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2023 | Buch

Wasser, Energie und Umwelt

Aktuelle Beiträge aus der Zeitschrift Wasser und Abfall III

herausgegeben von: Markus Porth, Holger Schüttrumpf, Ulrich Ostermann

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Wie die beiden erfolgreichen Vorgänger fasst auch der 3. Band „Wasser, Energie und Umwelt“ ausgewählte Beiträge aus der Zeitschrift Wasser & Abfall zusammen. Ein besonderer Schwerpunkt dieses Bandes liegt auf dem Hochwasser im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Untrennbar verbunden mit diesem Ereignis sind die Themen Starkregen und Hochwasserschutz sowie die Beteiligung von Stakeholdern. An wasserwirtschaftlichen Themen schließen sich die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Hinblick auf Gewässerökologie und Gewässerstruktur an sowie Nutzungsdruck auf die Gewässerkörper, Trockenheit und Anpassungen an den Klimawandel.
Der Band widmet sich aber auch Aspekten zum Umgang mit Ressourcen und der Kreislaufwirtschaft. Beispielhaft seien die Bereiche Mikroplastik und Kunststoff sowie die Klärschlammbehandlung zum Boden- und Grundwasserschutz, aber auch zur Rückgewinnung von Dünger und mit dem Effekt der Verminderung einer Abhängigkeit von dritten Rohstofflieferanten genannt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Das Hochwasser im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz

Frontmatter
Kapitel 1. Das Juli-Hochwasser 2021 in NRW – Ein erster Erfahrungsbericht

Das Juli-Hochwasser 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat in den betroffenen Regionen zu erheblichen und zum Teil katastrophalen Schäden und zum Verlust von Menschenleben geführt. Der vorliegende Erfahrungsbericht basiert auf subjektiven Eindrücken im Katastrophengebiet und wurde unmittelbar nach dem Ereignis verfasst. Er erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit und Korrektheit, sondern fasst lediglich die Beobachtungen und Erfahrungen vor Ort unter dem Eindruck der Ereignisse zusammen. Der Fokus dieses Beitrags liegt auf der Städteregion Aachen und dem Kreis Düren. Im Nachgang wird es eine umfangreiche Aufarbeitung des Hochwassers geben müssen, die die bisherigen Beobachtungen und Erfahrungen bestätigen oder ggf. auch widerlegen wird.

Holger Schüttrumpf
Kapitel 2. Was haben wir aus dem Hochwasser 2021 gelernt?

Das Hochwasser 2021 hat uns insbesondere die Gefahren durch Hochwasser in Mittelgebirgsregionen aufgezeigt. Sturzfluten haben zu schweren Schäden an Leib, Eigentum, Gebäuden und Infrastrukturen geführt. Hieraus sind Lehren zu ziehen, um nicht nur in den betroffenen Regionen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, sondern gleichzeitig auch in anderen Mittelgebirgsregionen Deutschlands und seiner Nachbarländer künftige Katastrophen zu vermeiden oder deren Auswirkungen zu reduzieren. Ausgewählte Lehren werden aufgezeigt und erläutert.

Holger Schüttrumpf, Lothar Kirschbauer
Kapitel 3. Schlussfolgerungen aus der Hochwasserkatastrophe 2021 in Deutschland zur Verbesserung des operativen Hochwasserschutzes

Erste Schlussfolgerungen aus dem Juli-Hochwasser 2021 können gezogen werden. Notwendig sind eine systematische und umfassende Vorbereitung auch auf seltene Hochwasser- und Starkregenereignisse, die fachliche Interpretation von Hochwasservorhersagen für Einsatzkräfte und vor allem die kontinuierliche Verbesserung der Aus- und Weiterbildung im Bereich des operativen Hochwasserschutzes durch die Aufarbeitung und Einbindung der Einsatzerfahrungen.

Robert Jüpner, Hans Hoffmann
Kapitel 4. Entwicklung eines Masterplans für die Einzugsgebiete von Inde und Vicht zur Verbesserung der Hochwasserresilienz

Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat auch das Einzugsgebiet der Gewässer Inde und Vicht enorm getroffen. Der Wasserverband Eifel-Rur hat daraufhin zusammen mit dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen University einen Masterplan entwickelt, um die Hochwasserresilienz im Einzugsgebiet dieser Gewässer zu verbessern. Zahlreiche Fachexperten aus unter­schiedlichen Disziplinen sowie detaillierte Ortskenntnisse besitzende kommunale Vertreter und Behördenvertreter wurden dabei eingebunden. Weitere Masterpläne für andere Einzugsgebiete im Verbandsgebiet folgen der geschilderten Vorgehensweise.

Martin Kaleß, Joachim Reichert, Gerd Demny, Holger Schüttrumpf, Elena-Maria Klopries
Kapitel 5. Beispiele für morphodynamische Prozesse und Verlagerungen in Folge des Hochflutereignisses 2021 im Ahrtal

Das extreme Hochwasser im Juli 2021 veränderte die Morphologie der Ahr in einem erheblichen Umfang. Eine Analyse ausgewählter Abschnitte der Ahr hinsichtlich geomorphologischer Erosions- und Akkumu­lationsbereiche vor, unmittelbar nach und einige Monate später nach dem Hochwasser wird vorgestellt. Dabei werden auch Veränderungen durch Sofortmaßnahmen nach dem Hochwasser erfasst.

Frank Lehmkuhl, Johannes Keßels, Philipp Schulte, Georg Stauch, Lukas Dörwald, Stefanie Wolf, Catrina Brüll, Holger Schüttrumpf
Kapitel 6. Massenbewegungen und die Flut im Ahrtal

Vom 14. auf den 15. Juli 2021 ereignete sich in der Eifel die größte Naturkatastrophe in der Geschichte des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Im Zusammenhang mit Starkregen und damit ausgelösten Hoch­wässern traten auch Massenbewegungen, wie Rutschungen und Murenabgänge, sowie massiver Bodenabtrag sowohl in Hang- als auch Tallagen auf. Hierbei spielen die geologischen und topogra­phischen Gegebenheiten eine wesentliche Rolle.

