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2017 | Buch

Zum Verhältnis von sozialem und politischem Lernen

Eine Analyse von Praxisbeispielen politischer Bildung

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Über dieses Buch

Alexander Wohnig stellt mittels einer Studie einen Katalog von Bedingungen einer Verbindung von sozialem und politischem Lernen auf, der als Teil einer Konzeption politischer Bildung entworfen ist – vor dem Hintergrund der Frage, wie politisches Lernen im Anschluss an schulisch organisierte Projekte bürgerlichen Engagements gelingen kann. Eine kritisch-theoretische und gegenwartsanalytische Sichtweise berücksichtigt u. a. den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Kontext von zivilgesellschaftlichem Engagement. Die Bedingungen formulieren eine didaktische Anleitung für schulische und außerschulische politische Bildung mit dem Anspruch, soziale Erfahrungen junger Menschen im Rahmen schulisch organisierter Projekte durch politische Lernprozesse zu erweitern.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung
Zusammenfassung
Soziales und politisches Lernen findet in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen statt. Es kann informell, das heißt als Lernen in natürlichen, lebensweltlichen Zusammenhängen, aber auch institutionalisiert stattfinden. Der Erwerb sozialer Kompetenzen als Aufgabe des sozialen Lernens gilt als Voraussetzung für demokratisches gesellschaftliches Handeln.
Alexander Wohnig
Chapter 2. Zum Verhältnis von sozialem und politischem Lernen am Beispiel des Demokratie-Lernens
Zusammenfassung
Die Frage nach dem Verhältnis von sozialem und politischem Lernen ist vor allem durch die Diskussion zwischen VertreterInnen des sogenannten Demokratie-Lernens auf der einen Seite und VertreterInnen der politischen Bildung auf der anderen Seite seit dem Jahre 2001 aufgekommen.
Alexander Wohnig
Chapter 3. Darstellung eines kritischen Verständnisses politischer Bildung
Zusammenfassung
„Politische Bildung“ ist eine Sammelbezeichnung für alle geplanten Maßnahmen von gesellschaftlichen Institutionen, Jugendliche und Erwachsene mit den zur Akzeptanz der politisch-gesellschaftlichen Ordnung und mit den zur Teilnahme am politischen Leben notwendigen Voraussetzungen auszustatten. (Vgl. Massing 1999: 185 f.) Politisches Lernen meint allgemein soziale Prozesse, in denen Individuen oder Gruppen aktiv ihr Wissen, ihre Einstellungen und ihre Verhaltensmöglichkeiten in Bezug auf öffentliche Angelegenheiten durch wiederholte Erfahrungen verändern. (Vgl. von Olberg 1999: 203) Politisches Lernen bezeichnet „Lernprozesse, die Politisches zum Gegenstand haben und den Menschen als politisches Wesen (zoon politicon) konstituieren“ (Weißeno 2007: 12).
Alexander Wohnig
Chapter 4. Zum aktuellen gesellschaftlichen Kontext zivilgesellschaftlichen Engagements
Zusammenfassung
In der Darstellung des aktuellen gesellschaftlichen Kontextes von zivilgesellschaftlichem Engagement wird von dem Begriff der „Aktivierung“ ausgegangen. Die Grundthese lautet, dass der allgegenwärtige Ruf und das überall zu vernehmende Lob gegenüber zivilgesellschaftlichem und vor allem ehrenamtlichem Engagement, den Förderungen einer eigenständigen „Engagementpolitik“, als auch den Anstrengungen, Engagement als Prinzip von (politischer) Bildung zu verankern, ein Resultat der „aktivierenden Wende“ (Lessenich 2012: 41) des Staates im Allgemeinen und des Sozialstaates im Speziellen ist. Es ist ein zentrales Anliegen dieser Arbeit, die überwältigende Stärke des politisch und gesellschaftlich durchgesetzten hegemonialen Denkmusters von „Engagement“ im Sinne eben dieser Aktivierungsideologie herauszuarbeiten und diese Überlegungen auf die Ebene politischer Bildung zu übertragen.
Alexander Wohnig
Chapter 5. Politisches Lernen im Sozialpraktikum: Forschungsstand – Modellprojekt – Fragestellung
