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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

3. Analyse Sekundärrecht

verfasst von : Arpi Abovyan, Seyavash Amini, Pedro Henrique D. Batista, Michael Dorner, Oliver Fischer, Alfred Früh, Adrian Gautschi, Frauke Henning-Bodewig, Reto M. Hilty, Thomas Jaeger, Roland Knaak, Kaya Köklü, Robert Kordić, Jolanta Kostuch, Annette Kur, Matthias Lamping, Silke von Lewinski, Moritz Lichtenegger, Iza Razija Mešević-Kordić, Thomas Petz, Peter Picht, Meike C. L. Possin, Marcin Rodek, Peter Slowinski, Max Wallot, Andrea Wechsler

Erschienen in: Europäisches Immaterialgüterrecht

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Dieses Kapitel befasst sich mit der Analyse des Sekundärrechts.

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Fußnoten
1
Solche Entwicklungen finden immer weniger auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und entsprechender Handlungsempfehlungen statt, sondern als Reaktion auf die Forderungen von Interessengruppen. Siehe Drahos/Braithwaite, Information Feudalism; Sell, Private Power, Public Law; zu den besonderen Interessen einzelner Industrien Lamping, in: Hilty/Jaeger/Lamping, 122 ff.; Rich, in: Witherspoon, Rn. 1:10; Kingston, Beyond Intellectual Property, 115 ff.
 
2
Zur Geschichte des Patentrechts siehe Theobald, GRUR 1928, 726 ff.; Müller, GRUR 1939, 936 ff.; Berkenfeld, GRUR 1949, 139 ff.; Prager, J. Pat. Off. Soc’y 1952, 106 ff.; Neumeyer, GRUR Int. 1956, 241; Klitzke, J. Pat. Off. Soc’y 1959, 615 ff.; Zulehner, in: ÖSTERREICHISCHES PATENTAMT, 193 ff.; Silberstein, Erfindungsschutz, 80 ff.; Walleser, GRUR Ausl. 1963, 307 ff.; Broder, The United States Patent Office; Klitzke, in: Calvert, 384 ff.; Zimmermann, GRUR 1967, 173 ff.; Öhlschlegel, Bergrecht; Dölemeyer, GRUR Int. 1985, 735 ff.; Fisher, Fundamentals of Patent Law, 25 ff.; Silbey, Geo. Mason L. Rev. 2008, 319 ff.; zusammenfassend Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 66 ff.
 
3
Näher dazu Machlup/Penrose, J. Econ. Hist. 1950, 1 ff.; Penrose, Economics, 20; Machlup, Economic Review; Machlup, GRUR Ausl. 1961, 373 ff., 473 ff., 524 ff.; Machlup, in: Beckerath u. a., 236 ff.; zusammenfassend Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 76 ff.; siehe ferner Schwander, Theorien; Fisher, in: Munzer, 173 ff.; Resnik, J. Bus. Ethics 2003, 322 ff.; zu den philosophischen Grundlagen Hughes, Geo. L.J. 1988, 287 ff.; Drahos, Philosophy.
 
4
Übersetzung nach Schuller, Handbuch, 105.
 
5
Siehe Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 78 ff.
 
6
Beier, GRUR Int. 1970, 2 f.; Strohm, Wettbewerbsbeschränkungen, 44.
 
7
Siehe etwa Kaempffert, in: Beard, 22 ff.; Kahn, Amer. Econ. Rev. 1940, 475 (479); Wirth, Bericht, 213 (222); Schätzle, ZfhF 1963, 22 (25); Rogers, J. Stat. Soc‘y London 1863, 125 ff.; Plant, Economica 1934, 44; abweichend McCulloch, Dictionary, 934.
 
8
Grundlegend Schäffle, Nationalökonomische Theorie, 264 ff., der zwischen dem Schutz von Erfindungen und dem von literarischen oder künstlerischen Werken differenziert, da letztere aufgrund des geringeren Zeitintervalls zwischen Erstschöpfung und möglicher Nachahmung eher schutzbedürftig seien.
 
9
Siehe auch Prosi, WuW 1980, 643.
 
10
Grundlegend Arrow, in: Nelson, 615.
 
11
Bußmann, GRUR 1977, 130.
 
12
Näher dazu Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 40 ff.
 
13
Dazu Chisum, Principles, 68 ff.; Rich, J. Pat. Off. Soc’y 1942, 177 f.; Eisenberg, U. Chi. L. Rev. 1989, 1038 f.; Scherer, Innovation and Growth, 3 ff.; Strohm, Wettbewerbsbeschränkungen, 47 f.; Geißler, GRUR Int. 2003, 1 ff. Nicht selten übersteigen die mit der Kommerzialisierung bzw. Kommodifizierung einer Erfindung verbundenen Kosten die eigentlichen Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen um ein Vielfaches. Siehe Scherer, Industrial Market Structure, 440; Jewkes/Sawers/Stillerman, The Sources of Invention, 213; Kaufer, Patente, 114; Schlicher, Patent Law, § 2:14; Häußer, GRUR 1993, 212; aus empirischer Sicht Mansfield u. a., New Industrial Technology, 68 ff.
 
14
Statt vieler Kohler, Handbuch, 3.
 
15
Zit. n. Berkenfeld, GRUR 1949, 139 ff.
 
16
In vielen Industrien spielen Patente gegenüber anderen Schutzmechanismen (Geheimhaltung, Geheimnisschutz etc.), Wettbewerbsvorteilen (Lernkurveneffekte, Reputation etc.) oder Einnahmequellen (Sekundärmärkte etc.) eine untergeordnete Rolle für die Amortisation von Innovationsinvestitionen. Siehe etwa Cohen/Nelson/Walsh, NBER Working Paper Nr. 7552, 2000; Mansfield, Manage. Sci. 1986, 175; Arundel/Kabla, Res. Pol’y 1998, 127 ff.; Levin u. a., Brookings Pap. Econ. Act., Nr. 3 1987, 794; Huch, GRUR Int. 1991, 346; zusammenfassend Arundel, MERIT Working Paper, 1999, 6 ff.; Arora/Ceccagnoli/Cohen, Int’l J. Ind. Organ. 2003, 1169 ff.
 
17
Siehe etwa Pretnar, GRUR Int. 2004, 780.
 
18
Von besonderer Bedeutung ist dies in Bereichen, in denen die Anreizwirkung des Patentsystems nicht funktioniert. Zu denken wäre etwa an vernachlässigte Krankheiten, deren Erforschung mangels zahlungskräftiger Abnehmer nicht profitabel ist. Siehe etwa Kremer, in: Jaffe/Lerner/Stern, 73 ff.; aus ökonomischer Sicht Müller-Langer, Creating R&D Incentives.
 
19
Dazu Samuelson, Rev. Econ. Stat. 1954, 384 ff.
 
20
Siehe Vaughan, Economics, 27 f.; Spengler, in: Weidlich/Spengler, 27; Damme/Lutter, Das Deutsche Patentrecht, Titelblatt: „Der Erfinder ist der Lehrer der Nation“.
 
21
Werner von Siemens, zit. n. Häußer, Naturwissenschaften 1986, 234 (235): „Durch die Patentierung wird jeder neue Gedanke hinausgetragen in die Welt; es sind hundert Köpfe, die ihn aufgreifen, die ihn vielleicht in ganz andere Bahnen lenken und da wieder nützlich verwerten.“
 
22
Kuhn, in: Schuster, 122; Ernst, Patentinformationen, 32; Haupt, Industriebetriebslehre, 48; Greif, Angebot, 53; Häußer, Naturwissenschaften 1986, 237; Hoffmann, BB 1994, 1800 (1801); Wurzer, Wettbewerbsvorteile, 35 ff.; DAM, J. Legal Stud. 1994, 264.
 
23
Dazu Chisum, Principles, 71. Die Nutzung von Patentinformationen lässt in der Praxis allerdings zu wünschen übrig (siehe Zitscher, GRUR 1997, 261 ff.; Häußer, in: Staudt, 577). Der Verbesserung des Zugangs zum weltweiten Stand der Technik widmet sich unter anderem der ständige Ausschuss der WIPO zum Patentrecht. Gegenstand der Arbeiten sind insbesondere Digitalisierungsmaßnahmen und Kooperationen zwischen den Ämtern (siehe WIPO, Doc. SCP/14/3, 2009).
 
24
Siehe etwa Rogers, J. Stat. Soc‘y London 1863, 125 (127).
 
25
Siehe Guellec/van Pottelsberghe, Economics, 74; Arundel/Kabla, Res. Pol’y 1998, 127 (132); Arundel, Res. Pol’y 2001, 611 ff.; Greipl/Täger, Wettbewerbswirkungen, 57.
 
26
Hussinger, Econ. Innovation & New Tech. 2006, 741; siehe auch IFO INSTITUT, Patentwesen, Teil 1, 34.
 
27
Matt Cutts, zit. in The Economist, Ausg. vom 3. November 2006, Dancing with Google’s Spiders, Special Sec. 14 f. Die Patentierung dient allerdings nicht zuletzt auch dazu, technische Errungenschaften publik zu machen und dadurch einerseits den Absatz bestimmter Produkte zu fördern und andererseits einen allgemeinen Reputationsgewinn zu realisieren. Patente wirken dabei nicht nur als gezielt einsetzbares Verkaufsargument, sondern auch als Investitionsanreiz für Kapitalgeber (siehe Häussler/Harhoff/Müller, CEPR Discussion Paper No. 7115, 2009; Bessler/Bittelmeyer, in: Dowling/Schmude, 155 f.; Long, Univ. Chicago L. Rev. 2002, 625; Holgersson, R&D Management 2013, 21).
 
28
Schlussanträge von GA Roemer zu EuGH, Rs. C-24/67, Parke, Davis/Probel et. al., ECLI:EU:C:1968:11, Slg. 1968, 86, 121. In diese Richtung gehen auch die Ausführungen des BGH, der den Grund für die Verleihung eines Patents „einerseits in der Anerkennung einer besonderen Leistung im Bereich der Technik und andererseits in der – auch als Ansporn für weitere Leistungen zu verstehenden – Gewährung einer Gegenleistung dafür, dass der Erfinder den technischen Fortschritt und das technische Wissen der Allgemeinheit bereichert hat“ (vgl. BGH, X ZB 4/86, GRUR 1987, 232). Ähnlich äußert sich auch das EPA zu den Funktionen des Patentschutzes. Im Zusammenhang mit der Auslegung von Art. 83 EPÜ weist es darauf hin, dass die Rechtfertigung des Patentschutzes auf der Überlegung beruhe, dass der Erfinder durch Preisgabe seiner Erfindung der Allgemeinheit ermögliche, daraus insofern Nutzen zu ziehen, als deren Kenntnisse erweitert werden und die Fachwelt zur Weiterentwicklung angeregt wird. Er leiste dadurch einen Beitrag zur Bereicherung des Standes der Technik. Als angemessenen Lohn hierfür stelle ihm das Patentrecht die Erlangung eines zeitlich begrenzten Schutzes in Aussicht (vgl. EPA T 169/83, Rn. 3.1).
 
29
Ausführlich dazu unter 1.3.1. Den Begriff des spezifischen Gegenstands verwendete der EuGH, soweit ersichtlich, erstmals in EuGH, Rs. C-78/70, Deutsche Grammophon/Metro, ECLI:EU:C:1971:59, Slg. 1971, 487 (Rn. 11).
 
30
EuGH, Rs. C-15/74, Centrafarm/Sterling Drug, ECLI:EU:C:1974:114, Slg. 1974, 1147 (Rn. 9); siehe ferner: Rs. C-187/80, Merck/Stephar u. Exler, ECLI:EU:C:1981:180, Slg. 1981, 2063 (Rn. 4); Rs. C-434/85, Allen u. Hanburys/Generics, ECLI:EU:C:1988:109, Slg. 1988, 1245 (Rn. 11); Rs. C-235/89, Kommission/Italien, ECLI:EU:C:1992:73, Slg. I-1992, 777 (Rn. 17); Rs. C-30/90, Kommission/Vereinigtes Königreich, ECLI:EU:C:1992:74, Slg. I-1992, 829 (Rn. 21); Rs. C-191/90, Generics u. Harris Pharmaceuticals/Smith Kline u. French Laboratories, ECLI:EU:C:1992:407, Slg. I-1992, 5335 (Rn. 23); verb. Rs. C-267/95 u. C-268/95, Merck/Primecrown, ECLI:EU:C:1996:468, Slg. I-1996, 6285 (Rn. 30).
 
31
EuGH, Rs. C-187/80, Merck/Stephar u. Exler, ECLI:EU:C:1981:180, Slg. 1981, 2063 (Rn. 10).
 
32
Siehe etwa COMP/C-3/37.792, Microsoft, Rn. 711: „The central function of intellectual property rights is to protect the moral rights in a right-holder’s work and ensure a reward for the creative effort. But it is also an essential objective of intellectual property law that creativity should be stimulated for the general public good“ (Hervorhebungen des Autors).
 
33
Alternativen zum Patentschutz wären beispielsweise Forschungspreise, Steuererleichterungen oder dergleichen (siehe Macfie/Chevalier, The Patent Question, 24, 29; Polanyi, Rev. Econ. Stud. 1944, 65; Knight, Risk, 372). Vor allem in sozialistischen Staaten mit Planwirtschaften, wo jede Form von Ausschließlichkeitsrechten auf grundsätzliche Bedenken stößt, fanden solche Formen der direkten – gesteuerten – Innovationsförderung großen Anklang. Die Sowjetunion und die DDR verliehen beispielsweise sog. „Urheber- oder Erfinderscheine“, die neben der Anerkennung der Erfinderpersönlichkeit auch einen Vergütungsanspruch vorsahen (siehe Dietz, GRUR Int. 1976, 139 ff., 265 ff.; Beier, GRUR Int. 1970, 3 ff.). Zu den Vor- und Nachteilen gegenüber dem Patentschutz Wright, Amer. Econ. Rev. 1983, 691 ff.; Shavell/van Ypersele, J.L. & Econ. 2001, 525 ff.; Abramowicz, Vand. L. Rev. 2003, 114 ff.
 
34
Siehe Vaughan, Economics, 31.
 
35
Hanns Ullrich in einem Festvortrag vom 22. Oktober 2009 zum Thema „Geistiges Eigentum und Wettbewerbssystem: Innere und äußere Ordnung“ zu Ehren von Hans Peter Kunz-Hallstein.
 
36
Dazu Kantzenbach, Funktionsfähigkeit, 16 f.
 
37
Ausführlich dazu Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 33 ff.
 
38
Siehe auch DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 681 ff.
 
39
Zum Konzept des Restwettbewerbs siehe Eilmansberger, in: Hirsch/Montag/Säcker, zu Art. 82, Rn. 5 f.; Wessely, in: Jaeger/Pohlmann/Schröder, zu Art. 82, Rn. 59 ff.; Frenz, Handbuch Europarecht Bd. 2, Rn. 1112 ff.; Mestmäcker/Veelken, in: Immenga/Mestmäcker, zu § 36 GWB, Rn. 194 f.
 
40
Dazu statt vieler Kingston, IPQ 2002, 315 (316); Thurow, Harv. Bus. Rev. 1997, 103; Thurow, Building Wealth, 260, Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 107 f. u. a.
 
41
Das internationale Recht steht dem nicht entgegen. Art. 27 Abs. 1 TRIPS legt zwar fest, dass die Erhältlichkeit und die Ausübung von Patenten ohne Diskriminierung hinsichtlich des Gebiets der Technik gewährleistet sein muss. Dies ist aber nicht dahingehend zu verstehen, dass keine legitimen Differenzierungen vorgenommen werden dürften (siehe DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 683, Rn. 6 ff., 692, Rn. 2; Correa, TRIPS, 282; Correa, in: Correa/Yusuf, 239; Dinwoodie/Dreyfuss, Mich. Telecomm. Tech. L. Rev. 2007, 452; Carvalho, The TRIPS Regime of Patent Rights, Rn. 27.8, 27.55; Cottier, J. Int’l Econ. L. 2006, 796; Gervais, The TRIPS Agreement, Rn. 2.249). Das Diskriminierungsverbot ist ein besonderer Ausdruck des Gleichbehandlungsgrundsatzes. Eine Diskriminierung ist demnach die Ungleichbehandlung vergleichbarer Sachverhalte bzw. die Gleichbehandlung nicht vergleichbarer Sachverhalte, sofern sie nicht objektiv gerechtfertigt ist. Zu differenzieren bedeutet wiederum, unterschiedlich zu behandeln, was von Natur aus unterschiedlich ist. Für Beispiele aus dem Unionsrecht, siehe etwa EuGH, Rs. C-117/76 und 16/77, Quellmehl, ECLI:EU:C:1977:160, Slg. 1977, 1753; Rs. C-292/97, Kjell Karlsson, ECLI:EU:C:2000:202, Slg. I-2000, 2737 (Rn. 39).
 
42
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, § 10.
 
43
Ebenso wie im Prioritätsprinzip, im Neuheitserfordernis, in den Vorschriften über Umfang, Einsichtnahme und Veröffentlichung von Patentbeschreibungen sowie in der damit verbundenen Beschränkung des Schutzumfanges auf das im Rahmen der Anmeldung Offengelegte.
 
44
Nicht nur die einzelnen Mitgliedstaaten, sondern auch die Union selbst ist an das TRIPS-Übereinkommen – und damit auch an die Pariser Verbandsübereinkunft – gebunden: Beschluss 94/800/EG des Rates vom 22. Dezember 1994 über den Abschluss der Übereinkünfte im Rahmen der multilateralen Verhandlungen der Uruguay-Runde (1986–1994) im Namen der Europäischen Gemeinschaft in Bezug auf die in ihren Zuständigkeit fallenden Bereiche, ABl. 1994, L 336/1.
 
45
Abkommen über die Erteilung europäischer Patente vom 5.10.1973, BGBl. 1976 II 826.
 
46
Ausführlich dazu DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679.
 
47
Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums vom 15. April 1994, BGBl. II 1730.
 
48
DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 693, Rn. 3.1; siehe auch Ullrich, Pacific Rim L. & Policy J. 1995, 173 f.
 
49
DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 693, Rn. 3.1.
 
50
Op. cit. Rn. 3.2; siehe auch Reichman, N.Y.U. J. Int’l L. & Pol. 1996–1997, 30 ff.; Straus, in: Beier/Schricker, 196.
 
51
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, § 12.
 
52
Siehe BGH, X ZB 6/80 (BPatG), GRUR 1982, 39 (41), wonach das Wesen der Erfindung in der „planmäßigen Benutzung beherrschbarer Naturkräfte außerhalb der menschlichen Verstandestätigkeit zur unmittelbaren Herbeiführung eines kausal übersehbaren Erfolges“ besteht. Die Rspr. verlangt zwar nicht mehr einen unmittelbaren Einsatz von Naturkräften, hält aber nach wie vor am Erfordernis der „Technizität“ fest, womit zumindest ein konkreter, wenn auch mittelbarer Einsatz vorausgesetzt wird (siehe etwa BGH, X ZB 11/98 (BPatG), MMR 2000, 232; BGH, X ZB 16/00, GRUR Int. 2002, 323).
 
53
Kohler, Handbuch, S. 83.
 
54
EPA, Das revidierte Europäische Patentübereinkommen (EPÜ 2000), ABl. SA 4/2007, 56.
 
55
EPA T 931/95, ABl. 2001, 441 (448, 453 ff.); siehe auch EPA T 258/03, ABl. 2004, 575; EPA T 619/02, ABl. 2007, 63; EPA T 22/85, ABl. 1990, 12; EPA T 154/04, ABl. 2008, 46; EPA T 51/84, ABl. 1986, 226; EPA T 163/85, ABl. 1990, 379 (383); EPA T 119/88, ABl. 1990, 395 (402 f.); EPA T 603/89, ABl. 1992, 230; EPA T 388/04, ABl. 2007, 16; EPA T 935/97; EPA T 1173/97, ABl. 1999, 609; EPA T 641/00, ABl. 2003, 352; EPA T 914/02; EPA T 1227/05, ABl. 2007, 574; EPA T 756/06.
 
56
Dazu gehören: Entdeckungen, wissenschaftliche Theorien und mathematische Methoden; ästhetische Formschöpfungen; Pläne, Regeln und Verfahren für gedankliche Tätigkeiten, für Spiele oder für geschäftliche Tätigkeiten; Programme für Datenverarbeitungsanlagen; sowie die Wiedergabe von Informationen.
 
57
Das EPA sieht dies als Ausschlusskriterium, auf das weitere Ausnahmen gestützt werden können: EPA T 22/85, ABl. 1990, 12 (17); EPA T 930/05, EPA T 931/95, ABl. 2001, 441 (448 f.); EPA T 619/02, ABl. 2007, 63 (74 ff.); für Beispiele siehe Kraßer, Patentrecht, 2009, 149 f.
 
58
Dadurch soll eine enge Auslegung der Ausschlussgründe gewährleistet werden: EPA T 154/04, ABl. 2008, 46 (62 ff.).
 
59
Siehe EPA T 26/86, ABl. EPA 1988, 19; EPA T 769/92, ABl. 1995, 525; EPA T 641/00, ABl. 2003, 352.
 
60
Siehe EPA T 26/86, ABl. EPA 1988, 19.
 
61
Siehe BGH, X ZB 6/80 (BPatG), GRUR 1982, 39 (41).
 
62
Kraßer, Patentrecht, 127.
 
63
Biologisches Material, das mit Hilfe eines technischen Verfahrens aus seiner natürlichen Umgebung isoliert oder hergestellt worden ist, kann Gegenstand einer Erfindung sein, obwohl es in der Natur schon vorhanden war (vgl. Regel 27 EPÜ, Art. 3 der BioPatRL). Ein in der Natur aufgefundenes Gen kann folglich patentierbar sein, wenn sich eine technische Wirkung dieses Gens herausstellt (siehe EPA Richtlinien, Teil G, Kap. II-2, 3.1.). Das EPA lässt im Ergebnis also die Patentierung von Entdeckungen zu, sofern die technische Aufgabe in der Bereitstellung einer neuen technischen Wirkung besteht. Eine einfache Gensequenz ohne Angabe einer Funktion enthält dagegen keine Lehre zum technischen Handeln und stellt deshalb keine patentierbare Erfindung dar (vgl. Erwg. 23 der BioPatRL).
 
64
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, 266 ff., 318 ff.; EPA Richtlinien, Teil G, Kap. IV; zu den methodischen Grundlagen Dolder, Erfindungshöhe, 21 ff.
 
65
Eine frühere Offenbarung bleibt als Stand der Technik nur dann außer Betracht, wenn die Offenbarung unmittelbar oder mittelbar zurückgeht (1) auf einen offensichtlichen Missbrauch zum Nachteil des Anmelders oder seines Rechtsvorgängers oder (2) auf die Schaustellung der Erfindung durch den Anmelder oder dessen Rechtsvorgänger auf einer amtlich anerkannten Ausstellung (vgl. Art. 55 EPÜ).
 
66
Biologisches Material, das mit Hilfe eines technischen Verfahrens aus seiner natürlichen Umgebung isoliert oder hergestellt worden ist, gehört zum Stand der Technik, soweit vor der Anmeldung bekannt war, dass es in der Natur vorhanden ist. Eine Patentierung des Materials als solchem ist dann ausgeschlossen. Möglich bleibt aber die Patentierung von Verfahren zur Herstellung oder Isolierung des Materials oder von Erfindungen, die eine bis dahin unbekannte Eigenschaft oder Wirkung des Materials nutzen.
 
67
Siehe EPA T 153/85, ABl. 1989, 1; EPA T 305/87, ABl. 1991, 429; EPA T 77/87, ABl. 1990, 280.
 
68
Siehe EPA T 06/80, ABl. 1981, 434.
 
69
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, 319; Kinkeldey/Karamanli, in: Benkard, zu Art. 56 EPÜ, Rn. 37 ff.; Pagenberg, in: Beier/Haertel/Schricker, zu Art. 56 EPÜ, Rn. 20 f., m.w.N.
 
70
Für die Beurteilung der Neuheit bleibt außer Betracht, in welcher Absicht die Information der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde (vgl. aber Art. 55 EPÜ). Nicht unüblich ist das defensive Publizieren von Forschungsergebnissen, um eine Patentierung durch Konkurrenten – womit eine Verwertung nur noch im Rahmen eines Vorbenutzungsrechts (vgl. etwa § 12 des deutschen PatG) möglich wäre – zu verhindern.
 
71
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, § 17; EPA Richtlinien, Teil G, Kap. VI.
 
72
Eine mögliche Abhängigkeit von Patenten älteren Zeitranges schließt die Neuheit nicht aus, erfordert aber gegebenenfalls die Zustimmung des anderen Rechtsinhabers, die im Falle einer Lizenzverweigerung auch im Wege der Zwangslizenz erlangt werden kann (vgl. etwa § 24 Abs. 2 des deutschen PatG).
 
73
Siehe etwa EPA T 59/87, ABl. 1991, 561; EPA T 208/88, ABl. 1992, 22. Von Bedeutung kann dies etwa bei chemischen Stoffen sein, die zu einem bisher unbekannten Zweck oder mit einer bisher unbekannten Wirkung eingesetzt werden (siehe EPA Richtlinien, Teil G, Kap. VI-3, 7.1). Zu denken wäre etwa an zweite oder weitere medizinische Indikationen. Stoffe und Stoffgemische gelten nicht als neu, wenn sie zur Anwendung in einem Behandlungs- oder Diagnostizierverfahren bestimmt sind und ihre Anwendung in einem dieser Verfahren nicht zum Stand der Technik gehört (vgl. Art. 54 Abs. 4 und 5 EPÜ). Für neue medizinische Anwendungen von bekannten Stoffen besteht also die Möglichkeit eines „zweckgebundenen Schutzes“. Hierbei muss es sich aber um einen zweckgebundenen Erzeugnisschutz handeln, da die Patentierung medizinischer Verfahren nach Art. 53(c) EPÜ ausgeschlossen ist.
 
74
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, § 18; EPA Richtlinien, Teil G, Kap. VII; zur historischen Entwicklung Ullrich, Standards of Patentability.
 
75
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, 310 ff.; EPA Richtlinien, Teil G, Kap. VII-1, 3.
 
76
Näher dazu Dolder, Erfindungshöhe, 332 ff.; Kraßer, Patentrecht, 322 f.
 
77
Zusammenfassend Kraßer, Patentrecht, 309 ff.
 
78
Siehe etwa Öhlschlegel, GRUR 1964, 478 ff.; Oelering, GRUR 1966, 84; Beyer, GRUR 1986, 345 ff.; Wirth, GRUR 1960, 407 ff.; Winkler, Mitt. 1963, 61.
 
79
Siehe etwa Schick, Mitt. 1987, 142; Schick, Mitt. 1990, 90; Schick, Mitt. 1992, 315.
 
80
Die Beweislast dafür liegt nicht beim Anmelder. Im Erteilungsverfahren haben die Prüfungsabteilungen und Beschwerdekammern zu begründen, im Einspruchs- und Nichtigkeitsverfahren der Einsprechende bzw. der Kläger darzulegen, dass es der technischen Lehre an Erfindungshöhe fehlt (vgl. EPA T 219/83, ABl. 1986, 211). Zu einer Umkehr der Beweislast kann es jedoch bei der Anwendung von sekundären Beweisanzeichen kommen (vgl. EPA T 60/82; EPA T 631/89; EPA T 695/90; EPA T 1212/01).
 
81
Näher dazu Ullrich, Standards of Patentability, 59 ff.; Pagenberg Bedeutung der Erfindungshöhe, 34 ff., 60 ff.; Kitch, Sup. Ct. Rev. 1966, 301 ff.
 
82
Hotchkiss v. Greenwood, 52 U.S. 248, 267 (1851), 13 L.Ed. 683 (1851).
 
83
Cuno Engineering Corp. v. Automatic Devices Corp., 314 U.S. 84, 91 (1941): „[T]he new device, however useful it may be, must reveal the flash of creative genius, not merely the skill of the calling“.
 
84
Dazu Schanze, Recht, 103 ff., 143 ff.
 
85
Dies äußerte sich in einer stetigen Zunahme von Nichtigerklärungen mangels Erfindungshöhe. Siehe Mintz/O’Rourke, in: Witherspoon, 2:212 ff.
 
86
Siehe Kingston, Res. Pol’y 2000, 679 ff.
 
87
Dazu Cohen/Nelson/Walsh, NBER Working Paper 7552, 2000; Mansfield, Manage. Sci. 1986, 175; Arundel/Kabla, Res. Pol’y 1998, 127; Levin u. a., Brookings Pap. Econ. Act. 1987, 783.
 
88
Gesetz über internationale Patentübereinkommen, BGBl. 1976 II 649 (653 ff.).
 
89
Siehe Kingston, Intell. Prop. Q. 2002, 334.
 
90
Dazu Horn, GRUR 1977, 331; Ullrich, Standards of Patentability, 12 ff., insb. 35 ff., 98; für die Schweiz Blum/Pedrazzini, Das Schweizerische Patentrecht, Bd. 1, Rn. 14 ff.
 
91
Konsequent war dies allemal. Die Nützlichkeit einer Innovation ist allenfalls eine Folgeerscheinung ihrer Kommerzialisierung bzw. Kommodifizierung und somit kein geeignetes Kriterium, um über die Patentierbarkeit zu urteilen (siehe Ullrich, Standards of Patentability, 107 ff). Freilich besteht ein allgemeines Interesse daran, dass nicht jegliche, sondern nur nützliche Innovationen geschützt werden. Ob dies der Fall ist, muss sich aber auf dem Markt – im Wettbewerb – zeigen, nicht vor der Erteilungsbehörde.
 
92
Grundlegend EPA T 24/81, ABl. 1983, 133. Zum Teil wird auch die Ansicht vertreten, eine erfinderische Tätigkeit könne bereits darin liegen, dass eine nicht naheliegende technische „Aufgabe“ gestellt wird. Siehe etwa Kinkeldey/Karamanli, in: Benkard, zu Art. 56 EPÜ, Rn. 143 f.; Pagenberg, in: Beier/Haertel/Schricker, zu Art. 56 EPÜ, Rn. 145; Bacher/Melullis, in: Benkard, § 1 PatG, Rn. 21; Schulte/Moufang, Patentgesetz, § 4 PatG, Rn. 72; Brodeßer, GRUR 1993, 185 ff.; Schachenmann, Begriff und Funktion, 128 ff.; Tetzner, Patentgesetz, § 1, Rn. 60.
 
93
Näher dazu EPA Richtlinien, Teil G, Kap. VII-3, 5; Kraßer, Patentrecht, 320 ff.; aus der Rspr. der Beschwerdekammern: EPA T 1063/06; EPA T 619/02; EPA T 2/83, ABl. 1984, 265; EPA T 37/85, ABl. 1988, 86; EPA T 192/82, ABl. 1984, 415.
 
94
Kraßer, Patentrecht, 320.
 
95
Statt vieler Dolder, Erfindungshöhe, 5 ff.
 
96
Dazu Iles, Leading American Inventors, 192; für weitere Beispiele siehe Schickedanz, GRUR 1972, 162.
 
97
Dazu Kingston, J. Hist. Med. Allied. Sci. 2004, 441.
 
98
Siehe Kohler, Handbuch, 96, der bereits 1900 darauf hinweist, dass es nicht darauf ankommen könne, ob eine „neue Idee dem Erfinder durch Zufall oder durch Nachsinnen und Experimente zugebracht wurde“.
 
99
Siehe EPA T 1/80, 211 f.; EPA T 22/82, ABl. 1982, 341 (345); EPA T 20/83, ABl. 1983, 419 (421); EPA T 254/86, ABl. 1989, 115; EPA T 939/92, 322 (324).
 
100
Kraßer, Patentrecht, 325 f.
 
101
Näher dazu Pagenberg, Bedeutung der Erfindungshöhe, 171 ff.; Ullrich, Standards of Patentability, 42 ff.; Pagenberg, in: Beier/Haertel/Schricker, zu Art. 56 EPÜ, Rn. 78 ff.; Kraßer, Patentrecht, 328 ff.; für Anwendungsbeispiele siehe Dolder, Erfindungshöhe, 264 ff.
 
102
EPA Richtlinien, Teil G, Kap. VII-20; näher dazu Dolder, Erfindungshöhe, 2003, 269 ff.; Kraßer, Patentrecht, 2009, 330; aus der Rspr. der Beschwerdekammern: EPA T 119/82, ABl. 1984, 217; EPA T 48/86; EPA T 943/92; EPA T 515/91; EPA T 424/89; EPA T 341/94; EPA T 531/95; EPA T 452/96; EPA T 62/82; EPA T 410/87; EPA T 500/88; T 74/90; EPA T 943/92; EPA T 531/95; EPA T 793/97; EPA T 69/83, ABl. 1984, 357; EPA T 262/87; EPA T 862/91.
 
103
EPA Richtlinien, Teil G, Kap. VII-11, 10.3; näher dazu Dolder, Erfindungshöhe, 2003, 286 ff.; Kraßer, Patentrecht, 2009, 331 f.; aus der Rspr. der Beschwerdekammern: EPA T 605/91; EPA T 109/82, ABl. 1984, 473; EPA T 555/91; EPA T 699/91; EPA T 24/81, ABl. 1983, 133; EPA T 424/89; EPA T 1014/92; EPA T 1183/06; EPA T 271/84, ABl. 1987, 405.
 
104
EPA Richtlinien, Teil G, Kap. VII-11, 10.3; näher dazu Dolder, Erfindungshöhe, 2003, 293 ff.; Kraßer, Patentrecht, 2009, 333; aus der Rspr. der Beschwerdekammern: EPA T 677/91; EPA T 478/91; EPA T 351/93; EPA T 1212/01; EPA T 626/96; EPA T 915/00; EPA T 110/92; EPA T 5/91; EPA T 219/90; EPA T 373/94.
 
105
Siehe Dolder, Erfindungshöhe, 297 f.; van Benthem/Wallace, GRUR Int. 1978, 222.
 
106
EPA Richtlinien, Teil G, Kap. VII-11, 10.2; näher dazu Dolder, Erfindungshöhe, 300 ff., 317 ff.; Wirth, GRUR 1906, 69; aus der Rspr. der Beschwerdekammern: EPA T 551/89; EPA T 506/92; EPA T 766/92; EPA T 431/93; EPA T 703/93; EPA T 681/94; EPA T 985/98; EPA T 794/01; EPA T 882/94; EPA T 227/89; EPA T 240/93; EPA T 24/81, ABl. 1983, 133; EPA T 181/82, ABl. 1984, 401; EPA T 231/97; EPA T 192/82, ABl. 1984, 415; EPA T 365/86; EPA T 426/92; EPA T 164/97; EPA T 551/89; EPA T 21/81, ABl. 1983, 15; EPA T 426/92; EPA T 164/94; EPA T 154/87; EPA T 936/96; EPA T 350/87; EPA T 226/88; EPA T 69/83, ABl. 1984, 357; EPA T 506/92; EPA T 882/94.
 
107
Siehe Dolder, Erfindungshöhe, 312 ff., 328 ff.; Wirth, GRUR 1906, 69.
 
108
Siehe EPA T 330/87, Rn. 8.3; EPA T 24/81, ABl. 1983, 133 (141); EPA T 55/86.
 
109
EPA T 645/94, Rn. 4.7; siehe auch EPA T 284/96; EPA T 71/98; EPA T 323/99; EPA T 877/99; EPA T 1072/92; EPA T 351/93.
 
110
Die Eigenschaften chemischer Stoffe sind von der spezifischen Struktur der chemischen Verbindungen abhängig (vgl. EPA T 641/97; EPA T 930/94; EPA T 209/98; EPA T 853/03). Dabei können bereits geringfügige strukturelle Veränderungen erhebliche Auswirkungen haben. Neuen chemischen Stoffen wird daher nicht schon deshalb die Erfindungshöhe abgesprochen, weil sie eine strukturelle Ähnlichkeit zu bekannten Stoffen aufweisen. Etwas anderes gilt nur dann, wenn der Fachmann davon ausgehen kann, „dass die bestehenden strukturellen Unterschiede der chemischen Verbindungen so gering sind, dass sie keinen wesentlichen Einfluss auf die Eigenschaften haben, die für die Lösung der technischen Aufgabe von Bedeutung sind, und deshalb vernachlässigt werden könnten“ (EPA T 852/91; EPA T 643/96; EPA T 467/94; EPA T 548/91; EPA T 156/95; EPA T 930/94; EPA T 641/97; EPA T 209/98; EPA T 853/03; EPA 989/93.). Eine erfinderische Tätigkeit kann nach Ansicht des EPA daher in der Herstellung eines chemischen Stoffes mit einer bestimmten beabsichtigten Wirkung (vgl. EPA T 939/92, ABl. 1996, 309; EPA T 694/92, ABl. 1997, 408; EPA T 583/93, ABl. 1996, 496) ebenso wie in der bloßen Bereitstellung eines chemischen Stoffes bestehen, wenn diese „zu einer nicht naheliegenden, also nicht erwartbaren Bereicherung der Technik“ führt (vgl. EPA T 648/88, ABl. 1991, 292).
 
111
Im Bereich der Biotechnologie stützt das EPA die erfinderische Tätigkeit regelmäßig darauf, dass das biologische Material eine unerwartete wertvolle Eigenschaft aufweist. Die Erfindungshöhe kann aber auch in den besonderen Schwierigkeiten begründet sein, die beispielsweise mit der Selektion von DNA-Molekülen einhergehen (vgl. EPA T 301/87, ABl. 1990, 335; EPA T 162/86, ABl. 1988, 452). Dabei berücksichtigt das EPA, wie auch sonst, „ob die Ausführung der Erfindung unerwartete Schwierigkeiten bereitete, deren Überwindung erfinderisches Zutun erforderte“ (EPA T 816/90; EPA T 386/94). Kommt der Erfinder entgegen vernünftiger Erfolgserwartungen zu einem Ergebnis, wird die erfinderische Tätigkeit bejaht.
 
112
Der Wille, Computerprogramme trotz der Hürde des Art. 52 Abs. 2(c) EPÜ dem Patentschutz zugänglich zu machen, hat beim EPA zu einer abenteuerlichen Rechtspraxis geführt, in deren Mittelpunkt das Konzept der „computerimplementierten Erfindung“ steht (vgl. EPA T 208/84, ABl. 1987, 14; EPA T 26/86, ABl. EPA 1988, 19; EPA T 769/92, ABl. 1995, 525; EPA 1173/97, ABl. 1999, 609; EPA T 1194/97, ABl. 2000, 525; EPA T 931/95, ABl. 2001, 441; EPA T 641/00, ABl. 2003, 352; EPA T 258/03, ABl. 2004, 575). Bei der Prüfung der erfinderischen Tätigkeit sind grundsätzlich nur jene Merkmale zu berücksichtigen, die einen Beitrag zum technischen Charakter der Erfindung leisten. Nichttechnische Merkmale, die nicht mit dem technischen Gegenstand des Anspruchs zur Lösung einer technischen Aufgabe zusammenwirken, sind außer Betracht zu lassen (vgl. EPA T 931/95, ABl. 2001, 441; EPA T 154/04; EPA T 158/97; EPA T 1177/97; EPA T 641/00, ABl. 2003, 352; EPA T 914/02; EPA T 619/02, ABl. 2007, 63; EPA T 531/03; EPA T 1284/04; EPA T 309/05; EPA T 1814/07; EPA T 172/03; EPA T 1121/02; EPA T 258/03, ABl. 2004, 575; EPA T 756/06). Die vom EPA entwickelte Lösung für die Patentierung von computerimplementierten Erfindungen bedient sich der Annahme, dass nichttechnische Merkmale mit technischen Elementen so zusammenwirken können, dass eine technische Wirkung entsteht, etwa durch ihre Anwendung zur technischen Lösung einer technischen Aufgabe (vgl. EPA T 154/04; EPA T 37/82, ABl. 1982, 71; EPA T 154/04, ABl. 2008, 46; EPA T 354/07; EPA T 1171/06).
 
113
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, § 13; EPA Richtlinien, Teil G, Kap. III.
 
114
Maßgeblich ist der Prioritätstag: EPA T 1173/00, ABl. 2004, 16.
 
115
Siehe etwa BGH, X ZR 20/90, Bl.f.PMZ 1992, 308 (309 f.).
 
116
Zum sog. „Plausibilitätstest“, den das EPA „zur Abwehr unfertiger oder spekulativer Erfindungen“ anwendet, siehe Jänichen, GRUR Int. 2007, 105 ff.; Moufang, in: Depenheuer/Peifer, 108.
 
117
Siehe etwa EPA T 898/05. Für die Patentierung von Genen und Gensequenzen hat das EPA dieses Erfordernis dahingehend konkretisiert, dass die gewerbliche Anwendbarkeit konkret beschrieben werden muss (vgl. R. 29 Abs. 3 EPÜ).
 
118
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, 489 ff., 640 ff.
 
119
Die konkreten Anforderungen können dabei je nach Technologiebereich variieren. Bei der Patentierung von Genen oder Gensequenzen ist deren konkrete (nicht spekulative) Funktion zu beschreiben (vgl. R. 29 Abs. 3 EPÜ). Bei Stofferfindungen ist dem Offenbarungserfordernis dagegen nach herrschender Meinung bereits durch die Bereitstellung des Stoffes Rechnung getragen. Die Angabe, dass der Stoff wertvolle Eigenschaften oder Wirkungen aufweist und worin diese bestehen, kann im Laufe des Erteilungsverfahrens nachgeholt werden (siehe Kraßer, Patentrecht, 495). Besonders gering sind die Anforderungen an die Offenbarung „computerimplementierter Erfindungen“. Patentanmeldungen für Computerprogramme erschöpfen sich in der Regel in allgemeinen Funktionsangaben und geben keine ausgearbeiteten Programme preis (siehe Kraßer, Patentrecht, 182). Insbesondere wird keine Offenlegung des Quellcodes verlangt (vgl. etwa EPA T 242/03).
 
120
Siehe EPA T 06/80, ABl. 1981, 434; EPA T 290/86, ABl. 1992, 414.
 
121
Siehe EPA T 14/83, ABl. 1984, 105 (110 f.); EPA T 435/91, ABl. 1995, 188 (199 f.); EPA T 583/93, ABl. 1996, 496 (510 f.).
 
122
Siehe EPA T 206/83, ABl. 1987, 5; EPA T 226/85, ABl. 1988, 336; EPA T 727/95, ABl. 2001, 1.
 
123
Siehe Kraßer, Patentrecht, 171 ff., m.w.N. Nur vereinzelt findet sich Kritik, die sich unmittelbar gegen die Technizität als Wesensmerkmal der Erfindung richtet (siehe etwa Hellfeld, GRUR 1989, 483). Andere Autoren plädieren für eine weite Auslegung des Technizitätsbegriffs (siehe Pierson, Schutz, 198 ff., 204 ff. (212 f.); Goebel, in: Bruchhausen u. a., 378; Schar, Mitt. 1998, 322 (339)).
 
124
Siehe etwa Beier, GRUR 1972, 220; Wertenson, GRUR 1972, 61 f.
 
125
Siehe etwa Cohausz, GRUR 1989, 797; Jänich, GRUR 2003, 488 f.; van Raden/Wertenson, GRUR 1995, 523; van Raden, in: van Raden, 127 ff.
 
126
Ausführlich dazu siehe Abschn. 3.2.2.1.
 
127
EPA Jahresbericht 2009, 20.
 
128
Bedient sich eine Erfindung sowohl technischer wie nichttechnischer Mittel, so könne die Verwendung nichttechnischer Mittel nicht der gesamten Lehre ihren technischen Charakter nehmen (vgl. EPA T 26/86, ABl. 1988, 19 (24)).
 
129
Wenn dieser weitere Effekt technischer Art sei oder dazu führe, dass mit der Software eine technische Aufgabe gelöst wird, müsse ein Computerprogramm, das einen solchen Effekt bewirkt, als technische Erfindung angesehen werden (vgl. EPA T 1173/97, ABl. 1999, 609 (620 f.); EPA T 935/97; EPA T 208/84, ABl. 1987, 14; EPA T 424/03; EPA T 115/85, ABl. 1990, 30; EPA T 26/86, ABl. 1988, 19; zum Stand der Rspr. EPA G 3/08, ABl. 2011, 10).
 
130
Solche technischen Überlegungen verleihen der Erfindung insofern technischen Charakter, als sie eine technische Aufgabe implizieren, die durch (implizite) technische Merkmale zu lösen sei (vgl. EPA T 769/92, ABl. 1995, 525).
 
131
Siehe EPA T 258/03, ABl. 2004, 575; abweichend von EPA T 931/95, ABl. 2001, 441.
 
132
Siehe Wiebe, GRUR 1994, 234 ff.; Kraßer, Patentrecht, 176 f.; Hellfeld, GRUR 1989, 483 f.
 
133
Siehe Kraßer, Patentrecht, 152 (177).
 
134
Siehe Maier/Mattson, GRUR Int. 2001, 678; Strobos, Harv. J. Law Tech. 1993, 418 ff.
 
135
Siehe Ullrich, in: Ullrich/Körner, 95 ff.
 
136
Siehe auch Ohly, CR 2001, 817; Kraßer, Patentrecht, 179, 185; Wiebe, GRUR 1994, 238 u. a. Damit wäre auch den Bedenken zur Vereinbarkeit des Patentierungsverbots für Computerprogramme mit dem TRIPS-Übereinkommen Rechnung getragen (siehe etwa Schiuma, GRUR Int. 1998, 855 f.).
 
137
Siehe Ullrich, in: Ullrich/Körner, 98 f.; DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 684 f., Rn. 12 ff.
 
138
Siehe Geiger/Hilty, IIC 2005, 635; Weyand/Haase, GRUR 2004, 203; Kiesewetter-Köbinger, GRUR 2001, 192; Kraßer, Patentrecht, 182, m.w.N.
 
139
Siehe etwa EPA T 939/92, ABl. 1996, 309 (319); EPA T 409/91, ABI. 1994, 653; EPA T 435/91, ABI. 1995, 188.
 
140
Mehr zur Rolle der Ethik zum Zwecke des vorliegenden Werks siehe 1.3.3.
 
141
Siehe Barton, Der „Ordre public“, 49; Spranger, GRUR Int. 1999, 597; Wolters, Die Patentierung des Menschen, 141; a.A. Werner, Entnahme und Patentierung, 128 f.
 
142
Wirtschafts- und Sozialausschuss, Stellungnahme zum Richtlinienvorschlag der Biotechnologierichtlinie, ABl. EG C 295/11; Barton, Der „Ordre public“, 48; Busche, Mitt. 2001, 4, 8; Spranger, GRUR Int. 1999, 597; Straus, GRUR 1992, 260; a.A. Werner, Entnahme und Patentierung, 128 f.
 
