vehement (Glaser, 1978, S. 31, vgl. auch Kap. 5).
 
10
Strauss und Corbin widmen den möglichen und sinnvollen Verwendungsweisen von Literatur im Forschungsprozess sogar ein eigenes Kapitel in ihrem Lehrbuch (Strauss & Corbin, 1996, S. 31 ff.).
 
11
Hier ergibt sich auf den ersten Blick ein Gegensatz zu Schütz’ Vorschlag, die Konstruktionen der (Sozial-)Wissenschaften als „Konstruktionen zweiten Grades“ von alltagsweltlichen Konstruktionen zu unterscheiden (Schütz, 2004, S. 159). Allerdings würde das pragmatistische Argument hier lauten, dass „Konstruktionen zweiten Grades“, also Deutungen einer bereits gedeuteten Welt, nicht auf die Wissenschaften beschränkt, sondern alltägliche Praxis handelnder Gesellschaftsmitglieder sind.
 
12
Hier würde im Übrigen auch der kritische Rationalismus nicht widersprechen.
 
Metadaten
Titel
Theoriebegriff, Vorwissen und das Problem der Induktion
verfasst von
Jörg Strübing
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-24425-5_4

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.