2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wessen Wohl ist das Gemeinwohl? (2001)
verfasst von : Claus Offe
Erschienen in: Institutionen, Normen, Bürgertugenden
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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„Gemeinwohl“ – wir sind von der Renaissance des Begriffs, vor allem auch von der Rolle überrascht, die er gerade auf der linken Hälfte des politischen Spektrums zu spielen scheint. Der Begriff ist nicht nur bei konservativen Wahrern einer naturrechtlich konzipierten sozialen Wertordnung populär, sondern neuerdings auch bei den politischen Bannerträgern der „neuen Mitte“ und des „Dritten Weges“. Auf beiden Seiten ist der Mut zum republikanischen Pathos auffällig, mit dem über das Gemeinwohl im Singular gesprochen wird. Denn dass es politische Leitund Ordnungsvorstellungen gibt, die sich selbst in der Einstellung eines reflexiven Pluralismus werbend als Versionen des Gemeinwohls ausgeben, dabei jedoch das Bewusstsein der unbehebbaren Strittigkeit jeder substantiellen Gemeinwohldeutung mitführen, ist keine Neuigkeit.