143
EPA T 315/03, Genetisch manipulierte Tiere/HARVARD, ECLI:EP:BA:2004:T031503.20040706, ABl. EPA 2006, 15.
 
144
EPA G 2/06, Pflanzenzellen/GPS, ABl. EPA 2009, 306.
 
145
EPA G 2/06, Verwendung von Embryonen/WARF, ABl. EPA 2009, 306.
 
146
Wirtschafts- und Sozialausschuss, Stellungnahme zum Vorschlag der BioPatRL; Barton, Der „Ordre public“, 48; Busche, Mitt. 2001, 4, 8; Rogge, GRUR 1998, 303; Spranger, GRUR Int. 1999, 597; Straus, GRUR 1992, 260; a.A. Werner, Entnahme und Patentierung, 128 f.
 
147
Rogge, GRUR 1998, 303.
 
148
Burdach, Mitt. 2001, 9, 13.
 
149
Schatz, GRUR Int. 2006, 881; Straus, GRUR Int. 1990, 917.
 
150
Burdach, Mitt. 2001, 14.
 
151
Schatz, GRUR Int. 2006, 881.
 
152
Vgl. auch die Bezugnahme auf diese Gestattung in Erwägungsgrund 36 BioPatRL 98/44/EG.
 
153
Grundlegend Böhm, ORDO 1966, 75.
 
154
Abkommen von Nizza über die internationale Klassifikation von Waren und Dienstleistungen für die Eintragung von Marken vom 15. Juni 1957, BGBl. 1981 II 359; Bekanntmachung der Klasseneinteilung und der alphabetischen Listen der Waren und Dienstleistungen gemäß § 19 der Markenverordnung vom 1. Dezember 2014, BAnz AT 09.12.2014 B7.
 
155
Dem stünde allerdings Art. 33 TRIPS entgegen.
 
156
Straßburger Abkommen über die internationale Patentklassifikation vom 24. März 1971, BGBl. 1975 II 283.
 
157
Beispiel: Sektion G: Physik, Klasse G10: Musikinstrumente, Unterklasse G10K: Tonerzeugungsvorrichtungen, Gruppe G10K 1/00: Glocken, Untergruppe G10K 1/071: Handglocken.
 
158
Siehe etwa Kingston, Direct Protection of Innovation; ETAN, Strategic Dimensions, 28; Kingston, Res. Pol’y 2001, 418 ff.; Reichman, Vand. L. Rev. 2000, 1743; Kingston, EIPR 2002, 508; Kingston, Prometheus 2005, 15 ff.
 
159
Kingston, Res. Pol’y 2001, 419.
 
160
Heller, Harv. L. Rev., No. 3 1998, 621 ff.
 
161
Gemeint sind Marktverhältnisse, bei denen die Entstehung und Weiterentwicklung von Innovationen aufgrund der Vielzahl der involvierten Rechtsinhaber behindert wird, da die Transaktionskosten für die Erlangung aller relevanten Schutzrechte den Innovationswert übersteigen.
 
162
Siehe etwa Merges, High Tech. L. J. 1992, 73; Kingston, Res. Pol’y 1994, 661.
 
163
Siehe Merges, High Tech. L. J. 1992, 73.
 
164
Webster, Law and Practice, 8 f.
 
165
Huch, GRUR 1971, 236.
 
166
Siehe DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 685 f., Rn. 16 f.
 
167
Ausführlich dazu siehe Abschn. 3.2.3.3.
 
168
Ein umfassender Schutz von Grundlagentechnologien lässt sich auch nicht schon dadurch rechtfertigen, dass dies eine effiziente Erschließung des Technologiebereichs ermögliche. In diesem Sinne Kitch, J.L. & Econ. 1977, 265 ff., der davon ausgeht, dass breite Patente für Basiserfindungen dem Erfinder die Möglichkeit geben, Anschlussforschung effizient zu organisieren, was wiederum einen optimalen Einsatz der gegebenen Ressourcen gewährleiste.
 
169
Grundlegend Böhm, ORDO 1966, 75.
 
170
Siehe von Humboldt, Ideen zu einem Versuch, 186 ff.; Popper, The Open Society, 96.
 
171
Ausführlich dazu Ullrich/Heinemann, in: Immenga/Mestmäcker, Abschn. VII.B; Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 183 ff. Im Gegensatz zum amerikanischen Recht ahndet das europäische Kartellrecht nicht die Monopolisierung als solche. Im Rahmen des Art. 102 AEUV ist es ohne Belang, auf welche Weise das Unternehmen zu seiner dominanten Marktstellung gelangt ist. Siehe etwa EuGH, C-322/81, Michelin/Kommission, ECLI:EU:C:1983:313, Slg. 1983, 3461 (Rn. 57); Rs. C-333/94, Tetra Pak/Kommission, ECLI:EU:C:1996:436, Slg. I-1996, 5951 (Rn. 21); EuG T-65/89, BPB Industries/Kommission, ECLI:EU:T:1993:31, Slg. II-1993, 389 (Rn. 67); EuG T-219/99, British Airways/Kommission, ECLI:EU:T:2003:343, Slg. II-2003, 5917 (Rn. 242).
 
172
Nach st. Rspr. des EuGH ist der Missbrauch ein objektiver Begriff. Er erfasst die Verhaltensweisen, „die die Struktur eines Marktes beeinflussen können, auf dem der Wettbewerb gerade wegen der Anwesenheit des fraglichen Unternehmens bereits geschwächt ist, und die die Aufrechterhaltung des auf dem Markt noch bestehenden Wettbewerbs oder dessen Entwicklung durch die Verwendung von Mitteln behindern, welche von den Mitteln eines normalen Produkt- oder Dienstleistungswettbewerbs auf der Grundlage der Leistungen der Marktbürger abweichen“ (vgl. EuGH, C-85/76, Hoffmann-La Roche/Kommission, ECLI:EU:C:1979:36, Slg. 1979, 461 (Rn. 91); Rs. C-95/04 P, British Airways/Kommission, ECLI:EU:C:2007:166, Slg. I-2007, 2331 (Rn. 66); C-31/80, L’Oréal/De Nieuwe, ECLI:EU:C:1980:289, Slg. 1980, 3775 (Rn. 27); C-322/81, Michelin/Kommission, ECLI:EU:C:1983:313, Slg. 1983, 3461 (Rn. 29), 70; Rs. C-62/86, AKZO/Kommission, ECLI:EU:C:1991:286, Slg. I-1991, 3359 (Rn. 69). Die bloße Feststellung, dass eine marktbeherrschende Stellung gegeben ist, beinhaltet für sich allein keinen Vorwurf gegenüber dem betreffenden Unternehmen (vgl. EuGH, C-322/81, Michelin/Kommission, ECLI:EU:C:1983:313, Slg. 1983, 3461 (Rn. 57).
 
173
Verordnung (EU) Nr. 1257/2012 des Rates vom 17. Dezember 2012 über die Umsetzung der verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes, ABl. 2012 L 361/1.
 
174
Übereinkommen über ein Einheitliches Patentgericht, ABl. 2013, C 175/1.
 
175
Ausführlich dazu DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679.
 
176
Gemeint sind die in Art. 28 TRIPS dem Patentinhaber zugewiesenen ausschließlichen Rechte zur Herstellung, zum Gebrauch, zum Feilbieten, zum Verkauf sowie zur Einfuhr.
 
177
Beide sind gemäß der amtlichen Fußnote zu Art. 31 TRIPS insofern miteinander verknüpft, als mit „sonstiger Benutzung“ eine andere als die nach Art. 30 erlaubte Benutzung gemeint sein soll. Eine strenge Abgrenzung würde bedeuten, dass Maßnahmen nicht sowohl der einen als auch der anderen Gruppe zugeordnet werden können. Der nationale Gesetzgeber kann folglich nicht entscheiden, ob er sich nach den Kriterien des Art. 30 oder nach jenen des Art. 31 richtet (so etwa Reyes-Knoche, in: Stoll/Busche/Arend, Art. 30, Rn. 6; EUROPÄISCHE KOMMISSION, Compulsory Licensing, 9). Um dem Erfordernis der gegenseitigen Ausschließlichkeit gerecht zu werden, müsste entweder eine klare Abgrenzung zwischen Schranken und Zwangslizenzen oder aber, wenn Art. 30 auch letztere erfassen soll (so etwa Blakeney, TRIPS, 1996, Rn. 8.14; Weissman, U. Pa. J. Int’l Econ. L. 2004, 1119; Halewood, Osgoode Hall L. J. 1997, 271; Abbott, J. World Intell. Prop. 2002, 29), eine klare Abgrenzung zwischen verschiedenen Arten von Zwangslizenzen existieren, sodass eine Benutzung im Rahmen des Art. 30 nicht gleichzeitig eine Benutzung im Rahmen des Art. 31 darstellen kann. Alternativ ließe sich Art. 31 auch als Auffangtatbestand für alle a priori unerlaubten Benutzungen verstehen, die von keiner allgemein gefassten Schrankenregelung erfasst werden. Legitimiert werden damit alle Eingriffe in das Schutzrecht, gegen die sich der Rechtsinhaber theoretisch wehren könnte, die aber im Lichte einer im Einzelfall durchzuführenden Interessenabwägung erwünscht sein können bzw. hinnehmbar sein sollen.
 
178
Vgl. auch Art. 13 TRIPS (zum Urheberrecht), Art. 17 TRIPS (zum Markenrecht) und Art. 26 Abs. 2 TRIPS (zum Designrecht).
 
179
Siehe DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 687, Rn. 22 ff., 694, Rn. 6.3.
 
180
Vereinzelt wird aus Art. 5A Abs. 2 PVÜ zwar abgeleitet, dass die Missbräuchlichkeit des Verhaltens des Patentinhabers eine zwingende – zu den Voraussetzungen des Art. 31 TRIPS hinzukommende – Bedingung für die Erteilung einer Zwangslizenz darstellt (so etwa Straus, in: Müller-Graff, 163; Straus, in: Beier/Schricker, 204 f.; Abbott, Widener L. Symposium J. 2001, 74). Die h.M. geht jedoch weder von einer restriktiven Auslegung des Art. 5A Abs. 2 PVÜ noch von einer daraus resultierenden Einschränkung des Art. 31 TRIPS aus (siehe etwa Bodenhausen, Guide, 70 f.; WIPO, Doc. SCP/3/3, 2009, Rn. 80; UNCTAD/ICTSD, Resource Book, 483; Gold/Lam, J. World Intell. Prop., 2005, 26 f.). Auch die in Art. 5A Abs. 4 PVÜ vorgesehene Frist, vor deren Ablauf keine Zwangslizenz wegen unterlassener oder ungenügender Ausübung erteilt werden darf, sollte in der Praxis kein wirkliches Hindernis darstellen. Der in der PVÜ als Beispiel genannte Missbrauchsfall der unterlassenen Ausübung ist historisch bedingt. Art. 5A Abs. 2 PVÜ ist Ausdruck der Überzeugung, dass mit dem Patent nicht nur Rechte sondern auch Pflichten einhergehen. Der Patentinhaber kann Dritte von der gewerblichen Nutzung der Erfindung ausschließen, ist aber gleichermaßen dafür verantwortlich, dass der Allgemeinheit die Früchte der Erfindung zuteil werden. Zu diesem Zweck räumt ihm die PVÜ eine Schonfrist von vier Jahren ein. Danach soll sich jeder an der Kommerzialisierung der geschützten Erfindung versuchen dürfen, sofern dies dem Patentinhaber bis dahin nicht gelungen ist und er seine Untätigkeit nicht mit berechtigten Gründen entschuldigen kann. In jedem Fall bezieht sich die Frist des Art. 5A Abs. 4 PVÜ aber nur auf die einfache Untätigkeit. Sie greift nicht, wenn zu der einfachen Nichtausübung des Patents ein öffentliches Interesse an der Ausübung hinzutritt – dazu gehören wohlgemerkt auch die Befriedigung einer bestehenden Nachfrage oder die Förderung des Wettbewerbs auf den betroffenen Innovationsmärkten. Dafür spricht nicht zuletzt, dass die Wahrung eines öffentlichen Interesses nicht davon abhängig sein kann, ob der Patentinhaber seine Untätigkeit mit berechtigten Gründen entschuldigen kann. Art. 5A regelt insofern ausschließlich die Fälle, in denen Dritte einen Anspruch auf Einräumung einer Zwangslizenz gelten machen, ohne dass dies im öffentlichen Interesse geboten wäre.
 
181
DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 694, Rn. 7.1; siehe auch UNCTAD/ICTSD, Resource Book, 468, 487; CIPR, Integrating Intellectual Property Rights, 119; WIPO, Doc. SCP/3/3, 2009, Rn. 142; EUROPÄISCHE KOMMISSION, Compulsory Licensing, 1, 4; Correa, TRIPS, 314 f., 318, 319 f.; Eikermann in: Stoll/Busche/Arend, Art. 31, Rn. 18, 22; Blakeney, TRIPS, Rn. 8.22; Gervais, The TRIPS Agreement, Rn. 2.282; Correa in: Correa/Yusuf, 247; Watal, Intellectual Property Rights, 323; Burgeois, in: Cottier/Verón, 98 ff.; Taubman, J. Int’l Econ. L. 2008, 934; relativierend Straus, in: Müller-Graff, 163; Straus, in: Beier/Schricker, 204 f.; Heinemann, Immaterialgüterschutz, 589; Abbott, Widener L. Symposium J. 2001, 74.
 
182
Die Zwangslizenz kann beispielsweise auf bestimmte Ansprüche aus dem Patent oder Nutzungsarten beschränkt werden. Siehe Gervais, The TRIPS Agreement, Rn. 2.283.
 
183
Im Rahmen von Art. 31(c) und (g) TRIPS ist sicherzustellen, dass der Lizenznehmer in der Lage ist, die im Zusammenhang mit der Ausübung der Zwangslizenz aufgebrachten Investitionen zu kompensieren. Siehe UNCTAD/ICTSD, Resource Book, 473; Watal, Intellectual Property Rights, 324; Eikermann, in: Stoll/Busche/Arend, Art. 31, Rn. 44; Carvalho, The TRIPS Regime of Patent Rights, Rn. 31.61; Gervais, The TRIPS Agreement, Rn. 2.283; Correa, TRIPS, 322; Correa, in: Correa/Yusuf, 251.
 
184
Hinsichtlich der Frage, welche Einschränkungen aus diesem Erfordernis resultieren, sind die Meinungen geteilt. Einige richten sich nach Absatzwert bzw. –volumen. Demnach könnten nicht mehr als 49,9 % der hergestellten Produkte exportiert bzw. nicht mehr als 49,9 % der Einnahmen durch Exporte generiert werden (siehe etwa Correa, TRIPS, 321; Reichman/Hasenzahl, Non-voluntary Licensing, 16; Subramanian, A., World Intell. Prop. 2001, 326). Dem wird entgegengehalten, dass kleinere Mitgliedstaaten zu einer unrentablen Produktion gezwungen werden könnten (siehe etwa Cottier, J. World Intell. Prop. 2003, 387 ff.; Berger, Conn. J. Int’l L. 2002, 209; Weissman, U. Pa. J. Int’l Econ. L. 1996, 1114). Von anderen wird das Erfordernis dahingehend verstanden, dass in keinem der Importländer größere Mengen als im Inland abgesetzt werden dürfen. Das würde wiederum nicht ausschließen, dass der Großteil der Produktion ins Ausland exportiert wird, eine proportionale Beschränkung bestünde aber dennoch. Nach einer dritten Meinung soll es darauf ankommen, dass der primäre Zweck der Zwangslizenz in der vorwiegenden Versorgung des Inlandsmarktes liegt. Demzufolge käme es allein auf die Intention an (siehe etwa Carvalho, The TRIPS Regime of Patent Rights, Rn. 31.46; Staehelin, Das TRIPS-Abkommen, 152; Hestermeyer, Human Rights, 251; Rott, GRUR Int. 2003, 114).
 
185
Siehe auch WTO, Doc. WT/MIN(01)/DEC/1, Rn. 17 ff.; WTO, Doc. WT/MIN(01)/DEC/2, Rn. 6; WTO, Doc. WT/L/54; WTO, Doc. WT/L/641; Beschluss des Rates 2007/768/EG vom 19.11.2007 über die Annahme – im Namen der Europäischen Gemeinschaft – des am 6. Dezember 2005 in Genf unterzeichneten Protokolls zur Änderung des TRIPS-Übereinkommens, ABl. 2007, L 311/35.
 
186
Näher zu den einzelnen Voraussetzungen DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 688 f., Rn. 27 ff., 694 f., Rn. 7.1 ff.
 
187
Siehe Straus, in: Beier/Schricker, 204.
 
188
Siehe Eikermann, in: Stoll/Busche/Arend, Art. 31, Rn. 16; Carvalho, The TRIPS Regime of Patent Rights, Rn. 31.1.
 
189
Siehe Taubman, 11 J. Int’l Econ. L. 2008, 957; siehe auch BGH, X ZR 26/92, GRUR Int. 1996, 951, der die Rechtmäßigkeit von Zwangslizenzen im öffentlichen Interesse unter Rückgriff auf die Kriterien des Art. 30 TRIPS rechtfertigt.
 
190
Dass eine Zwangslizenz nicht grundlos oder willkürlich erteilt werden darf, ergibt sich auch aus dem Zusammenhang von Art. 31(a), (c) und (g) TRIPS.
 
191
Zu letzteren gehört, je nach rechtlicher Ausgestaltung (siehe etwa Carvalho, The TRIPS Regime of Patent Rights, Rn. 31.10), auch die staatliche Benutzungsanordnung („government“ oder „Crown use“). Diese bleibt zum Zwecke der nachfolgenden Untersuchung allerdings außer Betracht (näher dazu Kraßer, Patentrecht, 840; DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 690, Rn. 24). Der Ursprung der staatlichen Benutzungsanordnung liegt im späten Mittelalter. Im Jahr 1460 wurde einem gewissen Jacobus ein Patent für eine „Vorrichtung zum Heben von stehendem Süß- oder Salzwasser“ erteilt. Es war jedem verwehrt, die Vorrichtung ohne ausdrückliche Lizenz (expressa licentia) nachzubauen. Der Staat sicherte sich jedoch das Recht, „solche Werke und Vorrichtungen für das Arsenal sowie für die anderen Teile der Festwerke bauen zu lassen“ (siehe Berkenfeld, GRUR 1949, 140).
 
192
Sie können daher auch unmittelbar im Verletzungsprozess eingewendet werden, was für Zwangslizenzen nicht ohne Weiteres gilt. Siehe EuGH, C-170/13, Huawei, ECLI:EU:C:2015:477, wo es allerdings um den kartellrechtlichen Zwangslizenzeinwand geht.
 
193
Siehe WIPO, Doc. SCP/3/3, 2009, Rn. 74 f., 138.
 
194
Für einen Überblick über die weltweit meistverbreiteten Schutzbeschränkungen siehe WIPO, Doc. SCP/15/3, 2009, Annex I, 29 f.; WIPO, Doc. SCP/12/3 Rev. 2, 2009, Annex II, 97 ff.
 
195
Vgl. § 11 Nr. 1 PatG (Deutschland); Art. 60 Abs. 5(a) Patents Act (Großbritannien); Art. 42(a) Patents Act (Irland); Art. L 613-5(a) Code de la propriété intellectuelle (Frankreich); Art. 68 Abs. 1(a) Codice della proprietà industriale (Italien); Art. 52 Abs. 1(a) Ley de Patentes (Spanien); Art. 102(a) Código da Propiedade Industrial (Portugal); Art. 3 Abs. 3(i) Patentloven (Dänemark); Art. 28 Abs. 1(a) Loi sur les brevets d’invention (Belgien); Art. 18(d) Zákon o vynálezech a zlepšovacích návrzích (Tschechien); Art. 20 Nr. 1 Зaкoн зa пaтeнтитe и peгиcтpaциятa нa пoлeзнитe мoдeлиб изм (Bulgarien); § 16 Abs. 5 Patendi Seadus (Estland); Art. 3 Nr. 1 Patenttilaki (Finnland); Art. 10 Abs. 2(a) Nόμoς Σχετιkά με τη μεταφoρά τεχνoλoγίας, τις εφευρέσεις kαι την τεχνoλoγιkή kαινoτoμία (Griechenland); Art. 20 Nr. 1 Patentu Likums (Lettland); Art. 26 Nr. 1 Patentų įstatymas (Litauen); Art. 47(a) Loi portant modification du régime des brevets d’invention (Luxemburg); Art. 27 Abs. 6(a) Att Dwar Il-Privattivi Industrijali U D-Disinni (Malta); Art. 34(c) Legea privind brevetele de inventie (Rumänien); Art. 16 Abs. 1(e) Patentový zákon (Slowakei); Art. 19(a) Zakon o industrijski lastnini (Slowenien); Art. 19 Abs. 6a Évi törvény a találmányok szabadalmi oltalmáról (Ungarn) – jeweils in der zum Zeitpunkt der Publikation geltenden Fassung.
 
196
Vgl. § 11 Nr. 2 PatG (Deutschland); § 11 Abs. 1 PatG (Österreich); Art. 60 Abs. 5(b) Patents Act (Großbritannien); Art. 42(b) Patents Act (Irland); Art. L 613-5(b) Code de la propriété intellectuelle (Frankreich); Art. 68 Abs. 1(a) Codice della proprietà industriale (Italien); Art. 52 Abs. 1(b) Ley de Patentes (Spanien); Art. 3 Abs. 3(iii) Patentloven (Dänemark); Art. 53 Abs. 3 Rijkswet houdende regels met betrekking tot octrooien (Niederlande); Art. 69 Abs. 1(iii) Prawo własności przemysłowej (Polen); Art. 102(c) Código da Propiedade Industrial (Portugal); Art. 28 Abs. 1(b) Loi sur les brevets d’invention (Belgien); Art. 18(e) Zákon o vynálezech a zlepšovacích návrzích (Tschechien); Art. 20 Nr. 2 Зaкoн зa пaтeнтитe и peгиcтpaциятa нa пoлeзнитe мoдeлиб изм (Bulgarien); Art. 3 Nr. 3 Patenttilaki (Finnland); Art. 10 Abs. 2(a) Nόμoς Σχετιkά με τη μεταφoρά τεχνoλoγίας, τις εφευρέσεις kαι την τεχνoλoγιkή kαινoτoμία (Griechenland); Art. 20 Nr. 2 Patentu Likums (Lettland); Art. 26 Nr. 2 Patentų įstatymas (Litauen); Art. 47b Loi portant modification du régime des brevets d’invention (Luxemburg); Art. 27 Abs. 6(b) Att Dwar Il-Privattivi Industrijali U D-Disinni (Malta); Art. 34e Legea privind brevetele de inventie (Rumänien); Art. 16 Abs. 1(f) Patentový zákon (Slowakei); Art. 19(b) Zakon o industrijski lastnini (Slowenien); Art. 19 Abs. 6b Évi törvény a találmányok szabadalmi oltalmáról (Ungarn) – jeweils in der zum Zeitpunkt der Publikation geltenden Fassung.
 
197
Vgl. Art. 10 Abs. 6 der Richtlinie 2001/83/EG zur Schaffung eines Gemeinschaftskodexes für Humanarzneimittel, ABl. 2001, L 311/67; Art. 13 Abs. 6 der Richtlinie 2001/82/EG zur Schaffung eines Gemeinschaftskodexes für Tierarzneimittel, ABl. 2001, L 311/1.
 
198
Vgl. § 11 Nr. 3 PatG (Deutschland); Art. 60 Abs. 5(c) Patents Act (Großbritannien); Art. 42(c) Patents Act (Irland); Art. L 613-5c) Code de la propriété intellectuelle (Frankreich); Art. 68 Abs. 1(b) Codice della proprietà industriale (Italien); Art. 52 Abs. 1(c) Ley de Patentes (Spanien); Art. 3 Abs. 3(v) Patentloven (Dänemark); Art. 69 Abs. 1(v) Prawo własności przemysłowej (Polen); Art. 102(b) Código da Propiedade Industrial (Portugal); Art. 28 Abs. 1(c) Loi sur les brevets d’invention (Belgien); Art. 18(c) Zákon o vynálezech a zlepšovacích návrzích (Tschechien); Art. 20 Nr. 3 Зaкoн зa пaтeнтитe и peгиcтpaциятa нa пoлeзнитe мoдeлиб изм (Bulgarien); § 16 Abs. 4 Patendi Seadus (Estland); Art. 3 Nr. 5 Patenttilaki (Finnland); Art. 10 Abs. 2(c) Nόμoς Σχετιkά με τη μεταφoρά τεχνoλoγίας, τις εφευρέσεις kαι την τεχνoλoγιkή kαινoτoμία (Griechenland); Art. 20 Nr. 4 Patentu Likums (Lettland); Art. 26 Nr. 3 Patentų įstatymas (Litauen); Art. 47c Loi portant modification du régime des brevets d’invention (Luxemburg); Art. 27 Abs. 6(c) Att Dwar Il-Privattivi Industrijali U D-Disinni (Malta); Art. 16 Abs. 1(d) Patentový zákon (Slowakei); Art. 19(c) Zakon o industrijski lastnini (Slowenien); Art. 19 Abs. 6(c) Évi törvény a találmányok szabadalmi oltalmáról (Ungarn) – jeweils in der zum Zeitpunkt der Publikation geltenden Fassung.
 
199
Vgl. Art. 5ter PVÜ, der eine Ausnahme für den an Bord von Schiffen, Luft- oder Landfahrzeugen stattfindenden Gebrauch patentierter Erfindungen vorsieht, sowie Art. 27 des Chicagoer Abkommens über die internationale Zivilluftfahrt, der den Einflug eines in der internationalen Luftfahrt verwendeten Luftfahrzeuges betrifft. Beide Schranken dienen der Gewährleistung eines ungestörten grenzüberschreitenden Verkehrs.
 
200
Siehe Chisum, Principles, 71.
 
201
Für weitere Beispiele siehe Garrison, UNCTAD-ICTSD Issue Paper No. 14, 2006, 44 ff.
 
202
Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass der Begriff der Gewerbs- bzw. Betriebsmäßigkeit überdehnt wird. Zum früheren deutschen Recht Kraßer, Patentrecht, 786.
 
203
Siehe WIPO, Doc. SCP/15/3, 2010, Annex I, 65. Dass beide Optionen für die gleiche Regelungsmaterie in Betracht kommen, zeigt das Beispiel der Behandlungsverfahren. In Deutschland werden gemäß § 2a(1) Z. 2 PatG keine Patente für Verfahren zur chirurgischen oder therapeutischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers und Diagnostizierverfahren, die am menschlichen oder tierischen Körper vorgenommen werden, erteilt. Den gleichen Zweck erfüllt in den USA eine Ausnahmevorschrift: 35 USC § 281 (c) beschränkt die Rechte des Patentinhabers gegenüber Ärzten, die den geschützten Gegentand zum Zwecke der medizinischen Behandlung einsetzen.
 
204
Näher dazu Kraßer, Patentrecht, 819 ff.; Götting/Hubmann, Gewerblicher Rechtsschutz, 184 f.; Keukenschrijver, in: Busse, zu § 12, Rn. 12 ff.; rechtsvergleichend Müller, Zukünftige Gestaltung, 28 ff., 84 ff.; Eichmann, GRUR Int. 1967, 378 ff.
 
205
Der Vorbenutzer muss mit der gewerblichen Anwendung der Erfindung im Inland zum Zeitpunkt der Patentanmeldung bereits begonnen haben. Die einfache Kenntnis des Erfindungsgedankens begründet noch kein Vorbenutzungsrecht. Vielmehr ist ein betätigter Erfindungsbesitz erforderlich, der sich zu einem Besitzstand verdichtet hat. Siehe Kraßer, Patentrecht, 847.
 
206
Näher dazu Schweitzer/Hummer/Obwexer, Europarecht, 305 ff.
 
207
Vgl. § 24 Abs. 5 PatG (Deutschland); Art. 48A Abs. 1(a) Patents Act (Großbritannien); Art. 83 i.V.m. 86(a) Ley de Patentes (Spanien); § 36 Abs. 4 PatG (Österreich); Art. 45 Abs. 1 Patentloven (Dänemark); Art. 57 Abs. 2 Rijkswet houdende regels met betrekking tot octrooien (Niederlande); Art. 107 Abs. 1(a) Código da Propiedade Industrial (Portugal); Art. 45 Patentlag (Schweden); Art. 31 Abs. 1 Nr. 1 Loi sur les brevets d’invention (Belgien); Art. 20 Abs. 1 Zákon o vynálezech a zlepšovacích návrzích (Tschechien); Art. 31 Abs. 1 Nr. 2 Зaкoн зa пaтeнтитe и peгиcтpaциятa нa пoлeзнитe мoдeлиб изм (Bulgarien); § 47 Abs. 2 Patendi Seadus (Estland); Art. 13 Abs. 1(b) Nόμoς Σχετιkά με τη μεταφoρά τεχνoλoγίας, τις εφευρέσεις kαι την τεχνoλoγιkή kαινoτoμία (Griechenland); Art. 70 Abs. 2(b) Patents Act (Irland); Art. 59 Nr. 1(b) Loi portant modification du régime des brevets d’invention (Luxemburg); Art. 46 Abs. 2 Legea privind brevetele de inventie (Rumänien); Art. 27 Abs. 1(c) Patentový zákon (Slowakei); Art. 31 Évi törvény a találmányok szabadalmi oltalmáról (Ungarn) – jeweils in der zum Zeitpunkt der Publikation geltenden Fassung.
 
208
Anders als im Falle der Zwangslizenz infolge einer unzureichenden Versorgung des inländischen Marktes ist nicht erforderlich, dass die mangelnde Ausübung zu einer Beeinträchtigung des öffentlichen Interesses führt. Dafür kann die Zwangslizenz aber erst nach Ablauf der in Art. 5A Abs. 4 PVÜ festgelegten Fristen erteilt werden und nur insoweit, wie der Patentinhaber seine Untätigkeit nicht mit berechtigten Gründen entschuldigen kann. Vgl. Art. 31 Abs. 1 Nr. 1 Зaкoн зa пaтeнтитe и peгиcтpaциятa нa пoлeзнитe мoдeлиб изм (Bulgarien); Art. 45 Patenttilaki (Finnland); Art. 13 Abs. 1(a) Nόμoς Σχετιkά με τη μεταφoρά τεχνoλoγίας, τις εφευρέσεις kαι την τεχνoλoγιkή kαινoτoμία (Griechenland); Art. 54 Abs. 1 Patentu Likums (Lettland); Art. 57 Abs. 2 Rijkswet houdende regels met betrekking tot octrooien (Niederlande); Art. 46 Abs. 1 Legea privind brevetele de inventie (Rumänien); Art. 45 Patentlag (Schweden); Art. 27 Abs. 1(a) Patentový zákon (Slowakei); Art. 20 Abs. 1 Zákon o vynálezech a zlepšovacích návrzích (Tschechien) – jeweils in der zum Zeitpunkt der Publikation geltenden Fassung.
 
209
Vgl. Art. 90 Abs. 2 S. 2 Ley de Patentes (Spanien); Art. 54 Abs. 3 Nr. 1 Patentu Likums (Lettland); Art. 48A Abs. 1(b) und (c) Patents Act (Großbritannien); Art. 70 Abs. 1(b) Patents Act (Irland) – jeweils in der zum Zeitpunkt der Publikation geltenden Fassung.
 
210
Vgl. Art. 90 Abs. 2 S. 1 Ley de Patentes (Spanien); Art. L 613–16 Code de la propriété intellectuelle (Frankreich); Art. 82 Abs. 1(i) Prawo własności przemysłowej (Polen); § 47 Abs. 4 Patendi Seadus (Estland); Art. 14 Abs. 1 Nόμoς Σχετιkά με τη μεταφoρά τεχνoλoγίας, τις εφευρέσεις kαι την τεχνoλoγιkή kαινoτoμία (Griechenland); Art. 39 Abs. 1 Patentų įstatymas (Litauen); Art. 40 Att Dwar Il-Privattivi Industrijali U D-Disinni (Malta); Art. 125 Abs. 1(a) Zakon o industrijski lastnini (Slowenien) – jeweils in der zum Zeitpunkt der Publikation geltenden Fassung.
 
211
Art. 31(l) TRIPS setzt allerdings voraus, dass die abhängige Erfindung im Vergleich zu der durch das ältere Patent geschützten Erfindung einen wichtigen technischen Fortschritt von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung aufweist. Vgl. § 24 Abs. 2 und 3 PatG (Deutschland); Art. 86(c) Ley de Patentes (Spanien); § 36 Abs. 1 PatG (Österreich); Art. 46 Abs. 1 Patentloven (Dänemark); Art. L 613–15 Code de la propriété intellectuelle (Frankreich); Art. 82 Abs. 1(iii) Prawo własności przemysłowej (Polen); Art. 107 Abs. 1(b) Código da Propiedade Industrial (Portugal); Art. 31 Abs. 1 Nr. 2 Loi sur les brevets d’invention (Belgien); Art. 32 Abs. 4 Зaкoн зa пaтeнтитe и peгиcтpaциятa нa пoлeзнитe мoдeлиб изм (Bulgarien); § 47 Abs. 3 Patendi Seadus (Estland); Art. 46 Patenttilaki (Finnland); Art. 70 Abs. 2 Patents Act (Irland); Art. 54 Abs. 3 Nr. 2 Patentu Likums (Lettland); Art. 39 Abs. 2 Patentų įstatymas (Litauen); Art. 62 Loi portant modification du régime des brevets d’invention (Luxemburg); Art. 39 Abs. 8 Att Dwar Il-Privattivi Industrijali U D-Disinni (Malta); Art. 126 Abs. 2 Zakon o industrijski lastnini (Slowenien); Art. 32 Évi törvény a találmányok szabadalmi oltalmáról (Ungarn) – jeweils in der zum Zeitpunkt der Publikation geltenden Fassung.
 
212
Siehe Eikermann; in: Stoll/Busche/Arend, zu Art. 31, Rn. 28, Carvalho, The TRIPS Regime of Patent Rights, 2010, Rn. 8.20, 31.13, 31.19, 31.22 f., Correa, TRIPS, 2007, 318; Correa, in: Correa/Yusuf, 246 (248); Correa, Intellectual Property Rights, IV.1; Correa, in: Maskus/Reichman, 243; Watal, Intellectual Property Rights, 323.
 
213
In Deutschland wurde die Bedingung eines öffentlichen Interesses bei Abhängigkeitslizenzen durch das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfindungen vom 21.1.2005 (BGBl. 2005 I 146 ff.) gestrichen.
 
214
Wenn dies im nationalen Recht vorgesehen ist, kann der Verletzer anstelle der Anwendung von Abhilfemaßnahmen die Zahlung einer Abfindung an den Schutzrechtsinhaber beantragen, sofern er weder vorsätzlich noch fahrlässig gehandelt hat, ihm aus der Durchführung der betreffenden Maßnahmen ein unverhältnismäßig großer Schaden entstehen würde und die Zahlung einer Abfindung an die geschädigte Partei als angemessene Entschädigung erscheint (vgl. Art. 12 DurchsetzungsRL).
 
215
Charta der Grundrechte der Europäischen Union, ABl. 2012 C 326/2.
 
216
Siehe etwa EuG T-111/96, ITT Promedia/Kommission, ECLI:EU:T:1998:183, Slg. II-1998, 2937 (Rn. 30, 55 f.); EuG verb. Rs. T-24/93, T-25/93, T-26/93 u. T-28/93, Compagnie Maritime Belge/Dafra et. al., ECLI:EU:T:1996:139, Slg. II-1996, 1201, (Rn. 107); Entsch. der Kommission 87/500/EWG, BBI/Boosey & Hawkes, ABl. 1987, L 286/36, Rn. 19; Entsch. der Kommission 89/113/EWG, Decca Navigator System, ABl. 1989, L 43/27, Rn. 21 ff. Näher dazu Eilmansberger, in: Hirsch/Montag/Säcker, zu Art. 82, Rn. 553; Schröter, in: Schröter/Jakob/Mederer, zu Art. 82, Rn. 205.
 
217
In der DurchsetzungsRL sind nicht nur die Voraussetzungen für eine wirksame Durchsetzung von Immaterialgüterrechten geregelt. Die Richtlinie besagt auch, dass die im Falle einer Schutzrechtsverletzung zu ergreifenden Maßnahmen den Umständen des Einzelfalles, einschließlich der Sonderaspekte des betroffenen Immaterialgüterrechts Rechnung tragen müssen (vgl. Ewg. 17 der Richtlinie). Solche Maßnahmen müssen fair und gerecht sein. Darüber hinaus müssen sie wirksam, verhältnismäßig und abschreckend sein und so angewendet werden, dass die Einrichtung von Schranken für den rechtmäßigen Handel vermieden wird und die Gewähr gegen ihren Missbrauch gegeben ist (vgl. Art. 3 der Richtlinie).
 
218
OGH, 14Ob8/86 – Bohrmaschinen, ÖBl 1986, 61.
 
219
Grundlegend BGH, II ZR 15/56, NJW 1957, 1358.
 
220
Siehe etwa BGH, X ZR 150/98 – Temperaturwächter, GRUR 2001, 323.
 
221
Näher dazu Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 2010, 434 ff.; Steinke, Die Verwirkung, 146 ff.; Knecht-Kleber, Die Verwirkung, 76 ff.; Klaka, GRUR 1978, 73.
 
222
Klaka, GRUR 1978, 70 ff.; K<Emphasis Type="SmallCaps">raßer, Patentrecht, 899; Nieder, Die Patentverletzung, 229 ff.; Scharen, in: Benkard, zu § 9 PatG, Rn. 65 f.
 
223
Siehe Broder, N.Y.U. J. L. & Liberty 2007, 557 ff.
 
224
Grundlegend Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus, und Demokratie, 137, 140, 145.
 
225
Ausführlich dazu siehe Abschn. 3.3.1.3.1.
 
226
Siehe auch Hilty u. a., Twelve Reasons, 2.
 
227
Grothe, Patentgesetz, 38.
 
228
Der Verein konstituierte sich am 28. Mai 1874 unter dem Präsidium von Werner von Siemens. Zu den Vorstandsmitgliedern gehörten prominente Verfechter des Patentschutzes aus den Bereichen der Wissenschaft und der Industrie. Laut Statuten bestand die Aufgabe des Vereins darin, „die Vorurteile gegen den Patentschutz zu bekämpfen“ und insbesondere die „Einwürfe, die gegen den Patentschutz erhoben werden, so namentlich die Bedenken, dass Erfindungspatente Monopole erzeugen, welche die Gewerbefreiheit beschränken, zu beseitigen“.
 
229
Zit. n. Grothe, Patentgesetz, 44 (Hervorhebungen im Original).
 
230
Op. cit, 46 ff., 84.
 
231
Die Vorgabe, dass der Zwang zur Lizenzerteilung erst nach drei Jahren eintreten soll, diente allerdings – anders als heute angenommen wird – nicht dazu, die Ausschließlichkeitsstellung des Patentinhabers zu wahren, sondern der damals verbreiteten Praxis, dem ersten Lizenznehmer besonders günstige Bedingungen einzuräumen und sich zu verpflichten, innerhalb eines gewissen Zeitraums keinem anderen Lizenzsucher dieselben Vorteile zu gewähren. Siehe Grothe, Patentgesetz, 44.
 
232
Op. cit, 85.
 
233
Klostermann, zit. n. Grothe, Patentgesetz, 85; aus der jüngeren Litaratur Ladas, Patents, Trademarks and Related Rights, 427; Beier, IIC 1999, 260; McFetridge, in: Anderson/Gallini, 80; mit Bezug zum Urheberrecht siehe WIPO, Records Bd. II, 884.
 
234
In Anlehnung an Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus, und Demokratie, 137, 140, 145.
 
235
Aus kartellrechtlicher Perspektive Drexl u. a., IIC 2006, 566; Drexl, IIC 2004, 806 f.; Conde Gallego, GRUR Int. 2006, 27 f.; Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 2010, 286 f.
 
236
Siehe Lehmann, GRUR Int. 1983, 356 (360 f.); von Weizsäcker, Kyklos 1981, 345 ff.
 
237
Wenn das Unionsrecht die Errichtung eines Systems vorsieht, das den Wettbewerb vor Verfälschungen schützt, „so fordert es erst recht, dass der Wettbewerb nicht ausgeschaltet wird“ (EuGH C-6/72, Europemballage u. Continental Can/Kommission, ECLI:EU:C:1973:22, Slg. 1973, 215 (Rn. 24)). Das gilt freilich nicht nur für den Produkt- und Dienstleistungswettbewerb, sondern muss auch für den Innovationswettbewerb gelten.
 
238
Siehe Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 2010, 296 ff.
 
239
Die Verordnung sieht zum Beispiel auch vor, dass dem Inhaber des Sortenschutzrechts Verpflichtungen auferlegt werden können, denen er nachkommen muss, damit das Zwangsnutzungsrecht auch genutzt werden kann (vgl. Art. 29 Abs. 3 der SortenschutzVO).
 
240
Näher dazu Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 2010, 138 ff.
 
241
Ausführlich dazu siehe Abschn. 3.2.3.2.
 
242
Ratsdok. Nr. 16113/09 Add. 1 vom 27. November 2009, Allgemeine Ausrichtung zum Vorschlag für eine Verordnung über das Gemeinschaftspatent, Art. 21 ff.
 
243
Ausgenommen sind die Mitgliedstaaten, die an der verstärkten Zusammenarbeit nicht teilnehmen. Ausführlich dazu siehe Abschn. 3.3.1.3.1.
 
244
Siehe Hilty u. a., Twelve Reasons, 5; Ullrich, Select from within the System, 42 ff.
 
245
Ausführlich dazu Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 2010, 412 ff.
 
246
Siehe MercExchange, L.L.C. v. eBay, Inc., 500 F.Supp.2d 556, 569 (E.D. Va. 2007).
 
247
Siehe Jaffe/Lerner, Innovation, 112; Conrad, Rev. Litigation 2007, 150; Mulder, Berkeley Tech. L.J. 2007, 81 f.; Diessel, Mich. L. Rev. 2007, 315 ff.; Beckerman-rodau, J. Pat. & Tradem. Off. Soc’ 2007, 654 ff.; Subramanian, S., IIC 2008, 440; Ellis u. a., Fed. Cir. B.J. 2008, 442 ff.
 
248
Siehe May, John Marshall Rev. Intell. Prop. L. 2007, 681; Ntouvas, GRUR Int. 2006, 891; Carroll, Mich. Telecomm. & Tech. L. Rev. 2007, 434; Osterrieth, GRUR 2009, 542.
 
249
Näher dazu Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 2010, 365 ff.; Ohly, GRUR Int. 2008, 787 ff.; Uhrich, ZGE 2009, 59 ff.
 
250
Lesenswert sind in diesem Zusammenhang die Schlussanträge von GA Kirschner im Fall Tetra Pak zur kartellrechtlichen Missbräuchlichkeit einer Lizenzverweigerung: Beim originären Erwerb eines Patents schütze das Unternehmen seine eigene Entwicklungsleistung vor der Nachahmung durch Dritte. Der Lizenznehmer mache sich dagegen die Entwicklungsleistung Dritter zu eigen (gleiches gilt für Patentverwerter). Das sei legitim, unterscheide seine Rechtsstellung aber von der des originären Schutzrechtsinhabers. Bei diesem gehöre der ausschließliche Charakter des Rechts zu dessen Substanz und soll ihm ermöglichen, einen Ausgleich für seine Erfindertätigkeit zu erlangen. Für den Lizenznehmer (und den Patentverwerter) gehe es wiederum nicht um den Lohn für eigene Anstrengungen und Risiken bei der Entwicklung des geschützten Gutes (diesen Lohn zahle er an den Erfinder), sondern um die möglichst gewinnbringende Nutzung einer Investition. Hierauf stützt Kirschner seine Schlussfolgerung, wonach die Sonderstellung, die der Inhaber eines Schutzrechts im Rahmen von Art. 102 AEUV genieße, nicht auf Lizenznehmer zu erstrecken sei. Siehe Schlussanträge GA Kirschner zu EuG T-51/89, Tetra Pak Rausing/Kommission, ECLI:EU:T:1990:41, Slg. II-1990, 309 (Rn. 74).
 
251
Erfasst sind insofern auch Fälle, bei denen der Patentinhaber die Existenz von Ausschlussrechten bewusst verschweigt (vgl. COMP/38.636 – Rambus), nicht aber solche, bei denen der Patentinhaber von der Inkorporation seiner Rechte in den Standard nichts wusste und wissen konnte. In Fällen lässt sich eine Versagung der Unterlassung (vorbehaltlich eines Eingriffs auf kartellrechtlicher Grundlage) allenfalls aufgrund von Verhältnismäßigkeitserwägungen rechtfertigen.
 
252
llrich, in: Leistner, 14.
 
253
Ausführlich dazu Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 2010, 419 ff.
 
254
Concurring Opinion von Kennedy, Stevens, Souter u. Breyer in Sachen eBay, Inc. v. MercExchange, L.L.C., 547 U.S. 388, 396 f. (2006).
 
255
Siehe Lemley/Shapiro, Tex. L. Rev. 2007, 2037 ff.; Shapiro, Injunctions; Golden, Tex. L. Rev. 2007, 2124 ff.; Elhauge, J. Comp. L. & Econ. 2008, 535 ff.; Sidak, Minn. L. Rev. 2008, 731 ff.; Lemley/Shapiro, Tex. L. Rev. 2007, 2163 ff.
 
256
Siehe statt vieler FTC, To Promote Innovation, 6; Lemley, B.C. L. Rev. 2007.
 
257
Siehe Lemley/Shapiro, Tex. L. Rev. 2007, 2036 f.; Broyles/Hubbard, IPTLJ 2006, 7; Carroll, Mich. Telecomm. & Tech. L. Rev. 2007, 438.
 
258
Vgl. etwa § 111 UrhG (Deutschland). Der deutsche Gesetzgeber hatte laut amtl. Begr. zu § 111 des Entwurfs (BT-Drucks. IV/270) mit dieser Vorschrift vor allem den Filmhersteller im Auge, der sich „versehentlich ein zur Auswertung des Filmwerkes erforderliches Nutzungsrecht nicht hat einräumen lassen“.
 
259
Siehe Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 307 ff., 380 ff.
 
260
Siehe Hilty u. a., Comments, 6 ff.
 
261
Dies ist schon deswegen zu vermeiden, weil es dadurch insofern zu einer Verfälschung des Wettbewerbs kommen könnte, als andere Lizenznehmer, die auf demselben Markt wie der Verletzer tätig sind, schlechtergestellt wären.
 
