2007 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wirtschaftspolitik und Krisenpolitik
Erschienen in: Führer durch die Krisenpolitik
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Wenn weite Kreise mit dem Ablauf der wirtschaftlichen Geschehnisse unzufrieden sind, entsteht das Bedürfnis nach staatlichen Maßnahmen, die den unerwünschten Zustand beseitigen und einen erwünschten Stand der Dinge herbeiführen sollen. Den Inbegriff solcher Maßnahmen nennt man
Wirtschaftspolitik
. Wenn der unerwünschte Zustand der wirtschaftlichen Verhältnisse in einer als unerträglich empfundenen Notlage weitester Kreise der Bevölkerung in der Mehrzahl aller Erzeugungszweige besteht, so spricht man von einer Wirtschaftskrise; den Inbegriff der zur Beseitigung dieses Zustandes vorgeschlagenen oder durchgeführten Maßnahmen nennt man
Krisenpolitik
. Während in der Wirtschaftskrise fast alle Erzeugungszweige in Mitleidenschaft gezogen sind, lenken in „normalen“ Zeiten nur manche Produktionszweige oder Bevölkerungsschichten die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl der Öffentlichkeit auf ihre traurige wirtschaftliche Lage. Daher ist die Wirtschaftspolitik „normaler“ Zeiten weitgehend spezialisiert; zuweilen empfand man die Notwendigkeit, bestimmten Mängeln oder Notlagen in der Landwirtschaft abzuhelfen (Agrarpolitik), zuweilen erschienen bestimmte Gewerbe als besonders schutzbedürftig (Gewerbepolitik), oft und oft bemühte man sich, das Los der Industriearbeiter durch staatliche Aktionen zu verbessern (Sozialpolitik) usw.