Ansgar Wehinger, Frieder Enzmann, Jan Philip Hofmann
Kapitel 7. Analyse der Schäden an Brückenbauwerken in Folge des Hochwassers 2021 an der Ahr

Brücken spielen eine essentielle Rolle als kritische Infrastruktur und haben in Folge des Hochwassers 2021 im Ahrtal schwere Schäden erlitten. Gerade im Mittel- und Unterlauf der Ahr wurde ein Großteil der Brücken überströmt und im Zuge dessen beschädigt oder zerstört. Zur Unterstützung des Wiederaufbaus wurden die Schäden an den Brücken entlang der Ahr kartiert und erste statistische Zusammenhänge der Schadensbilder analysiert, um hieraus Rückschlüsse für neue Brückenbauwerke zu ziehen.

Lisa Burghardt, Elena-Maria Klopries, Stefanie Wolf, Holger Schüttrumpf
Kapitel 8. Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement in Zeiten des Klimawandels

Die Wasserwirtschaft benötigt Lösungsansätze, mit denen flexibel auf neue Entwicklungen und Erkenntnisse reagiert werden kann. Dabei kann nicht mehr alleine auf technische Hochwasserschutz­maßnahmen und Regenwasserbewirtschaftung im Siedlungsraum gesetzt werden. Sie müssen ergänzt werden mit abfluss-mindernden, rückhaltenden Maßnahmen im urbanen als auch land- und forstwirt­schaftlichen Raum sowie Maßnahmen, die dämpfend auf den Abfluss im Gewässer wirken. Ein besonderer Fokus muss auf die Aktivierung der Eigenvorsorge der betroffenen Zivilgesellschaft gelegt werden.

Georg Johann
Kapitel 9. Geodatenbasiertes Dokumentations­verfahren für Starkniederschlags­ereignisse und weiterführende Untersuchungen zur detaillierten Gefährdungsanalyse

Die Dokumentation von Starkniederschlagsereignissen und deren Auswirkungen ist von essenzi­eller Bedeutung für ein effektives Risikomanagement. Die raumzeitliche Verknüpfung von Nieder­schlagsradardaten, automatisiert verorteten Überflutungsaufnahmen sowie zusätzlichen ereignisbezogenen Daten ermöglicht die Wirkungsanalyse des Starkregen-Überflutungsverlaufes und bereitet die Grundlage einer ersten Gefährdungsanalyse sowie der Validierung hydrodynamisch-numerischer Modelle. Darüber hinaus sind im Rahmen der hydraulischen Gefährdungsanalyse weiterführende Untersuchungen zur Ermittlung kritischer Niederschlagsdauern an neuralgischen Punkten notwendig

Julian Hofmann, Holger Schüttrumpf

Starkregen und Hochwasserschutz

Frontmatter
Kapitel 10. Ein webbasiertes Tool zur Unterstützung mittelgroßer Städte bei der Anpassung an den Klimawandel

Vorgestellt wird ein webbasiertes Klimaanpassungstool zur Unterstützung mittelgroßer Städte im Nordseeraum für die Anpassung an den Klimawandel, bei dem Aspekte im Umgang mit Starkregen und Hochwasser im Vordergrund stehen.

Helge Bormann, Mike Böge
Kapitel 11. Der Hochwasser-Pass im nationalen und internationalen Einsatz zur Unterstützung der Eigenvorsorge

Der Hochwasser-Pass ist Teil eines mehrstufigen Programms, das Boden- und Hauseigentümer für das Thema Hochwasser und Starkregen sensibilisiert und die Eigenvorsorge unterstützt. Dabei werden die Überflutungsgefahr eines Hauses bewertet und Empfehlungen für eine effektive Eigenvorsorge gegeben. Der Hochwasser-Pass wird für den internationalen Einsatz angepasst und weiterentwickelt.

Philip Meier, Helene Meyer, Annika Schüttrumpf, Georg Johann
Kapitel 12. Integrierte Regenwasser­bewirtschaftung für eine wassersensible Freiraumgestaltung

Durch die Zunahme von Starkregenereignissen und den damit einhergehenden Zielkonflikten bei der Umsetzung einer gefahr- und schadlosen Ableitung der Oberflächenabflüsse kommen die „konservativen“ Entwässerungsstrategien an ihre Grenzen. Es sind deshalb interdisziplinäre Lösungen gefragt, welche gemeinschaftlich zu erarbeiten sind. Vorgestellt wird eine Arbeitshilfe für die Stadt- und Landschaftsplanung zur Stützung einer ganzheitlichen und nachhaltigen Konzeption für die Regenwasserbewirtschaftung.

Lucie Haas
Kapitel 13. Starkregen und Hochwasser in kleinen Einzugsgebieten – Auswirkungen

Für die Erstellung von Starkregengefahrenkarten steht eine erprobte Methodik zur Verfügung. Wichtig ist jedoch, dass diese Informationen in einer Risikoanalyse detailliert zusammen mit den Betroffenen ausgewertet werden. Da ein großer Anteil der Vorsorge durch die Bürger selbst erfolgen muss, ist die Bereitstellung geeigneter Karten-Grundlagen, eine regelmäßige Sensibilisierung und Information ein Schwerpunkt der kommunalen Aktivitäten.

André Assmann

Mobilisierung und Motivation von Akteursgruppen, Stakeholdern und der Bürgerschaft

Frontmatter
Kapitel 14. Risikowahrnehmung und Informationsbedarfe der Bevölkerung über die Auswirkungen des Klimawandels auf Hochwasser und Sturmfluten

Die Betrachtungsweisen für den Küsten- und Hochwasserschutz in Deutschland haben sich verändert. Die auf einen Sicherheitsstandard ausgelegten Vorschriften wären an einen Risikoansatz anzupassen. Hier ist die Bevölkerung einzubinden, um eine Informations- und Verhaltensvorsorge zu unterstützen. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer Befragung der Bevölkerung in einer nordwestdeutschen Küstenkommune zu den Themen Hochwasserrisiko und Katastrophenschutz.