262
Siehe Keller, Tex. Intell. Prop. L.J. 2008, 441 ff.
 
263
In folgenden Ländern, die eine Zwangslizenz im Gesetz vorsehen, findet diese nach eigenen Angaben keine Anwendung (wovon allerdings nicht darauf geschlossen werden kann, dass sie keine praktische Relevanz – im Sinne einer den Patentinhaber disziplinierenden Wirkung – besitzt): Australien (WIPO, IP/Q3/AUS/1, 14); Österreich (IP/Q3/AUT/3, 7); Tschechien (IP/Q3/CZE/1, 3, 10); Deutschland (IP/Q3/DEU/1, 8); Dänemark (IP/Q3/DNK/1, 10); Finnland (IP/Q3/FIN/1, 6); Belgien (IP/Q3/BEL/1, 7); Bulgarien (IP/Q3/BGR/1, 15); Griechenland (IP/Q3/GRC/1, 8); Ungarn (IP/Q3/HUN/1, 11); Irland (IP/Q3/IRL/1, 6); Italien (IP/Q3/ITA/1, 4); Japan (IP/Q3/JPN/1, 12); Liechtenstein (IP/Q3/LIE/1, 8 f.); Niederlande (IP/Q3/NLD/1, 5); Norwegen (IP/Q3/NOR/1, 11); Neuseeland (IP/Q3/NZL/1, 3); Portugal (IP/Q3/PRT/1, 7); Slowakei (IP/Q3/SVK/1, 11); Slowenien (IP/Q3/SVN/1, 8); Schweden (IP/Q3/SWE/1, 7); Südafrika (IP/Q3/ZAF/1, 4 ff.); Chile (IP/Q/CHL/1, 14); Kolumbien (IP/Q/COL/1, 74); Ägypten (IP/Q/EGY/1, 54); Guatemala (IP/Q/GTM/1, 56); Hongkong (IP/Q/HKG/1, 6); Israel (IP/Q/ISR/1, 10); Korea (IP/Q/KOR/1, 11); Kuwait (IP/Q/KWT/1, 34); Santa Lucia (IP/Q/LCA/1, 44); Litauen (IP/Q/LTU/1, 28); Peru (IP/Q/PER/1, 49); Paraguay (IP/Q/PRY/1, 69); Qatar (IP/Q/QAT/1, 20).
 
264
Siehe auch Dreier, in: Dreyfuss/Zimmermann/First, 295 ff.; Ullrich, in: Dreyfuss/Zimmermann/First, 365 (378 ff.); Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 2010, 441 ff.; Ullrich, in: Klafkowska-Waśniowska u. a., 425 (427 ff.); Früh, Immaterialgüterrechte und der relevante Markt; Hilty, in: Hilty/Drexl/Nordemann, 119 (125 ff.); Hilty, GRUR 2009, 633 ff.
 
265
Siehe Ullrich/Heinemann, in: Immenga/Mestmäcker, Abschn. VII.B; Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 2010, 236 ff.
 
266
Siehe DECLARATION ON PATENT PROTECTION, IIC 2014, 679, 681, Rn. 1 ff.
 
267
Siehe Hilty u. a., Twelve Reasons, 1 ff.; Jaeger, IIC 2012, 286 ff.; Jaeger, EuZW 2013, 15 ff.; Ullrich, Select from within the System, 5 ff.; Lamping, IIC 2011, 879.
 
268
Für die Auslegung von Zwangslizenzen bedeutet dies beispielsweise, dass sich die Auslegungskompetenz des EuGH nur auf die Zwangslizenz bei Abhängigkeiten zwischen Pflanzensorten und Patenten für biotechnologische Erfindungen (vgl. Art. 12 der BioPatRL) und das vom Gemeinschaftlichen Sortenamt erteilte Zwangsnutzungsrecht für Pflanzensorten (vgl. Art. 29 der SortenschutzVO) erstreckt. Im Bereich der Schranken hat der EuGH beispielsweise Zugriff auf das Farmer- bzw. Züchterprivileg (vgl. Art. 14 SortenschutzVO), die Bolar-Bestimmung (vgl. Art. 10 Abs. 6 RL 2001/83/EG) sowie Ausnahmen im Bereich der Biotechnologie (vgl. Art. 10 BioPatRL) und der Dekompilierung von Software (vgl. Art. 5 und 6 SoftwareRL), nicht dagegen auf den Privatgebrauch, das Apothekerprivileg oder das Versuchsprivileg.
 
269
Oppermann, Europarecht, Rn. 461.
 
270
Jaeger, EuZW 2013, 15 (16 f.).
 
271
Für diese Hypothesen vgl. Abschn. 3.1.3.1.1. a.E.
 
272
Rehbinder/Peukert, Urheberrecht, 2015, Rn. 124.
 
273
Loewenheim, in: Loewenheim, Handbuch, 2.
 
274
Schricker/Loewenheim, in: Schricker/Loewenheim, Einl. Rn. 7.
 
275
Hansen, Warum Urheberrecht?, 63 ff., der auch auf die Tendenz hin zu einem Investitionsschutz eingeht.
 
276
Shavell, Foundations, 138.
 
277
Für eine Übersicht vgl. beispielsweise Jolls/Sunstein/Thaler, Stan. L. Rev. 1998, 1471, 1476 ff.; Kahneman/Knetsch/Thaler, J. Pol. Econ.1990, 1325 ff.
 
278
Buccafusco/Sprigman, Cornell L. Rev. 2010, 1 ff.; Jolls/Sunstein, J. Legal Stud. 2006, 199, 220 ff.
 
279
Ippolito, Economics for Lawyers, 199, für den vergleichbaren Gedanken im Patentrecht.
 
280
Ohly, in: Depenheuer/Peifer, 144.
 
281
Gordon, U. Dayton L. Rev. 1992, 853 ff.; vgl. dazu auch Engel, Geistiges Eigentum als Anreiz zur Innovation – Die Grenzen des Arguments, abrufbar am 1. September 2014 unter: www.​coll.​mpg.​de/​pdf_​dat/​2007_​04bonline.​pdf.
 
282
Wegweisend, wenngleich für das Patentrecht, Kitch, J. L. & Econ. 1977, 265 ff.
 
283
Leistner, ZGE 2009, 408.
 
284
132 S.Ct. 873, 181 L.Ed.2d 835 – Golan v. Holder, Abschn. II, C.
 
285
Leistner, ZGE 2009, 407.
 
286
Leistner, ZGE 2009, 408; kritisch zu dieser Tendenz auch LEMLEY, Tex. L. Rev. 2005, 1031 ff.
 
287
Hilty, in: Ohly/Klippel, 111, m.w.N.; Ohly, in: Leistner, 198; Ohly/Sosnitza, UWG, § 4.9 Rn. 9/2 für den Grundsatz der Nachahmungsfreiheit im Wettbewerbsrecht; ähnlich Hoeren, GRUR 1997, 869 f.; Ders., MMR 2000, 3; auch Hilty, in: Hilty/Henning-Bodewig, 2 f.; zu den marktregulatorischen Eigenschaften des Immaterialgüterrechts vgl. Lemley, Harv. J. L. & Pub. Pol’y 2013, 109.
 
288
Mijatovic, Kreativität, 211.
 
289
Hilty, Urheberrecht, 317.
 
290
Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, Stellungnahme zum Gesetzesentwurf für eine Ergänzung des Urheberrechtsgesetzes durch ein Leistungsschutzrecht für Verleger, 2013, abrufbar am 17. September 2015 unter: http://​www.​ip.​mpg.​de/​fileadmin/​templates/​pdf/​Leistungsschutzr​echt_​fuer_​Verleger_​01.​pdf.
 
291
Aplin, in: Derclaye, 49 ff.; Dreier, in: Dreier/Hugenholtz, Art. 2 Berne Convention, 11.
 
292
Ausnahme ist hier Art. 2 Abs. 5 RBÜ, der für den Schutz von Sammlungen von Werken der Literatur und Kunst (Sammelwerken) eine „geistige Schöpfung“, verlangt.
 
293
Lewinski, Copyright Law, Rn. 5.67.
 
294
Zum Beispiel in Art. 36 AEUV oder Art. 17 Abs. 2 der EU-Grundrechtecharta i.V.m. Art. 6 EUV.
 
295
Wandtke, in: Wandtke/Bullinger, Einl. Rn. 23.
 
296
Hilty, IIC 2004, 760, 774; Ohly, Gutachten F zum 70. Deutschen Juristentag 2014, F 16.
 
297
Mitteilung der Kommission vom 24. Mai 2011, Ein Binnenmarkt für Rechte des geistigen Eigentums, KOM (2011) 287 endg., 14.
 
298
SoftwareRL 1991 91/250/EWG, nun SoftwareRL 2009/24/EG (Computerprogramme); RL 92/100/EWG (Vermiet- und Verleihrecht), nun VermietrechtsRL 2006/115/EG; KabelweitersendeRL 93/83/EWG (Satellitenrundfunk und Kabelweitersendung); RL 93/98/EWG, nun SchutzdauerRL 2006/116/EG geändert durch 2011/77/EU; DatenbankenRL 96/9/EG (Datenbanken); InfoSocRL 2001/29/EG (Informationsgesellschaft); RL 2001/84/EG (Folgerecht); DurchsetzungsRL 2004/48/EG; Verwaiste WerkeRL 2012/28/EU; RL über die kollektive Wahrnehmung von Urheber- und verwandten Schutzrechten 2014/26/EU.
 
299
DatenbankenRL 96/9/EG, SchutzdauerRL 2006/116/EG, SoftwareRL 2009/24/EG.
 
300
Andere Kriterien sind bei der Bestimmung, ob Gestaltungen für den urheberrechtlichen Schutz in Betracht kommen, nicht anzuwenden.
 
301
Schulze, GRUR 2009, 1020; Hilty, in: Behrens, 171; vgl. auch Commission Staff Working Paper SEC(2004) 995, 3.1; Schack, ZEuP 2000, 808; Walter, in: Walter/von Lewinski, Rn. 16.0.5; Wandtke, in: Wandtke/Bullinger, Einl. Rn. 22 f.
 
302
Vgl. statt vieler Loewenheim, in: Schricker/Loewenheim, § 2 Rn. 9.
 
303
Der Begriff wurde geprägt von Elster, Gewerblicher Rechtsschutz, 40.
 
304
Landbroke (Football) Ltd v. William Hill (Football) Ltd – [1964] Weekly Law Reports 273, at 291; (vgl. Handig, IIC 2009, 675); zurückgehend auf University of London Press [1916] 2 Ch. 601, 608, vgl. Cornish/Llewelyn/Aplin, Intellectual Property, 438.
 
305
Bently/Sherman, Intellectual Property Law, 90.
 
306
Cornish/Llewelyn/Aplin, Intellectual Property, 436 und 437.
 
307
Bongers, Strategien, 360, m.w.N.; Nordemann, in: Drexl u. a., 46; vgl. aber für das US-amerikanische Recht, Feist Publications v. Rural Telephone 499 US 340, 111 S Ct 1282 (1991).
 
308
von Lewinski, Copyright Law, Rn. 3.32.
 
309
Hilty, IIC 2004, 772, der auch eine Stärkung der Verhandlungsposition der EU auf internationaler Ebene sieht; Würfel, Gesamtharmonisierung, 167; an der Notwendigkeit zweifelnd noch die Kommission in Arbeitspapier SEC(2004), 995, 3.1; ebenso Schieble, Kompetenz der EG, 330 ff. und 342; The Wittem Group, Draft European Copyright Code, 7, am 1. September 2014 abrufbar unter http://​www.​copyrightcode.​eu/​Wittem_​European_​copyright_​code_​21%20​april%20​2010.​pdf, die allerdings in der Einleitung anmerken „[…] the group does not take a position on the desirability as such of introducing a unified European legal framework“.
 
310
Peukert, in: Berger/Macciacchini, FS für Reto M. Hilty, 39 ff.; vgl. Wortlaut Erwägungsgrund Nr. 4 InfoSocRL 2001/29/EG.
 
311
Shavell, Foundations of Economic Analysis of Law, 2004, 138 (142).
 
312
Peukert, in: Berger/Macciacchini, FS für Reto M. Hilty, 50 f.; Landes/Posner, The Journal of Legal Studies 1989, 335.
 
313
Dreier, in: Dreier/Schulze, Einl. Rn. 16; Thouvenin, in: Berger/Macciacchini, FS für Reto M. Hilty, 68.
 
314
Bitzer/Schrettl/Schröder, Journal of Comparative Economics 2007, 160 ff.; open source Software ist mittlerweile in vielen Bereichen von überragender Bedeutung, so z. B. das Handy-Betriebssystem Android oder aber der Apache-Webserver. Auch traditionelle Firmen zeigen in diesem Bereich Engagement, z. B. IBM für das Betriebssystem Linux.
 
315
Lemley, Tex. L. Rev. 2005, 1031 ff.
 
316
Metzger, GRUR Int. 2010, 688.
 
317
Hilty, Urheberrecht, 74.
 
318
Rojahn, in: Loewenheim, § 93 Rn. 1.
 
319
Zu Bedeutung der intellectual creation vgl. auch Plaisant, General Report 1948; siehe auch Casas Vallés, in: Derclaye, 104 und ausführlich, Ricketson/Ginsburg, International Copyright, Vol. 1, 8.03; The Wittem Group, Draft European Copyright Code, 2010, 9, zuletzt abrufbar am 1. September 2014 unter http://​www.​copyrightcode.​eu/​Wittem_​European_​copyright_​code_​21%20​april%20​2010.​pdf.
 
320
EuGH GRUR 2009, 1041 – Infopaq/DDF, ECLI:EU:C:2009:465.
 
321
Ricketson/Ginsburg, International Copyright, Rn. 8.03; Mijatovic, Kreativität, 33 ff.; für das kontinentaleuropäische Urheberrecht ausdrücklich auch von Lewinski, Copyright Law, Rn 3.32; vgl. auch Wortlaut anderer UrhG mit Nachweisen bei Casas Vallés, in: Derclaye, 105; auch der USSC weist in der Feist-Entscheidung auf den Aspekt der Kreativität hin „some minimal degree of creativity“ vgl. Casas Vallés, a. a. O., 112. So nun auch ausdrücklich der EuGH, GRUR 2012, 166 (168) Rn. 89, ECLI:EU:C:2011:798.
 
322
Vgl. für den ursprünglichen Wortsinn die Etymologie und den Verwendungskontext des Wortes „Schöpfung“, welches sich vom mittelhochdeutschen „schepf(en)unge“ (göttliches Geschöpf) ableitet, einen engen göttlichen Bezug aufweist und erst seit dem 18. Jahrhundert auf Menschen angewandt wird, vgl. Drosdowski/Köster/Müller, Etymologie Herkunftswörterbuch; Drosdowski/Köster/Müller, Das große Wörterbuch; Der oftmals religiöse Kontext (Schöpfungsmythos etc) verdeutlicht die Besonderheit, die mit dem Wort assoziiert wird. Vgl. auch den zweiten Satz der US Decleration of Independence „[…] all men are created equal […]“.
 
323
Casas Vallés, in: Derclaye, 116; Mijatovic, Kreativität, 34.
 
324
Thouvenin, in: Berger/Macciacchini, FS für Reto M. Hilty, 71; BGH GRUR 2008, 984 Rn. 15 – St. Gottfried, für Werke der Baukunst.
 
325
BGH GRUR 1971, 266 (268) – Magdalenenarie; BGH GRUR 1982, 305 (307) – Büromöbelprogramm; Bullinger, in: Wandtke/Bullinger, § 2 Rn 22; Ilzhöfer/Engels, Patent-, Marken- und Urheberrecht, 286; Loewenheim, in: Schricker/Loewenheim, § 2 Rn. 41 ff. m.w.N.
 
326
Rehbinder/Peukert, Urheberrecht, 2015, Rn. 234.
 
327
Ahlberg, in: Möhring/Nicolini, § 2 Rn. 61.
 
328
Schulze, in: Dreier/Schulze, § 2 Rn.17.
 
329
Ausführlich dazu Hilty, Urheberrecht, 68 ff.
 
330
Ahlberg, in: Möhring/Nicolini, § 2 Rn. 60.
 
331
EuGH GRUR 2009, 1041 – Rs. C-5/08, Infopaq/DDF. International, ECLI:EU:C:2009:465, Slg. 2009, I-6569.
 
332
EuGH GRUR 2009, 1041 (1044), Rn. 37, ECLI:EU:C:2009:465.
 
333
Handig, GRUR Int. 2012, 974.
 
334
Betonung der Ausnahmeregelung Schack, in: Leistner, 175 f.; Schulze, BGH NJW 2014, 469, 475.
 
335
von Ungern-Sternberg, GRUR 2010, 273.
 
336
Handig, IIC 2009, 671 ff.; Leistner, GRUR 2014, 1145; Metzger, GRUR 2012, 121; A. Nordemann, in: Fromm/Nordemann, § 2 Rn. 7a, der die angewandte Kunst unter Verweis auf Erwägungsgrund 8 der GeschmacksmusterRL ausnimmt; Ohly, Gutachten F zum 70. Deutschen Juristentag 2014, F 27 ff.; a.A. Hoeren, BGH MMR 2014, 333, 338; Schulze, BGH NJW 2014, 469, 475.
 
337
Metzger, GRUR 2012, 121.
 
338
Leistner, GRUR 2014, 1145, 1146.
 
339
So wohl auch BGH GRUR 2014, 175, Rn. 31 – Geburtstagszug; Leistner, JZ 2014 846, 848.
 
340
Im „Wittem Project“ für einen „European Copyright Code“ wird der Begriff der „eigenen geistigen Schöpfung“ genutzt und aus dem Acquis abgeleitet, zuletzt abrufbar am 1. September 2014 unter: http://​www.​copyrightcode.​eu/​index.​php?​websiteid=​3#_​ftn6.
 
341
So richtigerweise Metzger, GRUR 2012, 121; a.A. Schwarz, GRUR-Prax 2010, 283, der von einem Absinken der Schutzvoraussetzungen ausgeht.
 
342
EuGH GRUR 2011, 220 Rn. 45 – BSA/Kulturministerium, ECLI:EU:C:2010:816.
 
343
EuGH GRUR 2012, 156 Rn. 155 – Football Association Premier League und Murphy, ECLI:EU:C:2011:631.
 
344
EuGH GRUR 2012, 166 (168) Rn. 88 – Painer/Standard, ECLI:EU:C:2011:798, mit Verweis auf den 17. Erwägungsgrund der Richtlinie 93/98/EWG.
 
345
EuGH GRUR 2012, 166 (168) Rn. 89, ECLI:EU:C:2011:798.
 
346
EuGH GRUR 2012, 166 (168) Rn. 92 f., ECLI:EU:C:2011:798; EuGH GRUR Int. 2012, 435, Rn. 44 – Football Dataco u. a, ECLI:EU:C:2012:115.
 
347
EuGH GRUR Int. 2012, 435, Rn. 42 – Football Dataco u. a., ECLI:EU:C:2012:115; in Bezug auf die Auswirkung der Infopaq-Entscheidung auf das englische Recht bereits ähnlich Griffiths, in: Hilty/Nérisson, 1062.
 
348
Berger, ZUM 2012, 355; Metzger, GRUR 2012, 122.
 
349
BGH GRUR 2011, 134 Rn. 54 – Perlentaucher; EuGH GRUR 2009, 1041 Rn. 38 – Infopaq/DDF, ECLI:EU:C:2009:465; Ohly, Gutachten F zum 70. Deutschen Juristentag 2014, F 29.
 
350
Vgl. nur BGH GRUR 1995, 581 – Silberdiestel; verfassungsrechtlich für unbedenklich erklärt in BVerfG GRUR 2005, 410, 411 – Das laufende Auge.
 
351
BGH GRUR 2014, 175 – Geburtstagszug.
 
352
Czychowski/J. Nordemann, NJW 2015, 747 f.; A. Nordemann, in: Fromm/Nordemann, § 2 Rn. 150b; anschaulich spricht Hoeren, BGH MMR 2014, 333, 338, davon, der BGH habe den Designern „Steine statt Brot“ gegeben.
 
353
Leistner, GRUR 2014, 1145, 1147.
 
354
Berger, ZUM 2012, 355.
 
355
EuGH GRUR 2012, 166 (168) Rn. 92 – Painer/Standard, ECLI:EU:C:2011:798.
 
356
EuGH GRUR 2012, 166 (168) Rn. 89 – Painer/Standard, ECLI:EU:C:2011:798.
 
357
Ohly, Gutachten F zum 70. Deutschen Juristentag 2014, F 31.
 
358
Mijatovic, Kreativität, 213 ff.; nicht gemeint ist damit eine Beurteilung des künstlerischen/ästhetischen Werts oder die Qualität des Werkes, welche nach den DatenbankenRL 96/9/EG, SchutzdauerRL 2006/116/EG, SoftwareRL 2009/24/EG nicht in die Bewertung der Schutzfähigkeit einzufließen haben.
 
359
Mijatovic, Kreativität, 222; ähnlich für die Individualität Thouvenin, in: Berger/Macciacchini, FS für Reto M. Hilty, 71.
 
360
THE WITTEM GROUP, Draft European Copyright Code, zuletzt abrufbar am 1. September 2014 unter http://​www.​copyrightcode.​eu/​Wittem_​European_​copyright_​code_​21%20​april%20​2010.​pdf.
 
361
Beispielsweise mittels der Consensual Assessment Technique, vgl. Kaufman u. a., Thinking Skills and Creativity 2007, 96 ff.; Sachverständigengutachten sind zudem schon heute in Bezug auf Schutzfähigkeit üblich, gerade im Bereich der Popmusik und Computersoftware, vgl. A. Nordemann, in: Fromm/Nordemann, § 2 Rn. 244.
 
362
BGH GRUR 2008, 984 Rn. 20, macht deutlich, dass dazu jedoch keine Pflicht bestehen kann; Mijatovic, Kreativität, 248.
 
363
EuGH GRUR Int. 2012, 158 Rn. 94, ECLI:EU:C:2011:798.
 
364
Rehbinder/Peukert, Urheberrecht, 2015, Rn. 234.
 
365
EuGH GRUR Int. 2012, 435, Rn. 38 – Football Dataco u. a, ECLI:EU:C:2012:115; EuGH GRUR 2012, 166 (168) Rn. 88 – Painer/Standard, ECLI:EU:C:2011:798.
 
366
von Gamm, Problematik der Gestaltungshöhe, 226 ff., die das Kriterium jedoch als Alternative zur Individualität versteht.
 
367
von Gamm, Problematik der Gestaltungshöhe, 229.
 
368
Vgl. Kummer, Das urheberrechtlich schützbare Werk; danach muss ein Werk, „[…] verglichen mit dem, was da ist; aber auch mit dem was da sein könnte […]“ einmalig sein. Dabei reicht aber nicht jede noch so kleine Abweichung von einem bestehenden Werk um einmalig zu sein, sondern nur das, was der normale Betrachter im Rahmen seiner natürlichen Optik wahrnimmt, zitiert nach Hilty, Urheberrecht, 70 f.
 
369
Kummer, Das urheberrechtlich schützbare Werk, 30.
 
370
Kummer, Das urheberrechtlich schützbare Werk, 30, der davon ausgeht, dass Menschen ein sicheres Gespür dafür haben, was individuell ist, selbst wenn sie nur gedanklich die Streubreite der Möglichkeiten ausmessen.
 
371
Kummer, Das urheberrechtlich schützbare Werk, 38.
 
372
Kummer, Das urheberrechtlich schützbare Werk, 67, macht dies am Beispiel des „Schwarzen Quadrats“ von Malewitsch deutlich.
 
373
Kummer, Das urheberrechtlich schützbare Werk, 67.
 
374
Geiger, in: Hilty/Geiger, 185, der jedoch lediglich eine deklaratorische Registrierung anregt; Landes/Posner, U. Chicago L. Rev. 2003, 471 ff.
 
375
Kawohl/Kretschmer, IPQ 2003, 221 f.
 
376
Lessig, The Future of Ideas, 251, mit der Unterscheidung zwischen „published“ und „unpublished works“.
 
377
Skladany, Stan. Tech. L. Rev. 2012, 131.
 
378
Oft genannt wird der Zeitraum von fünf Jahren, vgl. Hansen, Warum Urheberrecht?, 373; Lessig, The Future of Ideas, 251; dazu bedarf es jedoch einer Änderung europäischen und internationalen Rechts.
 
379
Hansen, Warum Urheberrecht?, 371; Hilty, in: Ohly/Klippel, 132; ähnlich Lessig, The Future of Ideas, 251; Mijatovic, Kreativität, 242.
 
380
Ausführlich zu den Problemen der heutigen, überlangen Schutzfrist Hansen, Warum Urheberrecht?, 368 ff., der auch einen detaillierten Regelungsvorschlag unterbreitet.
 
381
Hilty, in: Ohly/Klippel, 133.
 
382
Lessig/McDermott, Managing Intell. Prop. 2009, 29.
 
383
Vgl. 17 U.S.C. § 411(a), „[…] no civil action for infringement of the copyright in any United States work shall be instituted until preregistration or registration of the copyright claim has been made in accordance with this title“.
 
384
Zu niedrige Schutzvoraussetzungen haben negative Auswirkungen mit Blick auf die Funktionen des Urheberrechts.
 
385
Ablehnend Loewenheim, GRUR Int 2004, 765 ff.; Zentek, WRP 2010, 73 ff.
 
386
Ohly, in: Depenheuer/Peifer, 154; Schack, Urheber- und Urhebervertragsrecht, 122.
 
387
Hilty, GRUR Int. 2006, 179 ff.; zu Lösungsansätzen, Ders., GRUR 2009, 633 ff.; Ders. u. a., IIC 2009, 309 ff.
 
388
Hansen, GRUR Int. 2009, 799 ff.
 
389
Shavell, Journal of Legal Analysis 2010, 301 ff.
 
390
Vgl. dazu Abschn. 3.2.3.2.
 
391
Kreutzer, Modell des deutschen Urheberrechts, 229; Hilty/Geiger, IIC 2005, 616 f.; Leistner, Rechtsschutz, 239 ff.
 
392
BverfGE 31, 229 (241) – Kirchen- und Schulgebrauch; Götting, in: Loewenheim, 474.
 
393
Vgl. nur Dreier, in: Dreier/Schulze, Einl. Rn. 28, Vor. § 44a Rn. 5; Hilty, GRUR 2005, 819; Hugenholtz, EIPR 2000, 499.
 
394
von Lewinski, in: Loewenheim, § 57 Rn. 29 ff.
 
395
von Lewinski, in: Loewenheim, § 57 Rn. 85.
 
396
Vgl. Erwägungsgrund 31 InfoSocRL 2001/29/EG.
 
397
Leistner, CMLRev. 2009, 850; Hilty, GRUR 2005, 819; s. a. Grünbuch: Urheberrechte, KOM (2008) 466 endg., 4 f.
 
398
Hilty, GRUR 2005, 819.
 
399
RL 250/91/EWG, nun SoftwareRL 2009/24/EG.
 
400
DatenbankenRL 96/9/EG.
 
401
Siehe z. B. Geiger, GRUR Int 2008, 461.
 
402
Hilty, GRUR 2009, 639.
 
403
Hilty, Urheberrecht, 185.
 
404
Ausführlich dazu und dem Systemvergleich, Förster, Fair Use; Samuelson, Fordham L. Rev. 2009, 2537 ff.
 
405
Zur Präzisierung dieser Norm durch die Rechtsprechung und Wissenschaft vgl. Looschelders/Olzen, in: Staudinger, § 242; Wieacker, Präzisierung.
 
406
Hilty, GRUR 2009, 633 ff.
 
407
EuGH, Rs. C-5/08, Infopaq International, ECLI:EU:C:2009:465, Slg. 2009, I-6569.
 
408
Kröger, MMR 2002, 18 ff.; Lüft, in: Wandtke/Bullinger, Vor §§ 44a ff. Rn. 1; zur Kritik daran vgl., Geiger, GRUR Int. 2004, 819; Hilty, Urheberrecht, 187. S.a. BGH GRUR 1994, 800 (802) – Museumskatalog; BGH GRUR 1994, 45 (47) – Verteileranlagen.
 
409
BGH GRUR 1997, 463 – CB-Infobank I.
 
410
Max Planck Institute for Intellectual Property and Competition Law et al., Declaration: A Balanced Interpretation of the „Three-Step Test“ in Copyright Law, zuletzt abrufbar am 3. September 2014 unter http://​www.​ip.​mpg.​de/​files/​pdf2/​declaration_​three_​step_​test_​final_​english1.​pdf; vgl. zu Folgeentwicklungen, Hilty, JIPITEC 2010, 83 ff.
 
411
BVerfG GRUR 2001, 149 ff. – Germania III; statt vieler etwa Götting, in: Loewenheim, 478.
 
412
In der Tat können Urheber durch das Zusammenspiel von Vergütungssystem und Schranken durchaus von letzteren profitieren, sodass eher das Verhältnis Nutzer vs. Verwerter und weniger das Verhältnis Nutzer vs. Urheber von gegensätzlichen Interessen geprägt ist. Zu dieser tripolaren Interessenlage ausführlich, Hilty, GRUR 2005, 819 ff.
 
413
BGH GRUR 2002, 963, 966 – Elektronischer Pressespiegel.
 
414
BGH GRUR 2002, 605 f. – Verhüllter Reichstag.
 
415
Geiger, GRUR Int. 2008, 461 f.
 
416
Siehe Art. 3 Abs. 2 der DatenbankenRL 96/9/EG.
 
417
Siehe Art. 1 Abs. 3 der DatenbankenRL 96/9/EG.
 
418
Nach Art. 8 Abs. 2 SoftwareRL 2009/24/EG dürfen Art. 5 Abs. 2 und Abs. 3 und Art. 6 vertraglich nicht abbedungen werden.
 
419
Walter/von Lewinski, European Copyright Law, Rn. 5.5.7, 5.5.8.
 
420
Walter/von Lewinski, European Copyright Law, Rn. 5.6.1 ff.
 
421
Walter/von Lewinski, European Copyright Law, Rn. 5.6.21 ff.
 
422
So statuiert immerhin Art. 9 Abs. 1 der KabelweitersendeRL 93/83/EWG eine zwingende kollektive Wahrnehmung des Rechts der Kabelweitersendung in den Mitgliedstaaten.
 
423
van Eechoud u. a., Harmonizing European Copyright Law, 102 ff.
 
424
Vgl. dazu Grünbuch UrheberrechteKOM(2008) 466, 3 endg., 16 ff.; Hilty u. a., IIC 2009, 311 ff.
 
425
Ausführlich dazu siehe Abschn. 3.2.3.5.
 
426
Siehe Erwägungsgründe 1, 2, 5, 8 VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU.
 
427
EuGH, Rs. C-5/08, Infopaq International, ECLI:EU:C:2009:465, Slg. 2009, I-6569.
 
428
Vgl. Erwägungsgrund 32 InfoSocRL 2001/29/EG.
 
429
Leistner, IIC 2011, 436.
 
430
BGH GRUR 2010, 628 – Vorschaubilder; Leistner, IIC 2011, 440.
 
431
BVerfG ZUM 2000, 867 ff.
 
432
Hugenholtz/Senftleben, Fair Use in Europe. In Search of Flexibilities, 11, zuletzt aufgerufen am 3. September unter http://​www.​ivir.​nl/​publications/​hugenholtz/​Fair%20​Use%20​Report%20​PUB.​pdf, mit weiteren Beispielen für notwendige Flexibilisierungen.
 
433
Hilty, JIPITEC 2010, 83.
 
434
Schack, Urheber- und Urhebervertragsrecht, 105 ff. Nach h.M. ist der Inhalt zumindest teilweise schutzfähig, während dies nicht für die Information selbst, die Ideen oder Konzepte gilt, vgl. Bullinger, in: Wandtke/Bullinger, § 2 Rn. 37 ff.
 
435
Hilty, Urheberrecht, 97.
 
436
Ausführlich dazu Bechtold, Urheberrecht; Erwägungsgrund Nr. 47 InfoSocRL 2001/29/EG.
 
437
Hilty, GRUR Int. 2006, 187.
 
438
Bechtold, in: Dreier/Hugenholtz, 390.
 
439
Lessig, Free Culture, 148, der anmerkt: „It is code, rather than law, that rules“; Rigamonti, GRUR Int. 2005, 1 ff. Des Weiteren können durch technische Schutzmaßnahmen auch der Erschöpfungsgrundsatz sowie die public domain eingeschränkt werden, vgl. Dreyer, in: Pahlow/Eisfeld, 221 ff., was im Folgenden aber nicht behandelt wird.
 
440
Peukert, in: Loewenheim, 569.
 
441
Ausführlich dazu Hilty, GRUR Int. 2006, 186 f.
 
442
Samuelson, Science 2001, 2028 ff.
 
443
Albee/Dingley, U.S. Periodical Prices 2002 und 2005, jeweils am 3. September 2014 abrufbar unter: http://​www.​ala.​org/​alcts/​resources/​collect/​serials/​ppi/​02usppi und http://​www.​ala.​org/​ala/​mgrps/​divs/​alcts/​resources/​collect/​serials/​ppi/​05usppi.​pdf; speziell für Zeitschriften aus dem Bereich Afrika Studien, ZELL, The Rise and Rise of Journal Subscription Prices in African Studies, Afrikan Libraries Newsletter Nr. 111 2003, 7 ff., am 17. Januar 2015 abrufbar unter http://​www.​indiana.​edu/​~libsalc/​african/​aln/​no111.​pdf.
 
444
Für den Künstler mag dies nur eingeschränkt gelten, letztlich lebt er aber von dem Verkaufen seiner Kunst, wohingegen der Wissenschaftler nicht auf den Verkauf seiner Publikationen angewiesen ist, sondern andere finanzielle Zuwendungen erhält.
 
445
Shavell, Journal of Legal Analysis 2010, 302.
 
446
Vgl. dazu auch Princeton Univ. Press v. Mich. Document Servs., 99 F.3d 1381, 1410 (6th Cir. 1996); Shavell, Journal of Legal Analysis 2010, 301 ff., der sogar eine Abschaffung des Urheberrechts für wissenschaftliche Werke in Betracht zieht.
 
447
Vgl. für alternative Vertriebsformen die Modellberechnungen von Shavell, der zu dem Schluss kommt, dass dies gesamtwirtschaftlich durchaus sinnvoll sein kann, Shavell, Journal of Legal Analysis 2010, 301 ff.
 
448
Einzelheiten zu den Zusammenhängen bei Hilty u. a., IIC 2009, 309; Grünbuch Urheberrechte, KOM(2008) 466 endg., 4 f.
 
449
In einem länderübergreifenden Projekt haben sich Wissenschaftler aus dem Bereich des Immaterialgüterrechts zusammengefunden um einen Vorschlag für ein europäisches Urhebergesetz zu präsentieren. Die Arbeit des drafting committee lässt sich einsehen unter: http://​www.​copyrightcode.​eu/​index.​php?​websiteid=​3, (Zugegriffen am 04.09.2014).
 
450
Art. 5.1, 5.2, 5.3, 5.4 Draft European Copyright Code, vorgeschlagen von der Wittem Group.
 
451
Art. 5.5 Draft European Copyright Code, „Any other use that is comparable to the uses enumerated in Art. 5.1 to 5.4(1) is permitted provided that the corresponding requirements of the relevant limitation are met and the use does not conflict with the normal exploitation of the work and does not unreasonably prejudice the legitimate interests of the author or rightholder, taking account of the legitimate interests of third parties“.
 
452
Übersetzung vom Verfasser.
 
453
In diese Richtung auch Metzger, in: Leistner, 101 ff.; Leistner, IIC 2011, 438 f.
 
454
Leistner, IIC 2011, 440 ff.
 
455
Ausführlich Dewatripont u. a., Study on the economic and technical evolution of the scientific publication market in Europe, 2006, am 4. September abrufbar unter http://​ec.​europa.​eu/​research/​science-society/​pdf/​scientific-publication-study_​en.​pdf.
 
456
Für weitere Probleme der kartellrechtlichen Mechanismen siehe Hilty, in: Ohly/Klippel, 117; ähnlich Rauda, Die Zwangslizenz im Urheberrecht, 69 ff.
 
457
Siehe für weitere Einzelheiten Hilty u. a., Stellungnahme des Max-Planck-Instituts für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht bezüglich des Grünbuchs der Europäischen Kommission „Urheberrechte in der wissensbestimmten Wirtschaft“, KOM(2008), 466 endg., 14, am 3. September 2014 abrufbar unter http://​www.​ip.​mpg.​de/​files/​pdf1/​Comments-GreenPaperCopyri​gthKnowledgeEcon​omy4.​pdf; grundlegend auch Hilty, GRUR 2009, 639 ff.
 
458
Mitteilung über Binnenmarkt für Europa des 21. Jahrhunderts, KOM(2007) 724 endg., 10.
 
459
Hilty u. a., IIC 2009, 309.
 
460
The concluding clause, which requires Member States to implement mandatory exceptions or limitations in a way and „to an extent both required and sufficient for the specific purpose“, tries to ensure that such mandatory limitations will not be rendered useless by impractically restrictive limits to the extent of a work that may be copied or made available. Instead of a definite but inflexible minimum rule, it is favourable to achieve the underlying goal by such a more function-oriented pro-vision. Such a provision constitutes a corridor, providing both for a bottom line and an upper limit for Member States’ legislation.
 
461
1. Hypothese: Zu niedrige Schutzvoraussetzungen haben negative Auswirkungen mit Blick auf die Funktion des Urheberrechts; 2. Hypothese: Die Schrankenbestimmungen bedürfen auf europäischer Ebene über die InfoSocRL 2001/29/EG hinaus einer weiteren Harmonisierung. Sie weisen heute deutliche Defizite auf, insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen in der Informationsgesellschaft.
 
462
Insbesondere vertrat in Deutschland der BGH über lange Zeit die Ansicht, dass Werke der angewandten Kunst nur dann neben dem Geschmacksmuster- auch urheberrechtlichen Schutz erlangen könnten, wenn sie qualifizierte Anforderungen an ihre Gestaltungshöhe im Sinne eines „ästhetischen Überschusses“ erfüllten; s. Klawitter, GRUR-Prax 2014, 30, auch zur Aufgabe dieser Rechtsprechung durch BGH GRUR-Prax 2014, 175 – Geburtstagszug. Dem entgegen steht das Konzept der „unité de l’art“, welches keine solche erhöhten Voraussetzungen fordert; s. grundlegend Pouillet (E.), Traité théorique et pratique des dessins et modèles, 1911.
 
463
Zu den Schutzzwecken des Patentrechts s.o. Abschn. 3.1.2.1.; für das Urheberrecht Abschn. 3.1.3.1; für das Markenrecht Abschn. 3.1.5.1.
 
464
Kahlenberg, Europäisches Geschmacksmusterrecht, 112.
 
465
EuGH, Rs. C-32/08, FEIA/Cul de Sac, ECLI:EU:C:2009:418, Slg. 2009, I-5611 (Rn. 78).
 
466
Zum Hintergrund der Alternative „Neuheit“ oder „Eigenart“ als Zusammenführung verschiedener Gesetzessysteme Levin, GRUR Int. 1985, 717 f.
 
467
Näher zu dieser Bestimmung Straus, GRUR Int. 2005, 970 ff.
 
468
Siehe zum Begriff der Neuheit etwa Günther/Beyerlein, WRP 2003, 1422; Art. 5 GGVO (EG) 6/2002 enthält eine Legaldefinition.
 
469
Zusammenfassend hierzu Eichmann, in: Eichmann/von Falckenstein, Designgesetz, § 2 Rn. 7 ff. m.w.N.
 
470
Zum Verhältnis der „Eigenart“ zum markenrechtlichen Kriterium der Unterscheidungskraft etwa die Stellungnahme der Deutschen Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht zum Grünbuch über den rechtlichen Schutz gewerblicher Muster und Modelle, GRUR 1992, 495.
 
471
Siehe etwa Ruhl, Gemeinschaftsgeschmacksmuster, Art. 6 Rn. 1.
 
472
Kur, GRUR Int. 1998, 355.
 
473
Grünbuch zur GeschmacksmusterRL, III/F/5131/91, 5.7.1.
 
474
Vgl. näher Kur, GRUR 2002, 666.
 
475
Wandtke/Ohst, GRUR Int. 2005, 97.
 
476
Kühne, in: Eichmann/von Falckenstein, Designgesetz, § 16 Rn. 2.
 
477
Diskussionsentwurf des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht für ein europäisches Musterrecht, GRUR Int. 1990, 566.
 
478
Richtlinienvorschlag Rechtsschutz von Mustern, KOM(1993) 344 endg.
 
479
Vgl. Richtlinienvorschlag Rechtsschutz von Mustern KOM(1993) 344 endg.
 
480
Geänderter Richtlinienvorschlag Rechtsschutz von Mustern, KOM (1996) 66 endg.
 
481
Siehe zur Entstehungsgeschichte der GeschmacksmusterRL etwa Eichmann, GRUR Int. 1996, 859 m.w.N.
 
482
Geänderter Richtlinienvorschlag Rechtsschutz von Mustern, KOM/96/66 endg.: „Nur widerstrebend konnte die Kommission einer Änderung des Parlaments zum Erfordernis der Eigenart (Artikel 5 Absatz 1) zustimmen, da hierdurch die „Schutzschwelle“ gesenkt wird“.
 
483
Kur, GRUR 2002, 666, sieht diesen Effekt als noch nicht gesichert an.
 
484
Schon wegen der Wertung von Art. 6 Abs. 2 GGVO (EG) 6/2002, Art. 5 Abs. 2 GeschmacksmusterRL wird es auch geboten sein, je nach dem Umfeld, in dem die Gestaltung aufgebracht wird, einen größeren oder geringeren Grad an Unterschiedlichkeit zu verlangen; hierzu auch Koschtial, GRUR Int. 2003, 977 m.w.N.
 
485
Vgl. insbesondere EuG Rs. T-9/07, Grupo Promer Mon Graphic/OHMI – PepsiCo, ECLI:EU:T:2010:96, Slg. 2010 II-00981.
 
486
In diese Richtung auch Koschtial, GRUR Int. 2003, 977; Rahlf/Gottschalk, GRUR Int. 2004, 822.
 
487
Zur – ähnlichen – Regelungssituation im früheren französischen und italienischen Recht Koschtial, GRUR Int. 2003, 974.
 
488
Siehe auch Kur, GRUR 2002, 665 m.w.N.
 
489
Siehe näher zum Ganzen Gottschalk, Schutz des Designs; Ritscher, GRUR Int. 1990, 562 in Auseinandersetzung mit Art. 7 des (damaligen) Entwurfs des Max-Planck-Institutes für eine Geschmacksmusterverordnung; Kur, GRUR Int. 1998, 358.
 
490
Kritisch gegenüber einer gänzlichen Lösung von qualitativen Kriterien auch Eichmann, GRUR Int. 1996, 863.
 
491
Gegen den Schutz von „common place“ designs hatte sich schon die Kommission in ihrem Grünbuch zur GeschmacksmusterRL gewandt, vgl. Grünbuch zur GeschmackmusterRL, III/F/5131/91, 5.7.1.
 
492
Siehe hierzu auch Kur, GRUR Int. 1998, 358; Koschtial, GRUR Int. 2003, 977.
 
493
Eichmann, in: Eichmann/von Falckenstein, Designgesetz, § 34 Rn. 7.
 
494
Eingehend hierzu Abschn. 3.2.3.1.3.4.2.
 
495
Hierzu auch Abschn. 3.2.3.1.3.4.2.
 
496
Eingehend hierzu Abschn. 3.1.3.4.
 
497
Vgl. etwa Art. 5 Abs. 3 lit. i) bzw. k) InfoSocRL 2001/29/EG im Hinblick auf die „beiläufige Einbeziehung“ bzw. die Nutzung „zum Zwecke von Karikaturen, Parodien oder Pastiches“.
 
498
Eingehend zum Folgenden auch Abschn. 3.2.3.1.3.3.3.
 
499
Zu diesem Begriff, auch in seiner Abgrenzung gegenüber nicht schutzfähigen „must fit“-Teilen auch Abschn. „Ersatzteile“.
 
500
Eingehend zu diesem Drexl/Hilty/Kur, GRUR Int. 2005, 449.
 
501
Hierzu auch ausdrücklich Art. 14 GeschmacksmusterRL.
 
502
Hierzu auch Drexl/Hilty/Kur, GRUR Int. 2005, 457.
 
503
Eingehend hierzu Drexl/Hilty/Kur, GRUR Int. 2005, 450 ff. m.w.N.
 
504
Zur Forderung nach einer Begrenzung des Markenschutzes, die sich aus einer Überlagerung von Marken- und Designrecht an „must match“-Teilen ergibt, Abschn. „Ersatzteile“.
 
505
Siehe zu Entstehung und Hintergrund dieser Vorschriften Kühne, in: Eichmann/von Falckenstein, Designgesetz, § 27 Rn. 1 m.w.N.
 
506
Vgl. etwa BGH GRUR 1969, 90 (92 f.) – Rüschenhaube.
 
507
Führt man, wie an anderer Stelle dieser Untersuchung erwogen, eine Verkürzung des Urheberrechtsschutzes unter Hinblick auf die Dauer des Designschutzes durch (hierzu Abschn. 3.2.3.1.3.3.3.2), so mag es sich auf diese Überlegungen auswirken, wenn die Dauer des Designschutzes ihrerseits beschnitten wird.
 
508
Geschmacksmuster-GebührenVO (EG) 2246/2002, Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Nr. 11 des Gebührenverzeichnisses im Anhang.
 
509
Vgl. Art. 2 Ziff. 4 der Gebührenordnung zum Europäischen Patentübereinkommen i.V.m. Nr. 1 A. 4.1-4.8 des Verzeichnisses der Gebühren und Auslagen des EPA i.d.F. vom 1.4.2014, Beilage 1 zum ABl. Zusatzpublikation 3/2014.
 
510
Zu einer sachgerechten Interpretation dieses Kriteriums insbesondere Geiger/Griffiths/Hilty, GRUR Int. 2008, 822.
 
511
Siehe Abschn. „Schutzbereich (Marken-, Urheber- und Designrecht)“.
 
512
Eingehend hierzu Drexl/Hilty/Kur, GRUR Int. 2005, 449.
 
513
Das heißt einschließlich anderer Kennzeichenformen wie dem Recht der Handelsnamen oder auch – jedenfalls der Grundstruktur nach – dem Schutz geografischer Herkunftsangaben, wobei jeweils die Besonderheiten dieser angrenzenden Kennzeichnungsformen zu beachten sind. Die folgenden Ausführungen beschränken sich auf das Markenrecht.
 
514
Siehe dazu noch Abschn. 3.1.5.4.
 
515
Das Gemeinschaftsmarkensystem existiert seit 1994 (wobei erst 1996 die ersten Anmeldungen entgegengenommen wurden); die MRL stammt aus dem Jahr 1989 und wurde sukzessive bis zur Mitte der 90er-Jahre in den damaligen Mitgliedstaaten umgesetzt.
 
