2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Zwischen Selbstbehauptung und Vereinnahmung
Strukturen und Funktion journalistischer Krisenkommunikation
verfasst von : Alexander Görke
Erschienen in: Krieg als Medienereignis II
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Stellen wir uns vor, es gibt Krieg und niemand geht hin, um darüber zu berichten. Genauso unwahrscheinlich ist, dass im Krieg nur die Waffen sprechen und Politiker, Militärs und Öffentlichkeit schweigen. Moderne Kriege sind in so umfassendem Sinn durch Kommunikation geprägt, dass bewaffnete Konflikte längst auch von einem kaum minder intensiven Information Warfare begleitet werden (vgl. Khalilzad & White 1999; Arquilla & Ronfeld 1997). Damit riskiert der Krisenjournalismus nolens volens, sich zeitweilig oder auf längere Sicht von den Interessen der Kriegsbeteiligten vereinnahmen zu lassen. Das Ausmaß des Risikos hängt hierbei jedoch davon ab, inwiefern es dem Krisenjournalismus gelingt, die journalistischen Eigenwerte gegen den Versuch der Vereinnahmung zu behaupten.