2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wie “amerikanisch” sind europäische Fernsehwahlkämpfe?
verfasst von : Fritz Plasser, Günther Lengauer
Erschienen in: Politik – Wissenschaft – Medien
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Alle vier Jahre wendet sich die Aufmerksamkeit europäischer Wahlkampf- und Kommunikationsexperten dem amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf zu, der als “role model” und Inspirationsquelle innovativer Kampagnen- und Kommunikationspraktiken angesehen wird. Für zahlreiche transatlantische Beobachter ist dies auch ein Blick in die Zukunft nationaler europäischer Wahlkämpfe, gehen sie doch davon aus, dass sich mit zeitlicher Verzögerung die neuesten Trends amerikanischer Wahlkämpfe in deutschen, österreichischen, französischen oder italienischen Wahlkämpfen abzeichnen werden. “Wie amerikanisch kann es werden?” lautete konsequenterweise die Fragestellung eines von Jürgen W. Falter gemeinsam mit Andrea Römmele verfassten Aufsatzes, der im Vorfeld des Bundestagswahlkampfes 2002 erschienen ist (Falter/Römmele 2002). Die Beantwortung der Frage nach der Amerikanisierung deutscher Wahlkämpfe fiel erwartungsgemäß differenziert aus. Nach Falter und Römmele beschreibe das Schlagwort von der “Amerikanisierung” zwar eine richtig erkannte Tendenz, dennoch führt es gegenwärtig wohl eher in die Irre, charakterisieren die Termini “Modernisierung” und “Professionalisierung” den hierzulande dominierenden Typus moderner Wahlkämpfe adäquater als der häufig mit einem kulturkritischen Unterton versehene Begriff der “Amerikanisierung” (Falter/Römmele 2002: 62f.).