516
Veröffentlicht am 27.3.2013; Vorschlag zur Änderung der UMV, KOM(2013) 161 endg. und Richtlinienvorschlag Angleichung der Rechtsvorschriften über die Marken, KOM(2013) 162 endg./2.
 
517
Study on the Overall Functioning of the European Trade Mark System (im Folgenden: MPI-Markenstudie), am 30. Oktober 2014 abrufbar unter http://​www.​ip.​mpg.​de/​files/​pdf2/​mpi_​final_​report.​pdf.
 
518
Sog. Sieckmann-Kriterien, nach EuGH, Rs. C-273/00, Sieckmann, ECLI:EU:C:2002:748, Slg. 2002, I-11737: Die Darstellung des Zeichens muss klar, eindeutig, in sich abgeschlossen, leicht zugänglich, verständlich, dauerhaft und objektiv sein.
 
519
Für das Eintragungsverfahren (relative Schutzhindernisse) s. Art. 8 UMV (EG) 207/2009 (Art. 4 MRL 2008/95/EG); der dreistufige Aufbau ist der gleiche wie beim Verletzungstatbestand.
 
520
Dies setzt voraus, dass die Marke einem erheblichen Teil der beteiligten Verkehrskreise bekannt ist; darüberhinaus kommt es jedoch auch auf andere Faktoren an, wie Dauer und Umfang der Benutzung, Marktposition, Umfang der getätigten Investitionen, etc.; s. EuGH, Rs. C-375/97, General Motors, ECLI:EU:C:1999:408, Slg. 1999, I-5421.
 
521
EuGH, Rs. C-292/00, Davidoff, ECLI:EU:C:2003:9, Slg. 2003, I-389. Dem (noch geltenden) Wortlaut zufolge richtet sich der Schutz nur gegen die Benutzung für nicht-ähnliche Produkte; dies wurde vom EuGH aber als Widerspruch zur generellen Systematik des Verletzungstatbestandes bezeichnet.
 
522
Insbesondere im Hinblick darauf, dass der erweiterte Schutz bekannter Marken auch innerhalb des Produktähnlichkeitsbereichs gilt; ferner wird klargestellt, dass der Schutz von Marken nur vorbehaltlich des Bestehens älterer Rechte gilt.
 
523
Hinzutreten weitere Schranken des Markenrechts, wie die Erschöpfung (Art. 13 UMV (EG) 207/2009; Art. 7 MRL 2008/95/EG) sowie der Benutzungszwang (Art. 15 UMV (EG) 207/2009; Art. 10, 11 MRL 2008/95/EG).
 
524
S. dazu etwa EuGH, Rs. C-245/02, Budějovický Budvar, ECLI:EU:C:2004:717, Slg. 2004 I-10989, Rdnr. 83.
 
525
Nach (noch) geltendem Recht müssen Zeichen ferner grafisch darstellbar sein. Zum Wegfall dieses Erfordernisses und den an seine Stelle tretenden „Sieckmann-Kriterien“ s. vorne Abschn. 3.1.5.2.
 
526
EuGH, Rs. C-283/01, Shield Mark, ECLI:EU:C:2003:641, Slg. 2003, I-14313.
 
527
EuGH, Rs. C-273/00, Sieckmann, ECLI:EU:C:2002:748, Slg. 2002, I-11737; in diesem Fall scheiterte die Eintragung an der mangelnden grafischen Darstellbarkeit. S. auch EuG T-305/04 – Eden/HABM (‚the smell of ripe strawberries‘), ECLI:EU:T:2005:380, Slg. 2005, II-4705.
 
528
HABM-BK 4R 120/2001-2 (‚The taste of artificial strawberry flavour‘). Auch in diesem Fall wurde zwar die prinzipielle Schutzfähigkeit (sowie die grafische Darstellbarkeit aufgrund der Beschreibung) anerkannt, die Anmeldung wurde jedoch wegen mangelnder Unterscheidungskraft zurückgewiesen.
 
529
BGH GRUR 2007, 148 – haptische Marke.
 
530
EuGH, Rs. C-104/01, Libertel, ECLI:EU:C:2003:244, Slg. 2003, I-3793.
 
531
EuGH, Rs. C-49/02, Heidelberger Bauchemie, ECLI:EU:C:2004:384, Slg. 2004, I-6129.
 
532
EuGH, Rs. C-421/13, Apple, ECLI:EU:C:2014:2070.
 
533
EuGH, Rs. C-321/03, Dyson, ECLI:EU:C:2007:51, Slg. 2007, I-687.
 
534
EuGH, Rs. C-321/03, Dyson, ECLI:EU:C:2007:51, Slg. 2007, I-687 (Rn. 38). In diesem Zusammenhang kann die Frage gestellt werden, ob entsprechende Bedenken nicht auch für abstrakte Farben und Farbkombinationen gelten müssen, die sich auf eine Vielzahl von Erscheinungsformen erstrecken können und damit unbestimmt sind. Im Fall von Farbmarken lässt es der EuGH für das Bestimmtheitserfordernis jedoch genügen, dass die Farbnuance, auf die sich der Schutz beziehen soll, durch eine hinreichend genaue grafische Darstellung, unter Heranziehung eines international anerkannten Farbcodes, präzisiert wird. Die Frage, ob ungeachtet dessen durch die Eintragung abstrakter Farbmarken ein ungerechtfertigter Wettbewerbsvorteil erzielt wird, wird stattdessen im Rahmen der Prüfung von Unterscheidungskraft berücksichtigt; s. dazu noch hinten, Fn. 544 und begleitender Text.
 
535
EuGH Rs. C-517/99, Merz & Krell, ECLI:EU:C:2001:510, Slg. 2001, I-6959 (Rn. 68); EuGH Rs. C-363/99, Koninklijke KPN Nederland, ECLI:EU:C:2004:86, Slg. 2004, I-1619 (Rn. 67).
 
536
EuGH verb. Rs. C-456/01 P und C-457/01 P, Henkel/HABM, ECLI:EU:C:2004:258, Slg. 2004, I-5089 (Rn. 486); s. auch EuGH verb. Rs. C-53/01, C-54/01, C-55/01, Linde, Winwad und Rado, ECLI:EU:C:2003:206, Slg. 2003 I-3161 (Rn. passim).
 
537
EuGH verb.Rs. C-108/97, C-109/97, Windsurfing Chiemsee, ECLI:EU:C:1999:230, Slg. 1999, I-2779 (Rn. 25).
 
538
EuGH Rs. C-329/02 P, SAT.1/HABM, ECLI:EU:C:2004:532, Slg. 2004, I-8317 (Rn. 36); EuGH Rs. C-37/03 P, BioID/HABM, ECLI:EU:C:2005:547, Slg. 2005, I-7975 (Rn. 62); s. auch EuGH Rs. C-304/06 P, Eurohypo/HABM, ECLI:EU:C:2008:261, Slg. 2008 I-3297 (Rn. 57–63).
 
539
EuGH Rs. C-173/04 P, Deutsche SiSi Werke/HABM, ECLI:EU:C:2006:20, Slg. 2006, I-551 (Rn. 63).
 
540
EuGH Rs. C-64/02 P, HABM/Erpo Möbelwerke, ECLI:EU:C:2004:645, Slg. 2004, I-10031 (Rn. 37).
 
541
EuGH Rs. C-104/01, Libertel, ECLI:EU:C:2003:244, Slg. 2003, I-3793.
 
542
Farbexperten werden dieser Aussage womöglich unter Hinweis darauf widersprechen, dass die Palette prinzipiell verfügbarer Farbnuancen (nahezu) unerschöpflich ist. Andererseits lassen sich diese Nuancen in der Praxis kaum voneinander unterscheiden, zumal Farbtöne je nach Medium und Lichteinfall unterschiedlich erscheinen.
 
543
EuGH C-104/01, Libertel, ECLI:EU:C:2003:244, Slg. 2003, I-3793 (Rn. 54).
 
544
Sie findet auch keine tragfähige Begründung in Wortlaut und Systematik des Gesetzes. Zwar hat der EuGH keine konkrete Begründung für seine Auffassung gegeben. Die wahrscheinlichste Erklärung lautet jedoch, dass sich der Gerichtshof für verpflichtet hielt, konkrete Trennlinien zwischen den einzelnen Schutzhindernissen zu identifizieren, da sie ausweislich der Struktur der Vorschrift gleichrangig nebeneinander stehen, sodass nicht eines davon – die Unterscheidungskraft – zugleich alle Elemente enthalten kann, die auch das andere – die Eignung zur Beschreibung – prägen. Diese Sichtweise entspricht der bereits unter der Geltung des WZG in Deutschland h.M., die sich vor allem auf die Wurzeln der Schutzhindernisse in Art. 6quinquies B Nr. 2 PVÜ berief (s. statt aller Beier, GRUR Int. 1992, 243): Dem französisch-liberal geprägten Ausschlussgrund der fehlenden Unterscheidungskraft steht danach das an den Interessen der Wettbewerber ausgerichtete Freihaltebedürfnis gegenüber, das zwar einen strikteren Maßstab normiert, dafür jedoch auch in seiner Geltung auf den Ausschlussgrund der beschreibenden (und üblichen) Angaben zu begrenzen ist. Dabei kann offenbleiben, ob diese Deutung tatsächlich den historischen Gegebenheiten sowie einem allgemeinen Verständnis von Art. 6quinquies B Nr. 2 PVÜ entspricht, das sich nicht auf die h.M. in Deutschland beschränkt: Für das europäische Recht wäre die abschließende Verortung der Wettbewerberinteressen beim Schutzhindernis beschreibender Angaben nur dann bindend, wenn sie im Wortlaut der Vorschrift eindeutig zum Ausdruck gekommen wäre. Dafür lässt sich jedoch aus Art. 3 Abs. 1 lit. c MRL 2008/95/EG und Art. 7 Abs. 1 lit. c UMV (EG) 207/2009 nichts entnehmen, zumal der Begriff des Freihaltungsinteresses ohnehin nicht gesetzlich fixiert ist.
 
545
S. EuG T-441/05, IVG Immobilien/HABM (I), ECLI:EU:T:2007:178, Slg. 2007, II-1937; T-302/06, Hartmann/HABM (E), ECLI:EU:T:2008:267, Slg. 2008, II-132; zu einzelnen Zahlen s. HABM-BK 63/1999-3 („7“).
 
546
So bleibt die Beurteilung der Schutzfähigkeit des Slogans „Vorsprung durch Technik“ unvollständig, wenn sie sich auf die Feststellung beschränkt, ob der Slogan aus Sicht der Abnehmer einprägsam und unterscheidungskräftig ist, und ob er die zu kennzeichnenden Produkte – Automobile – beschreibt. Es ist vielmehr generell zu bedenken, welche Wettbewerbsvorteile sich für den Anmelder dadurch ergeben, dass er das ausschließliche Recht daran erwirbt, sich zur Kennzeichnung seiner Produkte auf eine technische Vorrangstellung zu berufen. Dieser Gesichtspunkt spielt jedoch bei der Prüfung durch den EuGH keine Rolle; s. EuGH C-398/08 P, Audi/HABM, ECLI:EU:C:2010:29, Slg. 2010, I-535.
 
547
S. dazu EuGH C-265/09 P, HABM/BORCO-Marken-Import Matthiesen, ECLI:EU:C:2010:508, Slg. 2010, I-8265.
 
548
BGH GRUR 2006, 850 – Fussball WM 2006. In der Entscheidung wurde die Unterscheidungskraft der Bezeichnung „Fussball WM 2006“ verneint, ohne dass die wettbewerbsrechtlichen Bedenken explizit angesprochen worden wären.
 
549
Kur, Strategic Branding, in: Govaere/Ullrich, Intellectual Property, Market Power and the Public Interest, S. 191 ff.
 
550
Dies ist zumal bei Eventmarken keineswegs auszuschließen: Als der BGH seine Entscheidung „Fussball WM 2006“ traf (vorne Fn. 548) und die Marke gelöscht wurde, war das Lizenzgeschäft der FIFA bereits weitgehend abgeschlossen; auf Dauer kann dies die Wahrnehmung der Verbraucher prägen und verändern.
 
551
Noch deutlicher wird dieses Anliegen in Senftleben u. a., Trade Mark Recommendation, formuliert: „[T]he grant of trade mark rights should not of itself confer a competitive advantage apart from the establishment of an exclusive link with a sign that can be used to distinguish goods and services in the marketplace and obtain a reputation. This principle must be respected independently of the kind of sign and the ground for refusal invoked.“
 
552
Der Rechtsprechung des EuGH zufolge gilt dasselbe für Verpackungen von Waren, die ohne Verpackung (praktisch) nicht marktfähig wären, d. h. insbesondere bei Flüssigkeiten oder Schüttware (Rs. C-218/01, Henkel, ECLI:EU:C:2004:88, Slg. 2004 I-01725 (Rn 33–37)). Ähnliche Probleme wie bei Warenformen können sich auch bei anderen Zeichen stellen (z. B. bei akustischen Zeichen, die sich aus dem besonderen „Sound“ eines Motors ergeben, oder bei Farben, die erhebliche funktionale Vorteile bieten. Nach bisherigem Recht kommt insoweit nur eine entsprechende Anwendung der Ausschlussklauseln in Betracht. Durch die Reform der Markengesetzgebung wird die Beschränkung auf Formgebungen jedoch aufgegeben, sodass auch andere Zeichenformen einem permanenten Schutzausschluss unterliegen können).
 
553
EuGH Rs. C-299/99, Philips, ECLI:EU:C:2002:377, Slg. 2002, I-5475; bestätigt und erweitert in EuGH C-205/13, Hauck, ECLI:EU:C:2014:2233.
 
554
EuGH C-205/13, Hauck, (Rn. 31), ECLI:EU:C:2014:2233.
 
555
EuGH Rs. C-48/09 P, Lego juris/HABM, ECLI:EU:C:2010:516, Slg. 2010 I-8403; erstaunlicherweise war der EuGH auf diese Frage im Zusammenhang mit der Philips-Entscheidung nicht eingegangen, obwohl auch dort die beanspruchte Form zuvor patentgeschützt war. Als wenig überzeugend erscheint hingegen die Entscheidung des EuG, den Markenschutz der zweidimensionalen Darstellung des „Zauberwürfels“ (Rubik’s Cube) aufrecht zu erhalten: Form und Struktur des Würfels seien allenfalls das Resultat eines der Gestaltung innewohnenden technischen Prinzips; sie seien jedoch nicht erforderlich, um eine technische Wirkung hervorzurufen (ferner erschließe sich die Funktionsweise des Würfels für den unbefangenen Betrachter nicht bereits aus der bildlichen Darstellung); EuG Rs T-450/09, Simba Toys (Rubik‘s Cube), ECLI:EU:T:2014:983 (Rn. 53 ff.). Vom EuGH wurde die Entscheidung – erwartungsgemäß – aufgehoben; EuGH Rs. C-30/15, Simda Toys (Rubik’s Cube), ECLI:EU:C:2016:849. S. dazu auch noch hinten, Abschn. 3.2.3.1.3.3.2, Fn. 860.
 
556
EuGH C-205/13, Hauck, ECLI:EU:C:2014:2233.
 
557
Dies führt naturgemäß zu Konflikten mit dem Schöpfer/Rechtsinhaber der kopierten Form, die ggf. zur Schutzversagung bzw. Löschung führen würde.
 
558
Wobei letztere häufig dem Schutzhindernis für Warenformen, die sich aus dem Wesen der Ware ergeben, unterfallen dürften; s. dazu noch hinten, Fn. 570 und begleitender Text.
 
559
Im konkreten Fall: der „Tripp Trapp“-Stuhl der Firma Stokke; ebenso auch der orgelpfeifenförmige Lautsprecher der Firma Bang & Olufson aus der Beo-Lab Serie (s. dazu EuG T-508/08, Bang & Olufsen/HABM, ECLI:EU:T:2011:575, Slg. 2011 II-6975). Das Gleiche dürfte auch für andere derzeit als Marke eingetragene Designer-Möbel gelten.
 
560
EuGH Rs. C-48/09 P, Lego juris/HABM, ECLI:EU:C:2010:516, Slg. 2010 I-8403; EuGH Rs. C-299/99, Philips, ECLI:EU:C:2002:377, Slg. 2002, I-5475.
 
561
EuGH C-205/13, Hauck, (Rn. 27), ECLI:EU:C:2014:2233.
 
562
EuGH C-136/02 P, Mag Instrument, ECLI:EU:C:2004:592, Slg. 2004, I-9165.
 
563
MPI-Markenstudie, Teil II Kap. 2 Rn. 2.25.
 
564
U. a. mit Hinweis auf diese Ungereimtheit sowie wegen der praktischen Schwierigkeiten des dritten Ausschlussgrundes wird in der MPI-Markenstudie dessen Abschaffung empfohlen.
 
565
In der MPI-Markenstudie wird diese Option diskutiert, u. a. wegen mangelnder Erfolgsaussicht jedoch nicht als Regelungsvorschlag formuliert. Stattdessen wird angeregt, die bisherige, relativ restriktive Eintragungspraxis des HABM sowie der nationalen Ämter beizubehalten.
 
566
Supreme Court, Wal-Mart, Inc. v. Samara Bros, Inc. 529 U.S. 205 (2000).
 
567
Hinkelmann, Gewerblicher Rechtsschutz in Japan (2. Aufl. 2008), S. 441 ff. mit zahlreichen Nachweisen zur Rechtspraxis.
 
568
EuGH verb. Rs. C-53/01, C-55/01, Linde, Winward und Rado, ECLI:EU:C:2003:206, Slg. 2003 I-3161; s. auch EuGH Rs. C-299/99, Philips, ECLI:EU:C:2002:377, Slg. 2002, I-5475; EuGH Rs. C-48/09 P, Lego juris/HABM, ECLI:EU:C:2010:516, Slg. 2010 I-8403.
 
569
EuGH verb. Rs. C-53/01, C-55/01, Linde, Winward und Rado, ECLI:EU:C:2003:206, Slg. 2003 I-3161 (Rn. 69).
 
570
Mit der Bezugnahme auf das Schutzhindernis der Beschreibungseignung wird die Prüfung der Schutzfähigkeit von Formmarken in ein Beurteilungsschema gezwängt, das seinem Gegenstand nicht angemessen ist. Wesentlich sinnvoller ist es, das Freihaltungsbedürfnis an Warenformen im Rahmen der Unterscheidungskraft zu prüfen und wegen der Besonderheiten der Fallgestaltung, die zu einem Produktschutz qua Markenrecht führt, regelmäßig zu bejahen.
 
571
Diese Konsequenz wird vom EuGH allerdings eindeutig, wenn auch ohne nähere Begründung, abgelehnt; EuGH verb. Rs. C-53/01, C-55/01, Linde, Winward und Rado, ECLI:EU:C:2003:206, Slg. 2003 I-3161 (Rn. 75).
 
572
So im Fall EuGH Rs. C-371/06, Benetton/G-Star, ECLI:EU:C:2007:542, Slg. 2007, I-7709. In jenem Fall, bei dem es um die an einer Jeans bestehende Warenformmarke ging, die durch charakteristische Ziernähte gebildet wurde, war allerdings bereits die Einordnung als „Warenformmarke“ zweifelhaft; sinnvoller wäre es wohl gewesen, die Art, in der die Marke auf der Hose angebracht waren, als Positionsmarke zu schützen.
 
573
Nach der Rechtsprechung des EuGH ist diese Betrachtung allerdings nicht statthaft (Chiemsee). Auch insoweit zeigt sich das rigide Verständnis, das der EuGH mit dem Begriff der (fehlenden) Unterscheidungskraft verbindet: Ausschlaggebend ist danach allein, inwieweit die beteiligten Verkehrskreise die Marke als Herkunftshinweis wahrnehmen. Dabei sollen andere Formen der Differenzierung als diejenige nach der Stärke des Freihaltebedürfnisses zulässig oder sogar notwendig sein: Je eindeutiger der beschreibende Charakter der Bezeichnung und je größer der Umfang der Verkehrskreise, in deren Verständnis sich die Angabe als beschreibend darstellt, desto höhere Anstrengungen sind auch nach der Auffassung des EuGH erforderlich, um den Nachweis erworbener Unterscheidungskraft zu führen. Defizite sind bei dieser Betrachtung jedoch denkbar, wenn sich die wettbewerbliche Dimension des Schutzhindernisses nicht aus der Wahrnehmung der beteiligten Verkehrskreise erschließt, sondern z. B. aus funktionalen Erwägungen resultiert.
 
574
EuGH C-102/07, Adidas und adidas Benelux, ECLI:EU:C:2008:217, Slg. 2008, I-2439 (Rn. 30).
 
575
EuGH C-102/07, Adidas und adidas Benelux, ECLI:EU:C:2008:217, Slg. 2008, I-2439 (Rn. 47).
 
576
EuGH C-102/07, Adidas und adidas Benelux, ECLI:EU:C:2008:217, Slg. 2008, I-2439 (Rn. 47).
 
577
Die Probleme, mit denen sich Anmelder von Warenformmarken konfrontiert sehen, werden in der Praxis zumeist häufig dadurch überwunden bzw. abgemildert, dass die Formgestaltung der Ware samt darauf angebrachter Wortmarke als dreidimensionale Marke angemeldet wird; in diesen Fällen wird die Unterscheidungskraft des Zeichens regelmäßig bejaht. Ein Beispiel dafür bietet der „Goldhase“-Fall: Während die Form des sitzenden, in Goldfolie verpackten und mit einem roten Halsband samt Glöckchen versehenen Schokoladenhasen problemlos als Gemeinschaftsmarke eingetragen werden konnte, soweit das Logo der Firma Lindt & Sprüngli auf der Flanke angebracht war (wobei sich in einem auf diese Marke gestützten Verletzungsverfahren auf die Widerklage des Beklagten hin die Frage nach der Bösgläubigkeit der Anmeldung stellte; EuGH Goldhase I), wurde die Eintragung der Formgebung ohne den Schriftzug als nicht hinreichend unterscheidungskräftig und wegen nicht nachgewiesener Verkehrsdurchsetzung abgelehnt (EuGH Goldhase II).
 
578
BGH GRUR 2007, 1071 – Kinder, (Rn. 42).
 
579
Siehe etwa EuGH Rs. C-235/05 P, L’Oréal (FLEX/FLEXI AIR), ECLI:EU:C:2006:271 (Rn. 41, 42, 45); EuGH Rs. C-42/12 P, Vaclav Hrbek (Alpine/ALPINE PRO SPORTSWEAR), ECLI:EU:C:2012:765 (Rn. 57); EuGH Rs. C-171/06 P – T.I.M.E. ART/HABM, ECLI:EU:C:2007:171 (Rn. 41).
 
580
S. insoweit Senftleben u. a., Trade Mark Recommendation: „[T]he analysis of trade mark infringement must proceed not solely from the perception of the target public but must, as appropriate, take into account other normative aspects, such as the interests of competitors and the public to keep the sign available“.
 
581
Es ist allerdings zuzugeben, dass die Bedeutung dieser Ergänzung des Schrankentatbestandes nicht ganz einfach zu verstehen ist. Vorzugswürdig wäre eine explizitere Formulierung, wie sie in Senftleben u. a., Trade mark Recommendation vorgeschlagen wird: „([C]ertain free uses should be expressly secured in the envisaged new EU trade mark legislation, in particular): use of all kinds of signs which should remain free to prevent trade mark protection from granting its proprietor a monopoly on functional product characteristics of a technical or aesthetic nature which consumers are likely to seek in the products of competitors, such as use of signs resulting from the nature of goods or services, being necessary to obtain a technical result, or giving substantial value to goods or services“.
 
582
Fezer, WRP 2010, 165, 178.
 
583
Insoweit ist die Funktionsrechtsprechung des EuGH auch als de facto-Harmonisierung eines an das Markenrecht angrenzenden Bereichs des Markenrechts aufzufassen. Die daraus etwa folgenden Bedenken sind jedoch weniger gravierend, wenn man sich vor Augen hält, dass der für die Praxis wichtige Bereich der vergleichenden Werbung ohnehin harmonisiert ist und dass weitere relevante Fallgestaltungen wie die referierende Benutzung unter den (neu formulierten) Schrankentatbestand von Art. 12 lit. c UMV (Art. 14 lit. c MRL) falle, der ohnehin unter dem Vorbehalt lauterer Benutzung steht. Wirkliches Neuland wird daher nicht bzw. nur dort betreten, wo es sich um neuartige Fallgestaltungen wie die Adword-Werbung handelt, bei denen eine vereinheitlichende Instanz in Europa ohnehin Sinn macht – ganz abgesehen davon, dass sich auch die Rechtsprechung zu Adwords ihrem Inhalt nach an die Richtlinie über vergleichende Werbung anlehnt und daher ebenfalls nicht „freischöpferisch“ entwickelt wurde.
 
584
Erwägungsgrund 11 und Art. 5 Abs. 1 Buchst. a MRL 2008/95/EG; Erwägungsgrund 8 und Art. 9 Abs. 1 Buchst. a UMV (EG) 207/2009.
 
585
In beiden Fällen liegt eine Benutzung „für“, d. h. zur Identifizierung der Waren/Dienstleistungen und ihrer Unterscheidung von solchen anderer Provenienz vor.
 
586
Beier, GRUR Int. 1968, 13; Sack, GRUR 1972, 402 ff., 445 ff.; für das italienische Recht bereits zuvor Vanzetti, GRUR Ausl. 1965, 128 ff., 185 ff.
 
587
So in den Fällen der Erschöpfung, die nach früherer deutscher Rechtsprechung bei jedem Inverkehrsetzen durch den Markeninhaber eintrat, unabhängig davon, wo diese erfolgt war (Grundsatz der globalen Erschöpfung); BGH GRUR 1964, 372 – Maja; GRUR 1973, 468 – Cinzano.
 
588
So insbesondere im Fall der anlehnenden oder vergleichenden Werbung, die ausschließlich nach UWG beurteilt wurden.
 
589
So insbesondere in Frankreich. Dies war u. a. der Grund, warum die Rechtsprechung zur internationalen Erschöpfung dort mit Unverständnis betrachtet wurde und niemals Fuß fassen konnte.
 
590
In den maßgeblichen Erwägungsgründen heißt es zum einen, der Schutz sei innerhalb des Doppelidentitätstatbestandes „absolut“; zum anderen wird auf den Zweck dieses Schutzes verwiesen, der „insbesondere“ der Herkunftsfunktion dient. Dies lässt sich in unterschiedlicher Weise deuten, was wohl die Ursache für die zunächst schwankende Rechtsprechung des EuGH gewesen ist.
 
591
EuGH Rs. C-355/96, Silhouette International Schmied/Hartlauer Handelsgesellschaft, ECLI:EU:C:1998:374, Slg. 1998, I-4799 (Rn. 17); s. auch EuGH Rs. C-228/03, Gilette Company und Gilette Group Finland, ECLI:EU:C:2005:177, Slg. 2005, I-2337 (Rn. 28).
 
592
EuGH Rs. C-63/97, BMW, ECLI:EU:C:1999:82, Slg. 1999, I-905 (Rn. 39).
 
593
EuGH Rs. C-2/00, Hölterhoff/Freiesleben, ECLI:EU:C:2002:287, Slg. 2002 I-4187 (Rn. 16).
 
594
EuGH Rs. C-206/01, Arsenal Football Club/Reed, ECLI:EU:C:2002:651, Slg. 2002, I-10273 (Rn. 47 ff).
 
595
EuGH Rs. C-48/05, Opel/Autec, ECLI:EU:C:2007:55, Slg. 2007, I-1017 (Rn. 21 ff).
 
596
EuGH Rs. C-48/05, Opel/Autec, ECLI:EU:C:2007:55, Slg. 2007, I-1017 (Rn. 32 ff).
 
597
EuGH Rs. C-487/07, L’Oréal u. a., ECLI:EU:C:2009:378, Slg. 2009, I-5185.
 
598
EuGH Rs. C-48/05, Opel/Autec, ECLI:EU:C:2007:55, Slg. 2007, I-1017 (Rn. 24).
 
599
EuGH Rs. C-487/07, L’Oréal u. a., ECLI:EU:C:2009:378, Slg. 2009, I-5185 (Rn. 58).
 
600
Siehe vor allem: Senftleben, IIC 2011, 383, der den Schutz von Marken nach der Rechtsprechung des EuGH mit einem alles andere absorbierenden „Schwarzen Loch“ vergleicht, dessen ungehinderter Ausdehnung allenfalls die „benachbarte Galaxie der vergleichenden Werbung“ Einhalt gebieten könne.
 
601
EuGH verb. Rs. C-236/08 – C-238/08, Google France und Google, ECLI:EU:C:2010:159, Slg. 2010, I-2417.
 
602
EuGH Rs. C-323/09, Interflora und Interflora British Unit, ECLI:EU:C:2011:604, Slg. 2011, I-8625.
 
603
EuGH Rs. C-323/09, Interflora und Interflora British Unit, ECLI:EU:C:2011:604, Slg. 2011, I-8625 (Rn. 91), zu Art. 5 Abs. 2 TMD.
 
604
Zu dem damit angesprochenen Effekt der de facto-Harmonisierung s. vorne, Fn. 583.
 
605
Laan, in: Westkamp u. a., 231 ff.
 
606
EuGH verb. Rs. C-236/08 u. C-238/08, Google France und Google, ECLI:EU:C:2010:159, Slg. 2010, I-2417 (Ls. 2; Rn. 50 ff.).
 
607
EuGH verb. Rs. C-236/08 – C-238/08, Google France und Google, ECLI:EU:C:2010:159, Slg. 2010, I-2417 (Rn. 93, 95 ff.); EuGH Rs. C-278/08, BergSpechte, ECLI:EU:C:2010:163, Slg. 2010, I-2517 (Rn. 33); bestätigt in EuGH Rs. C-323/09, Interflora und Interflora British Unit, ECLI:EU:C:2011:604, Slg. 2011, I-8625.
 
608
Anders als von Lord Justice Jacob in seiner (nach Google France und Google ergangenen) Entscheidung im Fall L’Oréal u. a. publikumswirksam behauptet, war er vom EuGH keineswegs gezwungen worden, eine Beeinträchtigung der Werbefunktion anzunehmen; s. Court of Appeal (Civil Division), L’Oréal u. a., [2010] EWCA Civ 535 L’Oréal u. a., Rn. 32: „the Court… regards the use as affecting the communication, advertising and investment functions of the mark“; s. jedoch EuGH Rs. C-487/07, L’Oréal u. a., ECLI:EU:C:2009:378, Slg. 2009, I-5185 (Rn. 63): „Es obliegt dem vorlegenden Gericht, zu prüfen, ob…die Benutzung der Marken…eine der Funktionen dieser Marken beeinträchtigen kann, wie u. a. die Kommunikations-, Investitions- oder Werbefunktionen der Marken.“
 
609
In der Entscheidung zitiert in der Fassung der IrreführendeWerbungRL 84/450/EWG als Art. 3a Abs. 1 lit. g.
 
610
EuGH Rs. C-487/07, L’Oréal u. a., ECLI:EU:C:2009:378, Slg. 2009, I-5185 (Rn. 80).
 
611
S. dazu Kur/Bently/Ohly, Sweet Smells and a Sour Taste, MPI Research Paper No. 09-12, http://​papers.​ssrn.​com/​sol3/​papers.​cfm?​abstract_​id=​1492032.
 
612
So sollte die Benutzung von Marken in der vergleichenden Werbung als Markenverletzung anzusehen sein, wenn sie den Bestimmungen der RL vergleichende Werbung 2006/114/EG nicht entspricht; dies sollte jedoch nur dann gelten, wenn die generellen Voraussetzungen einer Verletzung erfüllt sind. Das hätte entweder bedeutet, dass die Einbeziehung der vergleichenden Werbung in das Markenrecht nur in den (extrem seltenen) Fällen zur Anwendung kommt, in denen durch die Nennung der geschützten Marke im Rahmen des Vergleichs die Herkunftsfunktion dieser Marke beeinträchtigt wird, oder es hätte den Rechtsanwender dazu gezwungen, das gesetzliche Erfordernis einer Beeinträchtigung der Herkunftsfunktion für die Fälle der vergleichenden Werbung zu ignorieren.
 
613
Da eine solche Neuordnung des Verletzungstatbestandes voraussichtlich auf Widerstände stoßen dürfte und zudem Anlass für neue Missverständnisse liefern könnte, wurde diese Option in der MPI-Markenstudie zwar angesprochen, nicht jedoch zum Gegenstand eines Regelungsvorschlags gemacht. Auch in Senftleben u. a., Trade Mark Recommendation, wird auf die Notwendigkeit einer Unterscheidung hingewiesen: „[A]fundamental distinction must be drawn between situations in which a trade mark is used to indicate the commercial origin of goods or services that do not originate from the trade mark proprietor and situations in which a mark is used to identify goods or services as those of the trade mark proprietor or to designate goods or services that are legitimately commercialized in the EU. In the latter situations, use of the mark should only be held to infringe the mark where it is manifestly unfair“.
 
614
EuGH Rs. C-533/06, O2 Holdings und O2 (UK), ECLI:EU:C:2008:339, Slg. 2008, I-4231; EuGH Rs. C-558/08, Portakabin, ECLI:EU:C:2010:416, Slg. 2010 I-6963.
 
615
Wenn in einer Werbung, in der ein Telekommunikationsanbieter die eigenen Tarife mit denjenigen von O2 vergleicht, die Marke O2 in einer gegenüber der Markeneintragung leicht verfremdeten Form verwendet wird, ist es weder sinnvoll, nach einer gegebenenfalls zwischen den beiden Versionen von O2 bestehenden Verwechslungsgefahr zu fragen, noch bietet die Verfremdung des Zeichens irgendeinen Anlass, die Möglichkeit der Verwechslung zwischen O2 und der (völlig abweichenden) Marke des Werbenden zu eruieren.
 
616
Auch nach der Gesetzesänderung führt dies zu der wenig stimmigen Rechtsfolge, dass im Fall von Werbevergleichen, die die als Vergleichsobjekt herangezogene Marke in (leicht) verfremdeter Form benutzen, allein das UWG anwendbar bleibt, während derselbe Vergleich dem Markenrecht unterfällt, wenn die Marke in identischer Form verwendet wird.
 
617
Zur Korrekturbedürftigkeit des Kriterienkatalogs im Hinblick auf die Präsentation legal hergestellter und vertriebener Waren als Imitation oder Nachahmung (Art. 4 lit. g RL vergleichende Werbung).
 
618
In Senftleben u. a., Trade Mark Recommendation, werden folgende Fälle grundsätzlich freizustellender Markenbenutzung genannt: „[P]olitical and artistic use, including use for the purposes of criticism, comment and parody; use for the purpose of reporting current events; use resulting from the exhaustion of trade mark rights, including use relating to the offering of goods or services in respect of trademarked products on downstream markets; use in advertising that allows consumers to compare goods or services, informs consumers about alternative offers in the marketplace, or that brings the resale of trademarked goods to the attention of consumers; use of a sign or indication that is descriptive in the language of any Member State even if the sign or indication also enjoys protection as part of, or in connection with, a national trade mark; use of all kinds of signs which should remain free to prevent trade mark protection from granting its proprietor a monopoly on functional product characteristics of a technical or aesthetic nature which consumers are likely to seek in the products of competitors, such as use of signs resulting from the nature of goods or services, being necessary to obtain a technical result, or giving substantial value to goods or services.“ Es ist davon auszugehen, dass diese Fälle bereits nach geltendem (und künftigem) Recht freigestellt sind und freigestellt bleiben müssen; eine ausdrückliche Klarstellung im Gesetz oder der Präambel wäre dennoch wünschenswert.
 
619
Wobei dies nicht auf bekannte Marken beschränkt wird.
 
620
Koppensteiner, MarkenR, 2014, 1.
 
621
Was voraussetzt, dass eine solche zumindest in Ansätzen vorhanden ist, auch wenn die Kriterien für den Schutz bekannter Marken nicht vorhanden sein mögen.
 
622
Drucker, The Age of Discontinuity, 263 ff.
 
623
Siehe etwa die Mitteilung Binnenmarkt für Rechte des geistigen Eigentums, KOM(2011) 287 endg.
 
624
Schließlich muss das Immaterialgüterrecht dem „beiderseitigen Vorteil von Erzeugern und Nutzern“ dienen (vgl. Art. 7 TRIPS). Das „Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die dem Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen“, steht insofern dem „Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben“, gleichberechtigt gegenüber (vgl. Art. 27 der UN-Menschenrechtscharta und Art. 15 Abs. 1 des UN-Sozialpakts).
 
625
Vgl. Leistner, GRUR 2014, 1147.
 
626
EuGH Rs. C-145/10, Painer, ECLI:EU:C:2013:138.
 
627
EuGH, Rs. C-5/08, Infopaq International, ECLI:EU:C:2009:465, Slg. 2009, I-6569.
 
628
Vgl. §§ 87 f bis 87 h dt. UrhG n.F.
 
629
Eine einheitliche und rechtsverbindliche Definition des Begriffs existiert derzeit nicht. Nachfolgend gilt als Geschäftsmethode jedes planmäßige Vorgehen im geschäftlichen Bereich, um ein Ziel optimal zu erreichen (vgl. Jänich, GRUR 2003, 483). Um ein begrifflich bedingtes Präjudiz zu vermeiden wird gerade nicht auf die ebenfalls geläufige Negativabgrenzung abgestellt, wonach es sich um Methoden handelt, die keine technischen Merkmale besitzen (so von offizieller Seite der EU, am 29. Mai 2017 abrufbar unter: http://​europa.​eu/​rapid/​pressReleasesAct​ion.​do?​reference=​MEMO/​02/​32&​format=​HTML&​aged=​1&​language=​DE&​guiLanguage=​fr).
 
630
Vgl. Richtlinienvorschlag Patentierbarkeit computerimplementierter Erfindungen, KOM (2002) 92, passim; ähnlich auch schon die Erwägungsgründe der SoftwareRL 1991 91/250/EWG.
 
631
Im internationalen Kontext siehe außerdem den insoweit nachgebildeten Art. 6 der WIPO Model Provisions on Protection against Unfair Competition. Die Harmonisierung des Geheimnisschutzes auf EU-Ebene orientiert sich in Teilen ebenfalls an Art. 39 Abs. 2 TRIPS: Richtlinie (EU) 2016/943 über den Schutz vertraulichen Know-hows und vertraulicher Geschäftsinformationen (Geschäftsgeheimnisse) vor rechtswidrigem Erwerb sowie rechtswidriger Nutzung und Offenlegung, v. 08.06.2016 (ABl. L 157 v. 15.06.2016); vgl. zur Ausgangsfassung die Stellungnahme des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb, GRUR Int. 2014, 554 ff.
 
632
Im Übrigen ist für den insoweit bestehenden Schutz gegen die unbefugte Offenbarung oder Weitergabe von Geschäftsmethoden erforderlich, dass diese einen wirtschaftlichen Wert haben, weil sie geheim sind und Gegenstand von angemessenen Geheimhaltungsmaßnahmen waren (vgl. Art. 39 Abs. 2 TRIPS und Art. 2 Nr. 1 RL 2016/943).
 
633
Zu den Ausnahmefällen, insbesondere dem sog. Reverse Engineering, siehe Dorner, Know-how-Schutz im Umbruch, 307 f. m.w.N.
 
634
Am 11.12.2012 hat das EU-Parlament das sog. EU-„Patentpaket“ mit Maßnahmen für einen EU-weiten Patentschutz verabschiedet, die Zustimmung des Rates folgte am 17.12.2012. Das EPG-Übereinkommen ist erlassen, tritt aber erst bei der Ratifizierung des Übereinkommens durch 13 Mitgliedstaaten in Kraft (siehe Art. 89 EPG-Übereinkommen). Auch die darauf folgenden Verordnungen (EPatVO (EU) 1257/2012 und ÜbersetzungsregelungenVO) sind erlassen. Sie gelten aber erst ab dem Inkraftreten des EPG-Übereinkommens (siehe Art. 18 Abs. 2 EPatVO (EU) 1257/2012 und Art. 7 Abs. 2 ÜbersetzungsregelungenVO). Im Einzelnen zu diesem Vorhaben siehe auch die vorherige Stellungnahme des Max-Planck-Instituts für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht „The Unitary Patent Package: Twelve Reasons for Concern“ vom 17.10.2012 von Hilty/Jaeger/Lamping/Ullrich, am 29. Mai 2017 abrufbar unter http://​www.​ip.​mpg.​de/​fileadmin/​templates/​pdf/​MPI-IP_​Twelve-Reasons_​2012-10-17_​01.​pdf.
 
635
Zum Hintergrund des Patentierungsverbots vgl. ausführlich Melullis, in: Benkard, Art. 52 Rn. 153 ff.
 
636
Melullis, in: Benkard, Europäisches Patentübereinkommen, Art. 52 Rn. 185; genauso in Bezug auf Software vgl. Hilty/Geiger, IIC 2005, 623 f. mit Verweis auf den Wortlaut des Richtlinienvorschlags 2002/0047; ebenso Dybdahl-Müller, Kap. III, Rn. 92.
 
637
Ausführlich dazu Hilty/Geiger, IIC 2005, 615 ff.
 
638
So auch Steinbrenner, in: Singer/Stauder, Art. 52 Rn. 36.
 
639
EPA T 930/05, Verfahren zum Modellieren eines Prozessnetzwerks, ECLI:EP:BA:2006:T093005.​20061110, Nr. 1.
 
640
Die Bereiche digitale Kommunikation und Computertechnologie gehören konstant zu den anmeldestärksten Gebieten: In den Jahren 2012 bis 2016 verzeichnete der Bereich digitale Kommunikation jeweils die zweit- oder drittmeisten Anmeldungen, mit einer durchschnittlichen Zunahme der Anmeldungen in Höhe von ca. 4,4 %; auf den Bereich Computertechnologie fielen die dritt- oder viertmeisten Anmeldungen mit einer durchschnittlichen Zunahme der Anmeldungen in Höhe von ca. 5,4 %; vgl. dazu die entsprechenden Jahresberichte des EPA, am 29. Mai 2017 abrufbar unter http://​www.​epo.​org/​about-us/​annual-reports-statistics/​annual-report.​html.
 
641
Hilty/Geiger, IIC 2005, 620 sowie Steinbrener, in: Singer/Stauder, Art. 52 Rn. 34 m.w.N.
 
642
Hilty/Geiger, IIC 2005, 620; mit derselben Feststellung, auch im Hinblick auf die Rechtslage in den USA, vgl. Marsnik/Thomas, Boston College Int. and Comp. L. Rev. 2011, 327.
 
643
Die ehemalige Präsidentin des EPA Brimelow selbst sieht das Patentrechtssystem am Scheideweg angelangt (vgl. http://​www.​heise.​de/​newsticker/​meldung/​Das-weltweite-Patentsystem-am-Scheideweg-203177.​html. abrufbar am 29. Mai 2017) bzw. an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit (DIES., The Journal of World Intellectual Property 2011, 230 ff.
 
644
Den rechtspolitischen Hintergrund markiert das zähe und letztlich erfolglose Ringen um die Durchsetzung des Richtlinienvorschlags über die Patentierbarkeit computerimplementierter Erfindungen. Vgl. insoweit Richtlinienvorschlag Patentierbarkeit computerimplementierter Erfindungen, KOM (2002) 92 endg., passim; für einen konzisen Abriss des Verfahrensganges vgl. Hilty/Geiger, IIC 2005, 621 f. und Moufang, in: Kur/Luginbühl/Waage, FS für Gert Kolle/Dieter Stauder, 227 f. Zuletzt revitalisierte sich die Debatte wieder im Zuge der Bestrebungen um ein europäisches Gemeinschaftspatent. Insbesondere wird dabei die Befürchtung geäußert, der „Entwurf eines Übereinkommens über die Schaffung eines Streitregelungssystems für europäische Patente“ (EPLA) würde die umstrittene Auslegungspraxis des EPA (nicht zuletzt auch aufgrund personeller Verflechtungen) europaweit bestätigen und die Patentierung von Software faktisch legitimieren. Vgl. dazu Wimmer-Leonhardt, WRP 2007, 275 und 279 f.
 
645
Dazu Aharonian, CIPA 2004, 23 ff.; in diese Richtung auch Bakels/Hugenholtz, JURI 107 DE, 2002, 37.
 
646
Vorlage G 3/08 vom 22. September 2008 (vorgelegt gemäß Art. 112 Abs. 1 lit.b EPÜ), am 29. Mai 2017 abrufbar unter http://​documents.​epo.​org/​projects/​babylon/​eponet.​nsf/​0/​B89D95BB305AAA8D​C12574EC002C7CF6​/​$File/​G3-08_​en.​pdf.
 
647
Insgesamt handelt es sich um vier Fragen, betreffend den Ausschluss von „Computerprogrammen als solche(n)“ von der Patentierbarkeit nach dem EPÜ (vgl. Art., 52 Abs. 2 lit. c und Abs. 3 EPÜ), die infolge der divergierenden Entscheidungspraxis des EPA auftraten. Ausführlich und kritisch zu dieser Vorlage Teufel, MittdtschPatAnw 2009, 249 ff., mit Zweifel an deren Rechtfertigung gemäß Art. 112 EPÜ (251).
 
648
Vgl. EPA (Große Beschwerdekammer), Stellungnahme vom 12.5.2010, GRUR Int. 2010, 608.
 
649
T 208/84, ABl. 1987, 14, Computerbezogene Erfindung/VICOM; T 26/86, ABl. 1988, 19, Röntgeneinrichtung/KOCH & STERZEL.
 
650
Dybdahl-Müller, Kap. III, Rn. 91; ähnlich Diver, Journal of Intellectual Property Law & Practice 2008, 130, jew. m.w.N.
 
651
Diese Ansicht vertreten mehrheitlich auch die Literatur sowie die deutsche Rechtsprechung; vgl. etwa Moufang, in: Kur/Luginbühl/Waage, FS für Gert Kolle/Dieter Stauder, 236 m.w.N., sowie mit dem allgemeinen Meinungsstand zur Interpretation des Art. 52 Abs. 2 und 3 EPÜ (234 ff.).
 
652
Zur historischen Entwicklung der Patentierbarkeit computerbezogener Erfindungen nach der Vergabepraxis des EPA vgl. Reich, Materielles Europäisches Patentrecht, Rn. 122 ff.
 
653
Gefordert wird nurmehr ein durch das Programm bewirkter „weiterer technischer Effekt“, vgl. T 1173/97, Computerprogrammprodukt, ABl. EPA 1999, 609; zu dieser Grundlagenentscheidung Steinbrener, in: Singer/Stauder, Art. 52 Rn. 44 ff.
 
654
Vgl. die Mitteilung des EPA betreffend die „Prüfung computerimplementierter Erfindungen im Europäischen Patentamt unter besonderer Berücksichtigung computerimplementierter Geschäftsmethoden“, am 29. Mai 2017 abrufbar unter http://​archive.​epo.​org/​epo/​pubs/​oj007/​11_​07/​11_​5947.​pdf.
 
