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2000 | Buch

Wirtschaftswissenschaften

herausgegeben von: Prof. Dr. Stefan Schaltegger

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Studium der Umweltwissenschaften

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Über dieses Buch

Diese Einführung in die umweltorientierten Wirtschaftswissenschaften wendet sich in erster Linie an Studierende der Umweltwissenschaften, die ihr ökologisches Wissen in ökonomische Handlungsbezüge setzen möchten. Das Lehrbuch bietet einen gut verständlichen, allgemeinen Einstieg, der volks- und betriebswirtschaftliche Aspekte beinhaltet und gleichermaßen auf beratende und unternehmerische Tätigkeiten im Anschluß an das Studium vorbereitet. Ein Schwerpunkt ist es, auch Nichtökonomen an wirtschaftliche Zusammenhänge heran zu führen. Zu diesem Zweck orientiert sich der Aufbau des Buches an den institutionellen Handlungsfeldern und an den Rahmenbedingungen der Entwicklung von Unternehmen und Volkswirtschaften. Darin werden realistische Wege zu einem nachhaltigeren Wirtschaften aufgezeigt. Der Einführungsband entstand aus der Zusammenarbeit verschiedener Dozenten der Universität Lüneburg und dient dort als eine Grundlage für die fächerübergreifende Hochschulausbildung im Grundstudium.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einleitung

1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Wirtschaftswissenschaften bieten zentrale Lösungskonzepte zur Bewältigung von Umweltproblemen und zur Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Dieser Einführungband in die ökologieorientierten Wirtschaftswissenschaften gibt eine Übersicht ausgewählter volksund betriebswirtschaftlicher Perspektiven.
Edmund Brandt, Stefan Schaltegger

Volkswirtschaftliche Perspektiven

Frontmatter
2. Umweltökonomie
Zusammenfassung
Wissenschaften leiten ihre Bezeichnung für gewöhnlich von ihren hauptsächlichen Untersuchungsgegenständen ab. An der Umweltökonomie fällt auf, daß diese Bezeichnung auf zwei Gegenstände — Umwelt und Ökonomie — verweist, die in den Augen vieler eher Gegensätze denn Gemeinsamkeiten verkörpern. So steht „die Wirtschaft“ — eine andere Bezeichnung ist „Ökonomie“ — nicht zu Unrecht im Verdacht, ein Hauptverursacher von Umweltschäden zu sein.
H. Gschwendtner
3. Grundlagen der Umweltpolitik
Zusammenfassung
Im vorangehenden Kapitel „Umweltökonomie“ wurde dargelegt, daß die natürliche Umwelt die Lebensgrundlage des Menschen — verstanden als Einzelwesen oder als Gattung — bildet. Er ist deshalb schon im eigenen Interesse darauf angewiesen, sie in einem Zustand zu erhalten, der ihm das Überleben — besser noch: ein angenehmes Leben — ermöglicht. Zu berücksichtigen ist ferner, daß die natürliche Umwelt in ihrem jeweiligen Zustand an die Nachkommen vererbt wird, denen sie ebenfalls als Lebensgrundlage dient.
H. Gschwendtner