Frank Ahlhorn, Jenny Kebschull, Helge Bormann
Kapitel 15. Umgang mit gesellschaftlichen Widerständen bei Planung eines Hochwasserrückhaltebeckens

In der Hochwasserschutzkonzeption für die Selke, einem Mittelgebirgsbach im Harz, sind zwei grüne Hochwasserrückhaltebecken elementare Bestandteile. Da das Gebiet in vielfältiger Weise naturschutzfachlich geschützt ist, ergaben sich früh gegen die Planung eines der beiden Anlagen erhebliche Widerstände. Der Umgang mit einer solchen Situation und Lösungsvorschläge werden vorgestellt.

Andreas Rudolf, Joachim Schimrosczyk
Kapitel 16. Reallabore als Brücke zu Hochwasser- und Gewässerschutz

Die Soziologie kann mit der Methode der Reallabore interdisziplinäre Forschungsvorhaben durch eine hohe Beteiligung verschiedener Akteure bereichern. Einige Projekte werden an dieser Stelle vorgestellt.

Jacqueline Lemm, Julia Kolb, Elena Kaip, Dhenya Schwarz, Nenja Ziesen
Kapitel 17. Wassersensible und klimagerechte Stadt- und Regionalentwicklung im Ruhrgebiet

Der Emscher-Umbau übernimmt als Europas größtes Infrastrukturprojekt die Rolle eines Impulsgebers für eine wassersensible Stadt- und Regionalentwicklung. Für die nachhaltige Transformation der Emscher-Region werden wasserwirtschaftliche Themen mit städtebaulichen, ökologischen und gesellschaftlichen Handlungsfeldern verknüpft. Dabei kommen im Rahmen eines transformativen Governance-Ansatzes verschiedene Planungs- und Dialogformate zum Einsatz.

Stephan Treuke, Anja Kroos
Kapitel 18. Reallabore als Brücke zu Hochwasser- und Gewässerschutz

Reallabore können Wissen zugänglich machen, sie ermöglichen es, technische Neuerungen vor Ort gemeinsam mit der Bevölkerung auszuprobieren, Wissen vor Ort zu integrieren und so zusätzliche Akzeptanz für das Forschungsergebnis herzustellen. Reallabore agieren inter- und transdisziplinär, so dass verschiedene Forschungsgruppen gegenseitig von ihrem Wissen profitieren können.

Jacqueline Lemm, Julia Kolb, Elena Kaip, Dhenya Schwarz, Nenja Ziesen
Kapitel 19. Zur Rolle der Stadtentwässerung bei Stark- und Katastrophenregen

Der Umgang mit den zunehmenden Überflutungen aus Starkregenereignissen und die Erfahrungen während des „Katastrophenregens“ im Juli 2021 werden Folgen für die Stadtentwässerung haben. Die Kommunen stehen hier in einer besonderen Verantwortung.

Bert Bosseler, Kathrin Sokoll
Kapitel 20. Akteursbeteiligung bei der Anpassung des Entwässerungsmanagements im norddeutschen Küstenraum

Im Rahmen des Aktionsplans zur „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (DAS) werden vom Bundesumweltministerium Vorhaben mit Pilotcharakter gefördert, die Strategien zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels erarbeiten. Das Verbundprojekt „KLEVER – Klimaoptimiertes Entwässerungsmanagement im Verbandsgebiet Emden“ zielte darauf ab, im Rahmen eines regionalen Akteursforums geeignete Maßnahmenoptionen zur Anpassung des Entwässerungsmanagements an die hydrologischen Veränderungen im Küstenraum zu identifizieren.

Frank Ahlhorn, Jan Spiekermann, Peter Schaal, Helge Bormann, Jenny Kebschull
Kapitel 21. Wissenstransfer und Kommunikation grenzüberschreitend gestalten

Die EU-Mitgliedsstaaten gehen mit dem Thema des Eintrags von Spurenstoffen in die aquatische Umwelt und dessen Reduzierung zum Teil sehr unterschiedlich um. Das Interreg V A-Projekt CoMinGreat vereint Partner aus Wallonie, Luxemburg, Lothringen, Rheinland-Pfalz und Saarland, um Werkzeuge zu entwickeln, die bei der Entwicklung von gemeinsamen Strategien helfen sollen.

Tina Vollerthun, Joachim Hansen, Henning Knerr

Mikroplastik und Kunststoff

Frontmatter
Kapitel 22. Mikroplastik weltweit – Die Belastung in Deutschland im internationalen Vergleich

Mikroplastik ist ein hoch aktuelles und viel diskutiertes Thema. Aus deutscher Sicht wird das Problem gerne in andere Regionen verlagert. Diskutiert werden die nachgewiesenen Mikroplastikbelastungen in deutschen Gewässern im internationalen Vergleich.

Kryss Waldschläger, Simone Lechthaler
Kapitel 23. Vom Land ins Meer – Modell zur Erfassung landbasierter Kunststoffabfälle

Im Auftrag der BKV GmbH wurde das Modell „Vom Land ins Meer – Modell zur Erfassung landbasierter Kunststoffabfälle“ entwickelt. Dieses Modell erfasst erstmals systematisch Einträge von nicht ordnungs-gemäß entsorgten Kunststoffabfällen aus Deutschland, die in die Nordsee, die Ostsee und das Schwarze Meer gelangen. Dabei werden alle Eintragspfade und -quellen berücksichtigt. Unterschieden wird zwischen Einträgen von Mikro- und Makroplastik.

Stephanie Cieplik
Kapitel 24. Qualitätsanforderungen an Komposte und Gärprodukte im Hinblick auf die aktuelle Kunststoffdiskussion

Die breite Diskussion über Ursachen und Folgen der Meeresverschmutzung mit Kunststoffen hat auch landbasierte Einträge von Kunststoffen in den Fokus der Wissenschaft sowie des öffentlichen Interesses gerückt. Mittelbar sind hiervon die Qualitätsanforderungen an Komposte und Gärprodukte betroffen.

Bertram Kehres
Kapitel 25. Numerische Modellierung der Ausbreitung von Mikroplastik im Weser-Ästuar und angrenzenden Wattenmeer

Die numerische Modellierung des Transportes und der Bilanz von Mikroplastik kann das Systemverständnis für das Ausbreitungs- und Ablagerungsverhalten verbessern, messtechnische Erhebungen zu unterstützen oder auch Lösungsstrategien zu entwickeln und zu optimieren. Eine modelltechnische Abbildung dessen wird für das Weser-Einzugsgebiet erarbeitet und hierbei eine disziplin- und ökosystemübergreifende Analyse der Kontamination mit Mikroplastik durchgeführt. Verschiedene punktuelle und diffuse Quellen und Eintragspfade werden analysiert.