655
Vgl. dazu etwa die Analyse der Rechtsprechung des EPA von Nack/Straus, in: Blind u. a., 148 ff. (150); in Bezug auf das deutsche Recht auch Anders, GRUR 2001, 558.
 
656
Vgl. Jänich, GRUR 2003, 487.
 
657
So auch Jänich, GRUR 2003, 485.
 
658
Vgl. Jänich, GRUR 2003, 485.
 
659
Zur Kritik am Technikbegriff vgl. in jüngerer Zeit Nack, GRUR 2014, 148 f. und in kritischer Erwiderung hierauf Ensthaler, GRUR 2015, 150 ff.
 
660
Instruktiv zum technischen Fortschritt im Zeitalter der Informationsgesellschaft vgl. Hilty/Geiger, IIC 2005, 626 f.
 
661
Vgl. Kraßer/Ann, §3 IV, Rn. 37. („Besonders wichtig für die Einschätzung des Patentwesens ist die Frage, inwieweit sein Schutzeffekt in der Inventions- und Innovationsphase erfinderische Bemühungen und Investitionen hervorruft, die ohne ihn unterblieben.“).
 
662
In Bezug auf Software treten in faktischer Hinsicht ein technischer Kopierschutz bzw. eine komplexe Gestaltung des Quellcodes hinzu, in rechtlicher Hinsicht insbesondere der urheberrechtliche Schutz; zur Frage, inwieweit dort ein urheberrechtlich ein angemessenes Schutzniveau gewährleistet ist vgl. Hilty/Geiger, IIC 2005, 616 ff.
 
663
Ausführlich zum Leistungsschutz mit rechtsvergleichenden Überlegungen im Hinblick auf das Schweizer Recht und allgemeinen investitionsschutzrechtlichen Überlegungen vgl. Hilty, in: Ahrens/Bornkamm/Kunz-Hallstein, FS für Eike Ullmann, 643 ff. (passim).
 
664
Vgl. SoftwareRL 2009/24/EG.
 
665
In Bezug auf die Problematik um die Patentierbarkeit von Software stellt sich die gleich gelagerte Frage vor dem Hintergrund des bereits bestehenden urheberrechtlichen Schutzes, der neben den faktischen Schutzmaßnahmen besteht; zu dieser Annahme vgl. Melullis, in: Ann u. a., FS für Reimar König, 348.
 
666
In anderem Zusammenhang vgl. Arrow, The Organization of Economic Activity, in: Collected Papers of Kenneth J. Arrow, 134 („market failure is not an absolute“); in diese Richtung auch Fritsch, Marktversagen und Wirtschaftspolitik, 5 (wonach die Feststellung, wann ein Marktversagen im Einzelfall vorliegt, durchaus streitbar ist).
 
667
Dorner, Know-how-Schutz im Umbruch, 348 und 400 f. m.w.N.
 
668
Ähnlich in Bezug auf Software Hilty/Geiger, IIC 2005, 627 und 630; mit genau umgekehrter „Darlegungs- und Beweislast“, wonach eine Beschränkung der Patentierbarkeit von Software nach dem Status Quo einer besonderen Rechtfertigung bedarf Nack, in: Ann u. a., FS für Reimar König, 360.
 
669
Vgl. dazu First evaluation of Directive 96/9/EC on the legal protection of databases vom 12. Dezember 2005, abrufbar unter http://​ec.​europa.​eu/​internal_​market/​copyright/​docs/​databases/​evaluation_​report_​en.​pdf (zuletzt abrufbar am 29. Mai 2017); siehe ausführlich außerdem Abschn. 3.2.2.3.
 
670
Vgl. dazu in Bezug auf die Patentierbarkeit von Software Melullis, in: Ann u. a., FS für Reimar König, 348.
 
671
So aber etwa Spulber, Journal of Legal Analysis 2011, 271 f. und 297 ff.
 
672
Vgl. nur Bessen/Maskin, Sequential Innovation, Patents, and Imitation; Bessen/Hunt, An Empirical Look at Software Patents; Harhoff, in: Monopolkommission, 83; mit eindeutig gegenteiligem Ergebnis Perlzweig, Patentwürdigkeit, 253 f.; allgemein dazu Hilty/Geiger, IIC 2005, 630 ff. und Schölch, GRUR 2006, 976.
 
673
Eine abschreckende Wirkung hierin erkennen Samuelson/Schultz, Lewis & Clark Law Review 2011, 126 f.
 
674
Vgl. Graham u. a., Berkeley Technology Law Journal 2009, 290.
 
675
Vgl. Samuelson/Schultz, Lewis & Clark Law Review 2011, 124 f.
 
676
Kamlah, CR 2010, 489; Ensthaler, GRUR 2013, 669.
 
677
EuGH, Rs. C-406/10, SAS Institute Inc./World Programming Ltd., ECLI:EU:C:2012:259, Slg. 2012, I-0000; allgmein zum deutschen Recht Grützmacher, in: Wandtke/Bullinger, § 69a Rn. 22, 27 ff.
 
678
BT-Drs. 17/13086 vom 16. April 2013, Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN „Wettbewerb und Innovationsdynamik im Softwarebereich sichern – Patentierung von Computerprogrammen effektiv begrenzen“; ablehnend mit Blick auf internetgestützte Erfindungen Haedicke/Zech, GRUR-Beilage 2014, 54 (Fn. 13).
 
679
In diese Richtung Samuelson/Schultz, Lewis & Clark Law Review 2011, 126 ff.; speziell in Bezug auf Software vgl. Bessen/Hunt, in: OECD, 247 ff.; sowie Hilty/Geiger, IIC 2005, 632 und 637 f.; allgemein zu den sog. „Hold-up-Situationen“ vgl. Harhoff, in: Monopolkommission, 82.
 
680
Wagner, Business Method Patents in Europe and their Strategic Use – Evidence from Franking Device Manufacturers, Economics of Innovation and new Technology 2008, 173 ff. (passim).
 
681
So Ohly, GRUR Int. 2008, 792.
 
682
Die Einordnung als Erzeugnispatent (z. B. Stoffe, Maschinen oder Vorrichtungen) bereitet dabei ebenso Probleme wie derjenige an ein – typischerweise innerbetrieblich verwendetes – Verfahrenspatent (insbesondere in Form eines Herstellungsverfahrens); allgemein hierzu siehe etwa Melullis, in: Benkard, Europäisches Patentübereinkommen, Art. 52 Rn. 103.
 
683
In diese Richtung lässt sich die Aufforderung der deutschen Bundesregierung durch den Deutschen Bundestag für eine Reform des Patentrechts auf europäischer Ebene interpretieren, vgl. BT-Drs. 17/13764 vom 5. Juni 2013, Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN – BT Drs. 17/13086 – Wettbewerb und Innovationsdynamik im Softwarebereich sichern – Patentierung von Computerprogrammen effektiv begrenzen“; insoweit für eine funktionale Begrenzung Ensthaler, GRUR 2013, 668 f.
 
684
Entscheidung des United States Court of Appeals for the Federal Circuit (CAFC) vom 30. Oktober 2008 In re Bernard L. Bilski and Rand A. Warshaw, 545 F.3d 943 (Fed. Cir. 2008); vgl. dazu die Kurzzusammenfassung GRUR Int. 2010, 781; sowie die mitunter ausführlichen Besprechungen von Sattler de Sousa E. Brito, GRUR Int. 2008, 1075 ff.; Lejeune/Siekmann, MMR 2010, 741 ff.; Schauwecker, GRUR Int. 2010, 1 ff. und 115 ff.
 
685
Einen ersten, zeitlich davor liegenden Schritt in diese Richtung markierte bereits die Rechtssache Comiskey; ausführlicher vgl. In re Comiskey, 89 U.S.P.Q.2d 1641, 1650 f. (Fed. Cir. 2009) bzw. GRUR Int 2008, 167; vgl. dazu Schauwecker, GRUR Int. 2010, 4 (Fn. 41).
 
686
Gegen die generelle Patentierbarkeit von Geschäftsmethoden, die in den USA nach wie vor mehrheitlich anerkannt ist, richtete sich in der Rechtssache Bilsky lediglich Richter Stevens in einem Sondervotum, vgl. GRUR Int. 2010, 781.
 
687
Entscheidung des Supreme Court of the United States vom 19.06.2014 Alice Corporation Pty. Ltd. v. CLS Bank International et al., 134 S.Ct. 2347 (2014); vgl. dazu Burk, IIC 2014, 865 ff; Meyer, S., CRi 2014, 146 ff; Claessen, IPRB 2014, 255 f.
 
688
Nachweise im Einzelnen bei Claessen, IPRB 2014, 256.
 
689
In Bezug auf den Wortlaut des Art. 52 EPA vgl. Melullis, in: Ann u. a., FS für Reimar König, 351.
 
690
Vogel, in: Schricker/Loewenheim, § 85 Rn. 4.
 
691
Schulze, in: Dreier/Schulze, § 85 Rn. 1.
 
692
Schulze, in: Dreier/Schulze, § 85 Rn. 1, 7 ff.; Boddien, in: Fromm/Nordemann, § 85 Rn. 1, 2; Meckel, in: Dreyer/Kotthoff/Meckel, § 85 Rn. 1.
 
693
§§ 85, 87, 94 UrhG.
 
694
Kauert, Leistungsschutzrecht, 80.
 
695
Vogel, in: Schricker/Loewenheim, § 85 Rn. 11.
 
696
Siehe zur Diskussion auch Kreile, ZUM 2009; 113 ff.; Pakuscher, ZUM 2009, 89 ff.; Gerlach, ZUM 2009, 103 ff.; Stuwe, ZUM 2009, 117 ff.; Drücke, ZUM 2009, 108 ff.; Schulze, ZUM 2009, 93 ff.; Pennartz, MMR-Aktuell 2012, 330025.
 
697
Vgl. zur Rechtslage in Deutschland Vogel, in: Schricker/Loewenheim, § 85 Rn. 11.
 
698
Art. 3 Abs. 2 SchutzdauerRL 2006/116/EG.
 
699
Vorschlag der Kommission sowie entsprechende Pressemitteilungen am 14. April 2015 abrufbar unter http://​ec.​europa.​eu/​internal_​market/​copyright/​term-protection/​term-protection_​de.​htm.
 
700
Art. 3, Abs. 1, S. 2, 2. Spiegelstrich und Abs. 2 der SchutzdauerRL in der Fassung der RL 2011/77/EU.
 
701
Vogel, in: Schricker/Loewenheim, § 85 Rn. 11; Schulze, in: Dreier/Schulze, § 85 Rn. 5, 15; Boddien, in: Fromm/Nordemann, §§ 85 Rn. 40.
 
702
Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses, BT.-Drs. 16/13674.
 
703
Id.; siehe auch Lampel/Bhalla/Jha, The Role of Copyrights, 2006, 3.
 
704
Vergleiche S. 5 des Richtlinienvorschlags zur Änderung der SchutzdauerRL, KOM(2008) 464 endg.
 
706
Helberger u. a., E.I.P.R. 2008, 174 ff. Hierauf weisen auch die Autoren der Studie „The Recasting of Copyright & Related Rights for the Knowledge Economy“ des Institute for Information Law in Amsterdam auf S. IV der Executive Summary hin. Am 10. Juni 2017 war die Studie im Volltext abrufbar unter http://​ec.​europa.​eu/​internal_​market/​copyright/​docs/​studies/​etd2005imd195rec​ast_​report_​2006.​pdf.
 
707
Hilty u. a., GRUR Int. 2008, 911 f.
 
708
Zu beobachten ist, dass sich die durchschnittlichen Zeiten von der Einführung eines Tonträgers bis zum letzten relevanten Verkauf stetig verkürzen. Vgl. hierzu Strack, Musikwirtschaft und Internet, 103 ff.
 
709
Vgl. hierzu die Ergebnisse bei Helberger u. a., E.I.P.R. 2008, 174.
 
710
Siehe dazu Klass/Drexl/Hilty/Kur/Peukert, IIC 2008, 586 ff.; Klass, ZUM 2008, 663 ff.; Dietz, GRUR Int. 2015, 641 ff.
 
711
Klass, ZUM 2008, 663. Man sollte natürlich den ausübenden Künstlern auch auf europäischer Ebene helfen und ihre soziale und wirtschaftliche Position verbessern, insbesondere durch „eine angemessene Beteiligung für die gesamte Schutzdauer, nicht nur für den gewährten Verlängerungszeitraum“, Dietz, GRUR Int. 2015, 648.
 
712
Vgl. Helberger u. a., E.I.P.R. 2008, 178; Klass, ZUM 2008, 663; Dies., ZUM 2008, 828; Hilty u. a., GRUR Int. 2008, 907; kritisch hierzu Wandtke/Gerlach, ZUM 2008, 822; Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2009, 38.
 
713
Schulze, ZUM 2009, 98.
 
714
Kauert, Leistungsschutzrecht, 79; Loewenheim, § 40 Rn. 4.
 
715
Hierauf weisen auch die Autoren der Studie „The Recasting of Copyright & Related Rights for the Knowledge Economy“ des Institute for Information Law in Amsterdam auf S. IV der Executive Summary hin. Am 18. Juni 2017 war die Studie im Volltext abrufbar unter http://​ec.​europa.​eu/​internal_​market/​copyright/​docs/​studies/​etd2005imd195rec​ast_​report_​2006.​pdf. Siehe auch Helberger u. a., E.I.P.R. 2008, 177.
 
716
Wandtke/Bullinger, Urheberrecht, Vorb. §§ 87 a ff., Rn. 6 ff.
 
717
Zur bewegten Entstehungsgeschichte des sui generis Schutzes: Gaster, in: Hoeren/Sieber/Holznagel, Teil 7.6.B. Rn. 5 ff.
 
718
Loewenheim, § 43 Rn. 8 ff.
 
719
Vogel, in: Schricker/Loewenheim, Vor §§ 87a ff. Rn. 30 ff.
 
720
Vogel, ZUM 1997, 594.
 
721
Datenbankhersteller ist nach der Legaldefinition in § 87a Abs. 2 UrhG derjenige, der die wesentliche Investition im Sinne des § 87 a Abs. 1 UrhG vorgenommen hat.
 
722
Vogel, in: Schricker/Loewenheim, § 87a Rn. 3 ff.
 
724
Ausführlich zu der Evaluierung der Kommission Kur, GRUR Int. 2006, 725 ff.
 
725
Vgl. Kommissionsbericht (Fn. 723), 5.
 
726
Wörtlich heißt es in dem Kommissionsbericht (Fn. 723), 5: „Is „sui generis“ protection therefore necessary for a thriving database industry? The empirical evidence, at this stage, casts doubts on this necessity“.
 
727
Dies ist zumindest das Ergebnis einer Internetbefragung durch die Kommission, vgl. Kommissionsbericht (Fn. 723), 16 ff.
 
728
Kur, GRUR Int. 2006, 725.
 
729
Kommissionsbericht (Fn. 723), 25. So auch Kur, GRUR Int. 2006, 726.
 
730
Kur, GRUR Int. 2006, 726.
 
731
EuGH, Rs. C-203/02, The British Horseracing Board u. a., ECLI:EU:C:2004:695, Slg. 2004, I-10415.
 
732
EuGH, Rs. C-203/02, The British Horseracing Board u. a., ECLI:EU:C:2004:695, Slg. 2004, I-10415 (Rn. 17).
 
733
Kur, GRUR Int. 2006, 727.
 
734
Wandtke/Bullinger, Urheberrecht, Vor §§ 87 a ff., Rn. 8. Vergleiche auch Kur, GRUR Int. 2006, 727.
 
735
Zum Stand der Diskussion: Wandtke, ZUM 2014, 847 ff.; Schweizer, ZUM 2010, 7 ff.; Ensthaler/Blanz, GRUR 2012, 1109; Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2010, 809; Ohly, WRP 2012, 41; Becker, ZUM 2010, 1; Schwarz, GRUR-Prax 2010, 283; Kühne, CR 2013, 169; Stieper, ZUM 2013, 10. Stellungnahme des Max-Planck-Instituts für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht zum Gesetzesentwurf für eine Ergänzung des Urheberrechtsgesetzes durch ein Leistungsschutzrecht für Verleger, 27. November 2012, am 10. Juni 2017 abrufbar unter http://​www.​ip.​mpg.​de/​fileadmin/​ipmpg/​content/​stellungnahmen/​Leistungsschutzr​echt_​fuer_​Verleger_​01.​pdf.
 
736
Ensthaler/Blanz, GRUR 2012, 1109; Hegemann/Heine, AfP 2009, 207.
 
737
Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2010, 808 f.
 
738
Die Verlage lassen sich die Urheberrechte in den Verlagsverträgen normalerweise recht umfänglich abtreten, vgl. für Deutschland beispielsweise den Normvertrag – Mustervertrag – für den Abschluss von Verlagsverträgen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
 
739
Dreier, in: Dreier/Schulze, § 87 f Rn. 1.
 
740
Schweizer, ZUM 2010, 7 ff.; siehe auch einen entsprechenden Passus im Koalitionsvertrag zwischen der CDU, CSU und FDP in der 17. Legislaturperiode, 104, wo es wörtlich heißt: „Wir streben deshalb die Schaffung eines Leistungsschutzrechts für Presseverlage zur Verbesserung des Schutzes von Presseerzeugnissen im Internet an“. Am 10. Juni 2017 abrufbar unter http://​www.​bmi.​bund.​de/​SharedDocs/​Downloads/​DE/​Ministerium/​koalitionsvertra​g.​pdf?​_​_​blob=​publicationFile; siehe auch Hegemann, FAZ vom 9. April 2009.
 
741
Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2010, 808.
 
742
Ensthaler/Blanz, GRUR 2012, 1109.
 
743
§§ 87 f bis 87 h UrhG.
 
744
Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2010, 808.
 
746
Koalitionsvertrag zwischen der CDU, CSU und FDP in der 17. Legislaturperiode, 103 f.
 
747
Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2010, 808, Ziffer 7.
 
748
Vgl. die Begründung zum Entwurf eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes, BT-Drs. 17/11470, Abschn. A.II.
 
749
EuGH, Rs. C-5/08, Infopaq International, ECLI:EU:C:2009:465, Slg. 2009, I-6569.
 
750
Id.
 
751
Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2010, 808, 809.
 
752
Zur Schutzfähigkeit von Nachrichten tatsächlichen Inhalts hat das Landgericht Düsseldorf entschieden, dass Nachrichten tatsächlichen Inhalts mangels einer persönlich schöpferischen geistigen Leistung sowie einer fehlenden Gestaltungshöhe nicht dem Urheberschutz unterfallen. Anderes gelte nur, wenn die Nachricht durch besonderen Stil, Diktion oder besonderer Formulierung urheberrechtlichen Schutz genießt. Vgl. LG Düsseldorf, ZUM-RD 2007, 367.
 
753
Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2010, 809.
 
754
Frankreich: Einigung zwischen Google und französischen Verlegern, MMR-Aktuell 2013, 343201.
 
755
Busqué García, GRUR Int. 2015, 419–420.
 
756
Id.
 
757
Am 1. Januar 2015 ist das Gesetz 21/2014 vom 4.11.2014 zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes und der Zivilprozessordnung in Kraft getreten.
 
758
Busqué García, GRUR Int. 2015, 419–420.
 
759
Entwurf eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes, BT-Drs. 17/11470; vgl. zu diesem Gesetzesentwurf Ensthaler/Blanz, GRUR 2012, 1104.
 
760
Pressemitteilung des Bundesrates vom 22. März 2013, am 10. Juni 2017 abrufbar unter http://​www.​bundesrat.​de/​SharedDocs/​texte/​13/​20130322-leistungsschutzr​echt.​html.
 
761
Dreier, in: Dreier/Schulze, § 87 f Rn. 1; Graef, in: Ahlberg/Götting, BeckOK Urheberrecht, § 87 f Rn. 6.
 
762
BT-Drucks 17/11470, S. 8.
 
763
Id.
 
764
Graef, in: Ahlberg/Götting, BeckOK Urheberrecht, § 87 f Rn. 7.
 
765
Wandtke, ZUM 2014, 848 mit weiteren Nachweisen.
 
766
BT-Dr. 18/2058, S. 17; zur Disskussion siehe Wandtke, ZUM 2014, 847 ff.
 
768
Id.
 
769
Siehe auch Müller, ZUM 2009, 121 ff.; Vianello, MMR 2009, 90 ff.
 
770
BGH, GRUR 2010, 628 ff. – Vorschaubilder.
 
771
BGH, GRUR 2010, 628 (631 f.) – Vorschaubilder.
 
772
Siehe auch Stellungnahme der GRUR zur Anhörung des BMJ am 28. Juni 2010 zum Thema „Leistungsschutzrecht für Verleger“, GRUR 2010, 808 (809).
 
773
BGH, GRUR 2010, 628 (632) – Vorschaubilder.
 
774
Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2010, 809.
 
775
Vgl. „Google announces end of News in Spain“, am 10. Juni 2017 abrufbar unter http://​ipkitten.​blogspot.​de/​2014/​12/​google-announces-end-of-news-in-spain.​html.
 
776
Kunz-Hallstein/Loschelder, GRUR 2010, 809.
 
777
LG Berlin, Urteil vom 6. Januar 2015 – 15 O 412/14.
 
778
LG Berlin: Verletzung des Leistungsschutzrechts durch Veröffentlichung eines Screenshots, MMR 2015, 538.
 
779
Apel, ZUM 2015, 522; GRUR-RR 2015, 235.
 
780
Weck, t3n.de, 24. März 2015, am 10. Juni 2017 abrufbar unter: http://​t3n.​de/​news/​erster-fall-leistungsschutzr​echt-missbrauch-601724.
 
783
Ensthaler/Blanz, GRUR 2012, 1109.
 
784
Stellungnahme des Max-Planck-Instituts für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht zum Gesetzesentwurf für eine Ergänzung des Urheberrechtsgesetzes durch ein Leistungsschutzrecht für Verleger, 27. November 2012, unter Verweis auf BGH GRUR 2010, 628, 632 – Vorschaubilder I; BGH GRUR 2011, 56 (58) – Session-ID, am 10. Juni 2017 abrufbar unter http://​www.​ip.​mpg.​de/​fileadmin/​ipmpg/​content/​stellungnahmen/​Leistungsschutzr​echt_​fuer_​Verleger_​01.​pdf.
 
786
Ausführlich zur Interessenlage im Hinblick auf einen verstärkten Rechtsschutz durch Einräumung von Ausschließlichkeitsrechten an der Veranstaltung von Sportereignissen Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte; Röhl, Schutzrechte im Sport; Ott, Leistungs- und Investitionsschutz für Sportveranstalter: Bestandsaufnahme, Analyse und Folgerungen, Baden-Baden 2014; Brost, Ein Leistungsschutzrecht sui generis für Sportveranstalter: Grundrechtliche Handlungsverpflichtungen und Gestaltungsoptionen des Gesetzgebers, (Kölner Studie zum Sportrecht) Köln 2017.
 
787
Zu nennen wäre neben der bereits genannten Literatur Schröder, Wem gehört der Fußball?; Krainer, Sportveranstalterrechte – Ein neues Immaterialgüterrecht?; Paal, Leistungs- und Investitionsschutz für Sportveranstalter; Heermann, GRUR 2012, 791 und GRUR 2015, 232; Beater, AfP 2008, 345.
 
788
Dazu umfassend Brost, Ein Leistungsschutzrecht sui generis; Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte; Röhl, Schutzrechte im Sport; Schröder, Wem gehört der Fußball?; Krainer, Sportveranstalterrechte – Ein neues Immaterialgüterrecht?; Paal, Leistungs- und Investitionsschutz für Sportveranstalter; Heermann, GRUR 2012, 791 und GRUR 2015, 232; Beater, AfP 2008, 345; Magroni, llC 2016, 386.
 
789
Speziell zur DatenbankenRL 96/9/EG siehe Abschn. 3.2.2.3. Der EuGH (Rs. C-338/02, Fixtures Marketing, ECLI:EU:C:2004:696, Slg. 2004, I-10497) hat 2004 entschieden, dass Spielpläne zwar Datenbanken darstellen können, mangels Investitionen aber nicht als Datenbank schutzfähig sind; vgl. dazu etwa Heermann, WRP 2012, 371 und Magroni, llC 2016, 866.
 
790
Art. 6 Abs. 1c.
 
791
EuGH, Rs. C-403/08 und C-429/08 Football Association Premier League u. a., ECLI:EU:C:2011:631, Slg. 2011, I-9083. Ausführlich dazu Bernhard/Nemeczek, GRUR Int. 2012, 293; Heermann, GRUR 2012, 791 und Magroni, llC 2016, 386. In der Entscheidung ging es um komplexe Fragen der Dienstleistungsfreiheit bei Fernsehübertragungen von Sportereignissen, insbesondere um die Frage, ob Spiele der englischen Premier League mittels Dekordierungsvorrichtungen über ausländische EU-Staaten, unter Umgehung des britischen Pay TV-Sender Sky, wiedergegeben werden dürfen.
 
792
EuGH, Rs. C-403/08 und C-429/08 – Football Association Premier League u. a., ECLI:EU:C:2011:631, Slg. 2011, I-9083, (Erwähnungsgrund 149).
 
793
Die Ausführungen des EuGH bestätigen die von Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte, 16 ff. vorgenommene europarechtliche Einschätzung. Ein im Auftrag der Kommission 2014 erstelltes Gutachten des niederländischen Asser Instituut sieht kein dringendes Bedürfnis für eine Harmonisierung auf europäischer Ebene.
 
794
Z.B. Spanien (Ley del Deporte). Ausführlich zu anderen Staaten Magroni, llC 2016, 386.
 
795
Außerhalb der EU wäre etwa Brasilien zu nennen; dazu Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte, 61 ff.
 
796
Gemäß Art. L-335-1-3 Code du Sport steht das Recht zur Verwertung einer Veranstaltung oder eines sportlichen Wettkampfs („droit d’exploitation des manifestations ou compétitions sportives“) dem Veranstalter („organisateur“) zu. Zwar kommt als Veranstalter „toute personne physique ou morale de droit privé“ in Betracht, der Fokus liegt jedoch auf der Organisation durch Sportverbände, deren Stellung im Einzelnen geregelt ist, ausführlich dazu Marmay, Dalloz 2014, 1428; Brost, Leistungsschutzrecht sui generis, 539; Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte, 57.
 
797
EuGH, Rs. C-403/08 und C-429/08 – Football Association Premier League u. a., ECLI:EU:C:2011:631, Slg. 2011, I-9083.
 
798
Dazu im Einzelnen Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte und die weitere in Fn. 788 genannte Literatur.
 
799
Ausführlich zum Recht der Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in den Mitgliedstaaten Harte-Bavendamm/Henning-Bodewig, UWG, 4. Aufl. 2016, Einl. F. Der Aspekt der parasitären Ausbeutung fremder Leistungen ist nicht durch die UGP-RL 2005/29/EG harmonisiert, da diese nur im sog. „B2C“-Verhältnis gilt.; rechtsvergleichend Henning-Bodewig, International Handbook.
 
800
Zur DatenbankenRL 96/9/EG siehe Abschn. 3.2.2.3.
 
801
Erwägungsgrund 105. Diese berechtigte Beschränkung zu wenig Rechnung tragend Paal, Leistungs- und Investitionsschutz für Sportveranstalter; dazu kritisch Heermann, GRUR Int. 2015, 232.
 
802
Ausführlich dazu in diesem Werk unter Abschn. 3.2.2.3.
 
803
Jedenfalls in Deutschland gibt es zurzeit keine konkreten Hinweise darauf, dass ein eigenes Leistungsschutzrecht für Sportveranstalter etwa im Fußballbereich zu einer Intensivierung der „public policy interests“ führen würde; vgl. Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte, 80 ff; a.A. oftenbar Brost, Ein Leistungsschutzrecht sui generis.
 
804
So Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte, 68 ff.; in diese Richtung auch Körber/Ess, WRP 2011, 697.
 
805
Ausführlich Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte.
 
806
Vgl. nur Schröer, Der unmittelbare Leistungsschutz; Laier, Berichterstattung, 169 ff.; Lochmann, Sportveranstaltungen, 182 ff.; Krebs/Becker/Dück, GRUR 2011, 391; ablehnend Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte, 50 ff.; Köhler/Bornkamm, UWG, § 4 Rn. 9; Peifer, GRUR-Prax 2011, 181; der BGH hat in der „Hartplatzhelden“-Entscheidung (GRUR 2011, 436) derartige Leistungsschutzrechte auf der Grundlage der Generalklausel abgelehnt; ganz klar ist die Situation nach der „Perlentaucher“-Entscheidung (GRUR 2011, 134) aber nicht. Ein Leistungsschutzrecht sui generis fordert de lege ferenda insb. Brost.
 
807
So für Deutschland Hilty/Henning-Bodewig, Leistungsschutzrechte und der überwiegende Teil der in Fn. 788 zitierten Literatur. Diese bedeutet noch keine unbedingte „Forderung“ eines Ausschließlichkeitsrechts für Sportveranstalter, sondern klärt in einem ersten Schritt die grundsätzlichen Rahmenbedingungen, ohne die jede weitere (rechtspolitische) Überlegung sinnlos ist.
 
808
In diesem Sinne wohl auch das Gutachten des TMC Asser Instituut von 2014.
 
809
Siehe vor allem die gründliche rechtsvergleichende Aufarbeitung des Themas durch Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps; sowie Wilkof/Basheer, Overlapping Intellectual Property Rights, Oxford Univ Pr (2012); siehe ferner Dinwoodie, in: Ginsburg/Besek, 498 ff.; Kur, in: Schricker/Dreier/Kur, 23 ff.; Dies., in: Ginsburg/Besek, 594 ff.; Dies., in: Ghidini/Genovesi, 613 ff.; Dies., in: Cruquenaire/Dusollier, 155 ff.; Moffat, Berkeley Tech. L. J. 2004, 1474 ff.; Ohly, GRUR Int. 2007, 704 ff.; Quaedvlieg, in: Grosheide/Brinkhof, 497 ff.; Ders., in: Derclaye, 480 ff.; Sosnitza, in: Keller/Plassmann/Falck, FS für Winfried Tilmann, 895 ff.; von den zahlreichen Dissertationen, die sich mit Aspekten von Overlaps befassen, siehe z. B. Tresper, Zeichen; Heitto, Fragen der Abgrenzung; zur Rechtslage in der Schweiz beim Aufeinandertreffen mehrerer Schutzrechte am Beispiel fiktiver Figuren siehe Meer, Die Kollision von Immaterialgüterrechten.
 
810
Zu den Ursachen s. u. a. Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 1 f.; Quaedvlieg, in: Grosheide/Brinkhof, 497 ff.; Kur, in: Ginsburg/Besek, 594 f.; Moffat, Berkeley Tech. L. J. 2004, 1475 ff.
 
811
Ausführlich Kur, in: Schricker/Dreier/Kur, 25 ff.
 
812
Zu diesem Phänomen und seinen Konsequenzen für die Überlagerung von Schutzrechten siehe Kur, in: Schricker/Dreier/Kur, 34, 42 ff.; Dies., in: Ginsburg/Besek, 597 ff. Dies wird als „asymmetrische Konvergenz“ bezeichnet; s. dazu auch noch hinten (S. 185).
 
813
Obwohl diese Einteilung den Überblick erleichtert und auch die Gliederung der folgenden Darstellung vorgibt, wird damit nicht behauptet, dass die Unterscheidung zwischen den einzelnen Formen der Kumulation klar und eindeutig ist; siehe noch den folgenden Text.
 
814
Bei Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps werden diese Fragen ebenso wie die Überlagerung nationaler und Unionsrechte mitbehandelt.
 
815
Erstmals verwendet und erläutert wird dieser Begriff bei Kur, in: Schricker/Dreier/Kur, 34, 42.
 
816
Zum internationalen Recht siehe Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 7 ff., 24 unter Hinweis darauf, dass aus Art. 2 RBÜ sowie aus Art. 27 TRIPS folgt, dass Kumulationen von Urheber- und Designrechten sowie von Patentrechten und Sortenschutzrechten zulässig sind, wobei allerdings keine Verpflichtung zur Gewährung von kumulativem Schutz besteht.
 
817
Quaedvlieg, in: Derclaye, 484: „without special reason to the contrary, protective regimes will cumulate“; Ders., in: Grosheide/Brinkhof, 23 f.; Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 113.
 
818
Die Nummerierung der Vorschriften entspricht der geltenden Fassung der MRL (RL (EU) 2015/2436).
 
819
Siehe dazu Kur, IIC 2003, 50.
 
820
Zur Definition von „im wesentlichen biologischen Verfahren“ siehe insbesondere die Entscheidungen der Großen Beschwerdekammer des EPA, EPA G 2/07, Broccoli/PLANT BIOSCIENCE, ABl. EPA 2012, 230 und EPA G 1/08, Tomatoes/STATE OF ISRAEL, ABl. EPA 2012, 206.
 
821
Siehe Erwägungsgrund 29 der Präambel zur BioPatRL 98/44/EG: „Diese Richtlinie berührt nicht den Ausschluß von Pflanzensorten und Tierrassen von der Patentierbarkeit. Erfindungen, deren Gegenstand Pflanzen oder Tiere sind, sind jedoch patentierbar, wenn die Anwendung der Erfindung technisch nicht auf eine Pflanzensorte oder Tierrasse beschränkt ist“.
 
822
Die Reichweite der dem nationalen Gesetzgeber damit verbleibenden Regelungsfreiheit ist umstritten; siehe dazu noch hinten, Abschn. 3.2.3.1.3.4.2.
 
823
Auteri, GRUR Int. 1998, 360; Die Rechtslage in Italien hat sich durch die Umsetzung der Richtlinie entsprechend geändert, siehe dazu unter Abschn. 3.2.3.1.3.4.1.
 
824
EuGH, Rs. C-168/09, Flos, ECLI:EU:C:2011:29, Slg. 2011, I-181.
 
825
Kur, in: Schricker/Dreier/Kur, 23 ff.
 
826
Zur Anwendung der Toolbox in dieser Untersuchung siehe 1.5.2 Vergleichbarkeit der Lösungen: Toolbox.
 
827
So bedarf es keiner weiteren Begründung, dass die Unwirksamkeit einer Marke – etwa wegen fehlender Unterscheidungskraft – nichts mit der Schutzwürdigkeit des gekennzeichneten Produkts unter dem Aspekt des Patent- oder Musterrechts zu tun hat.
 
828
Der Begriff „Urheberrecht“ bezieht sich hier und im Folgenden sowohl auf das Urheberrecht i.e.S. wie auch auf die verwandten Schutzrechte des UrhG.
 
829
Durch den erweiterten Markenschutz gegen Rufausbeutung und -beeinträchtigung jenseits der Verwechslungsgefahr wird der ursprüngliche Schutzbereich der Marke allerdings ausgedehnt und somit in gewissem Umfang ein Funktionswandel herbeigeführt (siehe Kapitel zum Markenrecht, Abschn. 3.1.5).
 
830
Wobei auch die anderen Schutzrechte den Wettbewerb lediglich auf der Produktionsebene beschränken, während sie der Anregung des Wettbewerbs auf der höheren Ebene der Innovation bzw. Kreation dienen. Siehe dazu grundlegend von Weizsäcker, Kyklos 1981, 345.
 
831
In der ökonomischen Literatur wird üblicherweise weniger die Anreizfunktion des Markenrechts als vielmehr der Aspekt der Senkung von Suchkosten betont; siehe insbesondere Landes/Posner, J. L. & Econ. 1987, 265 ff.; ebenso van den Bergh/Lehmann, GRUR Int. 1992, 598, wobei allerdings auch auf den vom Markenschutz gesetzten Anreiz zur Produktdiversifizierung hingewiesen wird.
 
832
RG, 18.6.1920, GRUR 1922, 112 – Antiformin; siehe auch die Entscheidung der Cour d’Appel de Paris, 4ème ch., 12.4.1933, [1934] Ann. Propr. Ind. 9, note FJ – Cellophane, zitiert bei Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 141 (mit Fn. 172), unter Hinweis auf Bertrand, Droit des marques, 25, Rn. 1.312, mit kritischer Kommentierung, Bertrand a.a.O., 66, Rn. 3.222.
 
833
Es ging um das im damaligen Recht (sowohl in Schweden, dem Land der Ursprungseintragung, als auch in Deutschland) unabdingbare „Geschäftsbetriebserfordernis“: Der Patentinhaber hatte selbst keinen Betrieb, in dem die Produkte hergestellt oder vertrieben wurden.
 
834
RG, GRUR 1922, 113.
 
835
RG a.a.O.
 
836
Nicht ganz eindeutig ist in diesem Punkt die Position von Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps: Während im deutschen Recht darauf hingewiesen wird, dass sich die Lösung bereits aus der Anwendung des Markenrechts selbst ergibt, das Gattungsbezeichnungen vom Schutz ausschließt, wird in den „Conclusions“ empfohlen, eine Regel einzuführen, die die Bezeichnungen patentgeschützter Produkte vom Markenschutz ausschließt, selbst wenn sie während der Laufzeit des Patents Unterscheidungskraft erworben haben (siehe 331). Offen bleibt dabei, ob (im Hinblick auf pharmazeutische Erfindungen, bei denen die de facto-Verlängerung des patentrechtlichen Monopols durch die Gewöhnung des Verkehrs an die markenrechtlich geschützte, gewillkürte Produktbezeichnung besonders problematisch ist) das System der „INNs“ – generische Bezeichnungen pharmazeutischer Produkte, die in der Tat vom Markenschutz ausgeschlossen sind – in die Überlegungen einbezogen wurde.
 
837
In Wahrheit ist es natürlich umgekehrt: In seinem Bemühen, dem internationalen Recht in vollem Umfang gerecht zu werden, hat der europäische Gesetzgeber den Text von Art. 6quinquies PVÜ in den fraglichen Teilen wörtlich übernommen.
 
838
Für das europäische Recht siehe insoweit die Leitentscheidung des EUGH, Rs. C-371/02, Björnekulla Fruktindistrier, ECLI:EU:C:2004:275, Slg. 2004, I-5791. Da die Auffassung der beteiligten Verkehrskreise auf sämtlichen Stufen des Vertriebs zu berücksichtigen sind – und sich zumindest bei Groß- und Zwischenhändlern das Wissen darum, dass eine von den beteiligten Verkehrskreisen als Gattungsname aufgefasste Bezeichnung als Marke geschützt ist, besonders lange halten wird – ist die Wahrscheinlichkeit der Aberkennung von Markenschutz in der Praxis sehr gering.
 
839
Siehe dazu EuGH, Rs. C-299/99, Philips, ECLI:EU:C:2002:377, Slg. 2002, I-5475 (Rn. 65): Der Umstand, dass ein Produkt eine Monopolstellung auf dem Markt innehatte, führt nicht bereits als solcher dazu, dass die während dieser Zeit erworbene Unterscheidungskraft unberücksichtigt bleiben muss, soweit die beteiligten Verkehrskreise das betreffende Zeichen als betrieblichen Herkunftshinweis wahrgenommen haben.
 
840
Instruktiv dazu die in Deutschland geführten Rechtsstreitigkeiten um die Bezeichnung „Post“ bzw. die Farbe „Postgelb“. Siehe BGH GRUR 2004, 949 – Post/Regiopost; BGH GRUR 2008, 798 – POST; BPatG GRUR 2007, 714 – Fehlende Verkehrsdurchsetzung einer Gattungsbezeichnung; BPatG GRUR 2008, 174 – EUROPPOSTCOM; BPatG GRUR 2008, 179 – dCP deutsche CITY Post; OLG Naumburg, GRUR-RR 2006, 256 – Die neue Post; OLG Köln, GRUR RR 2005, 155 – DIE BLAUE POST; OLG Hamburg, GRUR-RR 2005, 149 – TNT Post Deutschland; Prüfer, GRUR 2008, 103; Kunz-Hallstein, GRUR Int. 2004, 751.
 
841
Diesem Petitum wird im europäischen Markenrecht nur unzureichend Rechnung getragen. Siehe dazu Kur, in: Govaere/Ullrich, 191 ff. sowie noch den folgenden Text.
 
842
In diesem Sinne auch Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 260.
 
843
Die von Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 329, 331 angemahnte Regelung, dass in Parallelität zum Sortenschutz die Bezeichnungen von Arzneimitteln nicht als Marke eingetragen werden können sollen, ist somit in der Praxis bereits verwirklicht.
 
844
D.h. vor allem dort, wo es nicht um verschreibungspflichtige Medikamente geht, die ohnehin nur von fachkundigen Personen verschrieben bzw. ausgehändigt werden dürfen.
 
845
Dabei sind selbstverständlich die Einschränkungen zu beachten, die sich aus der Gesetzgebung zur Arzneimittelwerbung ergeben.
 
846
Zur Lauterkeit der Verwendung der Bezeichnung „Segway“ in beschreibendem Sinne durch Wettbewerber siehe Di Cataldo, IIC 2011, 833.
 
847
EuGH, Rs. C-487/07, L’Oréal u. a., ECLI:EU:C:2009:378, Slg. 2009, I-5185.
 
848
EuGH, Rs. C-487/07, L’Oréal u. a., ECLI:EU:C:2009:378, Slg. 2009, I-5185 (Rn. 76).
 
849
Ohly/Spence, Comparative Advertising.
 
850
Zu den dadurch entstehenden Schutzbedürfnissen und der Rektion der Rechtsprechung auf diese siehe Machnicka, IIC 2012, 123.
 
851
Siehe Kur/Ohly/Bently, Sweet Smells and a Sour Taste. In diesem Sinne auch BGH GRUR 2008, 628 – Imitationswerbung, wobei es allerdings nicht um Vergleichslisten, sondern um die Präsentation der Produkte selbst ging.
 
852
Allein das Kapitel zum deutschen Recht umfasst bei Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps über 50 Druckseiten (europäisches Recht: 80 Seiten), wobei allerdings auch die in diesem Band unter „Koexistenz“ erfassten Fragen des „Level overlap“ und der Inhaberschaft behandelt werden. Dabei werden nicht einmal alle denkbaren Konstellationen angesprochen, so finden sich keine Ausführungen zum Verhältnis Markenrecht/geografische Herkunftsangaben oder zum Urheberrecht/Datenbankenschutz.
 
853
Siehe Art. 2 MRL 2008/95/EG, Art. 4 UMV (EG) 207/2009: (Gemeinschafts- bzw. Unions-)Marken können alle Zeichen sein – einschließlich – die Form oder Aufmachung der Ware.
 
854
EuGH, verb. Rs. C-53/01, C-54/01, C-55/01, Linde, Winwad und Rado, ECLI:EU:C:2003:206, Slg. 2003 I-3161. Über die Auslegung des zuletzt genannten Merkmals und sein Verhältnis zur mangelnden Unterscheidungskraft besteht keine Klarheit. In der Praxis scheinen die meisten nationalen Gerichte ebenso wie das HABM und das Gericht (EuG) diesen Zurückweisungsgrund nicht anzuwenden. Der BGH geht davon aus, dass eine Formgebung die Ware dann beschreibt, wenn sie lediglich eine geringe Abweichung von der Grundform darstellt. Dies gilt jedoch auch für die fehlende Unterscheidungskraft. Eine Besonderheit besteht allerdings darin, dass (nur) bei der Beurteilung der Eignung einer Formgebung zur Beschreibung der Ware auch die Freihalteinteressen der Wettbewerber berücksichtigt werden können sollen; siehe BGH GRUR 2008, 1000 – Käse in Blütenform II. Eingehend zu diesen Fragen samt einem Überblick zur Praxis in Deutschland und im Unionsrecht Kur, § 3: Markenrecht, in Eichmann/Kur, 152 ff.
 
855
EuGH, Rs. C-299/99, Philips, ECLI:EU:C:2002:377, Slg. I-2002, 5475 (Rn. 78).
 
856
In der Rs. Philips war der entsprechende Vortrag des vorlegenden Gerichts vom EuGH hingegen nicht aufgegriffen worden.
 
857
EuGH, Rs. C-48/09 P, Lego Juris/HABM, ECLI:EU:C:2010:516, Slg. 2010 I-8403 (Rn. 46). Klargestellt wird in Form eines obiter dictum ferner, dass für die Abgrenzung von Patent- und Designrecht die gleichen Maßstäbe wie im Markenrecht gelten, Rs. C-48/09, Rn. 46. Dagegen war in den Schlussanträgen des Generalanwalts in der Philips/Remington erklärt worden, im Fall von Designs sei wegen des geringeren Ausmaßes einer Gefährdung der Wettbewerbsfreiheit ein weniger strikter Maßstab anzuwenden. Für eine Gleichbehandlung der Ausschlussgründe im Marken- und Designrecht sprechen sich auch Derclaye/Leistner aus, Intellectual Property Overlaps, 80 f. unter Hinweis auf Quaedvlieg, in: Grosheide/Brinkhof, 497 ff.
 
858
So ist unerheblich, ob die Gestaltung, deren Technizität in Frage steht, „neu“ ist oder Erfindungshöhe besitzt.
 
859
Nach EuGH Rs. C-215/14, Société des Produits Nestlé, ECLI:EU:C:2015:604 finden diese Grundsätze keine Anwendung auf den Fall, dass eine Warenform zwar nicht selbst eine technische Wirkung hervorruft, aber aus der Herstellung mittels eines standardmäßigen oder sogar technisch notwendigen Verfahrens resultiert. Tendenziell wettbewerbsfreundlicher hatte sich hingegen der Generalanwalt in den Schlussanträgen geäußert (ECLI:EU:C:2015:395). Allerdings ist auch nach der eher wortgetreuen Auslegung, die der EuGH vornimmt, eine mittels eines standardisierten oder technisch notwendigen Herstellungsverfahrens erzeugte Form nicht schutzfähig, wenn sie den Erwartungen der Verbraucher an eine „gattungstypische“ Formgebung entspricht.
 
860
In der Praxis bestehen insoweit nach wie vor erhebliche Grenzziehungsprobleme. Ein Beispiel dafür bietet die Entscheidung des EuG im Fall Simba Toys (Rs. T-450/09, ECLI:EU:T:2014:983): Hier wurde der Formgebung des bekannten „Zauberwürfels“ (Rubiks Cube) in der Form einer grafischen Darstellung Schutz zuerkannt bzw. die Löschungsklage abgewiesen. Zur Begründung wurde ausgeführt, die Funktionsweise des Würfels sei für einen unbefangenen Betrachter aus der Darstellung nicht erkennbar (insoweit entgegen EuGH Rs. C-337/12 P, Pi Design/Yoshida, ECLI:EU:C:2014:129, wo erklärt wird, dass Amt bzw. Gericht die Schutzfähigkeit einer Formgebung auch unter Betrachtung der am Markt befindlichen Exemplare des dargestellten Produkts beurteilen müssen); ferner sei die Gestaltung des Würfels zwar möglicherweise das Ergebnis eines technischen Prinzips, sie löse aber selbst keine technischen Wirkungen aus. Gegen die Entscheidung wurde Rechtsmittel eingelegt; beim EuGH anhängig als Rs. C-30/15 P.
 
