1994 | OriginalPaper | Buchkapitel
Zur Kulturgeschichte der Medien
verfasst von : Monika Elsner, Hans Ulrich Gumbrecht, Thomas Müller, Peter M. Spangenberg
Erschienen in: Die Wirklichkeit der Medien
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Der Medienhistoriker, der sich bewußt ist, daß Historiographie die aktive Aneigung der Vergangenheit aus einer aktuellen Interessenlage bedeutet (vgl. Elsner / Müller / Spangenberg 1991), sucht nach den Kategorien, mit denen er Strukturwandel durch Medienevolution beschreiben soll. Wir wollen auf diese Frage anhand von drei Kategorien — Objektbereich, Beobachtungsperspektive und Beschreibungshorizont — eingehen. Der Objektbereich scheint auf den ersten Blick recht wenig Probleme aufzuwerfen, da es um die Evolution von Kommunikationsmedien gehen soil. Die Wahl der Beobachtungsperspektive verweist auf die Interessen und Problemlagen, die wir an unseren Gegenstandsbereich herantragen und wird somit auf seine Abgrenzung und Wahrnehmung zurückwirken. Auf der Ebene des Beschreibungshorizonts müssen wir uns in Beziehung zu den Sichtweisen und Diskursen der Mediengeschichtsschreibung setzen. Mit dem Versuch, die Medienevolution mit dem mentalitätsgeschichtlichen Ansatz zu verknüpfen, wollen wir diesen Diskurs für die zentralen Zeiterfahrungen der Moderne — erwartbarer Wandel und Beschleunigung — öffnen.