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2003 | Buch

Zur Theorie der Wagnisfinanzierung

Informations- und Anreizprobleme vor dem Börsengang

verfasst von: Jochen Bigus

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : neue betriebswirtschaftliche forschung (nbf)

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A. Einleitung
Zusammenfassung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Informations- und Anreizproblemen bei der Wagnisfinanzierung, d.h. bei der Finanzierung von jungen Unternehmen mit einem starken, häufig innovationsbedingtem Wachstumspotential.1 Die Arbeit ist der Informationsökonomie zuzuordnen und vertragstheoretisch ausgerichtet. Betrachtet wird die Beziehung zwischen einem kapitalsuchenden Innovator und einem Investor, z.B. einer Venture-Capital-(VC-) Gesellschaft2 oder einem Privatinvestor (Businessangel)3. Der Fokus liegt auf sehr frühen Unternehmensphasen, die auch als Seed- und Start-up-Phase bezeichnet werden.4 Nicht eingegangen wird auf die Intermediärtätigkeit5 von VC-Gesellschaften. Nicht betrachtet werden Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Börsengang des jungen Unternehmens, d.h. der Erstemission von Aktien am Kapitalmarkt.6
Jochen Bigus
B. Literaturüberblick
Zusammenfassung
Es gibt eine Fülle an Literatur zur Wagnisfinanzierung. Anhand des gewählten methodischen Ansatzes kann man unterscheiden zwischen (1) empirischen Untersuchungen, (2) modelltheoretischen, insbesondere informationsökonomischen Beiträgen und (3) deskriptiven und verbal-analytischen Arbeiten. Kapitel B.3 gibt einen Überblick über die theoretischen Beiträge. Um Annahmen und Ergebnisse der theoretischen Analysen angemessen bewerten zu können, lohnt es, wesentliche Ergebnisse empirischer Erhebungen in Kapitel B.2 zusammenzustellen.
Jochen Bigus
C. Wagnisfinanzierung bei heterogenen Rückflusserwartungen
Zusammenfassung
In Kapitel C fragen wir, welche Form der Finanzierung gewählt werden sollte, wenn der Investor den Rückflussbetrag aus dem Wagnis pessimistischer einschätzt als der Innovator. Der Rückflussbetrag ist im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses unsicher und wird durch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung abgebildet, die wir im weiteren auch als Rückflussverteilung benennen. Diese Rückflussverteilung ist im Urteil des Investors und des Innovators unterschiedlich. Die Erwartungen können in zweierlei Hinsicht divergieren:
  • Heterogene Risikoeinschätzung: Der Investor schätzt die Streubreite der möglichen Rückflüsse höher ein als der Innovator.
  • Heterogene Einschätzung des „Ertrags“ oder des Mittelwerts: Der Investor schätzt den Mittelwert — spezifiziert als der Erwartungswert des unsicheren Rückflussbetrages -geringer ein als der Innovator.
Jochen Bigus
D. Opportunistisches Verhalten bei Phasenfinanzierung
Zusammenfassung
Üblicherweise finanzieren Investoren Wagnisse in mehreren Stufen oder Phasen.1 Ob und zu welchen Konditionen der Investor die nächste Phase eines Wagnisses finanziert, hängt in der Praxis davon ab, ob und in welcher Weise der Innovator Zielvorgaben erreichen konnte. Diese können monetärer oder nicht-monetärer Natur sein.2 Als Kennzahlen für eine monetäre Zielvorgabe werden z.B. der sog. EBIT (earnings before interest and taxes) und der Net Worth herangezogen. Der Net Worth stellt eine Kennzahl für den Barwert der künftigen Einzahlungsüberschüsse dar. Daneben wird die Fortführungsentscheidung auch von nicht monetären Erfolgen abhängig gemacht, z.B. die Entwicklung eines Patents, die Einstellung wichtiger Fach- oder Führungskräfte oder die Fertigstellung eines neuen Business-Plans.
Jochen Bigus
E. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Diese Schrift untersucht besondere Informations- und Anreizprobleme der Wagnisfinanzierung mit Vertrags- und spieltheoretischen Analysemethoden. Der Fokus lag hierbei auf der Beziehung zwischen einem kapitalsuchenden Unternehmensgründer (Innovator) und einem potentiellen Investor. Der Investor verfolgt ausschließlich monetäre Ziele und kann eine Venture Capital (VC)-Gesellschaft, aber auch ein Privatinvestor (Business Angel) sein. Das Augenmerk richtete sich auf zwei besondere Problembereiche in den sehr frühen Unternehmensphasen vor einem Börsengang. Das Schrifttum zur Wagnisfinanzierung — das in Kapitel B aufbereitet wird — hat diese Problembereiche bislang kaum beachtet. Kapitel C widmet sich dem ersten Problembereich: welche Gestalt sollte der Finanzierungsvertrag aufweisen, wenn Investor und Innovator die Erfolgsaussichten in unterschiedlicher Weise einschätzen. Kapitel D enthält zwei Modelle zu besonderen Anreizproblemen, die mit der gestaffelten Kapitalzufuhr (Phasenfinanzierung) einhergehen können. Üblicherweise werden Wagnisse in mehreren Phasen finanziert.
Jochen Bigus
Backmatter
Metadaten
Titel
Zur Theorie der Wagnisfinanzierung
verfasst von
Jochen Bigus
Copyright-Jahr
2003
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-81998-7
Print ISBN
978-3-8244-9112-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-81998-7