861
Siehe dazu insbesondere Quaedvlieg, in: Grosheide/Brinkhof, 497 ff.; Kur, in: Drexl u. a., FS für Hanns Ullrich, 139–160.
 
862
Nachweise bei Kur, in: Eichmann/Kur, 145; siehe auch Quaedvlieg, in: Grosheide/Brinkhof, 497 ff., der den Abgrenzungszweck jedoch auf das Urheberrecht beschränkt.
 
863
Siehe dazu bereits Kur, in: Ghidini/Genovesi, 619 f.; DIES., in: Cruquenaire/Dusollier, 163 f.; für eine Ausschlussregel im Verhältnis von Design- und Markenrecht spricht sich Ghidini aus; Ghidini, in: Drexl u. a., FS für Hanns Ullrich, 64 ff.
 
864
Warenformmarken waren grundsätzlich von der Markeneintragung ausgeschlossen. Sie waren jedoch nach § 25 WZG im Fall erworbener Verkehrsgeltung gegen die Hervorrufung von Verwechslungsgefahren geschützt. Der Vorschlag von Ghidini dürfte letztlich auf eine solche Lösung hinauslaufen, da nur so die sonst entstehenden praktischen Probleme in den Griff zu bekommen sind, Ghidini, in: Drexl u. a., FS für Hanns Ullrich, 64 ff.
 
865
Siehe dazu vor allem Götting, in: Schricker/Stauder, S. 211 ff. (246).
 
866
Zwar werden Warenformen in der beispielhaften Aufzählung zulässiger Markenformen nicht ausdrücklich genannt, sie sind jedoch als prinzipiell unterscheidungskräftige Gestaltungen vom Aussageinhalt der Vorschrift erfasst. Von der Eintragung ausgeschlossen werden können (nur) solche Markenformen, die nicht visuell wahrnehmbar sind, Art. 15 Abs. 1 Satz 3 TRIPS. Außerdem kann u. U. bei bestimmten Zeichenformen der Erwerb von Unterscheidungskraft durch Benutzung im geschäftlichen Verkehr als Voraussetzung der Eintragung verlangt werden. Zum Inhalt von Art. 15 TRIPS siehe Kur, in: Correa, 413 ff.
 
867
S. dazu Abschn. 3.1.5.3.1 (Schutzvoraussetzungen); Abschn. 3.1.5.3.3 (Schutzumfang und Schranken). Kritisch zur Praxis des EuGH auch Quaedvlieg, in: Grosheide/Brinkhof, 497 ff.
 
868
EuGH, Rs. C- 136/02 P. Mag Instruments, ECLI:EU:C:2004:592, Slg. 2004 I-09165; seither ständige Rechtsprechung.
 
869
Eingehend dazu bereits Abschn. 3.1.5.3.2. Zur Annäherung der Schutzvoraussetzungen von Designs und Warenformmarken siehe Ghidini, in: Drexl u. a., FS für Hanns Ullrich, 62. Die strengere Beurteilung im Markenrecht wird mit der vom EuGH in den verb. Rs. C-53/01, C-54/0, C-55/01, Linde, Winward und Rado, ECLI:EU:C:2003:206, Slg. 2003 I-3161 artikulierten These begründet, dass Warenformen von den Verbrauchern üblicherweise nicht als Herkunftshinweis wahrgenommen werden. Das ist zwar prinzipiell richtig, es trifft aber auch dann zu, wenn die Form vom Üblichen abweicht. Die Eignung der von der Praxis nach Vorgabe des EuGH angewandten Beurteilungskriterien, den vom Designrecht abweichenden Schutzzweck adäquat zu reflektieren, muss daher bezweifelt werden.
 
870
Diese Rechtsprechungspraxis wird in der „Trade Mark Study“ (Overall Study on the Evaluation of the Functioning of European Trade Mark Law, 2011), am 14. April 2015 abrufbar unter: http://​ec.​europa.​eu/​internal_​market/​indprop/​docs/​tm/​20110308_​allensbach-study_​en.​pdf, kritisiert; siehe auch Kur, in: Govaere/Ullrich, 191 ff.
 
871
Das Problem zeigt sich im Fall EuG T-508/08, ECLI:EU:T:2011:575: Die Markenanmeldung für die einer Orgelpfeife nachempfundene Form des Beo-Lab Lautsprechers von Bang & Olufsen war vom HABM zunächst wegen fehlender Unterscheidungskraft zurückgewiesen worden; die Entscheidung wurde jedoch vom EuG aufgehoben und zurückverwiesen, da die Form des Lautsprechers stark vom Üblichen abweicht. Bei der erneuten Prüfung kam die Beschwerdekammer des HABM jedoch unter Berücksichtigung der zwischenzeitlich ergangenen Entscheidung des EuGH, Rs. C-371/06, Benetton/G-Star, ECLI:EU:C:2007:542, Slg. 2007, I-7709, zu dem Ergebnis, dass der Lautsprecher durch seine Formgebung besondere Attraktivität entfalte und daher ohne Rücksicht auf inhärente oder erworbene Unterscheidungskraft dauerhaft vom Schutz auszuschließen sei.
 
872
Eingehend dazu Kur, in: Drexl u. a., FS für Hanns Ullrich, 154 ff.; Trade Mark Study (vorne, Fn. 870), Teil III Rn. 2.32 – 2.34; 2.37.
 
873
Solange nicht – in tendenziellem Widerspruch zum internationalen Recht, s. o. – der Schutz von Warenformen generell, ohne Möglichkeit der Eintragung aufgrund erworbener Unterscheidungskraft, von der Eintragung ausgeschlossen wird.
 
874
Diese Möglichkeit wird auch in der Trade Mark Study (vorne, Fn. 870) diskutiert, sie mündet jedoch nicht in den Vorschlag, den Markenschutz nur bei Nachweis von Verkehrsdurchsetzung zuzulassen.
 
875
Ein Beispiel dafür ist die Kontroverse zwischen dem BPatG und dem BGH über die Anwendung des Ausschlussgrundes für Automobil-Ersatzteile: Während das BPatG im Prinzip zutreffend argumentiert hatte, dass die Form des Ersatzteils seine Marktfähigkeit und damit seinen wesentlichen Wert bestimmt (BPatG, GRUR 2005, 333 – Kraftfahrzeugteile), erklärte der BGH, dass sich der Ausschlussgrund allein auf den ästhetischen Aspekt der Form beziehe, der beim Kauf von Ersatzteilen nicht ausschlaggebend sei; BGH GRUR 2008, 71 – Fronthaube. Dieses Verständnis entspricht allerdings ohnehin nicht demjenigen des EuGH, das in der Entscheidung EuGH C-205/13, Hauck, ECLI:EU:C:2014:223 zum Ausdruck gebracht wurde; s. dazu vorne 3.1.5.3.2.
 
876
So kann sich das entsprechende Schutzhindernis der „Funktionalität“ im amerikanischen Recht beispielsweise auch auf Farbmarken oder andere zweidimensionale Gestaltungen beziehen.
 
877
Trade Mark Study (vorne, Fn. 870), Teil III Rn. 2.37.
 
878
Denkbar ist dennoch, dass sich eine faktische Erweiterung des Urheberrechtsschutzes gegenüber dem Bereich der freien Nutzung bei bekannten Werken dadurch ergibt, dass es in der Wahrnehmung des Publikums nicht so leicht „verblasst“ wie eine weniger bekannte Gestaltung. Zu den für die Unterscheidung zwischen zustimmungspflichtigen Bearbeitungen einerseits und freier Nutzung andererseits maßgeblichen Kriterien s. z. B.. BGH GRUR 1999, 984 – Laras Tochter.
 
879
Zu diesem Begriff siehe Abschn. 3.2.3.1.1.
 
880
Im Unionsmarkenrecht wirken ältere Rechte in Form von (u. a.) gewerblichen Schutzrechten und Urheberrechten nur als Löschungsgrund, d. h. sie können nicht im Widerspruchsverfahren geltend gemacht werden (und werden, ebenso wie alle anderen älteren Rechte einschließlich von Marken und sonstigen Kennzeichen, auch nicht von Amts wegen geprüft). Die nationalen Rechtsordnungen weisen in dieser Hinsicht Unterschiede auf.
 
881
So beispielsweise die bekannten Logos der „Formel 1“ für Autorennen sowie das „Intel“-Logo. Siehe dazu Kur, IIC 2004, 184.
 
882
Um solche Missbräuche von vornherein auszuschließen, kann ferner daran gedacht werden, von dem Anmelder eines Designs eine ausdrückliche Erklärung des Inhalts zu verlangen, dass dieser die angemeldete Gestaltung nicht bereits vor längerer Zeit als der Schonfrist von 12 Monaten in Europa benutzt hat; Kur, IIC 2004, 184.
 
883
Fakultatives Schutzhindernis; in Deutschland mit gleichem Wortlaut umgesetzt in § 34 Nr. 1 GeschmG.
 
884
Das gleiche gilt auch für andere Kennzeichenrechte, die vom Wortlaut der Art. 25 Abs. 1 (e) GGVO (EG) 6/2002 und 11 Abs. 2 (a) GeschmacksmusterRL 98/71/EG ebenfalls umfasst sind, auf die hier jedoch nicht weiter eingegangen wird.
 
885
Dies gilt nicht für bekannte Marken, die auch außerhalb des Bereichs der Verwechslungsgefahr geschützt sind. Hierauf wird jedoch aus Platzgründen nicht weiter eingegangen.
 
886
HABM-Nichtigkeitsabteilung, 1.3.2006, ICD 1477 – midas; HABM-Nichtigkeitsabteilung, 29.3.2007, ICD 3317 – CK; Eichmann, in: Eichmann/Kur, 93.
 
887
EuGH, Verb. Rs. C-101/11 und C-102/11, Neuman und Galdeano del Sel/José Manuel Baena Grupo, ECLI:EU:C:2012:641.
 
888
HABM-BK, 14.10.2009, R 1323/2008-3. Die Entscheidung ist nur auf Spanisch verfügbar.
 
889
EuG Rs. T-513/09, Baena Grupo/HABM, ECLI:EU:T:2010:541, Slg. 2010, II-289.
 
890
EuGH, Verb. Rs. C-101/11 und C-102/11, Neuman u. a./Baena Grupo, GRUR 2013, 178, ECLI:EU:C:2012:641.
 
891
Solche Disclaimer sind im Designrecht bisher allerdings völlig unüblich. Zur Regelung von Disclaimern im Unionsmarkenrecht und der Kritik daran siehe Trade Mark Study (vorne, Fn. 870), Part III Rn. 2.38 – Rn. 2.50.
 
892
Es sei denn, es handelt sich um eine bekannte Marke, deren Schutzbereich über die Verwechslungsgefahr hinausreicht; siehe bereits vorne, Fn. 885.
 
893
EuGH, Verb. Rs. C-101/11 und C-102/11, Neuman und Galdeano del Sel/José Manuel Baena Grupo, ECLI:EU:C:2012:641.
 
894
Dass die Geltendmachung von Verletzungsansprüchen gegen ein eingetragenes Recht nicht dessen vorherige Löschung voraussetzt, hat der EuGH in den Rs. C-488/10 – Celaya Emparanza, ECLI:EU:C:2012:88 (Designschutz) und C-561/11 – Fédération Cynologique Internationale, ECLI:EU:C:2013:91 (Markenrecht) festgestellt.
 
895
Siehe dazu, Abschn. 3.2.3.2.3.
 
896
Zu den denkbaren Überlagerungen von Markenschutz und Urheberrecht s. Tresper, Zeichen, 71 ff.
 
897
Diese Konstellation lag der Entscheidung EuGH, Rs. C-283/01, Shield Mark, ECLI:EU:C:2003:641, Slg. 2003, I-14313 zugrunde. S. jetzt auch die Entscheidung des EFTA-Gerichtshofs zum Markenschutz von Abbildungen der Werke von Gustav Vigeland, E-5/16.
 
898
BPatG GRUR 1998, 1021 – Mona Lisa.
 
899
BGH GRUR 2003, 342 – Winnetou.
 
900
Bei Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 328, wird vorgeschlagen, dass dies zumindest für berühmte Werke gelten soll; Quaedvlieg, in: Grosheide/Brinkhof, 497 ff. schlägt vor, dass ursprünglich urheberrechtlich geschützte Formgebungen jedenfalls dann nicht mehr als Marke geschützt werden können sollten, wenn sie bei Ablauf der urheberrechtlichen Schutzfrist nicht als Marke eingetragen waren. Dasselbe wird im Hinblick auf „echte“ Kunstwerke angeregt, die nur in geringer Stückzahl hergestellt und nicht in gewerblichem Ausmaß in üblicher Weise vermarktet worden sind.
 
901
Dabei beziehen sich die folgenden Überlegungen zunächst nur auf die Frage des Erwerbs bzw. der Aufrechterhaltung von Schutz nach Ablauf der urheberrechtlichen Schutzfrist. Korrekturen auf der Ebene der Schutzschranken werden im folgenden Abschnitt angesprochen.
 
902
S. dazu bereits Abschn. 3.1.5.3.1.
 
903
Bei diesen kommt regelmäßig noch der Aspekt hinzu, dass solche Kennzeichen zugleich auf eine bestimmte geografische Herkunft hinweisen.
 
904
Sosnitza, in: Keller/Plassmann/von Falck, FS für Winfried Tilmann, 900, kritisiert die Mona Lisa-Entscheidung des BPatG, da sie die Schutzfähigkeit pauschal aberkannt habe und nicht auf den spezifischen Bezug zwischen dem Kennzeichen und den Waren und Dienstleistungen eingegangen sei, für die der Schutz beantragt wurde.
 
905
Als Beispiel einer solchen Einzelfallprüfung siehe BGH GRUR 2008, 1093 (Marlene Dietrich I) und BGH GRUR 2010, 825 (Marlene Dietrich II).
 
906
Zu diesem in der Praxis von EuGH und EuG nur unzureichend beachteten caveat siehe bereits Abschn. 3.1.5.3.3. In der Trade Mark Study wird angeregt, diesen Grundsatz in der Präambel der Neufassungen von MRL und UMV herauszustellen; siehe Trade Mark Study (vorne, Fn. 870), Part III Rn. 2.47.
 
907
Siehe BGH ZUM 2003, 393 – Winnetous Rückkehr. Der Schutz bezieht sich auf die Identität des Werkes; er wirkt also nicht gegenüber einer (abgewandelten) Benutzung für ein anderes Werk, wenn die beteiligten Verkehrskreise die Unterschiedlichkeit der so bezeichneten Werke erkennen.
 
908
Dies war wohl die Absicht des Karl May Verlages, der nach Ablauf der Schutzfrist für die in Deutschland nach wie vor populären Werke von Karl May den Titel „Winnetou“ als Marke schützen lassen wollte. Vom BGH wurde der Schutz jedoch verweigert, BGH ZUM 2003, 393 – Winnetous Rückkehr.
 
909
Zur Bösgläubigkeit i.S.d. europäischen Markenrechts s. EuGH, Rs. C-529/07, Chocoladenfabriken Lindt & Sprüngli, ECLI:EU:C:2009:361, Slg. 2009, I-4893.
 
910
Grundlegend EuGH, Rs. C-23/01, Robelco, ECLI:EU:C:2002:706, Slg. 2002, I-10913; im Grundsatz bestätigt in Rs. C-245/02, Anheuser-Busch, ECLI:EU:C:2004:717, Slg. 2004, I-10989 und Rs. C-17/06, Céline, ECLI:EU:C:2007:497, Slg. 2007, I-7041.
 
911
Auf diese Frage wird bei Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps auch gar nicht abgestellt. Die auf S. 328 begründeten und auf S. 331 ausgesprochenen Empfehlungen, den nachfolgenden Markenschutz für bekannte Werke prinzipiell auszuschließen, gründet sich vielmehr auf die Befürchtung, dass Marken wie „Mickey Mouse“ automatisch als berühmt gelten müssten und daher faktisch für sämtliche Waren und Dienstleistungen geschützt wären, wobei hinzukommt, dass wegen der Unsicherheiten darüber, was unter einer Benutzung „als Marke“ zu verstehen ist, der Schutz zu unzuträglichen Beschränkungen der Meinungsfreiheit führen würde. Demgegenüber ist zum einen zu bedenken, dass die Berühmtheit eines Namens nicht automatisch die Berühmtheit einer entsprechenden Marke zu Folge hat und zu einem erweiterten Schutzbereich führt; siehe EuG, T-336/03, Editions Albert René/HABM, ECLI:EU:T:2005:379, Slg. 2005, II-4667 und EuGH, Rs. C-361/04 P, Ruiz-Picasso u. a./HABM, ECLI:EU:C:2006:25, Slg. 2006, I-643. Außerdem sind Übersteigerungen des Markenschutzes vorzugsweise auf der Ebene der inhaltlichen Schranken, und nicht durch das gröbere Instrument eines generellen Schutzausschlusses zu lösen.
 
912
Betrachtet werden im Folgenden lediglich die vergütungsfreien Schranken, da nur insoweit eine gewisse Vergleichbarkeit der Ausgangssituation besteht.
 
913
Zum Verhältnis von Design- und Urheberrecht im Hinblick auf die gleiche Problematik siehe noch, Abschn. 3.2.3.1.3.4.2.3.
 
914
Dabei sind diese Voraussetzungen ihrerseits problematisch, soweit es um das Verbot der Präsentation legitim hergestellter Produkte als Nachbildungen geht; s. dazu bereits Abschn. 3.2.3.1.3.2. (zu möglichen Auswirkungen der Entscheidung EuGH, Rs. C-487/07, L’Oréal u. a., ECLI:EU:C:2009:378, Slg. 2009, I-5185 auf die werbliche Präsentation von Generika).
 
915
Eingehend zu diesen Fällen und ihrer Behandlung nach dem vor der Markenrechtsreform geltenden Recht Kur, in: Ginsburg/Besek, 594 ff.; Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 55 mit weiteren Hinweisen.
 
916
Nach einem Vorschlag des Europäischen Parlaments hätte der markenrechtliche Schrankenkatalog durch die beispielhafte Nennung weiterer Formen der zulässigen Markenbenutzung erweitert werden sollen. Dabei war die vorgeschlagene Formulierung allerdings z. T. redundant und wenig hilfreich. S. dazu bereits Abschn. 3.1.5.3.3.
 
917
S. dazu bereits Abschn. 3.1.5.3.3.
 
918
Die Grenzziehung zwischen markenrechtlich relevanten Benutzungsformen und dem außermarkenrechtlichen Bereich sowie die eng damit verknüpfte Frage nach der Bedeutung anderer Markenfunktionen als der Herkunftsgarantiefunktion haben die markenrechtliche Literatur und Praxis lange beschäftigt. Mittlerweise hat sich die Lage jedoch insoweit geklärt, als von einem weiten Schutzbereich auszugehen ist, der zuvor lediglich lauterkeitsrechtlich erfassbare Konstellationen einbezieht und insoweit auch zu lauterkeitsrechtlich determinierten Lösungen kommt. S. dazu und zu den insoweit nach wie vor bestehenden Transparenzdefiziten die Ausführungen zum Markenrecht.
 
919
Kur, in: Ginsburg/Besek, 606.
 
920
Für Parodien und Satire – für die die Formulierung der Schranken nach wie vor keine eindeutige Grundlage zu bieten scheint – ist zu bedenken, dass diese ohnehin nur sehr selten in der Form der „Doppelidentität“ auftreten werden; häufig geht es gerade um eine Verfremdung des Zeichens (z. B. „Marlboro“ zu „Mordoro“; „Adidas“ zu „Adihash“ etc.). Auch eine Verwechslungsgefahr ist häufig ausgeschlossen. Am häufigsten wird es daher um die Anwendung des erweiterten Markenschutzes gehen, dessen Tatbestand, wie oben ausgeführt wurde, hinreichend offen formuliert ist. Falls jedoch Doppelidentität oder Verwechslungsgefahr dem Grunde nach im Einzelfall bejaht werden sollten, ergibt sich zumindest aus der Präambel, dass die Schrankentatbestände anwendbar bleiben.
 
921
Die Probleme bestehen auch in anderen Rechtsordnungen; so wird in diesem Zusammenhang häufig auf die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs von Südafrika, Laugh It Off Promotions CC v. South African Breweries International (Finance) B.V. t/a Sabmark International, IIC 2005, 868 ff. verwiesen. S. auch Sosnitza, in: Keller/Plassmann/von Falck, FS für Winfried Tilmann, der den in den USA entschiedenen Barbie-Fall (269 F. 3d 894 [9th Cir. 2002]) zum Anlass für seine Ausführungen zur Kumulation von Marken- und Urheberrecht nimmt. Generell zum Verhältnis von Meinungsfreiheit und Markenrecht s. Geiger, IIC 2007, 317 ff.
 
922
EuGH, Rs. C-337/95, Parfums Christian Dior/Evora, ECLI:EU:C:1997:517, Slg. 1997, I- 6013.
 
923
Dior/Evora, Rn. 58; siehe dazu Derclaye/Leistner, Intellectual Property Law, 291; Quaedvlieg, in: Grosheide/Brinkhof, 497 ff.; Kur, GRUR Int. 1999, 24–30.
 
924
BGH GRUR 2001, 51 – Parfumflakon mit Anm. Schricker, JZ 2001, 463; von Gamm, GRUR 2001, 788; Kur, in: Ganea/Heath/Schricker, FS für Adolf Dietz, 252–270.
 
925
Siehe Hoge Raad, Bijblad bij de industriële eigendom (BIE) 1998, 104 – BMW/Blok: Abbildung in der Zubehörwerbung; High Court, IPC Magazines Ltd. v MGN, [1998] FSR 431: Abbildung des Titelblatts einer Zeitschrift in der vergleichenden Werbung.
 
926
Insbesondere Verkade, in: Kabel/Mom, Essays in Honour of Herman Cohen Jehoram, 70 f.: Wenn zwei Gesetze denselben Sachverhalt unterschiedlich regeln, soll jeweils nur eines zur Anwendung kommen, wobei durch eine Einzelfallbetrachtung zu bestimmen ist, welches von beiden das andere verdrängt. Siehe auch Ghidini, in: Drexl u. a., FS für Hanns Ullrich, 55 ff., der für den Spezialfall des Marken- und Designschutzes zunächst die Anwendung des lex posterior-Grundsatzes diskutiert, diesen aber zugunsten des Ansatzes verwirft, das Markenrecht wegen „systemischer Inkonsistenz“ der Regelungen nicht zur Anwendung kommen zu lassen. Offen bleibt dabei, ob dies nur dann gelten soll, wenn die fragliche Gestaltung zuvor tatsächlich musterrechtlich geschützt war, was ggf. bei Inanspruchnahme von markenrechtlichem Schutz geprüft werden müsste. Zu den sich daraus ergebenden systematischen und praktischen Bedenken siehe bereits Abschn. 3.2.3.1.3.3.2.
 
927
So die Tendenz bei Quaedvlieg, in: Grosheide/Brinkhof, 497 ff.; siehe auch bereits den bei Kur, GRUR Int. 1999, 28 angesprochenen, jedoch wegen überwiegender Bedenken letztlich abgelehnten „Schrankenvergleich“.
 
928
Siehe auch Schricker, JZ 2001, 463 ff., der insoweit von der Transzendierung des Urheberrechts durch das Markenrecht spricht.
 
929
Siehe noch unten zur Überlagerung von Design- und Urheberrecht bei Ersatzteilen Abschn. „Präsentation von Waren im Kontext von Vertriebsmaßnahmen“.
 
930
Etwas anderes gilt, wenn die formale Rechtsposition unredlich erworben wurde und/oder die Geltendmachung des Schutzrechts im Bewusstsein der Ungültigkeit des Rechtsanspruchs erfolgt. Siehe dazu und zum Verhältnis des generellen Missbrauchsvorwurfs im Verhältnis zum Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung i.S.v. Art. 101 AEUV (damals Art. 82 EGV) Kur, in: Ganea/Heath/Schricker, FS für Adolf Dietz, 263 gegen Schricker, JZ 2001, 463.
 
931
Hoge Raad, Bijblad bij de industriële eigendomen BIE 1998, 104.
 
932
Dasselbe gilt in noch stärkerem Maße in Fällen wie die den Entscheidungen BGH GRUR 1993, 34 – Bedienungsanweisung sowie EFTA-Gerichtshof, GRUR 1999, 266 – Norwegian Government/Astra Norge zugrundeliegenden Konstellationen: Dabei ging es jeweils um die vom Urheber nicht autorisierte Übersetzung produktbegleitender Materialien bei parallelimportierten Produkten. In diesen Fällen ist gar kein Paralleltatbestand im Markenrecht vorhanden, auf den sich der Importeur für die Zulässigkeit seiner Handlungen berufen könnte.
 
933
So bereits der Vorschlag von Kur, in: Schricker/Dreier/Kur, 50: „(A)ngesichts der zunehmenden Breite der einzelnen Schutzrechte und der Dichte des Geflechts verschiedener Schutzrechtstypen (ist es) unumgänglich…, der Berücksichtigung entgegenstehender Interessen durch die Zulassung offener, generalklauselartiger Schrankentatbestände mehr Lust zu verschaffen“.
 
934
Zur Kumulation von Designrecht und Urheberrecht und den davon ausgehenden Konsequenzen für den Designschutz siehe noch unten.
 
935
Eingehend behandelt wird diese Problematik bei Kur, in: Cruquenaire/Dusollier, 167 ff.; Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 73 f.
 
936
Zur fehlenden Harmonisierung in diesem Bereich s. Abschn. 3.1.4.3.3.1.
 
937
Vom Designschutz generell ausgenommen bleiben diejenigen Teile, die beim normalen Betrieb des Erzeugnisses nicht sichtbar sind, sowie diejenigen Elemente des geschützten Teils, die für den Zusammenbau technisch notwendig sind (sog. must fit-Elemente).
 
938
Der Tendenz der jüngeren EuGH-Rechtsprechung zu den Ausschlussklauseln des Markenrechts zufolge ist damit zu rechnen, dass jedenfalls solche Teile der Karosserie, die durch die Gesamtform des Pkw bedingt und daher nicht frei wählbar sind, vom Markenschutz dauerhaft ausgeschlossen sind. Eingehend dazu Abschn. 3.1.5.3.2.
 
939
Von einem generellen Schutzausschluss für Ersatzteile war hingegen das BPatG GRUR 2005, 333 – Kraftfahrzeugteile ausgegangen: So sei die Form der Ware durch ihre Funktion determiniert; außerdem sei die Form insoweit wertverleihend, als sich ein abweichend gestaltetes Ersatzteil nicht vermarkten ließe. Der BGH hob diese Entscheidung jedoch auf und erklärte, der Ausschlussgrund der wertbestimmten Formgebung beziehe sich allein auf den ästhetischen Wert und nicht auf andere Faktoren, die die Vermarktbarkeit der Ware determinieren; BGH GRUR 2008, 71 (72) – Fronthaube.
 
940
EuG, Rs. T-128/01 – DaimlerChrysler/HABM, Slg. 2003 II-00701.
 
941
EuGH Rs. C-48/05, Opel/Autec, ECLI:EU:C:2007:55, Slg. 2007, I-1017.
 
942
EuGH Rs. C-48/05, Opel/Autec, ECLI:EU:C:2007:55, Slg. 2007, I-1017 (Rn. 44). Dieser Ansicht kann allerdings weder aus logischer noch aus semantischer Sicht zugestimmt werden. Dies zeigt sich nicht zuletzt am Phänomen der dreidimensionalen Marke: Obwohl eindeutig Merkmal eines Produkts, kann die Formgebung durchaus als Angabe über das Produkt verstanden werden, nämlich als Hinweis auf dessen kommerzielle Herkunft.
 
943
Ob auch für das Patentrecht eine Ausnahme i.S. einer Reparaturklausel vorgenommen werden sollte, hängt davon ab, ob Ausgangslage und rechtliche Wertungen mit denjenigen des Designrechts übereinstimmen. Dazu müsste durch die Patentierung von Teilen komplexer Erzeugnisse eine vergleichbare Monopolisierung des Sekundärmarktes erfolgen, wie sie beim Designschutz äußerlich sichtbarer Teile von (z. B.) Automobilen vorliegt, und es müsste ebenso wie dort faktisch ausgeschlossen sein, dass sich durch die Exklusivposition des Originalherstellers ein Anreiz für die Entwicklung von Alternativlösungen ergibt (invent around). Gerade letzteres wird im Patentrecht jedoch eher vorkommen können als im streng formgebundenen Designschutz, sodass von daher eine Pauschallösung in der Form der (geplanten) Reparaturklausel des Designrechts nicht ohne Weiteres als angezeigt erscheint; die Lösung sollte in diesen Fällen eher in der die Umstände des Einzelfalls berücksichtigenden Anwendung des Wettbewerbsrechts (Kartellrechts) gesucht werden.
 
944
Diese Konstallation wurde dem EuGH in der Rs. C-500/14 – Ford Motor Company zur Vorabentscheidung unterbreitet, ECLI:EU:C:2015:680. Der EuGH hat klargestellt, dass eine solche Konstellation ausschließlich nach markenrechtlichen Kriterien zu beurteilen ist; ob der Nachbau des Ersatzteils als solchem durch eine Reparaturklausel gedeckt ist, spielt für die markenrechtliche Beurteilung keine Rolle.
 
945
Wobei es sich um den Quellcode oder den Objektcode handeln kann. Siehe dazu Art. 10 Abs. 1 TRIPS.
 
946
Siehe zum folgenden insbesondere Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 91 ff.
 
947
Kritisch zur Praxis der Erteilung von Patenten für computerimplementierte Erfindungen Hilty/Geiger, IIC 2005, 615 ff.
 
948
Siehe insoweit die bei Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 95 angeführten Literaturstimmen, die kein einheitliches Bild zu dieser Frage ergeben.
 
949
Die Trennung von Form und Idee ist im Allgemeinen umso schwieriger, je stärker der informationelle Charakter des Werkes ist. Im Fall von Computerprogrammen ist daher womöglich die Grenze der Trennbarkeit erreicht.
 
950
Siehe dazu Abschn. 3.1.3.4.4.
 
951
Siehe dazu Abschn. 3.1.2.2.4.
 
952
Zumindest bei derzeitiger Rechtslage schienen sich solche Probleme in der Praxis nicht zu stellen. Anders wäre es möglicherweise bei einer Freigabe der Patentierung von Software als solcher. In diesem Sinne Weyand/Haase, IIC 2005, 653 ff.
 
953
Hilty/Geiger, IIC 2005, 615 ff.; Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 93.
 
954
Die Ende der 1990er-Jahre unternommenen Versuche der Harmonisierung des Gebrauchsmusterrechts wurden wegen fehlender Dringlichkeit und mangelnder Erfolgsaussichten aufgegeben. Zu den ursprünglichen Harmonisierungsplänen s. (amended) proposal for a European Parliament and Council Directive approximating the legal arrangements for the protection of inventions by utility model, COM/99/0309 final – COD 97/0356.
 
955
In der Praxis ist es allerdings nicht immer einfach, die Schutzvoraussetzungen in einer sachgerechten und nachvollziehbaren Abstufung zur Anwendung zu bringen. Dies gilt umso mehr, je niedriger die Schwellen der Neuheit und Erfindungshöhe im Patentrecht angesetzt werden.
 
956
Siehe bereits Fn. 820 mit Hinweisen zu den Entscheidungen der Großen Beschwerdekammer des EPA, EPA G 2/07, Broccoli/PLANT BIOSCIENCE, ABl. EPA 2012, 230 und EPA G 1/08, Tomatoes/STATE OF ISRAEL, ABl. EPA 2012, 206.
 
957
Zwar gilt in den meisten Mitgliedsländern eine entsprechende Schutzschranke; dies ist Folge der oft als „kalte Harmonisierung“ bezeichneten Übernahme wesentlicher Bestandteile des (gescheiterten) Gemeinschaftspatentübereinkommens (GPÜ) von 1975 durch die Länder der Gemeinschaft. Eine Vereinheitlichung u. a. der Schrankenbestimmungen würde durch das derzeit diskutierte „Patentpaket“ erfolgen, da zumindest in dem geplanten Abkommen über die einheitliche Gerichtsbarkeit entsprechende Vorschriften enthalten sind.
 
958
Artikel 27 (a) und (b) des Abkommens.
 
959
Zur Beurteilung der designrechtlichen Schutzvoraussetzungen in der Rechtsprechung des EuGH siehe EuGH, Rs. C-281/10, PepsiCo/Grupo Promer, ECLI:EU:C:2011:679, Slg. 2011, I-10153; verb. Rs. C-101/11 P und C-102/11 P, Neuman und Galdeano del Sel/José Manuel Baena Grupo, ECLI:EU:C:2012:641.
 
960
EuGH, Rs. C-5/08, Infopaq International, ECLI:EU:C:2009:465, Slg. 2009, I-6569.
 
961
EuGH, Rs. C-403/08, Football Association Premier League u. a. ECLI:EU:C:2011:631, Slg. 2011, I-9083 (Rn. 97–99), abgedruckt in MMR 2011, 817 (m. Anm. Stieper); Rs. C-393/09, ECLI:EU:C:2010:816, GRUR 2011, 220 – Bezpečnostní softwarová asociace (BSA), Rn. 45; Rs. C-145/10, ECLI:EU:C:2011:798, GRUR 2012, 166 – Painer, Rn. 87; Rs. C-604/10, ECLI:EU:C:2012:115, GRUR 2012, 386 – Football Dataco, Rn. 38.
 
962
EuGH, Rs. C-5/08, Infopaq International, ECLI:EU:C:2009:465, Slg. 2009, I-6569, (Rn. 33–37).
 
963
Bei extensiver Auslegung könnte dies allerdings aus einer eher beiläufigen Aussage des EuGH in der Entscheidung Rs. C-168/09 – Flos/Semeraro, ECLI:EU:C:2011:29, Slg. 2011 I-00181 hergeleitet werden: Dort erklärt der EuGH in Rn. 34, zwar gelte Art. 17 GRL (der die Möglichkeit kumulativer Gewährung von Design- und Urheberrechtsschutz vorschreibt) explizit nur für als Design eingetragene Gestaltungen, jedoch könnte sich aus der RL 2001/19/EG eine Verpflichtung zum urheberrechtlichen Schutz auch solcher Gestaltungen ergeben, die niemals als Designs eingetraten waren. Siehe dazu Bently, EIPR 2012, 654; Kur, in Büscher/Erdmann/Haedicke/Köhler/Loschelder, FS für Joachim Bornkamm, 849, 856.
 
964
Grundlegend Ulmer, Urheber- und Verlagsrecht, § 25 III 3; Schricker/Loewenheim, Urheberrecht, § 2 Rn. 101 ff. m. Nachweisen. Zur Anwendung der Stufentheorie in der gerichtlichen Praxis siehe Haberstumpf, in: Beier u. a., FS Hundert Jahre GRUR, Bd II, 1125 ff.; aus jüngerer Zeit siehe BGH GRUR 1995, 581/582 – Silberdistel.
 
965
Schricker, in: Becker/Lerche/Mestmäcker, FS für Reinhold Kreile, 715 ff.; für eine generelle Senkung der Schutzschwelle Ders., GRUR 1996, 815 ff.; Koschtial, GRUR 2004, 555 ff.; Nordemann/Heise, ZUM 2001, 128 ff.; Loewenheim, GRUR Int. 2004, 765 ff. Positiv zur Stufentheorie und ihren Konsequenzen in der Praxis äußert sich vor allem Schack, Urheber- und Urhebervertragsrecht, 122.
 
966
Siehe die Hinweise zur Vorgeschichte der Gesetzgebung bei Kur, EIPR 1993, 374–378.
 
967
Zu den Schwierigkeiten einer objektiven Beurteilung siehe Schulze, GRUR 1984, 400 ff.
 
968
So war auch im französischen Recht ursprünglich versucht worden, sinnvolle Kriterien für die Trennung von Design- und Urheberecht zu finden. Aufgrund der praktischen Erfahrung, dass keines dieser Kriterien tatsächlich gut funktionierte, führte zur Annahme des Grundsatzes der unité de l’art. Zur Geschichte des französischen Urheberrechts im Bereich der angewandten Kunst s. Zech, Schutz, 11 ff.
 
969
In diesem Sinne Wassner, Kunst; Pilgrim, Schutz; Schulze, GRUR 1984, 400 ff.
 
970
Während diese Rechtsfolge jedenfalls dann systemisch gerechtfertigt erscheint, wenn die Gestaltung von vornherein urheberrechtlich geschützt war, ist diese Konsequenz dann fragwürdig, wenn wegen der zum Entstehungszeitpunkt geltenden Rechtslage kein Urheberrechtsschutz erworben werden konnte, Gestaltungen der fraglichen Art jedoch später durch Gesetzesänderung als prinzipiell schutzfähig erklärt werden. In diesem Sinne – der Urheberechtsschutz besteht nach Fortfall des Designschutzes – äußert sich jedoch der EuGH in Rs. C-168/09, Flos, ECLI:EU:C:2011:29, Slg. 2011, I-181.
 
971
Sec 52 CDPA. Die für die Annahme einer industriellen Vervielfältigung maßgebliche Stückzahl von 50 findet sich nicht im CDPA selbst sondern in einer Ausführungsverordnung, deren rechtliche Grundlage Sec 52 Abs. 4 (a) CDPA bildet.
 
972
Die Ausnahme gilt für „sculptures, wall plaques, medals, medallions and printed matter primarily of a literary or artistic character“.
 
973
Lucasfilm v Ainsworth, Court of Appeal: [2009] EWCA Civ 1328; IIC 2010, 864; Supreme Court [2011] UKSC 39 (27. Juli 2011).
 
974
Eine entscheidende Rolle spielte darüber hinaus, dass die Masken nach einer Zeichnung hergestellt worden waren und Sec 51 CDPA die Anfertigung von Objekten auf der Grundlage von Zeichnungen nicht als Urheberrechtsverletzung ansieht, soweit es sich bei den Objekten nicht um Kunstwerke handelt.
 
975
Wobei sich der Gesetzgeber vor allem auf die Entscheidung Rs. C-168/09 – Flos/Semeraro, Slg. 2011 I-181 stützte.
 
976
Siehe Bently, EIPR 2012, 654.
 
977
Auch in Flos/Semeraro ging es u. a. um die (vom EuGH abgelehnte) Gewährung einer Übergangsfrist. Dies galt jedoch nicht – wie nach den Gesetzgebungsplänen im Vereinigten Königreich – generell für das Inkraftreten der Regelung, sondern galt als Besitzstandsschutz für diejenigen, die vor Inkrafttreten der Gesetzesänderung mit der kommerziellen Herstellung und Vermarktung von Gegenständen befasst waren, die nach früherem Recht gemeinfrei geworden waren.
 
978
Art. 117 poln. Immaterialgüterrechtsgesetz; kritisch dazu Tischner, IIC 2012, 202.
 
979
Art. 7 Abs. 4 RBÜ.
 
980
Zum Vergleich der urheber- und musterrechtlichen Schrankenbestimmungen nach europäischem Recht siehe Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 39 f.
 
981
Art. 13 GeschmacksmusterRL 98/71/EG; Art. 20 GGVO (EG) 6/2002.
 
982
Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt, Chicago 1944.
 
983
So vor allem die Möglichkeit der Anfertigung von Sicherungskopien sowie die Dekompilierung bei Computerprogrammen; siehe Art. 6. der SoftwareRL 2009/24/EG.
 
984
So vor allem der umfangreiche Schrankenkatalog der InfosocRL 2001/29/EG, Art. 5: Abgesehen von den zur Durchleitung von Inhalten technisch notwendigen Vervielfältigungshandlungen (Art. 5 Abs. 1) sind alle anderen gesetzlichen Nutzungsbefugnisse ebenso wie die Frage ihrer Vergütungspflichtigkeit nicht zwingend ausgestaltet.
 
985
Diese ist bereits nach internationalem Recht zwingend ausgestaltet, siehe Art. 10 Abs. 1 RBÜ. Ebenso wie bei Art. 5 PVÜ handelt es sich dabei um eine der wenigen Vorschriften in den geltenden internationalen Abkommen zum Schutz von Immaterialgüterechten mit Maximalcharakter („Ceilings“); s. dazu Kur/Grosse Ruse-Khan, in: Kur/Levin, 359.
 
986
S. Art. 10 Abs. 2 RBÜ, der allerdings lediglich optionalen Charakter hat.
 
987
Sie wurden jedoch beide nach dem Vorbild der gleichen patentrechtlichen Vorschrift gestaltet, daher spricht einiges für einen Gleichlauf; siehe Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 320 (mit Fn. 177).
 
988
In diesem Fall würden sich in allen Mitgliedstaaten (wie heute bereits in denjenigen, die eine Reparaturklausel eingeführt haben) weitere Fragen im Fall der Kumulation von Design- und Markenrecht sowie Patentrecht stellen. Im Hinblick auf die Kumulation mit dem Markenrecht werden diese Fragen eingehend bei Kur, in: Cruquenaire/Dusollier, 167 ff. behandelt.
 
989
Ausführlich diskutiert wird diese Fallgestaltung bei Kur, in: Drexl, 331 ff.; Dies., in: Cruquenaire/Dusollier, 171 ff.; zustimmend Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 40.
 
990
Siehe z. B. BGH, 22.4.2011 – ICE: Abbildung eines ICE in einer Werbebroschüre der Fraunhofer-Gesellschaft. Während die Fotografie an sich verwendet werden durfte, berief sich die Deutsche Bahn AG erfolgreich auf ihr an der Formgebung des Zuges bestehendes Designrecht. S. jetzt auch EuGH C-24/16, Nintendo (zur Zulässigkeit der Präsentation einer designgeschützten Spielkonsole beim Vertrieb von Zubehör durch einen Wettbewerber).
 
991
Siehe Erwägungsgrund 6 UGP-RL 2005/29/EG.
 
992
Genauer: Der Schutz gegen die Nachahmung immaterialgüterrechtlich ungeschützter Gestaltungen.
 
993
Siehe dazu und zu den auf wenige Fallgestaltungen beschränkten Ansätzen zum Schutz gegen unlauteren Wettbewerb im TRIPS-Abkommen, Pflüger, Der internationale Schutz gegen unlauteren Wettbewerb, passim; Henning-Bodewig, in: Hilty/Henning-Bodewig, 53–76.
 
994
Die Ähnlichkeit der Rechtslage wird zumindest für das deutsche und französische Recht auch bei Derclaye/Leistner, Intellectual Property Overlaps, 295 konstatiert. Einen Überblick über das Recht der EU-Mitgliedstaaten im Bereich des unlauteren Wettbewerbs geben die Beiträge, in: Hilty/Henning-Bodewig, Law Against Unfair Competition.
 
995
Gesamtdarstellungen zum deutschen Recht (nach früherer Rechtslage, die jedoch im Wesentlichen fortgilt) bei Beater, Nachahmen im Wettbewerb; Sambuc, Der UWG-Nachahmungsschutz; siehe auch Ohly, Richterrecht; ferner Sack, in: La concurrence parasitaire en droit comparé, 33 ff.; Fezer, in: Beier u. a., FS 100 Jahre GRUR, Bd. II, 939 ff.; Müller-Laube, ZHR 1992, 480 ff.; jeweils mit umfassenden Hinweisen zur Rechtsprechung. Zum wettbewerbsrechtlichen Nachahmungsschutz im neuen Recht s. Sambuc, in: Harte-Bavendamm/Henning-Bodewig, § 4 Nr. 9 Rn. 1–238; Köhler/Bornkamm, UWG, § 9 Rn. 9.1–9.89. S. jetzt auch EuGH C-24/16, Nintendo (zur Zulässigkeit der Präsentation einer designgeschützten Spielkonsole beim Vertrieb von Zubehör durch einen Wettbewerber.
 
996
Diese Aussage ist allerdings in zweifacher Hinsicht zu relativieren. So gilt sie nicht für das Verhältnis von Markenrecht und Wettbewerbsrecht in Bezug auf den Tatbestand der Irreführung bzw. Verwechslungsgefahr: Dort gehen die Ansprüche nach Wettbewerbsrecht (§ 6 Abs. 2 UWG; vgl. Art. 5 Abs. 2 UGP-RL 2005/29/EG) auch bei bestehendem Markenrechtsschutz u. U. deutlich weiter als das Markenrecht. Die folgenden Ausführungen sparen diesen Fall jedoch aus und konzentrieren sich allein auf den europarechtlich nicht geregelten Nachahmungsschutz i.S.v. §§ 3, 4 Nr. 9 UWG. Ferner gehen auch im Nachahmungsschutz u. U. die Ansprüche nach Wettbewerbsrecht in ihrem Umfang weiter als das Markenrecht: So können nach französischem Recht u. U. zusätzliche, weitergehende Ansprüche auf Schadensersatz wegen Wettbewerbsverletzung geltend gemacht werden.
 
997
BGH GRUR 1999, 161 – Macdog.
 
998
BGH GRUR 2013, 1161 – Hard Rock Café.
 
999
So Bornkamm, GRUR 2005, 97.
 
1000
Dass es tatsächlich keinerlei Nachahmungsschutz außerhalb der Sonderrechte geben darf, wird kaum ernsthaft vertreten; siehe aber Knies, Der wettbewerbliche Leistungsschutz, 142 ff.
 
1001
E-contrario Argument; siehe dazu Ohly, in: Ohly u. a., FS für Gerhard Schricker, 118 f.; in diesem Sinne auch bereits Kur, GRUR Int. 1998, 776 f. (Vorrangigkeit der gesetzgeberischen Wertung dann, wenn sich der Gesetzgeber „ausdrücklich gegen einen ergänzenden wettbewerbsrechtlichen Schutz ausgesprochen hat, oder wenn aufgrund der gesamten Umstände davon auszugehen ist, dass sämtliche Gesichtspunkte, die für eine bestimmte Problemkonstellation eine Rolle spielen, in der einschlägigen sonderrechtlichen Regelung umfassend berücksichtigt und abgewogen worden sind“); Sambuc, in: Harte-Bavendamm/Henning-Bodewig, Einl. F Rn. 208, 217 („negative Schutzgrenze“); ebenso Bornkamm, GRUR 2005, 102.
 
1002
Auf die in diesem Zusammenhang bedeutsame Frage, in welchem Verhältnis die markenrechtliche Verwechslungsgefahr und die wettbewerbsrechtliche Irreführungsgefahr zueinander stehen, wird in diesem Beitrag aus Platzgründen nicht eingegangen.
 
