2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Zusammenfassung: Das Diskursmodell von Öffentlichkeit unter den Bedingungen digitalen Fernsehens
verfasst von : Andrea Gourd
Erschienen in: Öffentlichkeit und digitales Fernsehen
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Ziel der Untersuchung war die Gegenüberstellung der normativ anspruchsvollen Konzeption einer diskursiven Öffentlichkeit mit der Ebene ihrer empirischen Verwirklichung unter den Bedingungen digitalen Fernsehens Kann das „klassische“ Modell diskursiver öffentlicher Meinungsbildung für die Analyse und empirische Erklärung von Kommunikationsstrukturen und -modi in heutigen sozialstaatlichen Massendemokratien überhaupt noch Geltungskraft beanspruchen? Oder muss es angesichts des unübersehbaren Strukturwandels der Sphäre der Öffentlichkeit (Stichwort „mediatisierte Öffentlichkeit“) endgültig dem Scherbenhaufen sozialwissenschaftlicher Theoriebildung überantwortet werden, wie systemtheoretische Konzeptionen nahe legen? Denn wenn ein Theorieentwurf, mag er noch so überzeugend begründet sein, in keiner Weise mehr eine Widerspiegelung in der gesellschaftlichen Realität findet, macht es auch keinen Sinn, länger an ihm festzuhalten. Hier wurde die These vertreten, dass es durchaus ein sinnvolles Vorgehen ist, ein — tendenziell normativ überzeichnetes — Idealmodell als Grundlage zur Bewertung empirisch vorfindbarer Verhältnisse zu verwenden. In der vorliegenden Untersuchung wurden daher theoretische Konzeptionen von Öffentlichkeit einerseits und die konkrete Analyse der Medienstrukturen in der Bundesrepublik andererseits zusammengeführt. Das Diskursmodell von Öffentlichkeit, das — im Gegensatz zum normativ reduzierten Spiegelmodell — als dem Gedanken partizipativer Demokratie und demokratischer Legitimation politischen Handelns angemessenere Konzeption bewertet wurde, liefert einerseits die notwendigen Kriterien, anhand derer die Qualität von Öffentlichkeit beurteilt werden konnte und expliziert damit den notwendigen Maßstab für Kritik bei der Analyse des Rundfunksystems, andererseits ist ein solches Vorgehen der Ausgangspunkt für eine Weiterentwicklung der sozialwissenschaftlichen Theoriebildung.