Zusammenfassung
Die bisherigen Ausführungen der vorangegangenen Kapitel fokussierten die der Arbeit zugrunde liegenden theoretischen Prämissen: Die Darstellung des Demokratie-Lernens und des Konfliktes zwischen diesem und politischer Bildung als Ausgangspunkt der zu behandelnden Fragestellung, die Entfaltung eines kritischen Kritik- und Demokratiebegriffs, daran anknüpfend die Entwicklung eines Verständnisses politischer Bildung sowie politischen Lernens und die Einordnung zivilgesellschaftlichen Engagements in einen aktuellen gesellschaftlichen Kontext. Dabei wurden u. a. Theorien und Konzepte des Demokratie-Lernens und der politischen Bildung vorgestellt, die soziales und politisches Lernen und Handeln aus verschiedenen Blickwinkeln fokussieren, und solche, die eine Verknüpfung von sozialem und politischem Lernen und Handeln vorschlagen.
Alexander Wohnig
Chapter 6. Erhebung von Gelingensbedingungen und günstigen Bedingungen einer Verbindung von sozialem und politischem Lernen
Zusammenfassung
Um der Frage nach den Möglichkeiten einer Verbindung von sozialem und politischem Lernen nachzugehen, wurden im Forschungsprozess mithilfe verschiedener Methoden Daten erhoben und ausgewertet. Das folgende Kapitel gibt einen Einblick in diesen Forschungsprozess und stellt die Methoden der Datenerhebung und Auswertung dar. Zunächst wird beschrieben, wie im Modellprojekt welche Daten erhoben werden konnten.
Alexander Wohnig
Chapter 7. Politische Lernprozessanalyse – Vom sozialen zum politischen Lernen und Handeln?
Zusammenfassung
Die politische Lernprozessanalyse stellt den empirischen Kern der Arbeit dar. In die Analyse fließen eine Vielzahl verschiedener Daten ein, die im Rahmen des Modellprojektes „Soziale Praxis & Politische Bildung – Compassion & Service Learning politisch denken“ erhoben werden konnten. Die Darstellungsform der Analyseergebnisse wurde anhand zweier Kriterien gewählt: Erstens bildet sich in ihr der chronologische Ablauf des Modellprojektes und der drei Phasen des Sozialpraktikums, Vorbereitung in den Schulen, Durchführung in den Sozialeinrichtungen und Nachbereitung in Einrichtungen der außerschulischen politischen Bildung, ab. Die Darstellung beginnt daher mit der Analyse des schulischen Unterrichts zu den Sozialpraktika.
Alexander Wohnig
Chapter 8. Zur Didaktik eines politisch-sozialen Lernens
Zusammenfassung
Im Folgenden werden einzelne Gelingensbedingungen und günstige Bedingungen einer Verbindung von sozialem und politischem Lernen, die aus den Ergebnissen der politischen Lernprozessanalyse erarbeitet werden, einzeln dargestellt und beschrieben. Die Darstellung des empirischen Materials hat verschiedene Chancen und Hindernisse einer Verbindung von sozialem und politischem Lernen aufgezeigt. Aus diesen können nun Bedingungen formuliert werden, die eine Didaktik politischer Bildung mit dem Anspruch, an soziales Lernen mit politischem Lernen anzuknüpfen, erfüllen muss.
Alexander Wohnig
Chapter 9. Fazit
Zusammenfassung
Dem Forschungsziel der Arbeit, der Erarbeitung von Bedingungen einer Verbindung von sozialem und politischem Lernen, wurde mithilfe eines theoretischen als auch empirischen Ansatzes nachgegangen. Die theoretischen Überlegungen und die politische Lernprozessanalyse bilden die Basis der entwickelten Didaktik zur Verbindung von sozialem und politischem Lernen, die anhand von 13 Gelingensbedingungen und günstigen Bedingungen beschrieben wurde. Im Folgenden wird das theoretische und empirische Vorgehen aufeinander bezogen sowie deren Verhältnis zueinander reflektiert.
Alexander Wohnig
Backmatter
Metadaten
Titel
Zum Verhältnis von sozialem und politischem Lernen
verfasst von
Alexander Wohnig
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-15296-3
Print ISBN
978-3-658-15295-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-15296-3