2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Alternative Umsatzsteuersysteme
verfasst von : Utho Grieser
Erschienen in: Strafrechtliche Analyse der Umsatzsteuerhinterziehung und ihre Bekämpfung
Verlag: Centaurus Verlag & Media
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Im zweiten Kapitel wurde geschildert, wie der Gesetzgeber versuchte, der Umsatzsteuerhinterziehung durch Erlaß von Gesetzen Herr zu werden, ohne an der Systematik der Umsatzsteuer etwas zu ändern. Hierdurch werden allerdings lediglich Symptome kuriert, nicht aber die Ursache der Umsatzsteuerhinterziehung kuriert1. Als Hauptübel erweist sich hierbei das Recht zum Vorsteuerabzug beim leistungsempfangenden Unternehmer, das unabhängig von der Entstehung der Umsatzsteuer beim leistungserbringenden Unternehmer besteht2. Aufgrund dieser systembedingten Diskrepanz ist eine Bekämpfung der Hinterziehung mittels Maßnahmen, wie sie das StVBG trifft, nur rudimentär möglich. Aufbauend auf dieser Erkenntnis werden aktuell Bekämpfungsansätze diskutiert, die nicht lediglich auf die begangene Hinterziehung reagieren, sondern an der Wurzel der Hinterziehung in Form der geschilderten Diskrepanz zwischen Vorsteuerabzug und Umsatzsteuerschuld ansetzen. Mittels einer Systemänderung soll ein Umsatzsteuerrecht geschaffen werden, das unberechtigten Vorsteuerabzug nach Möglichkeit vermeidet und Umsatzsteuerhinterziehung damit größtenteils unmöglich macht3. Bei den momentan diskutierten Modellen handelt es sich um das sog. Mittler-Modell4, das Reverse-Charge-Modell5, das Reverse-Charge-Modell mit Gesamtschuldnerhaftung6 und das Österreichische Modell7. Diese Modelle werden im folgenden in Grundzügen dargestellt. Eine Bewertung erfolgt im Rahmen der unten gemachten Ausführungen zu einer eigenen Lösung.