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11.07.2013 | Unternehmensführung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Warum der "Cultural Fit" den Markterfolg bestimmt

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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"Unternehmenskultur ist keine Nettigkeit, sondern ein eisenharter Erfolgsfaktor", sagt Consultant Lorenz Forchhammer. Warum Faktoren wie menschlicher Umgang, Haltungen und Werte darüber entscheiden, ob Unternehmen im internationalen Wettbewerb erfolgreich sind.

Wie Unternehmen intern mit Führung, Anerkennung oder Kritik an Mitarbeitern umgehen, ist Teil ihrer ganzheitlichen Unternehmenskultur und prägt den wirtschaftlichen Markterfolg maßgeblich mit. Zu diesem Ergebnis kommt die zehnte Führungskräfte-Studie von Comteam. Die Botschaft: Chefs, die ihre Organisation als Mutmacher führen und auch auf Zwischenmenschliches achten, nicht nur auf Leistung, Ressourcen und Strukturen, nutzen diese kulturellen Erfolgsfaktoren strategisch ganz bewusst. Umso bedenklicher, dass die Studienteilnehmer den Unternehmen gerade bei den kulturellen Skills noch Mängel bescheinigen. So sind beispielsweise nur jeweils knapp 40 Prozent zufrieden mit der Führung, der Anerkennung oder Kritik in ihrem Unternehmen. Und nur ein Drittel meint, dass Führung auch konsequent gelebt wird. Je ausgeprägter dagegen der Wohlfühl- und Wertekanon im Unternehmen ist, desto erfolgreicher kann das Unternehmen am Markt dastehen: "Man muss kulturell mithalten können, sonst verliert man Kunden, Mitarbeiter und somit Marktanteile", weiß Forchhammer.

"Wohlfühlfaktor" Unternehmenskultur

Warum die richtige Unternehmenskultur ein Erfolgsrezept sein kann, haben die Autoren Norbert Homma und Rafael Bauschke in ihrem Buch "Unternehmenskultur und Führung" näher untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass kulturelle Aspekte als Erfolgsfaktor oft unterschätzt werden, obwohl sie einen erheblichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen leisten. Über Merkmale wie Betriebsklima, Führungsverhalten und Belohnungssysteme, aber auch Organisationsabläufe differenzieren Organisationen sich von anderen im Wettbewerb. Dies treffe auch für die inneren Unterschiede in Unternehmen zu, meinen die Autoren: So beispielsweise in der Zusammenarbeit zwischen Abteilungen wie Forschung & Entwicklung oder dem Vertrieb. Vier wesentliche Wohlfühlfaktoren, die die Unternehmenskultur nachhaltig Formen, sind

  • das Stiften von Identität für den einzelnen Mitarbeiter als Teil einer Gruppe oder Leistungseinheit,
  • die Sinnvermittlung, indem attraktive Ziele vorgegeben werden,
  • die Stabilisierung von Prozessen mit gemeinsamen Zielen und Werten und auch
  • die Kontrolle des Verhaltens nach bestimmten Leitlinien und Normen im Unternehmen.

Veränderungsprozesse nicht unterschätzen

Die Unternehmenskultur sehen die Autoren zwar als wichtigen Leistungsfaktor. Dieser kann aber bei Veränderungsprozessen auch hinderlich sein - besonders dann, wenn es um Merges & Acquisitions geht und im Rahmen einer Unternehmenstransaktion die selbstgesteckten Integrations- und Leistungsziele nicht erreicht werden konnten. Als vielleicht bekanntesten Fall und wahren "Kampf der Kulturen" bleibt der auch im Buch zitierte Fall Daimer/Chrysler im Gedächtnis. Die Erwartungen an das neu entstandene Unternehmen waren damals hoch, aber die Unternehmenskulturen lagen himmelweit auseinander,was letztendlich zu einem milliardenschweren Flop und einer Rückführung der Fusion führte. Umso wichtiger ist es, den Faktor Unternehmenskultur neben allen ökonomischen Kriterien nicht aus dem Auge zu verlieren. "Cultural Fit" nennen Homma/Bauschke dieses Phänomen. Unternehmerische Strategieänderungen, den Turn-around eines Geschäfts oder auch das Managment einer Unternehmensintegration sehen sie maßgeblich unter diesem Benchmark und zeigen auf, welcher Kulturwandel gerade für mittere Führungskräfte unter Umständen dahinter steht.

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Serie, Teil 3: Warum eine gute Unternehmenskultur zu besseren Renditen führt

Praxis: Wie Veränderungen gelingen können

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