Gholamreza Shiravani, Andreas Wurpts
Kapitel 26. Strategien zur Vermeidung von Mikroplastikemissionen der Kunststoffindustrie

Kunststoff in der Umwelt nimmt aktuell eine zentrale Stellung im gesellschaftlichen und politischen Diskurs ein. Im Rahmen einer Befragung von rund 100 Stakeholdern wurden die Bedeutung von Mikroplastikemissionen der Kunststoffindustrie konkretisiert sowie Treiber, Hemmnisse und geeignete Gegenmaßnahmen ausdifferenziert.

Joke Czapla, Wolf Raber, Özgü Yildiz
Kapitel 27. Ein integrierter Ansatz zur Biopolymerproduktion aus Abwasser

Der Einsatz biologisch abbaubarer biobasierter Kunststoffe kann durch die Nutzung von Produktions­abwässern aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie unterstützt werden. Über Unter­suchungen zur integrierten Herstellung von biologisch abbaubaren biobasierten Kunststoffen aus verschiedenen Industrieabwässern bestehender Kläranlagen mittels bakteriellen Mischkulturen wird berichtet. Ihre potenzielle Anwendung als Ersatz für petrochemische Kunststoffe wird diskutiert.

Pravesh Tamang, Aniruddha Bhalerao, Carmen Arndt, Karl-Heinz Rosenwinkel, Regina Nogueira
Kapitel 28. Abbauverhalten und Entsorgungsoptionen biologisch abbaubarer Kunststoffe

Der Einsatz sowie die Entsorgung biologisch abbaubarer Kunststoffe (BAK) werden in Deutschland kontrovers diskutiert. Die Ergebnisse eines Gutachtens zum praktizierten Umgang mit den Kunststoffen werden vorgestellt.

Maria Burgstaller, Jakob Weißenbacher
Kapitel 29. Anreicherung von Plastikpartikeln in Auenböden

Rückstände von Plastik, welches heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, gelangen nicht nur in die Weltmeere, sondern auch in die Böden. Der „neue“ Schadstoff Mikroplastik ist dabei auch in Auenböden weit verbreitet und gefährdet zusätzlich die bedeutenden Funktionen von Auen und ihren Böden.

Collin J. Weber, Christian Opp, Peter Chifflard
Kapitel 30. Kunststoffabfälle aus privaten Haushalten erfassen, sortieren und verwerten

Kunststoffabfälle aus Verpackungen (LVP) werden über derzeit neun duale Systeme und in verschiedenen Erfassungsarten zu 60 bis 75 % gesammelt. Während sich die Erfassung auf dem Niveau der klassischen Wertstoffe wie Altpapier oder Glas befindet, treten in der nachgeschalteten Sortierung und Aufbereitung hohe Verluste auf.

Kerstin Kuchta
Kapitel 31. Von der P-Rückgewinnung zum tatsächlichen Recycling – Sekundärer Rohstoff, Intermediat oder fertiges Produkt?

Bisher hat sich die fachliche Diskussion vornehmlich um die Rückgewinnung des Phosphors gedreht. Die Kreislaufführung, also das Zurückführen des Nährstoffes Phosphor in den Nährstoffkreislauf (Recycling) spielte eher eine Nebenrolle. Die Diskussion fand eher marktentkoppelt statt. Dies ist zu ändern.

Christian Kabbe
Kapitel 32. Sekundärbrennstoffe im Zeichen höchster Qualität

Die Mitverbrennung von Sekundärbrennstoffen in Industriefeuerungen hat sich als feste Säule der Kreislaufwirtschaft etabliert. Ein umweltfreundlicher, hochwertiger und schadloser Sekundärbrenn­stoffeinsatz erfordert eine regelmäßige Qualitätskontrolle. In Deutschland hat sich hierzu das Gütesicherungssystem nach RAL-GZ 724 etabliert.

Sabine Flamme, Sigrid Hams, Claas Fricke
Kapitel 33. Biopolymerproduktion aus Abwasserströmen für eine kreislauforientierte Siedlungswasserwirtschaft

In Laborversuchen wurden Primärschlamm, Braunwasser, Schwarzwasser, Brauerei- und Molkereiabwasser anaerob versäuert, um damit kurzkettige organische Säuren zu gewinnen, die als Substrat zur Biopolymer­produktion genutzt werden können. Ausgehend von den Versäuerungsergebnissen der jeweiligen Abwasserströme wurden Potenzialabschätzungen zur Biopolymerproduktionskapazität für Deutschland durchgeführt.

Thomas Uhrig, Julia Zimmer, Florian Rankenhohn, Heidrun Steinmetz

Recycling

Frontmatter
Kapitel 34. Komposttoiletten als Ausgangspunkt für sichere Düngeprodukte

Mobile Toilettenanlagen können Alternativen zur wasserwirtschaftlichen Entsorgung der mensch­lichen Fäkalien sein. Sie ermöglichen es dabei, Kreisläufe gewässerschonend zu schließen, wenn die aufgefangenen Fäkalien nicht anschließend als Abwasser behandelt werden. Untersucht wurden die Akzeptanz von Komposttoiletten sowie die Möglichkeiten zur Aufbereitung der Inhalte. Sachgerechte Abfallschlüssel und düngerechtliche Vorschriften können so einen stofflichen Kreislauf sichern.

Engelbert Schramm, Caroline Douhaire, Tobias Hübner
Kapitel 35. Vermeidbare Lebensmittel im Abfall

Eine Restabfallsortierung in der Landeshauptstadt Wiesbaden zeigt, dass pro Bürger und Jahr rund 16,5 kg vermeidbare Lebensmittel entsorgt werden. 70 Gew.-% sind dabei den schnell verderblichen Produkten (wie Obst, Gemüse etc.) zuzuordnen. Die durchgeführte Analyse beschreibt Vermeidungspotenziale und ermöglicht es, Strategien abzuleiten.

