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30.04.2015 | Umwelt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie entwickelt sich das deutsche Umweltbewusstsein?

verfasst von: Julia Ehl

2:30 Min. Lesedauer

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Das Umweltbewusstsein der Deutschen verändert sich. Die Studie "Umweltbewusstsein in Deutschland 2014" gibt Aufschlüsse über die gesellschaftliche Verankerung des Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutzes in Deutschland.

Seit 1996 wird alle zwei Jahre das Umweltbewusstsein der Deutschen in einer repräsentativen Umfrage untersucht. Die Studie "Umweltbewusstsein in Deutschland 2014" lässt einen Wandel im Umweltbewusstsein erkennen. Die Wahrnehmung von Umweltschutz als Problem geht zurück. Vielmehr sehen deutlich mehr Menschen den Umweltschutz als Teil der Lösung für die zukünftigen Aufgaben, wie Globalisierung und den Erhalt von Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen.

Umweltbewusstsein auf hohem Niveau

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Insgesamt wird das Umweltbewusstsein auf anhaltend hohem Niveau beschrieben. So gaben fast neun von zehn Befragten an, dass wir mit unserer Lebensweise auch die Verantwortung für Umweltprobleme in anderen Ländern übernehmen müssen. Fast drei Viertel sind beunruhigt, wenn sie zu den Umweltverhältnissen in denen unsere Nachkommen voraussichtlich leben müssen, befragt werden. 63 Prozent der Befragten sehen den Umweltschutz als grundlegende Bedingung zur Bewältigung von Zukunftsaufgaben.

Mobilität muss sich verändern

82 Prozent wünschen sich eine Veränderung der Städteplanung. Die Umgestaltung von Städten und Gemeinden soll Autoverkehr möglichst überflüssig machen und kurze Fußwege, Fahrrad und öffentlichen Nahverkehr fördern. Auch das steigende Interesse an Carsharing-Modellen zeigt eine Bewusstseinsveränderung. Bisher nutzen nur 4 Prozent der Befragten ein solches Modell, 21 Prozent können sich aber vorstellen, auf Carsharing umzusteigen. Mit Mobilitätskonzepten im Wandel beschäftigen sich M. Stiewe und D. Wittowsky. Durch die unausweichlichen Veränderungen in der Mobilitätskultur kommt dem frühzeitigen Mobilitätsmanagement in Ergänzung zu infrastrukturellen und technischen Maßnahmen eine zentrale Aufgabe zu.

Lärm wird weiterhin als Umweltbelastung empfunden

Bei der Befragung gaben rund zehn Prozent an, durch Lärm belästigt zu werden. Zwei Drittel der Befragten fühlen sich von Lärm mittelmäßig oder etwas gestört. Hauptlärmquelle ist der Straßenverkehr. 54 Prozent fühlen sich durch ihn etwas gestört oder belästigt.

Energie-Label und Blauer Engel finden Beachtung

Beim Kauf von Haushaltsgeräten wählen 46 Prozent immer die energieeffizienteste Alternative. Sowohl die Kennzeichnung des Energieverbrauchs (95 Prozent) als auch der „Blaue Engel“ (92 Prozent) ist fast allen Verbrauchern bekannt. Der Bekanntheitsgrad des Energie-Labels hat sich in den letzten vier Jahren von 87 auf 95 Prozent gesteigert, der Einfluss auf die Kaufentscheidung von 68 auf 84 Prozent.

Über die Studie
  • Repräsentative Umfrage; Stichprobe mit 2.117 Personen
  • Durchgeführt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und dem Umweltbundesamt
  • 2014 wurde die Studie erstmals als Online-Befragung durchgeführt
  • Erhebungszeitraum: Juli/August 2014
  • Erstmals wurde der Teilnehmerkreis um die Altersgruppe 14 bis 17 Jahren erweitert

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