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2016 | Buch

Tutorium Quantenfeldtheorie

Was Sie schon immer über QFT wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten

verfasst von: Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Buch richtet sich an alle, die sich schon immer gefragt haben, wie die kanonische Quantisierung, die LSZ-Reduktionsformel, Pfadintegrale, Feynman-Graphen und die Renormierung miteinander zusammenhängen. Als locker geschriebene Begleitlektüre zu Vorlesungen über Quantenfeldtheorie oder zum Selbststudium geeignet, gibt sich das Buch gesprächig und liefert Rechentricks und Erklärungen, die für Einsteiger sehr hilfreich sind.

Im ersten Teil werden anhand von Skalarfeldern grundlegende Konzepte von der klassischen Feldtheorie bis zur Renormierung eingeführt. Der zweite Teil verallgemeinert diese für Felder mit Spin und legt mit der Einführung des Eichprinzips die Grundlagen für den dritten Teil. Hier werden „Anwendungen auf die reale Welt“ behandelt: Die Quantenelektrodynamik und ihre Renormierung, sowie das Standardmodell der Teilchenphysik und der Higgs-Mechanismus.

Durch ausführlich vorgerechnete und in den Text eingebundene Aufgaben eignet sich das Tutorium sowohl zum schnellen Nachschlagen von „Rezepten“, als auch als Lektüre und Arbeitsbuch für Studierende, die eine tiefer gehende Diskussion der Quantenfeldtheorie suchen. Kurze Kapitel zu Grundlagenthemen wie Lie-Algebren und -Gruppen, Relativitätstheorie, Funktionentheorie und Funktionalableitungen ergänzen das Buch.

Aus dem Inhalt:

Kanonische Quantisierung

Green’sche Funktionen, Pfadintegrale und erzeugende Funktionale

Feynman-Graphen und Wick-Theorem

Regularisierung und Renormierung

Eichsymmetrien, Ward-Identitäten und QED

Standardmodell der Teilchenphysik und Higgs-Mechanismus

Lisa Edelhäuser hat in Würzburg Physik studiert und dort 2012 in theoretischer Elementarteilchenphysik promoviert. Sie war danach als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der RWTH Aachen tätig.
< Alexander Knochel hat in Würzburg und New York Physik studiert und 2009 in Würzburg in theoretischer Elementarteilchenphysik promoviert. Er war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Freiburg, Heidelberg und der RWTH Aachen tätig und hat dabei langjährige Erfahrung bei der Betreuung von Tutorien zur QFT I und II gesammelt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Die Relativitätstheorie und die Quantentheorie sind die beiden wichtigsten Stützpfeiler der modernen Physik. Beide sind für sich genommen extrem erfolgreiche Theorien, die aber eben nur einen eingeschränkten Gültigkeitsbereich haben. Die klassische Mechanik und die klassische spezielle Relativitätstheorie versagen, wenn Vorgänge beschrieben werden sollen, deren Wirkung die Größenordnung des Planck’schen Wirkungsquantums hat. Das ist das Aufgabengebiet der Quantenmechanik. Diese wiederum liefert falsche Vorhersagen, wenn die Energie von Teilchen deren Ruheenergie stark überschreitet oder wenn gar Teilchen erzeugt oder vernichtet werden und die Umwandlung ihrer Ruheenergie in andere Energieformen beschrieben werden soll. Es ist also klar, dass eine Art Synthese benötigt wird – eine relativistische Quantentheorie –, um die Natur auch in solchen Situationen zu beschreiben, in denen sowohl relativistische als auch Quanteneffekte eine Rolle spielen. Die relativistische QFT erfüllt genau diese Rolle.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel

Skalare Feldtheorie

Frontmatter
2. Das klassische Skalarfeld
Zusammenfassung
Die Theorie eines einzelnen Skalarfeldes ohne Wechselwirkungen ist die einfachste nicht-triviale Feldtheorie. Trotzdem können wir an diesem Beispiel viele grundlegende Prinzipien und Ideen besprechen, die auch für die komplizierteren (und realistischeren) Modelle von Feldern mit Spin noch gültig sein werden oder zumindest nur einer Ergänzung bedürfen. Auch für die Behandlung wechselwirkender Theorien werden unsere Erkenntnisse aus diesem Kapitel noch relevant sein, da wir einen störungstheoretischen Ansatz verfolgen, dem stets die wechselwirkungs- freie Theorie als Ausgangspunkt dient. Auf geht’s also zu der Konstruktion unserer ersten Quantenfeldtheorie!
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel
3. Kanonische Quantisierung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel gehen wir von der klassischen Feldtheorie zur Quantenfeldtheorie über. Wir werden die klassischen zahlwertigen Felder zu Operatoren „befördern“ und Kommutatorrelationen für sie fordern. In der freien Theorie hat die Hamilton-Dichte die Form vieler gekoppelter harmonischer Oszillatoren. Im Impulsraum entkoppelt dieses System zu unabhängigen harmonischen Oszillatoren für jede Fourier- Mode. Fordert man nun nicht-triviale Vertauschungsrelationen für die Felder und ihre kanonischen Impulse, dann vertauschen auch die Fourier-Koeffizienten des vorherigen Kapitels nicht mehr. Sie werden zu Auf- und Absteigern, die man mit Teilchenerzeugern und -vernichtern identifizieren kann. Diese Schritte wollen wir nun nachvollziehen.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel
4. Wechselwirkungen
Zusammenfassung
Nachdem wir in den vorigen Kapiteln gelernt haben, eine freie skalare Feldtheorie zu quantisieren, wollen wir jetzt Wechselwirkungen hinzunehmen. Dies bringt eine Vielzahl konzeptioneller Neuerungen mit sich. Wir leiten die Streumatrix und die LSZ-Reduktionsformel her, mit deren Hilfe wir Streuamplituden durch Green’sche Funktionen ausdrücken und über das Wick-Theorem störungstheoretisch berechnen können. Dabei lernen wir die Feynman-Graphen und -Regeln im Orts- und Impulsraum kennen und üben ihren Einsatz anhand verschiedener Beispiele. Zum Abschluss leiten wir nützliche allgemeine Ausdrücke für den Streuquerschnitt und die Zerfallsbreite her.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel
5. Pfadintegrale für Skalarfelder
Zusammenfassung
Wir werden jetzt eine zweite, auf Feynman zurück gehende Quantisierungsvorschrift kennenlernen, die direkt mit der Lagrange-Dichte arbeitet und vollständig kovariant ist: die Quantisierung mit Pfadintegralen. Zunächst werden wir ausgehend von der kanonisch quantisierten Theorie einen Ausdruck für Green’sche Funktionen durch Pfadintegrale herleiten. Basierend auf diesem Ergebnis führen wir dann verschiedene erzeugende Funktionale ein und verwenden diese, um Feynman-Graphen aufzustellen und störungstheoretische Streuamplituden zu berechnen.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel
6. Regularisierung und Renormierung
Zusammenfassung
Bisher haben wir uns bei der störungstheoretischen Berechnung von konkreten Streuamplituden auf Graphen ohne Schleifen beschränkt oder haben die Integrale über freie Schleifenimpulse mehr oder weniger kommentarlos stehen lassen. In diesem Kapitel werden wir die notwendigen Methoden kennenlernen, um Ein-Schleifen-Integrale zu berechnen und die dabei auftretenden Divergenzen zu regularisieren und durch Renormierung zu eliminieren. Dabei werden wir uns auch mit der Skalenabhängigkeit von Amplituden, Massen und Kopplungskonstanten beschäftigen und die Renormierungsgruppe kennenlernen.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel

Felder mit Spin

Frontmatter
7. Das Dirac-Feld
Zusammenfassung
Dieses Kapitel ist Fermionen mit Spin 1/2 gewidmet. Wir konstruieren zunächst die entsprechenden Darstellungen der Poincaré-Gruppe und üben den Umgang mit der Dirac-Algebra. Wir schreiben dann die Dirac-Lagrangedichte auf und untersuchen die Lösungen der resultierenden Dirac-Gleichung. All diese Vorarbeiten erlauben es uns dann, das Dirac-Feld kanonisch und mit Pfadintegralen zu quantisieren und die in den vergangenen Kapiteln für Skalarfelder hergeleiteten Ergebnisse und Methoden zu verallgemeinern. Anhand der Yukawa-Theorie eines Fermions und eines Skalars werden wir üben, Feynman-Graphen mit Fermionen aufzustellen und auszuwerten.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel
8. Eichfelder
Zusammenfassung
Will man konsistente Feldtheorien mit Spin-1-Teilchen aufschreiben, kommt man nicht am Eichprinzip vorbei. In diesem Kapitel werden wir Eichsymmetrien kennenlernen und nachvollziehen, wie man Felder ausgehend von einer geeichten U(1)-Symmetrie an das elektromagnetische Feld koppelt. Dabei werden die kovariante Ableitung und Feldstärketensoren eingeführt. Im Anschluß lernen wir zwei Methoden kennen, um das Photonfeld zu quantisieren: Die Quantisierungsvorschrift von Gupta und Bleuler sowie die Pfadintegralquantisierung.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel
9. Eichsymmetrien und Ward-Identitäten
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden wir am Beispiel der Quantenelektrodynamik einige Konsequenzen von Eichsymmetrien in quantisierten Feldtheorien ausarbeiten. Dazu leiten wir erst mithilfe der zuvor entwickelten Pfadintegralmethoden die allgemeinen Ward-Identitäten her und untersuchen dann anhand einiger Spezialfälle, was diese Identitäten uns über die Eigenschaften von Streuamplituden und Propagatoren verraten. Dabei werden wir den Umgang mit Green’schen Funktionen und erzeugenden Funktionalen weiter vertiefen.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel

Anwendung auf die reale Welt

Frontmatter
10. Die Quantenelektrodynamik
Zusammenfassung
Nachdem wir in den letzten Kapiteln die Quantenelektrodynamik bereits Stück für Stück eingeführt haben, fassen wir nun noch einmal die wichtigsten Definitionen und Ergebnisse zusammen. Der Großteil des Kapitels ist dann der Berechnung von konkreten Resultaten in der Quantenelektrodynamik gewidmet. Wir stellen dazu die Feynmanregeln auf und üben ihre Anwendung anhand verschiedener Standardbeispiele wie der Paarvernichtung und der Erzeugung von Myonpaaren.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel
11. Regularisierung und Renormierung der QED
Zusammenfassung
Wie schon in der skalaren Feldtheorie treten in der Quantenelektrodynamik divergente Schleifengraphen auf, sobald man über die führende Ordnung der Störungstheorie hinaus will. In diesem Kapitel lernen wir die nötigen Methoden kennen, um Ein-Schleifen-Integrale mit Fermionen und Photonen auszuwerten und die auftretenden Divergenzen wieder systematisch durch Regularisierung und Renormierung zu eliminieren. Wir leiten dann die Renormierungsgruppengleichung für die elektromagnetische Kopplungskonstante her und wenden sie in einem einfachen Beispiel an. Zum Abschluss diskutieren wir skizzenhaft den Umgang mit infraroten und kollinearen Divergenzen und die dafür relevanten Theoreme, und besprechen anhand eines konkreten Beispiels, zwischen welchen Beiträgen sich infrarote Divergenzen in Streuquerschnitten wegheben und welche konzeptionellen Probleme dabei auftreten können.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel
12. Das Standardmodell der Teilchenphysik
Zusammenfassung
Das letzte Kapitel gibt eine Einführung in den Higgs-Mechanismus und das elektroschwache Standardmodell der Teilchenphysik. Wir lernen zunächst die spontane Brechung globaler und geeichter Symmetrien und die nicht-Abel’schen Symmetrien der elektroschwachen Theorie kennen. Im Anschluss konstruieren wir den Higgs-Mechanismus des Standardmodells und berechnen einige wichtige Relationen wie die Massen der Eichbosonen in führender Ordnung. Dann besprechen wir, wie die Quarks, Leptonen und Neutrinos ihre Massen erhalten. Zum Abschluss gehen wir auf die im Juli 2012 verkündete Entdeckung eines Higgs-Bosons am Large Hadron Collider ein und geben einen kurzen Überblick über die wichtigsten Produktionskanäle sowie die aktuelle Datenlage.
Lisa Edelhäuser, Alexander Knochel
Backmatter
Metadaten
Titel
Tutorium Quantenfeldtheorie
verfasst von
Lisa Edelhäuser
Alexander Knochel
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-37676-4
Print ISBN
978-3-642-37675-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-37676-4