Stefan Gäth, Frances Eck, Christian Herzberg, Jörg Nispel
Kapitel 36. Schwermetallbelastung und Behandlung von Aschen aus Abfallverbrennungs­anlagen

Die Thermische Abfallbehandlung in Abfallverbrennungsanlagen sorgt für eine Inertisierung des Rest­mülls bei gleichzeitiger Minimierung von abgas- und abwasserseitigen Emissionen. Da der Großteil der Rückstände in verwertbare Sekundärprodukte überführt wird, fördert die thermische Abfallbehandlung die Verwirklichung einer Circular Economy in Europa.

Markus Gleis, Franz-Georg Simon
Kapitel 37. Einsatz von Ersatzbaustoffen in Kunststoff-Bewehrte-Erde-Konstruktionen für Urbane Grüne Infrastruktur

Ersatzbaustoffe können aus bodenmechanischer Sicht nicht nur Primärmaterialien in Ingenieur­bauwerken ersetzen, sondern stützen in Kombination mit Bodenmaterial eine Begrünung der Bauwerksoberfläche. Bei deren Einsatz in Kunststoff-Bewehrte-Erde-Konstruktionen zur Sicherung von Geländesprüngen lässt sich Urbane Grüne Infrastruktur gestalten.

Petra Schneider, Sven Schwerdt, Dominik Mirschel, Max Wilke, Tobias Hildebrandt

Umgang mit Klärschlamm

Frontmatter
Kapitel 38. Circular economy am Beispiel von Phosphor aus Klärschlämmen

Phosphor ist in seinem Vorkommen limitiert, allerdings für die Sicherstellung der Nahrungsmittelerzeugung lebensnotwendig. Mit der Novellierung der Klärschlammverordnung wird ab 2029 die Phosphorrückgewinnung aus dem Abwasserpfad gesetzlich gefordert. Aufklärungs- und Entwicklungsarbeit zu den Methoden der Rückgewinnung und zur Vermarktung der Produkte ist notwendig.

Gesa Beck, Volker Kummer, Thilo Kupfer
Kapitel 39. In die Zukunft gerichtete Klärschlamm­behandlung und -verwertung in der Metropole Ruhr

Die zukünftigen Anforderungen an die CO2-Reduzierung und die Phosphorrückgewinnung bei der Klärschlammentsorgung stellen die Kläranlagenbetreiber vor Herausforderungen. Mit der weltweit größten solarthermischen Klärschlammtrocknung und einer großtechnischen Demonstrationsanlage zum Phosphorrecycling aus Klärschlammaschen werden dazu in Bottrop innovative Lösungen angegangen.

Peter Wulf, Tim Fuhrmann, Torsten Frehmann
Kapitel 40. Von Klärschlammasche zu Produkten in Chemieparks

Die Monodeponierung der phosphatreichen Klärschammaschen entspricht nicht dem Kreislaufgedanken und stellt höchstens eine Übergangslösung dar. Durch Stationierung von Recyclinganlagen in Chemie­parks können ökonomische und -logische Symbiosen geschlossen sowie qualitative Produkte mit hoher Marktnachfrage hergestellt werden. Hierüber wird berichtet.

Tim Bunthoff
Kapitel 41. Kompakte Verbrennungsanlage für Klärschlämme

Die thermische Klärschlammverwertung mit anschließender Phosphor-Rückgewinnung nimmt an Bedeutung zu. Im Folgenden wird ein Verbrennungskonzept mit einfacher Struktur und hohem thermischen Wirkungsgrad für kleine Kläranlagen vorgestellt.

Uldis Kalnins
Kapitel 42. Neue Konzepte der Schlamm­entwässerung für kleine Kläranlagen

Die Entsorgungswege der Klärschlämme von kleinen Anlagen haben sich stark verändert. Die bisher übliche Entsorgung auf landwirtschaftlichen Flächen ist fast nicht mehr möglich, auch bei Einhaltung der vorgegebenen Werte. Ausschreibungen von Dienstleistungen der Entsorgung sind oft erfolglos. Lohnentwässerer sind oftmals an den kleinen Anlagen nicht interessiert, da die Maschinen nicht ausgelastet werden können, die Mengen zu gering sind oder zu viele Rüstzeiten entstehen. So wird das Thema einer eigenen Schlammentwässerung immer mehr diskutiert. Dies wird an dieser Stelle beleuchtet.

Josef Wendel, Christopher Willing
Kapitel 43. Energieeffiziente Hochtemperatur-Wirbeltrocknung für Klärschlämme

Vorgestellt wird ein Hochtemperatur-Wirbeltrockner, mit dem Klärschlämme und andere Schlämme mit feiner klebriger Struktur getrocknet werden können. Schwankende TS-Gehalte spielen keine Rolle, eine ganzjährige Durchsatzleistung kann eingerichtet werden. Die Phosphorverbindungen im Granulat können durch Verbrennung verfügbar gemacht werden.

Christian Struve

Wasserwirtschaft und Klimawandel

Frontmatter
Kapitel 44. Oberflächenwasserentnahme versus Mindestabfluss im Kontext von WRRL und Klimawandel

Die Bereitstellung von Wasser als Nahrungsmittel, Rohstoff und für Brauchwasserzwecke bildet eine zentrale Ökosystemleistung der Oberflächengewässer und ihrer Auen. Zeitgemäße Bewässerungs­lösungen müssen sich in Bezug auf die Entnahme an umweltrechtlichen und -fachlichen Maßstäben messen lassen. Die Mindestwasserführung ist zu erhalten. Negative Auswirkungen durch Aufstau­maßnahmen in Fließgewässern sollen möglichst vermieden werden.

Dietmar Mehl, Marc Schneider, Anika Lange, Robert Dahl
Kapitel 45. Zwischen Dürre und Überschwemmung – Wasserhaushaltsgrößen vor dem Hintergrund des Klimawandels

Im Klimawandel sind die Veränderungen des Wasserhaushaltes bedeutsam, denn diese Veränderungen können Einschnitte in allen Bereichen des Lebens von der Trinkwasserbereitstellung über die Landwirtschaft und Nahrungsgüterproduktion bis zur Verteilung von Waren über wassergebundene Transportwege bedeuten. Weiterhin sind infrastrukturelle Ausstattungen und die Gestaltung von Naturräumen sowie Freizeitmöglichkeiten davon betroffen.

