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2016 | Buch

Unternehmenszerstörer

Corporate Finance als Abwehrstrategie oder: Wie eine Erbin ihr Familienunternehmen rettete

verfasst von: Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Basierend auf realen Ereignissen berichten die Autoren, wie es einer Unternehmenserbin trotz ungeregelter Nachfolge mit viel Mut und Entschlossenheit gelang, das Lebenswerk des Vaters zu bewahren und die heute rund 1.000 Arbeitsplätze der Beschäftigten zu retten. Schlüsselszenen schildern, wie sie dem geradezu übermächtigen Heer der Unternehmenszerstörer aus Erbaspiranten, macht- und profithungrigen Managern, staatlichen Betriebsprüfern, Steuerfahndern und rücksichtslosen Bankern mithilfe einer kreativen Corporate-Finance-Abwehrstrategie erfolgreich standhielt und manch herben Tiefschlag parierte. Peter Tsao-Adolphs begleitete die Erbin als strategischer Finanzberater über zehn Jahre und erzählt die bewegenden Ereignisse aus erster Hand. Fundierte Expertenblöcke ergänzen die dramatische Story und vermitteln das notwendige Basiswissen, um Familienunternehmer und ihre Erben für die Zeit der Nachfolge und für einen nachhaltigen Turnaround zu rüsten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Die Tradition der Familienunternehmen
Zusammenfassung
Familienunternehmen haben in Deutschland eine lange Tradition1. Ihre Wurzeln reichen zurück bis in die dunklen Jahre des Mittelalters. Da wüteten Pest und Cholera in den Häusern, Räude und Milzbrand rafften das Vieh auf den Feldern vor der Stadt dahin. Es waren dunkle Jahre um 1100 nach Christus, und doch fällt mit einem Blick in die Annalen der Städte so mancher Silberstreif am Horizont auf. Wie immer im Leben entstehen diese Funken der Hoffnung durch den Mut einzelner Menschen, etwas bewegen, verändern, vorantreiben zu wollen. Mitten hinein in die Feudalherrschaft, in der Todesurteile oft aus einer Laune heraus ausgesprochen wurden, blitzte in manchen Köpfen der Bürger der Erfindergeist auf.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 2. Der Wert der unternehmerischen Transparenz
Zusammenfassung
Familienunternehmen tragen viel zum Ansehen der deutschen Wirtschaft bei. Ihr Stellenwert spiegelt sich an der Börse im DAXplus Family wider. Der gilt als Benchmark für Erfolg und umfasst aktuell 30 der größten und liquidesten börsennotierten Familienunternehmen. Ihnen gemein ist der Mix aus Bilanz und Reputation. Beides bietet den Anlegern Sicherheit und sogar ein Stück Sympathie, denn in einer globalen Welt, in der heute alles anders als gestern ist und das Morgen stets eine Variable darstellt, sind die sozio-ethischen Werte wie eine Insel in stürmischer See. Sie versprechen ein Überleben, selbst in Krisen.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 3. Der Blick nach vorn
Zusammenfassung
Seine ganz auf ihn selbst ausgerichteten Geschäftsprinzipien führten Gernot Bleckmanns Unternehmen genau dann in eine Schieflage, als er persönlich nicht mehr handeln konnte. Doch nicht allein mangelnde Transparenz erwies sich für seine Nachfolger als schwere Bürde. Er versäumte es auch, die Nachfolge rechtzeitig und vorausschauend zu regeln.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 4. Erbaspiranten und Restanten im Aufgalopp
Zusammenfassung
Kinder in Unternehmerfamilien zeichnen zwei Eigenschaften aus. Erstens: Ihr Fachwissen formt sich weit vor einem Studium. Es wird ihnen quasi von Geburt an neben Kuscheltieren in die Wiege gelegt. Fortan erfahren sie, wie die Gespräche der Eltern vom Morgen bis zur Nacht um Mitarbeiter, Produkte und Finanzen kreisen. Wenn andere von Urlauben schwärmen, so liebäugeln diese Familien mit Maschinen oder Strategien. Die Kinder saugen die Themen in sich auf und lassen sie groß werden in ihren Köpfen.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 5. Wenn das Lächeln der Banker gefriert
Zusammenfassung
Für Familienunternehmen existieren in der Regel zwei Finanzquellen für Kredite: Family, Friends & Fools oder Banken. Beide bergen Gefahren. Die erste schmälert entweder das eigene Vermögen, und damit könnte das Eis für große Sprünge in die Zukunft dünn werden. Oder sie versiegt abrupt, weil Geld schon so manche Freundschaft belastet oder gar zerstört hat. Also entscheiden sich die Unternehmer für den Gang zur Bank. »Im Jahr 2012 haben knapp 450.000 Unternehmen Kreditverhandlungen geführt«, teilte die KfW in ihrem jährlichen Finanzpanel mit1. Diese Quote ist relativ beständig und somit eine scheinbar gute Nachricht für Familienunternehmen. Denn aufgrund der gewählten Gesellschaftsform stehen ihnen kaum Fluchttüren in Kapitalmärkte offen. Anteilseigner sind aus Gründen der Tradition nicht vorgesehen. So ist die Bank die Partnerin der Wahl, zumal sie eine alte Empfehlung erfüllt, die Inhaber gerne an ihre Nachfolger weitergeben: Schone das eigene Geld und nutze fremdes. Das ist klug im Sinne einer Finanzstrategie – wenn Treue diese Partnerschaft begleitet.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 6. Werteverfall im Management
