1992 | OriginalPaper | Buchkapitel
Zur Geschichte der Messen in Europa
verfasst von : Wolfram Fischer
Erschienen in: Handbuch Messemarketing
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Mittelalterlichen Messen sind privilegierte Märkte. Jahreszeitlich wiederkehrende Märkte, meist zu Kirchenfesten, gab es an vielen Orten. Das Recht, eine Messe abzuhalten, beruhte jedoch auf einem besonderen Privilegium, das der Stadtherr, der Landesherr, vor allem aber Kaiser und Könige verliehen. In Portugal z. B., wo Messen seit dem 12. Jahrhundert bekannt sind, verliehen ihnen die Könige Steuerfreiheit und machten sie dadurch zu ‚feiras francas‘. Auch die älteste als Messe bekannte Veranstaltung, die von St. Denis im Norden von Paris, beruhte auf einem Privileg, das der Merowingerkönig Dagobert I. 629 der Abtei von St. Denis verlieh. Es gewährte Zollvergünstigung und den besonderen Schutz des Königs. Spätere Kaiser, darunter Karl der Große, haben dieses Privileg immer wieder erneuert, so daß St. Denis eine überregionale Austrahlung gewann und Kaufleute von weither, auch aus England und Friesland, anzog (Ganshof, 1980, S.192).