2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Vorstellungen von Polens nationaler Identität bis 1989
Erschienen in: Zwischen Europa und Amerika
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Von Ende des 18. Jahrhunderts bis 1989 war Polen lediglich in den Zwischenkriegsjahren (1918–1939) ein freier und souveräner Staat. Diese Erfahrung hat bis heute einen nachhaltigen Einfluss auf die Vorstellungen von nationaler Identität, auf das eigene Selbstverständnis als Akteur sowie Polens Rollenperformanz. Da das Land aufgrund der rund 200-jährigen Besatzungszeit nicht in der Lage war, selbst über sein Schicksal zu bestimmen, entstand das Bedürfnis, auf die vermeintlich glanzvolle Vergangenheit zurückzublicken, anstatt auf die Gegenwart oder die Zukunft zu sehen. Der Stolz auf die nationale Identität bot in der Zeit der nationalsozialistischen und kommunistischen Herrschaft den Kitt, der die polnische Gesellschaft zusammenhielt. Zwischen der Außenpolitik und der Identität entstand auf diese Weise ein enger Wechselbezug, der bis heute anhält.