Falk Böttcher
Kapitel 46. Unterstützungsbedarfe mittelgroßer Städte im Nordseeraum für die Anpassung an den Klimawandel

Unterstützungsbedarfe mittelgroßer Städte im Nordseeraum für die Anpassung an den Klimawandel wurden identifiziert. Diesen Städten fehlt es oft an einer strategischen Ausrichtung. Beispiele guter Praxis können das Spektrum potenzieller Lösungsansätze erweitern.

Helge Bormann, Mike Böge
Kapitel 47. Wasserhaushalt in Nordostniedersachsen durch Wassernutzung und -management ausgleichen

Die Sicherung der Wasserversorgung für alle Bereiche der menschlichen Nutzung wird vor dem Hintergrund des Klimawandels eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten sein, auch in Deutschland. Auf dieses Problemfeld wird von Wissenschaft und Fachingenieuren schon lange hingewiesen, bei der Politik ist es jedoch noch nicht angekommen.

Ulrich Ostermann
Kapitel 48. Modellbasierte Szenarioanalyse zur Anpassung des Entwässerungsmanagements im nordwestdeutschen Küstenraum

Für das Verbandsgebiet des I. Entwässerungsverbandes Emden wurde untersucht, welche Auswirkungen durch den Klimawandel und die Veränderung der Flächennutzung auf das Entwässerungssystem zu erwarten sind.

Helge Bormann, Jenny Kebschull, Frank Ahlhorn, Jan Spiekermann, peter Schaal
Kapitel 49. Neue Ansätze zur überregionalen Bewirtschaftung von Grundwasserleitern

Zur Deckung des steigenden Bedarfs an Grundwasserentnahmen für die Feldberegnung ist eine nachhaltige, angepasste Bewirtschaftung des Grundwasserdargebots notwendig.

Michael Bruns, Björn Stiller, Hilger Schmedding
Kapitel 50. Auswirkungen von Klimaänderungen auf die Grundwasserneubildung in Niedersachsen

Das Wasserhaushaltsmodell mGROWA wird in Niedersachsen für die zeitlich und räumlich hochauf­gelöste Berechnung der Grundwasserneubildung eingesetzt. Nur durch Multi-Modell-Ensembles aus regionalen Klimamodellen und mGROWA wird eine Abschätzung der zukünftigen Veränderung der Grundwasserneubildung durch den Klimawandel möglich.

Gabriele Ertl, Frank Herrmann, Tobias Schlinsog, Jörg Elbracht
Kapitel 51. Die Brauchwasserversorgung aus den westdeutschen Schifffahrtskanälen

Die westdeutschen Kanäle sind eine Multifunktionsanlage, die zum einen die Schifffahrt auf den Wasserstraßen und zum anderen den Verbund von Lippe, Ruhr und Rhein ermöglicht mit dem Ziel, kostengünstiges Brauchwasser für Kraftwerke, Industrie- und Gewerbe sowie Wasserversorgungs­unternehmen aus den Kanälen bereitzustellen und die Niedrigwasserführung der Lippe in Trockenzeiten anzuheben. Der Wasserbedarf ist durch den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel einem Wandel unterworfen.

Burkhard Teichgräber, Michael Wette, Guido Geretshauser, Wolfgang König
Kapitel 52. Nutzungskonkurrenzen um Wasser in Zeiten des Klimawandels und wie sie gesteuert werden können

Die Verantwortung für einen sorgsamen Umgang mit Wasser ist vielfältig verteilt. Da die Wasser­verfügbarkeit für alle und für jeden Zweck keine Selbstverständlichkeit mehr ist, sind Nutzungs­konkurrenzen zu identifizieren, abzugleichen und konstruktiv zu gestalten. Einige Beispiele sich abzeichnender Nutzungskonkurrenzen und ein möglicher Umgang damit werden dargestellt.

Jörg Rechenberg
Kapitel 53. Zum Klimawandel im Harz und seinen Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft

Mit seinen relativ hohen Niederschlägen in den Hochlagen und seinen Talsperren spielt der Harz eine wichtige Rolle bei der Trinkwasserversorgung in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mit dem Projekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“ zur Anpassung an den Klimawandel und dem beispielgebenden „Integrierten Gewässer- und Auenmanagement Oker im Nördlichen Harzvorland“ werden zwei Projekte vorgestellt, in denen auf den Klimawandel reagiert wird.

Friedhart Knolle
Kapitel 54. Machbarkeitsstudie zum Wassermengenmanagement zwischen Oste und Elbe

Die wasserwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden sich durch den Klimawandel auch im Einzugsgebiet zwischen Oste und Elbe verändern. Dabei stehen die Bewirtschaftung des verfügbaren Wasserdargebots und ein angepasstes Wassermengenmanagement im Vordergrund. Die Effektivität der erforderlichen finanziellen Ressourcen und der baulichen Maßnahmen ist sicherzustellen, wobei die Akzeptanz bei den verschiedenen Interessengruppen und in der Öffentlichkeit erreicht werden muss. Über die Konzeption eines neuen Verbindungsgewässers mit Wasserspeicher wird berichtet.

Heinrich Reincke, Guido Majehrke, Robert Nicolai
Kapitel 55. Wassermengenmanagement in Schöpfwerksgräben zur Stärkung des Landschaftswasserhaushalts

Vor dem Hintergrund der trockenen Jahre 2018–2020 wurden die Möglichkeiten und Grenzen einer an den Klimawandel angepassten Landschaftsentwässerung untersucht. Praxistaugliche Lösungen wurden entwickelt, um durch eine angepasste Landschaftsentwässerung Auswirkungen des Klimawandels möglichst zu kompensieren.