Betriebswirtschaftliche Perspektiven

Frontmatter
4. Einführung und normatives Umweltmanagement
Zusammenfassung
Spätestens seit der internationalen Umweltkonferenz von Rio 1992 und der vielbeachteten Bekundung von Stephan Schmidheiny, daß Umweltschutz eine unternehmerische Aufgabe darstellt (Schmidheiny 1992), hat Umweltmanagement auch in der betrieblichen Praxis einen festen Platz in der Agenda der Unternehmensleitung. In unterschiedlichen Lernprozessen haben viele Leute in Unternehmungen realisiert, daß mit Umweltmanagement der betriebliche Umweltschutz die Schwelle vom technischen und finanziellen Problem zur betriebswirtschaftlichen Chance überschritten hat. Dabei steht das Management vor der Herausforderung, ökologische mit ökonomischen und sozialen Interessen in Einklang zu bringen. Es ist wohl einsichtig, daß nicht die gesamte Verantwortung für den heutigen Umweltzustand den Unternehmungen angelastet werden darf. Der Verweis darauf, daß Politiker und Konsumenten ihre Aufgaben noch nicht gelöst haben, ist legitim und richtig, darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Unternehmensleitung als Produktekonzipiererin und -herstellerin nicht nur einen direkten Einfluß auf den ökologischen Fortschritt ausübt, sondern als politische Interessenvertreterin und maßgebliche Marktteilnehmerin auch Verantwortung für einen gesellschaftlich-ökologischen Fortschritt trägt. Unternehmungen mit Zukunft nehmen diese mehrfache Verantwortung unter dem Schlagwort „Umweltmanagement“ schon heute als Herausforderung gerne wahr.
S. Schaltegger
5. Normenorientiertes Umweltmanagement — EMAS als Instrument der Umweltpolitik
Zusammenfassung
Mit der „Verordnung des Rates Nr. 1836/93 über die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem der EG zum Umweltmanagement und zur Umweltbetriebsprüfung“, kurz „EMAS“ (als Abkürzung des englischen Titels „Environmental Management and Audit Scheme“, in Deutschland auch häufig als Umwelt-Audit-VO oder Öko-Audit-VO bezeichnet) und der Normenfamilie DIN EN ISO 14000 ff. (ergänzt um einige DIN Normen) stehen zwei zum Teil konkurrierende Instrumente für die Umsetzung von Umweltmanagementsystemen zur Verfügung.
H.-P. Wruk
6. Finanzmarktorientiertes Umweltmanagement
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird diskutiert, wie ein auf die heutigen Bedürfnisse der Finanzmärkte ausgerichtetes Umweltmanagement ausgestaltet sein muß. Der Einfluß der Finanzmärkte auf die Unternehmensleitung hat in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie das Umweltmanagement im Hinblick auf die Finanzmarktanforderungen ausgestaltet werden sollte (vgl. Schaltegger u. Figge 1997, 1998).
S. Schaltegger, F. Figge
7. Gütermarktorientiertes Umweltmanagement
Zusammenfassung
Ein finanzorientiertes Umweltmanagement kann nur erfolgreich sein, wenn die Unternehmens- und Umweltmanagementstrategie Anklang auf dem Gütermarkt findet. Während die Chancen des finanzmarktorientierten Umweltmanagements vor allem (aber nicht nur) in der effizienteren Ressourcennutzung liegen, liegt der Fokus des gütermarktorientierten Umweltmanagements auf der frühzeitigen Positionierung in einem global wachsenden Markt für ökologische Produkte und Dienstleistungen. Eine ökologische Qualitätsprofilierung ist erfolgreicher, je mehr die reglementarischen und marktlichen Umweltschutzanforderungen global konvertieren. In der Erzielung höherer Gewinnmargen, der Sicherung einer längeren Wertsteigerungsdauer und der Steigerung des Umsatzes für die eigene Unternehmung liegt ein wesentlicher Verknüpfungspunkt der finanz- und gütermarktorientierten Ausrichtung des Umweltmanagements. Während das finanzmarktbezogene Umweltmanagement ganz auf Effizienzsteigerungen gerichtet ist, spielt bei der gütermarktorientierten Ausrichtung auch die Effektivität bzw. die Höhe der Nutzenstiftung für die Abnehmer eine zentrale Rolle.
H. Petersen, S. Schaltegger
8. Interessenpolitisch orientiertes Umweltmanagement
Zusammenfassung
Das Stakeholder-Konzept (vgl. Abschnitt 4.2) dient der Analyse von Beziehungen zwischen den Anspruchsgruppen einer Unternehmung. Von besonderem Interesse sind dabei Ansprüche, die in herkömmlichen Markt- und Wertanalysen ausgeblendet bleiben, da sie nicht durch monetäre Tauschakte sondern durch interessenpolitische Maßnahmen verfolgt werden. Hierzu zählen auch ökologiebezogene Ansprüche. Im folgenden wird eine politisch-ökonomische Begründung geliefert, weshalb Stakeholder in und im Umfeld von Unternehmen interessenpolitisch aktiv werden und unter welchen Bedingungen sie sich organisieren und ihre Interessen durchsetzen können. Durch die Verbindung des Stakeholder-Konzepts mit Ansätzen der Neuen Politischen Ökonomie wird eine Erklärung für das Entstehen politischer Prozesse im ökologischen Kontext gegeben sowie für die Organisation und Durchsetzung entsprechender Interessen in und im Umfeld von Unternehmen (vgl. Schaltegger 1999a). Aus der Analyse werden Folgerungen für das Management von Ansprüchen verschiedener Interessengruppen gezogen.
S. Schaltegger, H. Petersen
9. Ausblick: Integration der ökologieorientierten Wirtschaftswissenschaften
Zusammenfassung
In diesem Einführungsband ist eine starke Einschränkung des thematischen Inhalts und der Methodik der ökologieorientierten Wirtschaftswissenschaften erfolgt. Auch wurden ganz bestimmte Perspektiven selektiv ausgewählt. Gemäß dieser Darstellung scheinen sich die wirtschaftswissenschaftlichen Analyse- und Lösungsansätze zur Bewältigung der Umweltprobleme demnach auf zwei, kaum miteinander verknüpften Ebenen zu bewegen: der Umweltökonomik und dem Umweltmanagement.
S. Schaltegger
Backmatter
Metadaten
Titel
Wirtschaftswissenschaften
herausgegeben von
Prof. Dr. Stefan Schaltegger
Copyright-Jahr
2000
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-57070-4
Print ISBN
978-3-540-65991-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-57070-4