2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Abtanzen, Abtauchen, Aufbrechen
Zur Erprobung neuartiger sozialer Ordnungen im Zusammenwirken von musikalischer Gestaltung und leiblichem Musik-Erleben in der Rockdiskothek der 1970er Jahre
verfasst von : Anne-Kathrin Hoklas, Holger Schwetter
Erschienen in: "Zeiten des Aufbruchs" - Populäre Musik als Medium gesellschaftlichen Wandels
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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So plausibel die die Beiträge des vorliegenden Bandes verklammernde These, Musik habe soziale Wandlungsprozesse nicht nur begleitet und gespiegelt, sondern wesentlich mit vorangetrieben, zunächst erscheint, so schwierig erweist sich das Unterfangen, solche Effekte zu rekonstruieren. Sichtet man Arbeiten der Populärkulturforschung, die diese These in ähnlicher Weise stark machen, so fällt auf, dass die Bezüge zwischen Musik und sozialem Wandel auf einer eher abstrakten Ebene postuliert werden, ohne dass aufgezeigt würde, auf welche Weise Musik konkret transformativ wirksam wird. So wird beispielsweise argumentiert, dass Protestsongs die politische Haltung einer breiten Masse artikuliert hätten, auch wenn vor dem Hintergrund der großen Popularität dieser Songs in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche doch lediglich von dem in den Songtexten eingeforderten gesellschaftlichen Wandel auf die politischen Haltungen der Anhänger*innen dieser Songs geschlossen wird (vgl. etwa Peddie 2006; Illiano 2016).