Timo Krüger, Günter Wolters, Steffen Hipp
Kapitel 56. Vom Wassernotstand zum integrierten Wasserkonzept

Ausgehend von einer akuten Versorgungsknappheit transformiert die Gemeinde Mühltal ihre Wasser­versorgung mit einem integrierten Wasserkonzept von einem rein operativ getriebenen Betrieb hin zu einer strategisch geleiteten Organisation. Vorhandene Informationen aber auch Projektionen der öffentlichen Wasserversorgung werden zusammengeführt.

Karsten Kutschera
Kapitel 57. Begrenzung der landwirtschaftlichen Wasserentnahmen am Beispiel eines Beerenobstanbaugebietes

In einem traditionellen Erdbeeranbaugebiet musste der stetig steigende Wasserbedarf der Beerenobst­kulturen begrenzt werden. Der neue Wasserrechtsbescheid hat die Entnahmen aus Grund- und Ober­flächengewässern durch die Beerenobstanbauer zu Gunsten der öffentlichen Wasserversorgung und des aquatischen Naturschutzes gedeckelt.

Nikolaus Geiler

Verbesserung der Gewässerökologie und der Gewässerstruktur

Frontmatter
Kapitel 58. Gewässerunterhaltung zwischen notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen und naturschutzfachlichen Forderungen

Die Unterhaltung der Gewässer ist eine gesetzliche Aufgabe, die aber eng mit dem nationalen wie europäischen Naturschutzrecht verknüpft ist. In Mecklenburg-Vorpommern sind in den letzten Jahren die Verantwortlichen in den Umweltbehörden und in den Wasser- und Bodenverbänden geschult worden, um bei der Gewässerunterhaltung den effizienten Schutz der Biotope und ihrer Lebewelt besser absichern zu können. Deutlich wird, welche wichtige Rolle dabei die ökologische Unterhaltungsbegleitung spielt.

Volker Thiele, Claas Meliß
Kapitel 59. Defizite vor und nach ökologischen Sanierungen von Fließgewässern durch ökologische Profile erkennen

Im Zuge der Umsetzung der WRRL werden oft komplexe Sanierungen in und an Fließgewässern notwendig. Um zielgerichtete und defizitorientierte Maßnahmen identifizieren zu können, ist ein tiefes Verständnis ökologischer Zusammenhänge notwendig. Zur Vereinfachung der konkreten Maßnahmen­planung wurde mit den ökologischen Gildenprofilen ein Tool entwickelt, das typspezifische Defizite identifiziert und darauf ausgerichtete Maßnahmen ausgibt.

Volker Thiele, Daniela Kempke, Ricarda Börner, Franziska Neumann, André Steinhäuser
Kapitel 60. Auswirkungen historischer anthro­pogener Einflüsse auf den heutigen Gewässer- und Hochwasserschutz

Menschliche Aktivitäten beeinflussen bereits seit Jahrhunderten die Fließgewässersysteme. Heutzutage werden vor allem kleine Fließgewässer renaturiert, da diese direkt abhängig von natürlichen und menschlichen Veränderungen im Einzugsgebiet sind und menschliche Aktivitäten die ursprünglichen Bedingungen überlagern. Doch ist die Rückkehr zu einem „morphologisch natürlichen“ Zustand überhaupt möglich?

Anna-Lisa Maaß
Kapitel 61. Aktives Flächenmanagement zur Vorbereitung von Fließgewässerrenaturierung

Maßnahmen zur Renaturierung von Fließgewässern benötigen Flächen, die im Regelfall Nutzungen zugeführt sind. Vorausschauendes Flächenmanagement sowie Kooperation und partizipatives Vorgehen sind hier notwendig, um die Belange der Grundstückseigentümer aufgreifen zu können und die benötigten Flächen verfügbar zu machen. Am Beispiel vom Vorpommern wird dieses prospektive und stategische Flächenmanagement vorgestellt.

Dietmar Mehl, Johanna Schentschischin, Tim G. Hoffmann, Daniela Krauß, Martina Schimmelmann, Forstingenieur Watzek, Frank Blodow, Steve Bunzel
Kapitel 62. Angepasste Gewässerunterhaltung

Die Gewässerunterhaltung ist eine dynamische Aufgabe. Neben der Sicherung des Wasserabflusses sind nun auch Aspekte der Gewässerökologie und des Naturschutzes einzubinden. Unterhaltungspläne greifen dies auf, moderne Maschinen unterstützen dies.

Uwe Heinecke
Kapitel 63. Totholzmanagement in der Entwicklung von Fließgewässern

Das Potenzial von Totholz in der Gewässerentwicklung wird unzureichend genutzt. Empfehlungen werden gegeben, wie Totholz in Fließgewässern verstärkt belassen und der Einbau naturnah und rechtssicher gestaltet werden kann. Zudem wird über Praxiserfahrungen im Umgang mit Totholz im Pilotprojekt „Gewässerallianz“ des Landes Niedersachsen berichtet.

Michael Seidel, Sascha Nickel
Kapitel 64. Kolmationsmonitoring an einer Renaturierungsstrecke der Wupper

In der Wupper in Wuppertal-Laaken wurde im Anschluss an eine Renaturierung ab 2017 ein Kolmationsmonitoring durchgeführt und hierbei ein neues Messgerät auf seine Eignung für das Monitoring der räumlichen und zeitlichen Kolmationsdynamik innerhalb des obersten Sohlbereichs getestet. Dazu bot sich der frisch renaturierte Gewässerabschnitt aufgrund der maschinellen Sedimentumlagerungen an. Die Untersuchungsergebnisse werden hier vorgestellt.

Johanna Reineke, Thomas Zumbroich
Kapitel 65. Neu-Entstehung von Uferabbrüchen durch die natürliche Gewässerdynamik an der mittleren Ruhr

Die Verbesserung der Gewässerstruktur an Flüssen und ihren Auen ist neben der Güte eine wesentliche Voraussetzung zum Erreichen der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie. Dort, wo eine natürliche Gewässerdynamik zugelassen wird oder werden kann, können auch Hochwasserereignisse unterstützend wirken. Die zeitliche Entwicklung wird an einem Beispiel dargestellt.