1003
Um ein Beispiel zu nennen: Wenn sich die Formgebung einer Ware im Wesentlichen aus funktionalen Erwägungen ergibt, sollte wettbewerbsrechtlicher Schutz in der Regel ebenso wie der markenrechtliche Schutz ausgeschlossen bleiben. Die deutsche Rechtsprechung wird diesem Petitum nicht immer gerecht. Siehe aus der jüngeren Rechtsprechung z. B. die Entscheidungen BGH GRUR 2009, 1073 – Ausbeinmesser und BGH GRUR 2010, 1125 – Femur-Teil, wo jeweils trotz des überwiegend technisch determinierten Charakters der Formgebung Nachahmungsschutz gewährt wurde; kritisch zu diesen Entscheidungen Kur, MPI SSRN Research Paper Series No. 13-12. Es gibt jedoch auch positive Gegenbeispiele; so vor allem BGH GRUR 2005, 349 – Klemmbausteine III; siehe auch BGH GRUR 2011, 436 (Hartplatzhelden), wo dem Grundsatz der Nachahmungsfreiheit die ihm tatsächlich zukommende Bedeutung eingeräumt wird.
 
1004
Zum Vergleich siehe die Entscheidung BGH GRUR 2006, 79 – Jeans: Dort wurde der über drei Jahre hinaus fortdauernde Schutz auf wettbewerbsrechtlicher Grundlage damit begründet, dass eine Irreführungsgefahr für die Verbraucher bestehe (also nicht mit „parasitärem Verhalten“ als solchem). Ein nicht unwichtiges Detail des Falles besteht allerdings darin, dass es sich um dasselbe Kleidungsstück handelte, dessen Formgebung nach der Entscheidung EuGH, Rs. C-371/06, Benetton/G-Star, ECLI:EU:C:2007:542, Slg. 2007, I-7709 wegen seines wertverleihenden Charakters vom Schutz dauerhaft ausgeschlossen werden musste. Falls dieser Wertung des EuGH zuzustimmen wäre, müsste (wohl) auch ein aufgrund von „vermeidbarer Herkunftstäuschung“ i.S.v. § 4 Ab.9 lit. a gewährter Wettbewerbsschutz ausscheiden (während der Schutz wegen Irreführungsgefahr nach § 6 Abs. 2 UWG möglich bliebe).
 
1005
Grundlegend: EuGH, Rs. C-120/78, Rewe/Bundesmonopolverwaltung für Branntwein, ECLI:EU:C:1979:42, Slg. 1979, 649.
 
1006
Ständiger Rechtsprechungsgrundsatz; siehe etwa EuGH, Rs. C-362/88, GB-INNO-BM/Confédération du Commerce Luxembourgeois, ECLI:EU:C:1990:102, Slg. 1990, I-667 (Rn. 10); Rs C-126/91, Schutzverband gegen Unwesen in der Wirtschaft/Rocher, ECLI:EU:C:1993:191, Slg. 1993, I-2384 (Rn. 15).
 
1007
Siehe etwa Bornkamm, GRUR 2005, 98 (zum Verhältnis von UWG und Kennzeichenrecht): Gemeint sei damit nicht mehr als die „Selbstverständlichkeit…, dass den kennzeichenrechtlichen Schutzgrenzen auch eine negative Funktion zukommt“.
 
1008
Siehe insb. EuGH, Rs. C-126/91, Schutzverband gegen Unwesen in der Wirtschaft/Rocher, ECLI:EU:C:1993:191, Slg. 1993, I-2384 und Rs. C-362/88, GB-INNO-BM/Confédération du Commerce Luxembourgeois, ECLI:EU:C:1990:102, Slg. 1990, I-667 und dazu Ullmann, GRUR 2003, 817 f.
 
1009
Grundlegend: EuGH, Rs. C-210/96, Gut Springenheide und Tusky/Oberkreisdirektor des Kreises Steinfurt, ECLI:EU:C:1998:369, Slg. 1998, I-4657; Sack, WRP 1999, 399 ff.; Ullmann, GRUR 2003, 818; Ders., GRUR 1991, 789 ff.
 
1010
EuGH, Rs. C-6/81, BV Industrie Diensten Groep/Beele, ECLI:EU:C:1982:72, Slg. 1981, 707. Es ging um den nahezu identischen Nachbau von Kabeldurchleitungsvorrichtungen. Die Herstellung der in den Niederlanden vertriebenen Produkte, die Gegenstand des Ausgangsverfahrens waren, war in Deutschland wegen des Ablaufs des Patentschutzes unstreitig legal gewesen.
 
1011
Zur Anwendung ethischer Grundlagen im Rahmen dieser Untersuchung siehe Abschn. 1.​3.​3
 
1012
Gemeint sind hier Normen des nationalen Wettbewerbs- oder Marktverhaltensrechts, die keine Grundlage in einer ausdrücklichen Vorschrift des sekundären Unionsrechts finden.
 
1013
Als Beispiel siehe etwa den Katalog der Gründe, auf den die Ausnahmen vom Herkunftslandprinzip in der e-commerce-Richtlinie gestützt werden können.
 
1014
Der vorliegende Abschnitt basiert im Wesentlichen auf Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 119 ff. Zur Rezeption des Begriffes in der Literatur s. Zech, Neue Technologien als Herausforderung für die Rechtfertigung des Immaterialgüterschutzes, in: Hilty et al., Herausforderung Innovation: Eine interdisziplinäre Debatte, Berlin 2012, 81 ff.; Sabellek, Patente auf nanotechnologische Erfindungen, Tübingen 2014, 39; Schweyer, Die rechtliche Bewertung des Reverse Engineering in Deutschland und den USA, Tübingen 2012, 305 ff.; allerdings teilweise mit Abweichungen von der hier verwendeten Definition.
 
1015
Eher selten sind gegenwärtig Stimmen, die Grundprobleme des Immaterialgüterrechts als solche und nicht bloß ausschnittweise in ihrer Bedeutung für ein konkretes Rechtsproblem erkennen. In diesem Sinne auch Ohly, in: Ohly/Klippel, 2.
 
1016
In diesem Sinne auch Ohly, in: Ohly/Klippel, 2 mit dem Hinweis darauf, dass Grundprobleme im Recht des Geistigen Eigentums, die sich – bei allen Unterschieden im Detail – für sämtliche Schutzrechte ergeben, allzu oft nur ausschnittsweise in ihrer Bedeutung für ein konkretes Rechtsproblem erkannt werden.
 
1017
Die Begriffe „Standard“ und „Norm“ bzw. „Normung“ werden uneinheitlich verwendet, siehe Ullrich, GRUR 2007, 817 ff.; Blind, The Economics of Standards, 59 ff.; Lee, Standardization and Patent Law, 5 f. Für die vorliegende Untersuchung werden die genannten vier Begriffe verwendet. Sie lassen sich anhand der beteiligten Akteure unterscheiden und wie folgt definieren: 1) Gesetzliche Normen sind alle Gesetze im formellen Sinn. Für den hier behandelten Kontext bedeutsam sind allerdings nur hoheitliche Maßnahmen, die – beispielsweise aufgrund höherrangiger Interessen wie der öffentlichen Sicherheit – die Konfiguration von Gegenständen (z. B. von Steckdosen im Haushalt) verbindlich festlegen. 2) De iure-Standards werden von einer anerkannten Normungsorganisation bzw. Standardisierungsorganisation festgelegt. Man bezeichnet sie auch als formelle Normen, vgl. Ullrich, GRUR 2007, 818; anders Blind, The Economics of Standards, 64 f., für den dieser Begriff weiter reicht. 3) Privat vereinbarte Standards sind Vereinbarungen unter Herstellern, die nicht in einer Standardisierungsorganisation zusammengeschlossen sind. Sie werden auch Konsortialnormen genannt. 4) De facto-Standards sind technische Lösungen, die sich im Wettbewerb oder aufgrund der Marktmacht der beteiligten Unternehmen am Markt durchgesetzt haben, siehe auch Blind, The Economics of Standards, 17.
 
1018
Der Begriff building block wird in der US-amerikanischen immaterialgüterrechtlichen Literatur benutzt, um im patentrechtlichen Zusammenhang die auf Nanoröhren, auf Strukturen und Produkte aus Nanoröhren sowie auf Verfahren zur Herstellung solcher Nanoröhren und der entsprechenden Produkte gewährten Patente zu bezeichnen, vgl. Miller/Harris, Nanotechnology L. & Bus. 2006, 435. Teilweise wird er darüber hinaus aber auch gebraucht, um die grundlegenden Ideen sämtlicher enabling technologies – z. B. Computer Hard- und Software, Internet, Biotechnologie – zu bezeichnen, vgl. Lemley, Stan. L. Rev. 2005, 606.
 
1019
Dazu gehören z. B. Dateiformate, Netzwerkprotokolle, Befehlssätze oder Programmierschnittstellen. Zum Begriff siehe Karl, Schutzbereich, 43 f., 238; Pilny, GRUR Int. 1990, 432 ff. Siehe auch die Definition in Erwägungsgrund 10 der SoftwareRL 2009/24/EG.
 
1020
Unter Systemmärkten werden im Folgenden Märkte oder Bereiche verstanden, die sich mindestens aus einem (Ausgangs-)Produkt und einem oder mehreren nachgelagerten Produkten oder Dienstleistungen zusammensetzen, die aufgrund spezifischer Eigenschaften der (Ausgangs-)Produkte Kompatibilität mit diesen aufweisen müssen, ähnlich auch Brück, WRP 2008, 1162. In aller Regel ist dies dort der Fall, wo – wie bei Primär- und Sekundärmärkten üblich – die Komplementarität der Produkte oder Dienstleistungen den Unternehmen gerade erst bestimmte Geschäftsmodelle eröffnet. Zu komplementären Primär- und Sekundärmärkten ausführlich Bechtold, Die Kontrolle von Sekundärmärkten, 9 ff. Im anglo-amerikanischen Recht wird in diesem Kontext vielfach der Begriff aftermarket theory gebraucht, der das Zusammenspiel zwischen einem primären equipment market und diversen aftermarkets beleuchtet. Die aftermarket theory setzt sich dabei anerkanntermaßen aus drei Elementen zusammen: 1) komplementäre Produkte, 2) Kauf der Produkte zu unterschiedlichen Zeiten und 3) lock-in der Verbraucher, vgl. Shapiro, Antitrust L.J. 1995, 486.
 
1021
Der Begriff des Ersatzteils wird nicht einheitlich verwendet. Im Folgenden wird unter Ersatzteil jeder Bestandteil eines komplexen Erzeugnisses verstanden, der beim ersten Inverkehrbringen nicht mitveräußert wird und der wegen übereinstimmender Funktion mit einem Teil des Gesamterzeugnisses zur Auswechslung bestimmt und geeignet ist, so auch Blanken, Zubehör- und Ersatzteilgeschäft, 21 m.w.N. So definiert sind Ersatzteile ebenfalls Teil eines Systemmarkts. Beispielsweise stellt die Wahl eines Kraftfahrzeugs eines gewissen Herstellers und Typs eine Grundentscheidung dar, infolge derer der Fahrzeughalter auf den Erwerb bestimmter, mit diesem Typ kompatibler Produkte oder Ersatzteile angewiesen ist. Aufgrund der relativ hohen Anschaffungskosten für ein (neues) Fahrzeug wird die Grundentscheidung regelmäßig erst dann in Frage gestellt, wenn die Anschaffungskosten für das (alte) Fahrzeug abgeschrieben sind bzw. die Kosten für eine Reparatur den verbleibenden Wert des Fahrzeugs übersteigen. Dazu siehe auch Kur, GRUR Int. 1996, 876 ff.
 
1022
Vgl. Art. 52 Abs. 2 lit. a und c EPÜ.
 
1023
Art. 31 lit. l TRIPS.
 
1024
Art. 4 Abs. 1 lit. d FernsehsignalRL.
 
1025
Begründungserwägung 10 ZugangsRL.
 
1026
Art. 8 HalbleiterRL 87/54/EWG.
 
1027
Art. 9 DatenbankenRL 96/9/EG.
 
1028
Art. 52 Abs. 2 EPÜ.
 
1029
Art. 15 Abs. 1 lit. d Rom-Abkommen; Art. 5 und 3 HalbleiterRL 87/54/EWG.
 
1030
Art. 12 BioPatRL 98/44/EG.
 
1031
Karl, Schutzbereich, 238.
 
1032
Rehbinder/Peukert, Urheberrecht, Rn. 286 und 270; für Stilmittel weiter Nordemann, A., in: Fromm/Nordemann, § 2 Rn. 45.
 
1033
Rehbinder/Peukert, Urheberrecht, Rn. 266.
 
1034
Rehbinder/Peukert, Urheberrecht, Rn. 271; Nordemann, A., in: Fromm/Nordemann, § 2 Rn. 45.
 
1035
Schack, Urheber- und Urhebervertragsrecht, 116.
 
1036
Siehe dazu auch Ullrich, Revue Internationale de Droit Economique 2009, 441.
 
1037
Solche Dysfunktionalitäten werden in der Regel mithilfe von Art. 101 und Art. 102 AEUV und nicht mittels fusionskontrollrechtlicher Instrumente bekämpft.
 
1038
Früh, Immaterialgüterrechte, 452.
 
1039
Früh, Immaterialgüterrechte, 453.
 
1040
Zu den verschiedenen – typischerweise im Zusammenhang mit dem Patentrecht vorgebrachten – Ansätzen grundlegend Machlup, Economic Review; Ders., GRUR Ausl. 1961, 376 f.; entsprechend Kraßer, Patentrecht, 36 f.; Rogge, in: Benkard, Einleitung PatG, Rn. 3. Zu den Ansätzen im Urheberrecht Leistner, ZGE 2009, 405; Ohly, in: Eifert/Hoffmann-Riem, 288 ff.; Schack, in: Depenheuer/Peifer, 123 ff.
 
1041
Grundlegend Heinemann, Immaterialgüterschutz, passim. Diese Betrachtungsweise findet ihren Niederschlag auch im europäischen Primärrecht: Einerseits erwähnen die Zielbestimmungen der Union im gleichen Absatz das Ziel der Errichtung eines Binnenmarktes (samt zugehöriger Wettbewerbsordnung, siehe hierzu Protokoll (Nr. 27) über den Binnenmarkt und den Wettbewerb, ABl. C 115/309 vom 9. Mai 2008) und die Förderung von wissenschaftlichem und technologischem Fortschritt (Art. 3 Abs. 3 EUV). Andererseits verknüpft auch die neu geschaffene Kompetenzgrundlage zur Schaffung von Rechtstiteln des geistigen Eigentums in Art. 118 AEUV den Immaterialgüterschutz durch die Bezugnahme auf die Verwirklichung des Binnenmarktes (zu dem auch ein System zum Schutz des unverfälschten Wettbewerbs gehört) direkt mit der Wettbewerbsordnung.
 
1042
Vgl. Ohly, in: Ohly/Klippel, 3 m.w.H.; Heinemann, Immaterialgüterschutz, 25; Maskus, Intellectual Property Rights, 29.
 
1043
Drexl, IIC 2004, 805; Mackenrodt, in: Drexl, 84.
 
1044
Siehe dazu hinten 3.2.3.2.4.4.1. Existenz einer vorgelagerten Grundentscheidung.
 
1045
Zur eingehenden Auseinandersetzung mit diesen sog. mittelbaren Auswirkungen des Immaterialgüterschutzes auf Schlüsselgegenstände und deren Abgrenzung von den unmittelbaren Auswirkungen des Immaterialgüterschutzes vgl. Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 131 ff. bzw. 141 f.
 
1046
Diesen Faktor, der oft lediglich in pauschaler Form gegen Einschränkungen immaterialgüterrechtlicher Befugnisse vorgebracht wird, gilt es bei der Funktionsweise des Immaterialgüterschutzes in der Wettbewerbsordnung angemessen zu berücksichtigen, was bislang kaum geschah. Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 148, sprechen deshalb von einem „modifizierten dynamischen Wettbewerbskonzept“.
 
1047
Im Detail Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 125 ff.
 
1048
Siehe hierzu ebenfalls Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 128 ff.
 
1049
Die Reichweite dieses Einflusses bzw. dieser Kontrolle hängt u. a. davon ab, um welche Art von Schlüsselgegenstand es sich handelt, und ob der immaterialgüterrechtliche Schutz direkt auf den Schlüsselgegenstand selbst oder auf Produkte bzw. Verfahren gewährt wird, die zumindest auch einen Schlüsselgegenstand enthalten bzw. verkörpern.
 
1050
Beispielhaft aus der umfangreichen Literatur (in alphabetischer Reihenfolge): Bekkers/Duysters/Verspagen, Research Policy 2002, 1145; Besen/Levinson, N.C.J.L. & Tech. 2009, 255 f.; Fröhlich, GRUR 2008, 209; Lemley/Shapiro, Tex. L. Rev. 2007, 1991, passim; Lemley, B.C.L. Rev. 2007, 152 f.; Ohly, GRUR Int. 2008, 791; Schöler, in: zu Waldeck und Pyrmont u. a., FS für Joseph Straus, 180 f.; Teece/Sherry, Minn. L. Rev. 2003, 1929, 1934, 1938; Ullrich, GRUR 2007, 822 f.
 
1051
Siehe Lind/Muysert, E.C.L.R. 2003, (89).
 
1052
Den ökonomisch-mathematischen Nachweis höherer Lizenzgebühren beim Vorliegen mehrerer Patente in einem Standard führt Shapiro, in: Dreyfuss/Zimmerman/First, 81 ff. (97).
 
1053
Dazu Lemley/Shapiro, Tex. L. Rev. 2007, 1992; Geradin/Rato, European Competition Journal 2007, 126 f.
 
1054
RAND = Reasonable and Non-discriminatory; FRAND = Fair, Reasonable and Non-discriminatory.
 
1055
Vgl. etwa Ziff. 6.1 der ETSI IP-Policy. Ausführlich zu FRAND-Bedingungen und ihrer praktischen Wirksamkeit Geradin/Rato, European Competition Journal 2007, 101 ff. sowie Geradin, World Competition 2006, 511 ff. Siehe auch Golden, Tex. L. Rev. 2007, 2111 und die fünf Wettbewerbsregeln zur Standardisierung bei Koenig, WuW 2008, 1259 bzw. Koenig/Neumann, WuW 2009, 393 f., sowie Picht, Strategisches Verhalten bei der Nutzung von Patenten im Standardisierungsverfahren aus der Sicht des europäischen Kartellrechts, Bern 2012, passim.
 
1056
Siehe hierzu im Detail Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 136.
 
1057
Vgl. beispielsweise in den USA die durch Vergleich eingestellten Verfahren gegen Dell und Unocal, dazu Klees, in: Kilian/Heussen, 1. Abschnitt, Teil 6, Das Missbrauchsverbot für beherrschende Unternehmen, Rn. 91 und 92. In der bekannten Rechtssache Rambus wurden die Verfügungen der FTC von der Berufungsinstanz wieder aufgehoben und an die FTC zurückgewiesen, Inc. v. FTC, 522 F.3d 456 (D.C. Cir. 2008). Mittlerweile ist die Streitigkeit beigelegt. In der Rechtssache Qualcomm wurde vom Berufungsgericht ein Verstoß gegen Section 2 des Sherman Act festgestellt, Broadcom Corp. v. Qualcomm, Inc., 501 F.3d 297 (3rd Cir. 2007). Vgl. in Europa ebenfalls den Rambus-Fall (Sache COMP/38.636), in dem es am 9. Dezember 2009 zu einer Verpflichtungszusage seitens von Rambus über die Höhe der Lizenzgebühren kam. Die Untersuchung in Sachen Qualcomm (Sache COMP/39.247) wurde dagegen mittlerweile wieder eingestellt. Zur Durchsetzung des Unterlassungsanspruchs trotz FRAND-Verpflichtung s. in den USA Apple Inc. v. Motorola Inc., 757 F3d 1286, 1331 f (Fed Cir. 2014) und in Europa die Entscheide Samsung (Sache COMP/A.39.939) und Motorola (Sache COMP/A.39.985) im Frühjahr 2014 sowie jüngst das Urteil des EuGH zu einer Vorlagefrage des LG Düsseldorf (Rs. C-170/13 – Huawei/ZTE, ECLI:EU:C:2015:477).
 
1058
Vgl. Klees, in: Kilian/Heussen, 1. Abschnitt, Teil 6, Das Missbrauchsverbot für beherrschende Unternehmen, Rn. 80; Fröhlich, GRUR 2008, 209. Zum Problem der horizontalen Preisfestsetzung im Rahmen von SSOs durch die ein Oligopson bildenden Lizenznehmer vgl. Sidak, J. Competition L. & Econ. 2009, 123 ff.
 
1059
Vgl. Klees, in: Kilian/Heussen, 1. Abschnitt, Teil 6, Das Missbrauchsverbot für beherrschende Unternehmen, Rn. 80 ff.; Koelman, IIC 2006, 827 ff. Dennoch werden sowohl patent holdup als auch patent ambush in der Literatur meist kartellrechtlich aufgearbeitet und folglich als rein verhaltensbezogene Phänomene behandelt, siehe Chronopoulos, IIC 2009, 782 ff.; Hovenkamp, Patent Deception, am 21. Juni 2017 abrufbar unter http://​ssrn.​com/​abstract=​1138002; Drexl, in: zu Waldeck und Pyrmont u. a., FS für Joseph Straus, 137 ff. Anschaulich dazu auch die Beiträge zum Thema Standardisierung in der Sondernummer der Zeitschrift Antitrust, Sommer 2009, z. B. Hocket/Lipscomb, Antitrust, Summer 2009, 20 ff.; weiter Walther/Baumgartner, WuW 2008, 161 ff.; Klees, EuZW 2010, 161. Weniger häufig wird die Wurzel dieses Problems im Standard selbst gesucht, siehe aber immerhin Lemley, Stan. L. Rev. 2005, 625; Mackenrodt, in: Drexl, 99; auch Lee, Standardization and Patent Law.
 
1060
Mackenrodt, in: Drexl, 99.
 
1061
Die Fälle des patent holdup oder patent ambush sind letzten Endes nichts anderes als die unerwartete Ausübung des Unterlassungsanspruchs durch den Rechteinhaber, wodurch Dritte an ihrer innovativen oder kreativen Tätigkeit gehindert werden.
 
1062
Zu diesen Netzwerkeffekten grundlegend Katz/Shapiro, Am. Econ. Rev. 1985, 424 ff.; Dies., J. Econ. Persp. 1994/2, 93 ff.; mit praktischem Beispiel aus dem standard war der 1980er-Jahre zwischen den Kalkulationstabellen von Lotus 1-2-3 und Borland, Scotchmer, Innovation and Incentives, 296 sowie Menell, The Antitrust Bulletin 1998, 677 ff. Siehe auch das Beispiel zum Adobe PostScript Format bei Varian, Grundzüge der Mikroökonomik, 762 f.
 
1063
Menell, The Antitrust Bulletin 1998, 674. Zu Applikationen siehe beispielhaft den Hinweis bei Samuelson, Minn. L. Rev. 2009, 1964 auf ein von Nintendo eingeführtes Protokoll, welches sicherstellte, dass nur von Nintendo hergestellte Spiele mit Nintendo’s NES-Spielkonsole verwendet werden konnten, vgl. Atari Games Corp. v. Nintendo of Am., Inc. 30 U.S.P.Q.2d (BNA), 1402 (1492), [N.D. Cal. 1993]. Zu Peripheriegeräten siehe IBM’s Strategie, die Schnittstellen zu den Peripheriegeräten als Geschäftsgeheimnisse zu schützen und wiederholt zu modifizieren, vgl. Brock, in: Kwoka/White, 160 ff.; Samuelson, Minn. L. Rev. 2009, 1988 f.; Wielsch, E.C.L.R. 2004, 95.
 
1064
Beispiel nach Barton, Antitrust L.J. 1997, 454.
 
1065
Scotchmer, Innovation and Incentives, 132. Die Liste ließe sich fortsetzen. So könnten beispielsweise ohne die Verwendung eines patentgeschützten Rasterkraftmikroskops keine einzelnen Atome sichtbar gemacht werden, was für die Herstellung von Produkten mit typischen Nanotech-Eigenschaften aber elementar sein dürfte, vgl. Lemley, Stan. L. Rev. 2005, 604. Ähnliches gilt für die Verwendung von nanotechnologischen Grundstrukturen wie den sog. „Nanotubes“.
 
1066
Die e-only-Publikation hat zur Folge, dass der einzelne Zeitschriftenleser nicht mehr in eine Bibliothek gehen kann, um sich das Werk zu kopieren und so von den spezifischen Schutzbegrenzungen des Urheberrechts Gebrauch zu machen. Zum Ganzen: Hilty, GRUR Int. 2006, 179 ff.; zu Lösungsmöglichkeiten: DERS., GRUR 2009, 633 ff.; DERS. u. a., IIC 2009, 309 ff.
 
1067
Ohne im Einzelnen auf die erhöhten Missbrauchspotenziale einzugehen, zum gesamten Themenkomplex Miller/Harris, Nanotechnology L. & Bus. 2006, 435.
 
1068
Dewatripont u. a., Journal of the European Economic Association 2007, 409; Albee/Dingley, U.S. Periodical Prices – 2002, am 21. Juni 2017 abrufbar unter http://​www.​ala.​org/​ala/​mgrps/​divs/​alcts/​resources/​collect/​serials/​ppi/​02usppi.
 
1069
Siehe Scotchmer, Innovation and Incentives, 142 mit Fallbeispielen.
 
1070
Schovsbo, IIC 1998, 531.
 
1071
Siehe zur Motivation für einen solchen umfassenden Ausschluss Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 140.
 
1072
Siehe Koenig/Neumann, WuW 2003, 1148.
 
1073
Anders als bei den de facto-Standards, wo der Wettbewerbsausschluss primär auf der durch Netzwerkeffekte geförderten Marktdurchsetzung beruht, wird der Wettbewerb auf den nachgelagerten Märkten oder Bereichen bei technischen bzw. ästhetischen Schlüsselgegenständen ausschließlich durch die Schutzrechtsgewährung selbst beschränkt.
 
1074
Drexl/Hilty/Kur, GRUR Int. 2005, 450 f.; Schovsbo, IIC 1998, 514 ff., 526 ff.
 
1075
So Schovsbo, IIC 1998, 526 unter Berufung auf eine von der London School of Economics durchgeführte Studie.
 
1076
Zur Übersicht über alle Werkzeuge zur Behebung von Dysfunktionalitäten siehe Abschn. 1.​5.​2.
 
1077
Nur selten fällt eine Unterscheidung zwischen Schutzausschluss und nicht erfüllten Schutzvoraussetzungen so leicht wie bei Art. 52 Abs. 2 EPÜ (Fehlen der Schutzvoraussetzungen für Entdeckungen, wissenschaftliche Theorien und mathematische Methoden) und Art. 53 EPÜ (Schutzausschluss für Pflanzensorten oder Tierrassen), siehe Melullis, in: Benkard, Art. 53 Rn. 2. Vgl. nur Art. 8 HalbleiterRL 87/54/EWG; Art. 20 UMV (EG) 207/2009 („Beschränkungen der Rechte aus dem Gemeinschaftsgeschmacksmuster“ bzw. Rechte „können nicht geltend gemacht werden“) und Art. 9 der DatenbankenRL 96/9/EG („Ausnahmen vom Recht sui generis“).
 
1078
Vgl. vorn Abschn. 3.2.3.2.3.1.2. Einschränkung.
 
1079
Siehe zur ganzen Abwägung zwischen unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 151.
 
1080
Siehe bereits vorne Abschn. 3.2.3.2.1. Problemstellung und Hypothesen.
 
1081
Zur hinter dieser Wertung stehenden Überlegung ausführlicher Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 162 f.
 
1082
Ebenso verhält es sich im Grundsatz beim Urheberrecht, da auch dort die Entstehung des Schlüsselgegenstands nicht zwingend uno actu mit der Werkschöpfung zusammenfällt.
 
1083
Dies gilt auch im Urheberrecht, da dessen Bestand mangels Eintragungserfordernis bzw. aufgrund des Schöpferprinzips dort immer erst dann geprüft werden muss, wenn er in Frage steht.
 
1084
Zu winner takes all-Situationen Rahnasto, Intellectual Property Rights, 2003, 183.
 
1085
So im Ergebnis auch Koelman, IIC 2006, 833.
 
1086
Ebenso Koelman, IIC 2006, 833.
 
1087
Sie hätte aber eine explizit immaterialgüterrechtliche Basis. Der zur Durchsetzung der FRAND-Verpfichtung heute in der EU praktizierte Umweg über das Kartellrecht entfiele.
 
1088
Mangels Inkrafttreten nicht Teil des geltenden Rechts, aber als Kuriosum nennenswert ist Art. 8 V des Wiener Abkommens über typografische Schriftzeichen vom 12. Juni 1973, der eine gesetzliche Lizenz für eine durch den Vertrag geschützte Schriftart vorsieht, wenn nur diese eine Schriftart einen bestimmten, durch öffentliche Interessen geschützten Zweck erfüllen kann.
 
1089
Siehe Verordnungsvorschlag Einfuhren aus Drittländern, KOM (1992) 445 endg., Rn. 4.3.3.: „If agreement is reached between the rightholder and the standard-making body, the terms for licences must be fair, reasonable and non-discriminatory.“ Ähnlich, aber mit Blick auf RAND/FRAND etwas zurückhaltender: Weißbuch IKT-Normung, KOM (2009) 324 endg., 8 f.
 
1090
S. den vorstehenden (Abschn. 3.2.3.2.2.1) Verweis auf die FernsehsignalRL und die ZugangsRL sowie weiter Schovsbo, IIC 1998, 533.
 
1091
Zu einem ähnlichen Schluss kommen Koelman, IIC 2006, 838, der ein „statutory compulsory licensing scheme“ vorschlägt, und Blind, The Economics of Standards, 118, der darauf hinweist, dass – sobald ein Standard einmal besteht – das Ausschließlichkeitsrecht gelockert werden müsse, um eine möglichst erfolgreiche Diffusion der innovativen Technologie zu ermöglichen.
 
1092
Zu beidem: Weißbuch IKT-Normung, KOM (2009) 324 endg., 8 f.
 
1093
Vgl. dazu die Ausführungen bei Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 133 ff.
 
1094
Mit einer etwas breiteren Perspektive könnte man dies z. B. bei der ÖkodesignRL 2009/125/EG betreffend Haushaltslampen erwarten. Doch auch dort gibt es keine Schutzausschlüsse oder gesetzliche Nutzungsbefugnisse bzw. Zwangslizenzen für Spezifikationen, welche die dort aufgestellten Mindestanforderungen erfüllen.
 
1095
Siehe Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 142 f.
 
1096
Als Beispiel kommt das zum de facto-Standard gewordene TCP/IP-Internetprotokoll in Betracht. Das Protokoll ist indes nicht immaterialgüterrechtlich geschützt, was Scotchmer als einen der größten Glücksfälle der Industriegeschichte bezeichnet, siehe Scotchmer, Innovation and Incentives, 307.
 
1097
Dies wäre auch schon deshalb unwahrscheinlich, weil die Industrieforschung stets auf die Ergebnisse der Grundlagenforschung angewiesen ist und gegebenenfalls selbst Ressourcen in die Grundlagenforschung investieren müsste. Ein Beispiel dafür sind die Pharmaunternehmen, die selbst dazu übergehen, mehr und mehr Ressourcen in die Grundlagenforschung zu investieren. So betreiben sie mittlerweile selbst (anwendungsorientierte) Grundlagenforschung, nehmen Kooperationen mit Grundlagenforschung betreibenden Institutionen auf, investieren Gelder in die Errichtung von Stiftungsprofessuren oder loben Preise für bahnbrechende Werke der Grundlagenforschung aus.
 
1098
Regelungen zu Schutzausschlüssen bzw. fehlenden Schutzvoraussetzungen finden sich beispielsweise in folgenden europäischen Erlassen: Art. 8 HalbleiterRL 87/54/EWG (kein Schutz für in der Topographie von Halbleitererzeugnissen enthaltene Konzepte, Verfahren, Systeme, Techniken oder kodierte Informationen), Art. 9 DatenbankenRL 96/9/EG (kein Schutz für Datenbanknutzungen zu Versuchs-, Ausbildungs- bzw. wissenschaftlichen Zwecken), Art. 20 Abs. 1 GGVO (EG) 6/2002 (kein Schutz für Gemeinschaftsgeschmacksmuster), Art. 15 SortenschutzVO (EG) 2100/94 (kein Schutz für Handlungen zu Versuchszwecken und zur Züchtung im Sortenschutz). Auch in internationalen Verträgen finden sich solche Regelungen, beispielsweise in Art. 52 Abs. 2 EPÜ (Entdeckungen, wissenschaftliche Theorien und mathematische Methoden, also grundlegende Ideen der Wissenschaft) oder Art. 53 EPÜ (Pflanzensorten oder Tierrassen). Regelungen zu Schutzbegrenzungen finden sich dagegen beispielsweise auf europäischer Ebene in Art. 10 Abs. 1 lit. d VermietrechtsRL 2006/115/EG, Art. 6 Abs. 1 DatenbankenRL 96/9/EG, Art. 5 Abs. 3 HalbleiterRL 87/54/EWG (Schranken bzw. Schutzbegrenzungen für wissenschaftliche Forschung bzw. Ausbildungszwecke) sowie in Art. 12 BioPatRL 98/44/EG (Abhängigkeitslizenz für biotechnologische Erfindungen bzw. Sortenschutz). Schutzbegrenzungen in internationalen Verträgen sehen beispielsweise Art. 15 Abs. 1 lit. d des Rom-Abkommens und Art. 31 lit. l TRIPS (Abhängigkeitslizenz) vor.
 
1099
Vgl. beispielhaft die Regelung in Art. 15 SortenschutzVO: Hinsichtlich Funktion und Zweck kann man die Norm als Schutzausschluss verstehen; der Wortlaut („Der gemeinschaftliche Sortenschutz gilt nicht für […]“) und die Anknüpfung an einzelne Handlungen sprechen dagegen für eine Schutzbegrenzung innerhalb des Rechts.
 
1100
Vgl. das CORDIS-Projekt der Europäischen Union, das durch die InnovationsinstitutsVO (EG) 294/2008 geschaffene europäische Innovations- und Technologieinstitut sowie die im Rahmen des Europäischen Forschungsraums (EFR) getroffenen Regelungen. Vgl. auf nationaler Ebene – z. B. für Deutschland – die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) sowie die Helmholtz-Gemeinschaft.
 
1101
In diese Richtung wohl auch Scotchmer, Innovation and Incentives, 155. Schauwecker dagegen sieht den „Zug“ für eine politische Neuausrichtung zumindest des Nanopatentschutzes als „abgefahren“ an, vgl. Schauwecker, GRUR Int. 2009, 36 f.
 
1102
In methodischer Hinsicht wäre es ebenso möglich, technische bzw. ästhetische Schlüsselgegenstände, denen eine Grundentscheidung vorgelagert ist, nicht als Schlüsselgegenstände zu behandeln. Da sich diese Frage aber bei den anderen Kategorien von Schlüsselgegenständen – soweit ersichtlich – nicht stellt (vgl. hierzu Früh/Lichtenegger, ZGE 2010, 150, Fn. 85), würde eine entsprechende Einschränkung in der Definition der Schlüsselgegenstände nur Unübersichtlichkeit stiften.
 
1103
Siehe die ökonomische Analyse von Systemmärkten bei Bechtold, Die Kontrolle von Sekundärmärkten, 20.
 
1104
Aus diesem Grund ist die Europäische Kommission in einem kartellrechtlichen Verfahren auch zu dem Schluss gekommen, dass HP auf dem Markt für Tintenstrahldrucker nicht über eine marktbeherrschende Stellung verfügt, da für den Anwender keine Probleme bei der Umstellung auf ein anderes Druckersystem bestünden, vgl. sogl. Fn. 1105.
 
1105
Vgl. auch Kommission, Fall IV/35.741 – Pelikan/HP und Canon, nicht veröffentlicht, aber erwähnt bei Hall, The Inkjet Aftermarket, am 21. Juni 2017 abrufbar unter http://​web.​stanford.​edu/​~rehall/​Inkjet%20​Aftermarket%20​1997.​pdf, 36 und Fn. 13 sowie bei Schweizerische Wettbewerbskommission, RPW 2002/2, 309.
 
1106
Zu de facto-Standards siehe bereits vorne Abschn. 3.2.3.2.4.2.2. Gesetzliche Normen und de facto-Standards.
 
1107
In diese Richtung auch Pilny, GRUR Int. 1990, 441, selbst ohne den durch eine Grundentscheidung bestehenden Wettbewerbsdruck zu berücksichtigen; ebenso Menell, The Antitrust Bulletin 1998, 679.
 
1108
Dazu Graham/Mowery, in: Cohen/Merrill, 219 ff.; Allison/Tiller, in: Cohen/Merrill, 259 ff.; Kingston, IPQ 2002, 329 ff.
 
1109
Art. 52 Abs. 2 lit. c EPÜ; siehe auch EPA T 1173/97, Computerprogrammprodukt, ECLI:EP:BA:1998:T117397.19980701, Entscheidung der Technischen Beschwerdekammer; EPA G 3/08, Programs for Computers, ECLI:EP:BA:2010:G000308.20100512.
 
1110
Bessen/Meurer, Patent Failure, 109.
 
1111
Siehe Cornish/Llewelyn/Aplin, Intellectual Property, 897 f.; dazu auch Kingston, Prometheus 2005, 18.
 
1112
Ausführlich zum Thema siehe Abschn. 3.1.2.2.2.1 vorne. Statt vieler Schäfers, in: Benkard, Art. 84 Rn. 18; vgl. BGH, Beschluss vom 16. Juni 1998 – X ZB 3–97, Lehre zum technischen Handeln – Alpinski; in Bezug auf Bio-Patente ausführlich Ensthaler/Zech, GRUR 2006, 532; Troller, Immaterialgüterrecht, Bd. I, 145 ff.
 
1113
Siehe U.S. Supreme Court v. 13.6.2013, No. 12-398, A.M.P. v. Myriad. am 13. Oktober 2014 abrufbar unter http://​www.​supremecourt.​gov/​opinions/​12pdf/​12-398_​1b7d.​pdf.
 
1114
Zum Begriff siehe Kohler, Handbuch des deutschen Patentrechts in rechtsvergleichender Darstellung, S. 83.
 
1115
Siehe etwa BGH, Beschluss vom 14. März 1972 – X ZB 2/7, Imidazoline; siehe auch Bruchhausen, GRUR Int. 1991, 413; Gruber/Kroher, IIC 1984, 597; Bacher/Melullis, in: Benkard, § 1 PatG Rn. 39a; Haedicke, GRUR 2010, 97; Koktvedgaardsterborg, GRUR Int. 1984, 574.
 
1116
Dazu siehe Haedicke, GRUR 2010, 97 f.; siehe auch Ensthaler/Zech, GRUR 2006, 532 f.; Zumstein, GRUR 1967, 509.
 
1117
Ausführlich dazu siehe Abschn. 3.2.3.3.2.4.
 
1118
Ausführlich dazu siehe auch Abschn. 3.2.3.3.2.4.
 
1119
Siehe Abschn. 3.2.3.3.5.
 
1120
Vgl. Moufang, GRUR 2010, 89 f.; Raden/Renesse, GRUR 2002, 393.
 
1121
BGH GRUR 1970, 361 – Schädlingsbekämpfungsmittel.
 
1122
Siehe Godt, Biopatentschutz, 27 f.; Gruss, Patentrechtliche Abhängigkeit, 364 f., Uhrich, Stoffschutz, 392.
 
1123
Die amerikanische Rechtsprechung wendet in den Bereichen der Biotechnologie und der Software zum Beispiel unterschiedliche Maßstäbe an, um zu bestimmen, ob eine Erfindung naheliegend ist. Siehe Burk/Lemley, Berkeley Tech. L. J. 2002, 1155 ff.
 
1124
Haedicke, GRUR 2010, 95.
 
1125
Siehe Haedicke, GRUR 2010, 97 f.; siehe auch Ensthaler/Zech, GRUR 2006, 532 f.; Zumstein, GRUR 1967, 509.
 
1126
Haedicke, GRUR 2010, 94, 97 f.
 
1127
Op. Cit., Haedicke, GRUR 2010, 94, 99.
 
1128
Ibid. Haedicke, GRUR 2010, 94, 99.
 
1129
Dazu siehe Abschn. 3.2.3.3.2.4.
 
1130
Feldges, GRUR 2005, 982 f.
 
1131
Haedicke, GRUR 2010, 97.
 
1132
Op. Cit., Haedicke, GRUR 2010, 94, 95.
 
1133
Eine solche Entwicklung stellen etwa Art. 54 Abs. 4 und 5 EPÜ dar, die zusätzlich zum absoluten Stoffschutz einen Schutz für die erste und alle weiteren medizinischen Indikationen ermöglichen – nota bene in Verbindung mit und vor dem Hintergrund von Art. 53 lit. c EPÜ, der „Verfahren zur chirurgischen oder therapeutischen Behandlung des menschlichen […] Körpers und Diagnostizierverfahren, die am menschlichen […] Körper vorgenommen werden“, von der Patentierung ausschließt. Satz 2 der Bestimmung, wonach dies nicht „für Erzeugnisse, insbesondere Stoffe oder Stoffgemische, zur Anwendung in einem dieser Verfahren“ gelte, ändert im Resultat nichts an der Umgehung des ursprünglichen Gedankens dieses Ausschlussgrundes, denn damit sind Stoffe an sich und nicht Stoffe mit neuen medizinischen Indikationen gemeint. Jedenfalls lässt die Komplexität dieser Gesetzessystematik erahnen, dass Handlungsbedarf besteht.
 
1134
Siehe etwa Moufang, GRUR 2010, 89; Götting, GRUR 2009, 258 ff.
 
1135
Näher dazu siehe 1.4 und 1.5.
 
1136
Metz, Ursprünge der Zukunft, 121 ff. betreffend die Mechanisierung, insbesondere ab dem 18. Jahrhundert; in Bezug auf die industrielle Revolution ausführlich Kurz, Weltgeschichte des Erfindungsschutzes, 295 ff.
 
1137
Machlup, GRUR Ausl. 1961, 374; Beier, GRUR 1978, 125; Berkenfeld, GRUR 1949, 139, der die zeitliche Verortung sogar noch früher erkennen will; zusammenfassend Lamping, Patentschutz und Marktmacht, 66 ff.
 
1138
Hopp, Stoff- und Energieumsatz, 2 ff.
 
1139
Siehe dazu etwa die Problematik in Bezug auf die Wendung „any manner of manufacture“ im englischen Patentgesetz in der Fassung vom 26. Mai 1938 bei Berkenfeld, GRUR 1948, 179.
 
1140
Bruchhausen, GRUR Int. 1991, 413; Kilger/Jaenichen, GRUR 2005, 989; Schneider/Walter, GRUR 2007, 836; Koktvedgardsterborg, GRUR Int. 1984, 537; anders jedoch die Entwicklung in den USA, wo für Stoffzusammensetzungen schon 1793 Patente erteilt wurden: ANONYM, GRUR Int. 1972, 33.
 
1141
In Deutschland beispielsweise fiel das Stoffschutzverbot erst 1967 (weiterführend Haedicke, GRUR 2010, 94); in Frankreich wurden Arzneimittel erst 1968 – nachdem sie seit 1944 spezialgesetzlichen Schutz außerhalb des Patentrechts erfahren hatten – den anderen Erfindungen gleichgestellt (siehe Liatowitsch, Stoffschutz, 85 f.); Großbritannien bildet einen Sonderfall, da Patente auf chemische Stoffe einzig zwischen 1919 und 1949 Beschränkungen unterlagen (siehe Satchell, GRUR Int. 1968, 149); vgl. auch Gruber/Kroher, IIC 1984, 589 f.
 
1142
Feldges, GRUR 2005, 982 f.
 
1143
Uhrich, Stoffschutz, 212.
 
1144
Uhrich, Stoffschutz, 211.
 
1145
Gruss, Patentrechtliche Abhängigkeit, 359 f.
 
1146
Godt, Biopatentschutz, 27.
 
1147
EuGH, Rs. C-428/08, Monsanto Technology, ECLI:EU:C:2010:402, Slg. 2010, I-6765, EuGH Rs. C-234/7, Kommission/Portugal, ECLI:EU:C:2007:744. Ausführlich dazu siehe Abschn. 3.2.3.3.2.4.
 
1148
Vgl. Gruss, Patentrechtliche Abhängigkeit, 302.
 
1149
Vgl. Köster, GRUR 2002, 844.
 
1150
Zum Problem der Schutzreichweite von zweiten und weiteren medizinischen Indikationen siehe Hufnagel, Der Schutzbereich von Second Medical Use Patenten, GRUR 2014, 123 ff.
 
1151
Siehe auch Liatowitsch, Stoffschutz, 13 ff.
 
1152
Haedicke, GRUR 2010, 95, 97, jeweils m.w.N., 89 f., der schlussendlich den absoluten Stoffschutz befürwortet; Götting, GRUR 2009, 257; Hüni, GRUR Int. 1990, 426 f.; Bellenghi, IIC 1988, 37 ff.
 
1153
Rechtsprechung der Beschwerdekammern des Europäischen Patentamts, 5. Aufl., 117.
 
1154
EPA, G 2/88, Reibungsverringernder Zusatz, ABl. EPA 1990, 93, vgl. auch mit Zitat aus der Entscheidung Moufang, GRUR 2010, 89.
 
1155
Vgl. Art. 1ª Abs. 4 PatG (Deutschland); Art. L 611-18, al. 2 Code de Propriété Intellectuelle (Frankreich); Art. 3 c. p. v. 1 d Legge di conversione, 22 febbraio 2006, n. 78; und Art. 44 Abs. 4 Loi portant modification du régime des brevets d´invention (Luxemburg).
 
1156
Vgl. Ahrens, GRUR 2003, 92 f.; Götting, GRUR 2009, 258; Kraßer</Emphasis>, Patentrecht, 232 f.; Meyer-Dulheuer, GRUR 2000, 180 f.
 
1157
Vgl. Feuerlein, GRUR 2001, 563; Kamstra u. a., Patents on Biotechnological Inventions, 38 f.; Köster, GRUR 2002, 836 f.; Tilmann, GRUR 2004, 564 f.
 
1158
Godt, Biopatentschutz, 28; Gruss, Patentrechtliche Abhängigkeit Uhrich, Stoffschutz, 299 f.
 
1159
Bericht Informationstechnologie, KOM(1999) 545 endg., 18 weiterführend 25 und 31. Im zweiten Bericht zum Thema änderte die Kommission ihre Meinung, wobei der absolute Stoffschutz im Rahmen der BioPatRL 98/44/EG angenommen wurde. Dazu siehe Biotechnologie- und Gentechnikbericht, KOM(2005) 312 endg.
 