Zusammenfassung
Das Schicksal eines Familienunternehmens liegt nicht in Gottes Hand. Gleichwohl gibt es Entwicklungen zwischen Himmel und Standort, die zum Händefalten verführen. Dann senkt selbst der erfahrene Finanzexperte den Blick und flüstert: »Lieber Gott, bringe diese Menschen im Management zur Vernunft. Lass sie erkennen, dass sie mit ihrem Streit, ihrer Verquickung von Emotion und Aufgabe, ihrer Firma schaden.« Familienunternehmen sind stark und leistungsfähig, solange ihre innere Geschlossenheit nicht bricht, solange niemand an den Werten kratzt und damit eine langgewachsene Tradition in Frage stellt. Wenn aber starke Emotionen wie Liebe und Hass das Handeln der Verantwortlichen bestimmen, dann kann im Management ein explosiver Stoff entstehen. Weil Sehnsüchte nicht privat bleiben. Weil Abhängigkeiten zu groß werden.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 7. Die Programmierung der Steuerfahnder
Zusammenfassung
Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt. Steuerhinterziehung ist Betrug und wird ohne Gnade geahndet. Das riefen uns die Medien in Erinnerung, als sie den Prozess gegen Bayern-Präsident Uli Hoeneß in epischer Breite vor dem Publikum ausbreiteten. Die Story wurde zur Soap und der Angeklagte zum reuigen Verlierer. Danach wussten die Bürger, dass selbst Prominenz vor Strafe nicht schützt.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 8. Prinzip Unternehmensrettung
Zusammenfassung
Sie suchen ein Buch zum Thema Unternehmenssanierung und Turnaround? Mit Tipps und Ratschlägen von der ABC-, über SWOT- bis hin zur Kostenstrukturanalyse? Mit Techniken zu Restrukturierung, Scoring,Konsolidierung oder M&A-Modellen? Sie dürfen wählen. Zwischen mindestens 1.827 Büchern auf dem deutschen Markt. Von diesen sind sicher viele empfehlenswert. Ziehen Sie eines mit attraktivem Cover, Klappentext oder Inhaltsverzeichnis aus 50 Metern Regallänge heraus. Spüren Sie das Gewicht des Kompendiums mit 500 Seiten in Ihrer Hand. Es bündelt die ganze Welt der Finanzstrategie zwischen den Deckeln und erlaubt mit 100.000 Worten umfassende Einblicke in die Forschung.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 9. Temperament, Persönlichkeit und Führung
Zusammenfassung
Wenn ich Ihnen in den vorigen Kapiteln von den Angriffen der Unternehmenszerstörer erzählt habe, dann dürfen Sie sicher sein: Keine der Darstellungen dient dazu, Ängste zu bedienen und das Buch dadurch spannender zu machen. Vielmehr habe ich die Wucht der Angriffe, die ein einziges Unternehmen und ihre Gesellschafterinnen ertragen mussten, für Sie dokumentiert, und durch diese Authentizität gelangen wir zu der Einsicht: Die Wirklichkeit kann mitunter die Phantasie beflügeln. So wird die Geschichte des Unternehmens Bleckmann zu einem Lehrstück des Corporate Finance, dessen Quintessenz nur eines bedeuten kann: Bereiten Sie frühzeitig die Unternehmensnachfolge vor. Vorsorge zu treffen ist ein integraler Bestandteil der Finanzstrategie. Es ist Ihre Verantwortung, die Rentabilität zu sichern, zukünftige Wachstumsimpulse zu setzen und die Nerven aller Beteiligten zu schonen.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 10. Kompass für Entscheidungen
Zusammenfassung
Generationenwechsel. Das Modell Familienunternehmen erhält einen jugendlichen Touch. Wunderbar, könnte man denken, es weht ein frischer Wind durch die Wirtschaft. Eine neue Leichtigkeit des Leitens, die Freude an Ideen streift die Branchen. Weit gefehlt. Denn bevor diese jungen Menschen ihr Erbe als Segen begreifen dürfen, müssen sie Angriffe aus verschiedenen Richtungen abwehren. Die Unternehmenszerstörer scheinen alles daranzusetzen, den Aufbruch zu verhindern.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Kapitel 11. Turnaround in die Zukunft
Zusammenfassung
Das Wort Krise stammt aus dem Griechischen und bedeutet etymologisch so viel wie »entscheidende Wendung«. Wendung zum Guten – oder zum Schlechten. Demnach ist eine Krise niemals ein Dauerzustand ohne Anfang und Ende. Vielmehr ist sie ein schmerzhafter Einschnitt in die Lebenslinie. Den müssen Sie leider aushalten, aber Sie dürfen die Gewissheit haben, dass diese unternehmerische Wunde vernarben wird. Ob die Heilung gut verläuft, das wird von Ihrer Umsicht abhängen. Ungeduld und Aktionismus sind ebenso gefährlich wie Nichtbeachtung.
Peter Tsao-Adolphs, Gabriele Borgmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Unternehmenszerstörer
verfasst von
Peter Tsao-Adolphs
Gabriele Borgmann
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-11571-5
Print ISBN
978-3-658-11570-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11571-5

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