Jörg Drewenskus
Kapitel 66. Weidenspreitlagen an Flussufern fördern Biodiversität, Selbstreinigung und Klimaschutz

Durch den großflächigen Einbau technischer Uferbefestigungen an Flüssen in Deutschland haben viele Uferflächen wichtige ökologische Funktionen verloren. Naturnahe, ingenieurbiologische Bauweisen, wie Weidenspreitlagen, können Flussufer stabilisieren und gleichzeitig zum Schutz der biologischen Vielfalt und des Klimas beitragen.

Lars Symmank, Katharina Raupach
Kapitel 67. Sandfangzäune als nature-based Solution im Küstenschutz

Die jüngsten Sturmflutereignisse an der deutschen Nordseeküste im Januar und Februar dieses Jahres, der steigende Meeresspiegel infolge des Klimawandels sowie das wachsende Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeigen die Notwendigkeit der fortwährenden Anpassung von Küstenschutzmaßnahmen. Diese sollen einerseits den Sturmflutereignissen standhalten, dabei andererseits möglichst naturnah gebaut werden. Dies stellt Küsteningenieurinnen und Küsteningenieure vor neue Herausforderungen und zeigt den Bedarf zur Implementierung von Nature-based Solutions im Küstenschutz.

Christiane Eichmanns, Holger Schüttrumpf
Kapitel 68. Kosten und Nutzen von weitergehenden Reinigungsstufen zur Spurenstoffelimination

Die Gesamtemissionen eines Gewässereinzugsgebietes am Beispiel der Blies im Saarland wurden für ausgewählte Spurenstoffe frachtbasiert ermittelt. Hierauf aufbauend wurden verschiedene emissions- und immissionsbasierte Szenarien zur Integration weitergehender Reinigungsstufen auf den kommu­nalen Kläranlagen untersucht und in ihren Kosten sowie in dem gewässerspezifischen Nutzen bewertet.

Henning Knerr, Birgit Valerius, Ulrich Dittmer, Heidrun Steinmetz, Ralf Hasselbach, Gerd Kolisch, Yannick Taudien
Kapitel 69. Reduzierung der Salzabwässer aus der Aufbereitung von Kalisalzen

Die Kaliproduktion geht mit Eingriffen in die Natur einher. Diese Eingriffe und ihre Auswirkungen sind zu verringern. Lösungen müssen Ökologie und Ökonomie vereinbaren. Ausgereifte Abbau- und Aufbereitungsverfahren sind anzuwenden. Die Eindampfung mit nachfolgender Kristallisation und Flotation ist eine Möglichkeit, entstehende Salzabwassermengen zu reduzieren und gleichzeitig die Salze als Wertstoffe zu gewinnen.

Heiko Spaniol, Martin Voigt
Kapitel 70. Dezentrale Grauwasseraufbereitung mit schwerkraftbetriebenen Membran­systemen

Der Einsatz Neuartiger Sanitärsysteme (NASS) ermöglicht die Verwendung innovativer Aufbereitungs­technologien zur Abwasserbewirtschaftung im urbanen und peripheren Raum. Vorgestellt werden Untersuchungen an einem Membranbioreaktor zur Grauwasserbehandlung mit etwa 700 Einwohner­werten.

David Gaeckle, Andreas Aicher, Jörg Londong

Neue Abwassertechnologien

Frontmatter
Kapitel 71. Simultane Pulveraktivkohledosierung im kommunalen Membranbelebungsverfahren

Eine Direktdosierung von Pulveraktivkohle in Membranbioreaktoren kommunaler Kläranlagen verbindet die Reinigungsleistung eines Membranbioreaktors für Kohlenstoffverbindungen, Nährstoffe, Mikroplastik und Mikroorganismen mit einer verfahrenstechnisch einfachen Spurenstoffelimination.

Daniel Bastian, David Montag, Thomas Wintgens, Kinga Drensla, Heinrich Schäfer, Sven Baumgarten
Kapitel 72. Zur Kombination von Spurenstoff- und weitestgehender Phosphorelimination

Filterstufen sind ein wesentlicher Bestandteil der Verfahrenskonzepte zur Spurenstoffelimination. Sie leisten auch zur weitestgehenden Phosphorelimination einen relevanten Beitrag. Wichtige Fragestellungen zur Kombination von Verfahrenskomponenten wurden zusammengetragen und Betriebsdaten kommunaler Kläranlagen ausgewertet. Zur Bilanzierung und Bewertung der Synergien für die gängigen Verfahrenskombinationen im großtechnischen Betrieb werden weitergehende Untersuchungen auf baden-württembergischen Kläranlagen durchgeführt.

Ulrike Zettl
Kapitel 73. Rückgewinnung von kohlenstoffbasierten Stoffen aus kommunalem Abwasser

In dem Interreg-Nord-West-Europa-Projekt „WOW! Wider business Opportunities for raw materials from Wastewater“ wurden für fünf kohlenstoffbasierte Produkte technische Lösungen der Rückgewinnung entwickelt, Marktpotenziale und Hemmnisse ermittelt und eine technisch-ökonomische Bewertung durchgeführt. Damit wurden wichtige Grundsteine auf dem Weg der Transition der Abwasserentsorgung von einer linearen Entsorgungswirtschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft gelegt.

Inka Hobus, Gerd Kolisch, Heidrun Steinmetz
Kapitel 74. Building Information Modeling in der Abwasserableitung mit openBIM

Building Information Modeling erlangt im Bauwesen weltweit zunehmend an Bedeutung. Eine softwareneutrale Zusammenarbeit ist durch die Anwendung von openBIM und dem IFC-Austausch-Standard möglich. Die Funktionsweise dieses Standards wird anhand eines Beispiels erläutert. Es werden erforderliche Schritte aufgezeigt, um offene Bauteilbibliotheken verfügbar zu machen, welche für Planung und Bestandsdokumentation verwendet werden können. Für die Dokumentation von großen Bauwerkssystemen, wozu auch Entwässerungssysteme gehören, wird als Alternative zu Dateisammlungen die Anwendung einer Datenbank vorgestellt.

Bernhard Bock, Eberhard Michaelis
Backmatter
Metadaten
Titel
Wasser, Energie und Umwelt
herausgegeben von
Markus Porth
Holger Schüttrumpf
Ulrich Ostermann
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-42657-6
Print ISBN
978-3-658-42656-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-42657-6