1994 | OriginalPaper | Buchkapitel
Vom moralischen Kreuzzug zur Sozialtechnologie
Die Nichtrauchkampagne in Kalifornien
verfasst von : Hubert Knoblauch
Erschienen in: Expertenwissen
Verlag: Vieweg+Teubner Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Der “Streit um das Rauchen” ist so alt wie die Geschichte des Tabaks im Abendland. Schon von Anbeginn beschäftigte der Tabak politisch Verantwortliche, die moralischen Zerfall und vor allen Dingen negative Außenhandelsbilanzen befürchteten (vgl. Conti 1986, Kiernan 1991). Das Rauchen hat sich aber nicht nur gehalten; vor allem durch die Massenproduktion der Zigarette breitete es sich in diesem Jahrhundert in allen sozialen Schichten aus und wurde zu einem unangefochtenen Teil des Alltagslebens in westlichen Gesellschaften. Indessen zeichnet sich seit etwa 30 Jahren eine grundlegende Änderung ab: Verbote für Zigarettenwerbung, Warnaufschriften auf Zigarettenschachteln, Rauchverbote und Nichtrauchzonen sind ebenso selbstverständlich geworden wie das Wissen um die Gefährlichkeit des Rauchens. So hat sich die WHO dem Amerikanischen Surgeon General angeschlossen und das Rauchen zur “wichtigsten, vermeidbaren Einzelursache von Krankheiten und vorzeitigem Tod” erklärt und eine rauchfreie Gesellschaft bis zum Jahr 2000 gefordert.