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Erschienen in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) 4/2009

01.12.2009 | Hauptbeiträge

Zur Fundierung einer sozialen Lerntheorie

Aspekte der Sozialität in der Entwicklungspsychologie Alfred Lorenzers diskutiert an aktuellen Befunden der Neurobiologie

verfasst von: Dr. Gertrud Wolf

Erschienen in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) | Ausgabe 4/2009

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Zusammenfassung

Fast alle neueren Arbeiten zum Lehren und Lernen schreiben dem Sozialen eine bedeutende Rolle zu. Dabei bleibt aber die Frage danach, warum Lernen sozial ist, weitgehend unbeantwortet, wenn nicht gar ungestellt. Zumeist liefert nur die Beobachtung sozialer Aktivitäten im Umfeld von Lernprozessen die Folie für Sozialität begründende Konzepte, während die Genese des Zusammenhangs von Lernen und zwischenmenschlichen Beziehungsformen unberücksichtigt bleibt. Zur Fundierung einer sozialen Lerntheorie ist eine vorwiegend phänomenologische Beschreibung jedoch unzureichend, da sie für eine tiefgehende Analyse oder für diagnostische Verfahren und schließlich für die Begründung und Reflexion didaktischer Entscheidungen zu wenig Kohärenz bietet. Der folgende Beitrag geht deshalb der Frage nach, inwiefern Sozialität für Lernprozesse als konstituierend angesehen werden muss. Wenn der Andere – ob faktisch oder virtuell – jedwedem auch noch so individuellen oder autodidaktischen Lernprozess innewohnt, dann ist zu klären, wie sich dieser Andere im Selbst konstituiert und welche Strukturen das Soziale im Individuellen herausgebildet hat. Die Frage nach Sozialität beinhaltet die Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Subjekt und dem Anderen: Wie kommt der Andere in uns und wie ist er in uns? Eine Klärung dieses Problems soll zum einen anhand der Sozialisationstheorie Alfred Lorenzers erfolgen, der zum anderen neue Befunde aus der Neurobiologie an die Seite gestellt werden. Ziel dieser Auseinandersetzung ist nebenbei auch der Beleg, dass die Forderung nach sozialem Lernen keine Spielart pädagogischer Gutmenschlichkeit ist, sondern ein anthropogenes Strukturmerkmal und damit eine Schlüsselstellung einnimmt bei der Definition pädagogischer Professionalität.

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Literatur
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Metadaten
Titel
Zur Fundierung einer sozialen Lerntheorie
Aspekte der Sozialität in der Entwicklungspsychologie Alfred Lorenzers diskutiert an aktuellen Befunden der Neurobiologie
verfasst von
Dr. Gertrud Wolf
Publikationsdatum
01.12.2009
Verlag
VS-Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/s11612-009-0094-7

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