1160
Vgl. Art. 1ª Abs. 4 PatG (Deutschland); Art. L 611-18, al. 2 Code de Propriété Intellectuelle (Frankreich); Art. 3 c. p. v. 1 d Legge di conversione, 22 febbraio 2006, n. 78; und Art. 44 Abs. 4 Loi portant modification du régime des brevets d´invention (Luxemburg).
 
1161
Vgl. House of Lords, Generics (UK) Ltd. v. Lundbeck A/S, (2009), R.P.C. 407; Leitsätze in IIC 2009, 603.
 
1162
EuGH, Rs. C-428/08, Monsanto Technoloy, ECLI:EU:C:2010:402, Slg. 2010, I-6765.
 
1163
EuGH, Rs. C-428/08, Monsanto Technoloy, ECLI:EU:C:2010:402, Slg. 2010, I-6765 (Rn. 36).
 
1164
EuGH, Rs. C-428/08, Monsanto Technoloy, ECLI:EU:C:2010:402, Slg. 2010, I-6765 (Rn. 37).
 
1165
EuGH, Rs. C-428/08, Monsanto Technoloy, ECLI:EU:C:2010:402, Slg. 2010, I-6765 (Rn. 44–46).
 
1166
EuGH, Rs. C-428/08, Monsanto Technoloy, ECLI:EU:C:2010:402, Slg. 2010, I-6765 (Rn. 62–63).
 
1167
EuGH, Rs. C-428/08, Monsanto Technoloy, ECLI:EU:C:2010:402, Slg. 2010, I-6765 (Rn. 55–57).
 
1168
Dazu siehe van Overwalle, IIC 2011, 2 f.
 
1169
Zur neuesten Fassung des Entwurfs des Übereinkommens über ein Einheitliches Patentgericht siehe http://​documents.​epo.​org/​projects/​babylon/​eponet.​nsf/​0/​A1080B83447CB9DD​C1257B36005AAAB8​/​$File/​upc_​agreement_​de.​pdf. (abrufbar am 14. Oktober 2014).
 
1170
Vgl. Art. 24 EPG-Übereinkommen.
 
1171
Ausführlich dazu siehe Abschn. 1.​3.​2.
 
1172
Vgl. Art. 6 Abs. 2 EUV. Ausführlich dazu siehe Abschn. 1.​3.​2.
 
1174
Vgl. G 0002/99, Sechsmonatsfrist/DEWERT, ECLI:EP:BA:2000:G000299.20000712; auch G 0003/98, Sechsmonatsfrist, ECLI:EP:BA:2000:G000398.20000712.
 
1175
Vgl. EGMR, 20.11.1995, Nr. 19589/92, Rn. 84 f. – British-American Tobacco Company Ltd. v. The Netherlands; EGMR, MMR 2008, 29 – Paeffgen GmbH v. Germany; EGMR, 29.4.2008, Nr. 19247/03, Balan v. Moldova.
 
1176
Vgl. Art. 17 Abs. 1 und Art. 52 Abs. 1 GRC.
 
1177
Ausführlich dazu siehe Abschn. 1.​3.​2.​1.
 
1178
Vgl. Jarass, EU Grundrechte, § 2 Rn. 19. Dazu auch Frenz, Handbuch Europarecht, Bd. 4, 839, Rn. 2852; Beiter u. a., The European Legal Forum, 2009, I-92.
 
1179
Ausführlich dazu siehe Abschn. 1.​3.​2.​1.
 
1180
Dazu siehe Ehlers, § 4 II 2 Rn. 23; auch Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 23 Rn. 11; Esser, in: Löwe/Rosenberg, Bd. 11, Art. 10 EMRK Rn. 837.
 
1181
Ausführlich dazu siehe Abschn. 1.​3.​2.​2.​4.
 
1182
Bernsdorff, in: Meyer, 2011, 297 f., Rn. 12 und 15.
 
1183
Siehe Abschn. 1.​3.​2.​2.​5.
 
1184
Vgl. Wunderlich, Grundrecht der Berufsfreiheit, 136; auch Dauses, Grundrechte, 57.
 
1185
Dazu siehe Scholz, in: Merten/Papier, § 170 Rn. 84.
 
1186
Vgl. Grabenwarter, in: Grabenwarter/Pöcherstorfer/Rosenmayr-Klemenz, 19 ff.
 
1187
Die Verhältnismäßigkeit wurde vom EuGH bei mehreren Konfliktfällen zwischen „geistigen“ bzw. Sacheigentum und anderen Grundrechten als maßgebliches Kriterium für die Entscheidung verwendet. Dazu siehe EuGH, Rs. C-200/96, Metronome Musik/Music Point Hokamp, ECLI:EU:C:1998:172, Slg. 1998, I-1953 (Rn. 21, 26); Rs. C-479/04, Laserdisken, ECLI:EU:C:2006:549, Slg. 2006, I-8089; Rs. C-324/09, L’Oréal, ECLI:EU:C:2011:474, Slg. 2011, I-6011.
 
1188
EuGH, Rs. C-200/96, Metronome Musik/Music Point Hokamp, ECLI:EU:C:1998:172, Slg. 1998, I-1953 (Rn. 21, 26).
 
1189
EuGH, Rs. C-200/96, Metronome Musik/Music Point Hokamp, ECLI:EU:C:1998:172, Slg. 1998, I-1953 (Rn. 21, 26). „Nach ständiger Rechtsprechung gehört die freie Berufsausübung wie auch das Eigentumsrecht zu den allgemeinen Grundsätzen des Gemeinschaftsrechts. Diese Grundsätze können jedoch keine allgemeine Geltung beanspruchen, sondern müssen im Hinblick auf ihre gesellschaftliche Funktion gesehen werden. Folglich können die freie Berufsausübung ebenso wie die Ausübung des Eigentumsrechts Beschränkungen unterworfen werden, sofern diese Beschränkungen tatsächlich dem Gemeinwohl dienenden Zielen der Gemeinschaft entsprechen (…) Mithin kann der allgemeine Grundsatz der freien Berufsausübung nicht unabhängig von den allgemeinen Grundsätzen ausgelegt werden, die sich auf den Schutz der Rechte an geistigem Eigentum und die in diesem Bereich von der Gemeinschaft und den Mitgliedstaaten eingegangenen völkerrechtlichen Verpflichtungen beziehen“.
 
1190
Ausführlich dazu siehe Uhrich, Stoffschutz, 99–103.
 
1191
Ausführlich dazu siehe Abschn. 1.​2.
 
1192
Für eine stärkere Berücksichtigung ökonomischer Aspekte im Immaterialgüterrecht siehe Bechtold, Zur rechtsökonomischen Analyse im Immaterialgüterrecht, GRUR Int. 2008, 484 (484 ff.).
 
1193
Siehe von Pierer, GRUR 1999, 818.
 
1194
Ausführlich dazu siehe Abschn. 3.2.3.3.2.3 und 3.2.3.3.2.5.
 
1195
Vgl. EPA G 2/88, Reibungsverringernder Zusatz, ABl. EPA 1990, 93 – Mobil-Oil.
 
1196
Siehe U.S. Supreme Court v. 13.6.2013, No. 12-398, A.M.P. v. Myriad. Verfügbar in http://​www.​supremecourt.​gov/​opinions/​12pdf/​12-398_​1b7d.​pdf. (abrufbar am 19. Juni 2013).
 
1197
Vgl. Art. 27 Abs. 1 TRIPS.
 
1198
Kohler, Handbuch des deutschen Patentrechts in rechtsvergleichender Darstellung, S. 83.
 
1199
Heller/Eisenberg, Science 1998, 700 f.
 
1200
Vgl. dazu 1.1.2.3.
 
1201
Zur ausführlichen Erklärung der Toolbox, siehe Abschn. 1.​5.​2.
 
1202
Das Erfordernis einer Funktions- bzw. Zweckangabe bei der Patentanmeldung dient nicht zuletzt auch der Sicherstellung einer gewerblichen Anwendbarkeit (vgl. etwa § 1a Abs. 3 des deutschen PatG).
 
1203
EuGH, Rs. C-428/08, Monsanto Technoloy, ECLI:EU:C:2010:402, Slg. 2010; C-234/7, ECLI:EU:C:2007:744; siehe auch Lamping, Eur. J. Risk Regulation 2010, 445.
 
1204
Commission Decision of 7.11.2012 on setting up a Commission expert group on development and implications of patent law in the field of biotechnology and genetic engineering, verfügbar in: http://​ec.​europa.​eu/​internal_​market/​indprop/​docs/​invent/​dec_​121107_​biotechinventexp​ertgroup_​en.​pdf. (abrufbar am 20. Dezember 2014).
 
1205
Dazu Scotchmer, 5 J. Econ. Perspect. 1991, 29 ff.; Green/Scotchmer, RAND J. Econ. 1995, 23 ff.; O’Donoghue/Scotchmer/Thisse, J. Econ. Manage. Strategy 1998, 1 ff.; Matutes/Regibeau/Rockett, RAND J. Econ. 1996, 63 ff.; O’Donoghue, RAND J. Econ. 1998, 654 ff.; Denicolo, RAND J. Econ. 2000, 488 ff.; Lemley, Tex. L. Rev. 1997, 989 ff.; Dijk, J. Ind. Econ. 1996, 151 ff.; Gallini/Scotchmer, in: Jaffe/Lerner/Stern 2002, 68 ff.; Mazzoleni/Nelson, Res. Pol’y, 1998, 273 ff.; Bessen/Maskin, RAND J. Econ. 2009, 611 ff.
 
1206
Zur Vereinbarkeit der dieser zugrunde liegenden verstärkten Zusammenarbeit (vgl. Art. 20 EUV) mit dem Unionsrecht siehe Abschn. 3.3.1.3.1.
 
1207
Für die Geltung des Pakets ist das Inkrafttreten des EPG-Übereinkommens erforderlich.
 
1208
Der Begriff „Privileg“ ist nicht sonderlich zutreffend, weil er auf einen außerordentlichen Eingriff in das ausschließliche Recht hindeutet. Das ist aber nicht der Fall. Die Versuchsschranke ist ein integraler Bestandteil der Regulierung der Schutzreichweite.
 
1209
Kraßer/Ann, 827.
 
1210
Art. 10 Abs. 6 HumanarzneimittelkodexRL.
 
1211
Bently, Introduction, in: Bently u. a., Annex I, 2010, 39.
 
1212
Art. 15 lit. c und d SortenschutzVO.
 
1213
Öffentliches Aufsehen hat zuletzt insbesondere die BRCA-Kontroverse um das Biotechnologieunternehmen Myriad Genetics erregt. Dazu van Zimmeren/van Overwalle, IIC 2011, 37.
 
1214
Siehe van Zimmeren/van Overwalle, IIC 2011, 22.
 
1215
Näher dazu Abschn. 3.3.1.3.1.1.
 
1217
In folgenden Ländern, die eine Zwangslizenz im Gesetz vorsehen, hat diese nach eigenen Angaben keinen praktischen Nutzen: Australien: WIPO, IP/Q3/AUS/1, 14; Österreich: IP/Q3/AUT/3, 7; IP/Q3/CZE/1, 3; Tschechien: WIPO, IP/Q3/CZE/1, 10; Deutschland: IP/Q3/DEU/1, 8; Dänemark: IP/Q3/DNK/1, 10; Finnland: IP/Q3/FIN/1, 6; Belgien: IP/Q3/BEL/1, 7; Bulgarien: IP/Q3/BGR/1, 15; Griechenland: IP/Q3/GRC/1, 8; Ungarn: IP/Q3/HUN/1, 11; Irland: IP/Q3/IRL/1, 6; Italien: IP/Q3/ITA/1, 4; Japan: IP/Q3/JPN/1, 12; Liechtenstein: IP/Q3/LIE/1, 8 f.; Niederlande: IP/Q3/NLD/1, 5; Norwegen: IP/Q3/NOR/1, 11; Neuseeland: IP/Q3/NZL/1, 3; Portugal: IP/Q3/PRT/1, 7; Slowakei: IP/Q3/SVK/1, 11; Slowenien: IP/Q3/SVN/1, 8; Schweden: IP/Q3/SWE/1, 7; Südafrika: IP/Q3/ZAF/1, 4 ff.; Chile: IP/Q/CHL/1, 14; Kolumbien: IP/Q/COL/1, 74; Ägypten: IP/Q/EGY/1, 54; Guatemala: IP/Q/GTM/1, 56; Hongkong: IP/Q/HKG/1, 6; Israel: IP/Q/ISR/1, 10; Korea: IP/Q/KOR/1, 11; Kuwait: IP/Q/KWT/1, 34; Santa Lucia: IP/Q/LCA/1, 44; Litauen: IP/Q/LTU/1, 28; Peru: IP/Q/PER/1, 49; Paraguay: IP/Q/PRY/1, 69; Qatar: IP/Q/QAT/1, 20; siehe auch Greif, GRUR Int. 1981, 733; Kraßer/Ann, Patentrecht, 874.
 
1218
Ein interessantes Beispiel von einem tatsächlichen Einsatz einer ZL-Regelung ist der indische Fall Natco Pharma v. Bayer, IIC 2012, 597 ff. In dem Fall ist auf der Grundlage von Art. 84 Abs. 1 des PatG zum ersten Mal in Indien nach der TRIPS-Implementierung eine ZL wegen mangelnder Versorgung der Öffentlichkeit in ein Arzneimittel erteilt worden.
 
1219
Prawo wlasnosci przemyslowej – Gewerbliches Eigentumsrecht.
 
1220
Übersetzung nach van Overwalle, IIC 2006, 906.
 
1221
Erklärung des belgischen Ministers für wirtschaftliche Angelegenheiten über den Bereich der Versuchsausnahme, Parlamentsdokumente Kammer 2004–2005, Dokument 51 1348/06, Punkte 58 und 59, referiert in van Overwalle, IIC 2006, 906.
 
1222
Z. B. Japan, Tokyo Bezirksgericht v. 18. Juli 1997, 1996 (wa) 7430, Otsuka Pharm. Co., Ltd. v. Towa Yakuhin K.K., AIPPI Journal 1997, November, 296. In einer Entscheidung aus dem Jahr 1999 hat das Oberste Gericht dieses Urteil bestätigt: Japan, Oberstes Gericht v. 16. April 1999, 1998 (ju) 12, Otsuka Pharm. Co., Ltd. v. Towa Yakuhin K.K.
 
1223
OECD, 2008 Compendium of Patent Statistics, am 17. April 2015 abrufbar unter: http://​www.​oecd.​org/​science/​inno/​37569377.​pdf.
 
1224
Ein japanisches Unternehmen, Dnaform, welches eine Lizenz von dem japanischen RIKEN-Institut bekommen hat, lieferte wichtige research tools, die Klone von Maus-komplementärer-DNA (cDNA), an akademische Forscher für 12.000$ und für kommerzielle Einheiten für 250.000$: Cyranoski, Nature 2002, 604.
 
1225
Es hat vier Jahre lang gedauert, bis das US-amerikanische National Institutes of Health (NIH) mit Du Pont einen Lizenzvertrag über die OncoMouse für NIH-Forscher aushandeln konnten: Smaglik, Nature 2000, 350. Ohne diese Technologie ist es sehr schwierig, Forschung nach Krebsmedikamenten zu führen.
 
1226
Viele Patentverletzungen, welche bei der Forschung mit solchen tools begangen wurden, bleiben geheim, genauso wie die Ergebnisse solcher Forschung. Weder die Anspornungs- noch die Offenbarungsfunktion des Patentrechts, von Bewertungs- und Transaktionsfunktion ganz zu schweigen, werden erfüllt.
 
1227
Zur Unterscheidung siehe Schumpeter, Business Cycles, 84 ff.
 
1228
Die Erfinder, die das nationale Patentsystem verwenden, sind meistens kleinere Einheiten. Sie haben zwar ein stärker beschränktes ausschließliches Recht, dürfen aber von einem größeren Allgemeinfundus in ihrer Arbeit profitieren.
 
1229
Dazu Abschn. 3.2.3.3.
 
1230
Auch unter dem Gesichtspunkt, dass meist nur äußerst wenig über die ökonomischen Auswirkungen der Einzelheiten des Patentsystems bekannt ist, sollte der EU-Gesetzgeber möglichst nur die Vereinheitlichung von auch in einer Gesamtbetrachtung zweifelsohne innovationsfördernden, also u. a. auch für Folgeinnovationen hilfreichen, Elementen anstreben. Der Eingriff des EU-Gesetzgebers sollte möglichst klein sein, wenn keine genügend klaren empirischen Daten vorliegen.
 
1231
Ebenso wichtig wie die Möglichkeit einer Zwangslizenz für Forschungswerkzeuge wäre eine funktionsfähige Möglichkeit der Anordnung einer einstweiligen Verfügung in solchen Rechtssachen, weil die Zeit eine so erhebliche Rolle in der Forschung spielt. Auf diesem Gebiet könnte man wohl das englische Sprichwort paraphrasieren: „Licence delayed is licence denied“.. Zur Bedeutung des Zeitfaktors bei der Nutzung von Forschungswerkzeugen siehe auch Krauspenhaar, 198 f.
 
1232
Sogar mit einer mehrjährigen Verzögerung und einem Verzicht auf Veröffentlichung der für die Parteien besonders sensiblen Daten, könnte daher eine geeignete flankierende Maßnahme sein.
 
1233
Im urheberrechtlichen Kontext Hilty, GRUR 2009, 644.
 
1234
Die Fristen des Art. 5A Abs. 4 PVÜ erstrecken sich allerdings nicht auf Zwangslizenzen im allgemeinen Sinne des Art. 5A Abs. 2 PVÜ, die der Verhütung von Missbräuchen dienen, die sich aus der Ausübung des durch das Patent verliehenen ausschließlichen Rechts ergeben.
 
1235
Die Verfahren sind zwar in der Regel weniger zeitintensiv als bei der Marktzulassung von Arzneimitteln, führen aber so oder so zu einer abweichenden de facto-Schutzdauer.
 
1236
Vgl. auch Ziele von Europeana, der digitalen Bibliothek Europas, in: MEMO 08/724 vom 20.11.2008, abrufbar unter europa.eu/rapid/press-release_MEMO-08-724_de.pdf. (abrufbar am 30. Juni 2016).
 
1237
Zu den der verabschiedeten Richtlinie vorangegangenen Vorschlägen bereits de la Durantaye, ZUM 2011, 777; sowie Steinhauer, GRUR-Prax. 2011, 288.
 
1238
VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU.
 
1239
Erwägungsgrund (1) VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU.
 
1240
Erwägungsgrund (1) VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU.
 
1241
Vertiefend zur Frage, wann ein verwaistes Werk überhaupt dem Anwendungsbereich der Richtlinie unterfällt: Spindler, ZUM 2013, 350 ff.
 
1242
Siehe die abschließende Liste in Art. 1 Abs. 1 VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU.
 
1243
So zumindest bis zum Bekanntwerden eines Rechteinhabers, vgl. Art. 5 VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU, der es dem Rechtsinhaber ermöglichen soll, den Status als verwaistes Werk jederzeit zu beenden.
 
1244
Art. 4 VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU.
 
1245
Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 3 VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU; eingehend zu den von der Richtlinie bzw. vom Entwurf der deutschen Bundesregierung vorgesehenen Anforderungen an eine solche Recherche Spindler, ZUM 2013, 352 ff.; ebenso Staats, ZUM 2013, 448 f.; de la Durantaye, ZUM 2013, 439 f.
 
1246
Einzelheiten hierzu in: Stellungnahme des Max-Planck-Instituts für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht zur Anfrage des Bundesministeriums der Justiz vom 20. Februar 2013 – Zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Einführung einer Regelung zur Nutzung verwaister Werke und weiterer Änderungen des Urheberrechtsgesetzes sowie des Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes, veröffentlicht unter: http://​www.​ip.​mpg.​de/​fileadmin/​ipmpg/​content/​stellungnahmen/​stellungnahme-bmj-urhg_​2013-3-15-def1_​01.​pdf.
 
1247
Erwägungsgrund (1) VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU.
 
1248
Vgl. Gesetzentwurf der Bundesregierung – Entwurf eines Gesetzes zur Nutzung verwaister und vergriffener Werke und einer weiteren Änderung des Urheberrechtsgesetzes, vom 05.04.2013, am 21. Dezember 2014 abrufbar unter http://​www.​bundesgerichtsho​f.​de/​SharedDocs/​Downloads/​DE/​Bibliothek/​Gesetzesmaterial​ien/​17_​wp/​UrheberR_​verwaiste_​Werke_​BReg/​rege.​pdf;jsessionid=​90F59B49CB743475​EDCB35BED5CB18E3​.​2_​cid344?​_​_​blob=​publicationFile.
 
1249
Gesetzentwurf der Bundesregierung – Entwurf eines Gesetzes zur Nutzung verwaister und vergriffener Werke und einer weiteren Änderung des Urheberrechtsgesetzes, vom 5.4.2013, 28.
 
1250
Gesetzentwurf der Bundesregierung – Entwurf eines Gesetzes zur Nutzung verwaister und vergriffener Werke und einer weiteren Änderung des Urheberrechtsgesetzes, vom 5.4.2013, 28.
 
1251
Stellungnahme des Max-Planck-Instituts für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht zur Anfrage des Bundesministeriums der Justiz vom 20. Februar 2013 – Zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Einführung einer Regelung zur Nutzung verwaister Werke und weiterer Änderungen des Urheberrechtsgesetzes sowie des Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes, am 21. Dezember 2015 abrufbar unter: http://​www.​ip.​mpg.​de/​files/​pdf2/​BMJ-UrhG_​2013-3-15.​pdf. 20 (abrufbar am 20. Dezember 2014).
 
1252
So besteht bei den Regelungen zu vergriffenen Werken etwa nicht die Pflicht zu einer aufwändigen Suche nach dem Rechtsinhaber, siehe auch Staats, ZUM 2013, 453.
 
1253
Art. 6 Abs. 5 VerwaisteWerkeRL 2012/28/EU.
 
1254
In diese Richtung ebenfalls de la Durantaye, ZUM 2013, 445.
 
1255
Ausführlich hierzu: Stellungnahme des Max-Planck-Instituts für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht zur Anfrage des Bundesministeriums der Justiz vom 20. Februar 2013 – Zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Einführung einer Regelung zur Nutzung verwaister Werke und weiterer Änderungen des Urheberrechtsgesetzes sowie des Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes, veröffentlicht unter: http://​www.​ip.​mpg.​de/​fileadmin/​ipmpg/​content/​stellungnahmen/​stellungnahme-bmj-urhg_​2013-3-15-def1_​01.​pdf.
 
1256
Jetzt Art. 30, 36 AEUV.
 
1257
EuGH, Rs. C-478/07, Budejovický Budvar, ECLI:EU:C:2009:521, Slg. 2009, I-7757.
 
1258
EuGH, Rs. C-301/07, PAGO International, ECLI:EU:C:2009:611, Slg. 2009, I-942.
 
1259
Gemeinsame Erklärung vom 21.12.1993, ABl. HABM 5/96, 612.
 
1260
EuGH, Rs. C-149/11, Leno Merken, ECLI:EU:C:2012:816.
 
1261
Siehe vorne Abschn. 3.1.2.1.1.
 
1262
EuGH, Rs. C-10/89, HAG II, ECLI:EU:C:1990:359, Slg. 1990, 3711 (Rn. 13).
 
1263
Vgl. Art. 3 lit. f des EWG-Vertrages.
 
1264
Vgl. Art. 6 GeschmacksmusterRL 98/71/EG und Art. 7 GGVO (EG) 6/2002.
 
1265
Siehe dazu beispielsweise den 7. Erwägungsgrund GGVO (EG) 6/2002.
 
1266
Siehe Art. 102 Abs. 2 UMV (EG) 207/2009 und Art. 89 Abs. 1 lit. d GGVO (EG) 6/2002.
 
1267
Siehe Art. 97 UMV (EG) 207/2009 und Art. 82 GGVO (EG) 6/2002.
 
1268
Vgl. Erwägungsgrund 6 der HA-DVO (EG) 510/2006.
 
1269
Mitteilung Innovationspolitik, KOM(2003) 112 endg.
 
1270
Siehe statt vieler Beier, GRUR Int. 1996, 1 ff.
 
1271
Mitteilung KOM(2010) 546.
 
1272
Näher dazu Ullrich, in: Ohly/Klippel, 61; Ullrich, Eur. L.J., 2002, 433; Krieger, in: Due/Lutter/Schwarze, 701; Krieger, GRUR, 1998, 256.
 
1273
Verordnung (EU) Nr. 1257/2012 des Rates vom 17. Dezember 2012 über die Umsetzung der Verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes, ABl. 2012 L 361/1.
 
1274
Übereinkommen über ein Einheitliches Patentgericht, ABl. 2013, C 175/1.
 
1275
Lamping, IIC 2011, 879; Hilty u. a., Twelve Reasons, 1 ff.; Jaeger, IIC 2012, 286; Ullrich, in: Behrens/Eger/Schäfer, 147; Ullrich, in: Janssens/van Overwalle, 243; Jaeger, EuZW 2013, 15; Ullrich, ERA FORUM 2013, 589; Ullrich, in: Geiger, 207; Lamping, Maastricht J. Eur. Comp. L. 2013, 589; Ullrich, Property Aspects, S. 17 ff.; Ullrich, IIC 2015, 1.
 
1276
Siehe Hilty u. a., Twelve Reasons, 1 ff.; Jaeger, IIC 2012, 286 ff.; Jaeger, EuZW 2013, 15 ff.; Ullrich, Select from within the System, 5 ff.; Lamping, IIC 2011, 879.
 
1277
Europäisches Patentübereinkommen vom 5. Oktober 1973, BGBl. 1976 II 826.
 
1278
Näher dazu Ladas, Patents, 559.
 
1279
Die IPC von 1954 wurde später in die Obhut der WIPO übergeben und durch das Straßburger Abkommen über die internationale Patentklassifikation von 1971 abgelöst.
 
1280
Siehe Bakardjieva Engelbrekt, in: Bull/Cramer/Lidgard, 41 ff.
 
1281
Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums vom 20. März 1883, BGBl. 1970 II 391.
 
1282
Vertrag über die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens (Patent Cooperation Treaty) vom 19. Juni 1970, BGBl. 1976 II 664.
 
1283
Dies erfordert unter anderem die Übersetzung der Patentschrift und/oder der Patentansprüche in die Landessprache (vgl. Art. 65 EPÜ).
 
1284
Siehe Ladas, in: Stein/Nicholson, 248 ff.; Ladas, Patents, 632.
 
1285
Vorentwurf eines Abkommens über ein europäisches Patent, abgedr. in: GRUR Ausl. 1962, 561.
 
1286
Ausführlich dazu Ladas, Patents, 632 ff.
 
1287
Übereinkommen über das europäische Patent für den Gemeinsamen Markt und dazugehörige Dokumente, 15. Dezember 1975, abgedr. in: GRUR Int. 1976, 231.
 
1288
Das Patent sollte in alle Amtssprachen der damaligen Gemeinschaft aus 12 Mitgliedstaaten übersetzt werden (vgl. Art. 34 GPÜ 1975).
 
1289
Weißbuch Vollendung des Binnenmarkts, KOM(85) 310 endg., Rn. 148.
 
1290
VüGP (89/695/EWG).
 
1291
Siehe van Benthem, Mitt. 1993, 152; Bossung, GRUR Int. 1995, 930 f.; Krieger, GRUR 1998, 261 ff.; Ullrich, in: Müller-Graff, 428 ff.; Ullrich, Eur. L.J., 2002, 438; Ladas, Patents, 684 ff.; Bakardjieva Engelbrekt, in: Bull/Cramer/Lidgard, 44.
 
1292
Siehe Schäfers/Schennen, GRUR Int. 1992, 639 f.; Krieger, GRUR 1998, 261.
 
1293
Grünbuch Gemeinschaftspatent, KOM(1997) 314 endg.
 
1294
Erster Aktionsplan für Innovation in Europa, KOM(1996) 589 endg.
 
1295
Mitteilung Folgemaßnahmen zum Grünbuch Gemeinschaftspatent, KOM(1999) 42 endg.
 
1296
Verordnungsvorschlag Gemeinschaftspatent, KOM(2000) 412 endg.; siehe auch die Stellungnahme des Wirtschafts- und Sozialausschusses vom 29. März 2001 zu dem „Vorschlag für eine Verordnung des Rates über das Gemeinschaftspatent“, ABl. 2001, C 155/80; Bericht des Ausschusses Recht und Binnenmarkt des Europäischen Parlaments über den Vorschlag für eine Verordnung des Rates über das Gemeinschaftspatent, A5-0059/2002 endg. vom 26. Februar 2002.
 
1297
Verordnungsvorschlag Gemeinschaftspatent, KOM(2000) 412 endg., 13 ff.; näher dazu Ullrich, Eur. L.J., 2002, 474 ff.; Tilmann, GRUR 2001, 1079; Pagenberg, GRUR 2009, 314.
 
1298
Vorschlag Ermächtigungsbeschluss, KOM(2003) 827 endg.; Vorschlag Errichtungsbeschluss, KOM(2003) 828 endg.; siehe auch Ratsdokument Nr. 15086/03 und Verordnungsvorschlag Gemeinschaftspatent, KOM(2000) 412 endg.
 
1299
Näher dazu Ullrich, in: Ohly/Klippel, 79 ff.; Ullrich, Eur. L.J., 477 ff.; Dreiss, GRUR Int. 2004, 712; Oser, GRUR Int. 2006, 539; Pagenberg, IIC 2003, 535; Tilmann, Mitt. 2004, 388.
 
1300
Ratsdokument Nr. 5072/09 9, Draft Agreement on the European and Community Patents Court and Draft Statute; näher dazu Jaeger u. a., IIC 2009, 817 ff.; Pagenberg, GRUR 2009, 315 f.; Bakardjieva Engelbrekt, in: Bull/Cramer/Lidgard, 56 ff.; siehe auch Arbeitspapier Rechtsprechungssystem Gemeinschaftspatent, KOM(2002) 480 endg.
 
1301
Siehe etwa Ullrich, in: Ohly/Klippel, 74 f.
 
1302
Ullrich, Eur. L.J. 2002, 477; Luginbühl, GRUR Int. 2004, 364; Ullrich, in: Ohly/Klippel, 62, 79 ff.
 
1303
EuGH, Gutachten 1/09, Slg. 2011, I-1137, ECLI:EU:C:2011:123; zu den Gründen Jaeger, IIC 2012, 295 f.; Gaster, EuZW 2011, 394 ff.
 
1304
Siehe in diesem Zusammenhang auch das Londoner Übereinkommen, durch das einige Vertragsstaaten auf die Einreichung von Übersetzungen europäischer Patente weitgehend oder sogar ganz verzichten.
 
1305
Verordnungsvorschlag Übersetzung, KOM(2010) 350 endg., ergänzt durch Ratsdokument Nr. 14377/10, Nr. 15395/10 und Nr. 15395/10 Add. 1; siehe auch Arbeitsdokument SEK(2010) 797.
 
1306
Die Kosten für die Übersetzung von Anmeldungen, die in einer anderen Sprache eingereicht werden, werden bis zu einem Höchstbetrag erstattet. Im Falle eines Rechtsstreits besteht für den Patentinhaber eine Übersetzungspflicht.
 
1307
Siehe Ullrich, in: Ohly/Klippel, 68 ff.
 
1308
Mitteilung Vertiefung des Patentsystems, KOM(2007) 165 endg.
 
1309
Mitteilung KOM(2010) 546.
 
1310
Pressemitteilung des Rates der Europäischen Union Nr. 16041/10; Pressemitteilung des Rates der Europäischen Union Nr. 17668/10.
 
1311
Die verstärkte Zusammenarbeit eröffnet Mitgliedstaaten die Möglichkeit, bestimmte Integrationsmaßnahmen ohne Beteiligung der anderen zu vollziehen, sofern die Kompetenzordnung der Union nicht unterlaufen wird, die Grundsätze der Solidarität und der Loyalität gewahrt werden, der Zusammenhalt zwischen den Mitgliedstaaten nicht aufs Spiel gesetzt wird, der Wettbewerb innerhalb des Binnenmarktes nicht verfälscht wird, die Wirksamkeit und die Autonomie des Unionsrechts nicht in Frage gestellt werden und die Sicherung des materiellen und immateriellen Besitzstandes der Union gewährleistet ist. Näher dazu Lamping, IIC 2011, 879.
 
1312
Vorschlag verstärkte Zusammenarbeit im Patentschutz, KOM(2010) 790 endg.
 
1313
Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Polen, Schweden, Slowenien und das Vereinigte Königreich.
 
1314
Beschluss 2011/167/EU. Das Parlament hat am 15. Februar 2011 seine Zustimmung erteilt: Legislative Entschließung des Europäischen Parlaments zu dem Entwurf für einen Beschluss des Rates über die Ermächtigung zu einer verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes, 05538/2011 – C7-0044/2011 – 2010/0384(NLE). Die Abstimmung endete mit 471 Zustimmungen, 160 Ablehnungen und 42 Enthaltungen.
 
1315
Vorschlag EPatVO, KOM(2011) 215 endg.
 
1316
Vorschlag EPatÜVO, KOM(2011) 216 endg.
 
1317
Siehe auch die Zusammenfassung der Folgenabschätzung – Begleitdokument zu den beiden Vorschlägen, SEK(2011) 483. Am 30. Mai 2011 führte der Rat eine Orientierungsaussprache über die Vorschläge der Kommission. Am 23. Juni 2011 hat er einen Vermerk mit zwei Kompromissvorschlägen zu den Verordnungsentwürfen vorgelegt und am 27. Juni 2011 seine Unterstützung für diese ausgesprochen: Ratsdokument Nr. 11328/11 vom 23. Juni 2011; Pressemitteilung des Rates der Europäischen Union 11831/11; Joint Statement of Commissioner Michel Barnier and Minister of State Zoltán Cséfalvay, Chairman of the Competitiveness Council on Unitary Patent Protection, MEMO/11/463 vom 27. Juni 2011.
 
1318
Die Entschließung zum einheitlichen Patentschutz wurde mit 484 Stimmen verabschiedet (bei 164 Gegenstimmen und 35 Enthaltungen), die Entschließung zu den Übersetzungsregelungen mit 481 Stimmen (bei 152 Gegenstimmen und 49 Enthaltungen) und die Entschließung zum Einheitlichen Patentgericht wurde mit 483 Stimmen angenommen (bei 161 Gegenstimmen und 38 Enthaltungen); siehe Pressemitteilung des Europäischen Parlaments vom 11. Dezember 2012, Parlament verabschiedet einheitlichen EU-Patentschutz.
 
1319
Folglich soll es auch nur im Hinblick auf alle teilnehmenden Mitgliedstaaten beschränkt, übertragen, für nichtig erklärt werden oder erlöschen können. Um einen einheitlichen materiellen Schutzbereich zu gewährleisten, sollen nur solche europäischen Patente einheitliche Wirkung haben, die für alle teilnehmenden Mitgliedstaaten mit den gleichen Ansprüchen erteilt wurden (vgl. Art. 3 Abs. 1 und Abs. 2 S. 2 EPatVO).
 
1320
Daraus folgt, dass die einheitliche Wirkung in dem Umfang, in dem das zugrunde liegende europäische Patent für nichtig erklärt oder beschränkt wird, als nicht entstanden gilt (vgl. Erwg. 7 EPatVO).
 
1321
Jaeger, IIC 2012, 291.
 
1322
Siehe EuGH Gutachten 1/09, ECLI:EU:C:2011:123, Slg. 2011, I-1137, Rn. 82 et passim.
 
1323
Konrad Adenauer (1876–1967).
 
1324
EuGH, Rs. C-274/11 und 295/11, Spanien und Italien/Rat, ECLI:EU:C:2013:240.
 
1325
EuGH, C-146/13, Spanien/Parlament und Rat, ECLI:EU:C:2015:298; EuGH, C-147/13, Spanien/Rat, ECLI:EU:C:2015:299.
 
1326
Ausführlich dazu Lamping, IIC 2011, 889 ff.; Lamping, Maastricht J. Eur. Comp. L. 2013, 589; Ullrich, ERA FORUM 2013, 589.
 
1327
Mögliche Klagegründe könnten sich auf die Autonomie des Unionsrechts, die Kompetenzordnung und schließlich eine Reihe von Problemen stützen, die bereits Gegenstand des EuGH-Gutachtens 1/09 (ECLI:EU:C:2011:123) aus dem Jahr 2011 waren. Durch das EPG wurden zwar die meisten Bedenken des Gerichtshofs aus der Welt geschafft, wasserdicht ist das EPGÜ aber lange nicht. Siehe Jaeger, IIC 2012, 297 ff.
 
1328
Die vermeintlich „einheitliche“ Wirkung stellt allerdings keine Einheitlichkeit hinsichtlich des anwendbaren Rechts her. Sichergestellt ist lediglich, dass jedes Einheitspatent einem einzigen nationalen Recht unterliegt, das in Verbindung mit der EPatVO wiederum supranationale Wirkung entfaltet. Wahre Einheitlichkeit im Sinne eines einheitlichen Rechts, das auf das Einheitspatent als solches und nicht nur auf das einzelne Patent anwendbar ist, ist nicht gewährleistet. Dies wird dann zu einer wahren Herausforderung, sofern es um Recht geht, das nicht im EPGÜ geregelt ist und von der harmonisierenden Wirkung des Übereinkommens betroffen ist.
 
1329
Siehe Jaeger, EuZW 2013, 16.
 
1330
Ausführlich dazu Abschn. 3.1.2 vorne.
 
1331
Zur Erinnerung: Der ursprünglich in Art. 6 bis 8 EPatVO geregelte Umfang des Verbietungsrechts wurde auf Drängen von Interessengruppen aus der EPatVO (Unionsrecht) in Art. 25 ff. EPGÜ (Völkerrecht) verschoben, um die Zuständigkeit des EuGH für das materielle Patentrecht abzuschneiden. Geblieben ist der EPatVO im Wesentlichen nur die – zurzeit jedenfalls – praktisch bedeutungslose Lizenzbereitschaftserklärung (vgl. Art. 8 EPatVO) und eine merkwürdige Beschränkung des Erschöpfungsgrundsatzes auf das Territorium der an der verstärkten Zusammenarbeit teilnehmenden Mitgliedstaaten (vgl. Art. 6 der EPatVO).
 
1332
Sofern sich alle Mitgliedstaaten daran halten, ihr nationales Recht an das EPGÜ anzupassen, mag es sich hierbei allenfalls um eine Umgehung der Harmonisierungskompetenz des Art. 114 AEUV handeln, praktische Probleme sind aber nicht zu erwarten. Spannend wird es dann, wenn einzelne Vertragsstaaten ihrer Pflicht nicht nachkommen und abweichende Vorschriften vorsehen. In diesem Fall verletzen sie zwar ihre Verpflichtungen aus dem EPGÜ, anwendbar bleibt aber das nationale, wenngleich vom EPGÜ abweichende, Recht.
 
1333
Ausführlich dazu Abschn. 3.1.2, insb. Abschn. 3.1.2.5 vorne.
 
1334
Zuzüglich des in einigen Mitgliedstaaten erhältlichen Gebrauchsmusterschutzes.
 
1335
Sofern noch keine Klage vor einem nationalen Gericht erhoben worden ist, können Inhaber oder Anmelder europäischer Patente, die die Ausnahmeregelung nach Art. 83 Abs. 3 EPGÜ in Anspruch genommen haben, jederzeit von dieser Ausnahmeregelung zurücktreten (Art. 83 Abs. 4 EPGÜ).
 
1336
Siehe Bossung, GRUR Int. 2002, 468.
 
1337
Stellungnahme der Kommission vom 26. September 1975 betreffend den Entwurf eines Übereinkommens über das europäische Patent für den Gemeinsamen Markt (75/597/EWG), ABl. 1975, L 261/26; siehe auch Krieger, GRUR, 1998, 259; Bossung, GRUR Int. 1995, 930.
 
1338
Siehe Krieger, GRUR, 1998, 259.
 
1339
Ratsdokument Nr. 17503/12 Add. 1 Rev. 1.
 
1340
Siehe Ullrich, in: Ohly/Klippel, 93 f.
 
1341
Siehe Schneider, Das europäische Patentsystem, 182; Ullrich, Eur. L.J. 2002, 448; Ullrich, in: Ohly/Klippel, 87 ff., 102 ff.; Laddie, EIPR 2001, 407.
 
1342
Phillips, Eur. Intell. Prop. Rev. 1990, 151; Osterwalder, GRUR Int. 1995, 585; Ullrich, Eur. L.J. 2002, 448, 461 f.; Ullrich, in: Ohly/Klippel, 87; Grubb, Patents for Chemicals, Pharmaceuticals and Biotechnology, 2010, 25.
 
1343
Ullrich, in: Ohly/Klippel, 102 ff.
 
1344
Gesetz über internationale Patentübereinkommen vom 21. Juni 1976, BGBl. 1976 II 649 (zuletzt geändert durch Artikel 19 der Verordnung vom 31. August 2015, BGBl. 2015 I 1474).
 
1345
Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Ungarn. Siehe EPA, Nationales Recht zum EPÜ, 302 ff.
 
1346
Zwischen europäischen Patenten und Einheitspatenten tritt kein Doppelschutz ein (vgl. Art. 4 Abs. 2 EPatVO).
 
1347
Siehe Chudziak, GRUR 2015, 839, 840 f.; Osterrieth, Patentrecht, Rn. 330.
 
1348
Siehe Busse/Keukenschrijver, zu Art. II § 8 IntPatÜG, Rn. 1; Jestaedt/Osterrieth, in: Benkard, zu Art. 64 EPÜ, Rn. 4; Mes, GRUR 2001, 976; McGuire, GRUR 2011, 767; Nieder, GRUR Int. 2014, 1033; Chudziak, GRUR 2015, 839, 844 f.; Osterrieth, Patentrecht, Rn. 327 ff.
 
1349
Siehe Schneider, Das europäische Patentsystem, 180 ff.
 
1350
Mitteilung KOM(2010) 546; EPO, Scenarios for the Future.
 
1351
Siehe Ullrich, Eur. L.J. 2002, 439.
 
1352
Leith, Harmonisation of Intellectual Property in Europe, 1998.
 
1353
BioPatRL 98/44/EG.
 
1354
Siehe Schneider, Das europäische Patentsystem, 181.
 
1355
Ausführlich dazu Abschn. 3.1.2.2.2.3.2 vorne.
 
1356
Landfried, in: Bruha/Nowak, 75 f.
 
1357
Ibid.
 
1358
Näher dazu Abschn. 3.1.2 vorne.
 
1359
Das Papier mit dem Titel „The European Patent Office (EPO)“ ist zwar nicht als Kommissionspapier gekennzeichnet. Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass es sich um ein inoffizielles Arbeitsdokument der Generaldirektion handelt.
 
1360
Bossung, GRUR Int. 1995, 928.
 
1361
Siehe auch ROYAL SOCIETY, Keeping Science Open, Rn. 3.26; Hagel, Patent World, April 2004, 22 f.; Lemley, Nw. U. L. Rev., 2001, 1496; Schneider, Das europäische Patentsystem, 172 f., m.w.N.
 
1362
Siehe Ullrich, in: Ohly/Klippel, 91.
 
1363
Bossung, GRUR Int. 1995, 928; Schneider, Das europäische Patentsystem, 163 f.; siehe auch Ullrich, Eur. L.J. 2002, 459.
 
1364
Unter den derzeitigen Vertretern der Mitgliedstaaten befinden sich lediglich sechs, die nicht Angehörige des jeweiligen nationalen Patentamts sind: der Leiter des zypriotischen Handelsregisters, ein Ministerialrat des deutschen Justizministeriums, ein Delegierter des italienischen Außenhandelsministeriums, der Vizedirektor des monegassischen Handelsministeriums, eine liechtensteinische Botschaftsrätin und der Generaldirektor des maltesischen Handelsministeriums.
 
1365
Schneider, Das europäische Patentsystem, 185.
 
1366
Siehe Schneider, Das europäische Patentsystem, 165 f.
 
1367
Erfolgt diese Ratifikation nicht bis zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der revidierten Fassung, werden die säumigen Staaten von der Mitgliedschaft in der EPO ausgeschlossen (vgl. Art. 172 Abs. 4 EPÜ).
 
1368
Die erste Revision 1991 brachte allerdings kaum nennenswerte Neuerungen und die zweite Revision 2000 ist nicht zuletzt der Notwendigkeit geschuldet, das europäische Patentrecht an das 1994 in Kraft getretene TRIPS-Übereinkommen und den 2000 abgeschlossenen WIPO-Patentrechtsvertrag anzupassen (siehe Joos, in: Kur/Luginbühl/Waage, FS für Gert Kolle/Dieter Stauder, 430 ff.). Obwohl alle strittigen Punkte des materiellen Rechts, wie die Patentierbarkeit und die Schutzreichweite von Computerprogrammen und biotechnologischen Erfindungen, auf einen „zweiten Korb“ verschoben wurden, hat die Ratifikation des EPÜ 2000 ganze sieben Jahre gedauert (siehe Ullrich, Eur. L.J. 2002, 449; Joos, in: Kur/Luginbühl/Waage, FS für Gert Kolle/Dieter Stauder, 434).
 
1369
EuGH Gutachten 1/09, ECLI:EU:C:2011:123, Slg. 2011, I-1137, Rn. 82 et passim; siehe auch Abschn. 3.3.1.3.1.1.3.
 
1370
Näher dazu unter Abschn. 3.3.1.3.1.4.1.
 
1371
Siehe dazu Abschn. 3.3.1.3.1.2.
 
1372
Eine Änderung durch Beschluss ist außerdem auf der Grundlage einer Konsultation der Nutzer des Patentsystems zu der Arbeitsweise, der Effizienz und der Kostenwirksamkeit des Gerichts sowie zum Vertrauen der Nutzer in die Qualität der Entscheidungen des Gerichts möglich. Eine solche Konsultation findet erstmals entweder sieben Jahre nach Inkrafttreten des Übereinkommens oder sobald 2000 Verletzungsverfahren vom Gericht entschieden worden sind statt (je nachdem, was später eintritt). Danach kann eine Konsultation in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, sofern dies für erforderlich erachtet wird (vgl. Art. 87 Abs. 1 EPGÜ).
 
1373
Näher dazu Schneider, Das europäische Patentsystem, 171 ff.; Aerts, IIC 2007, 175 f.; Ullrich, Eur. L.J. 2002, 488; Artelsmair, Internationalisierung des Patentschutzes, 2004, 347.
 
1374
Siehe etwa Craig, Eur. L.J. 1997, 105; Búrca, Modern L. Rev. 1996, 349; Scharpf, Leviathan 2009, 244; Scharpf, Leviathan 2002, 65.
 
1375
Vor diesem Hintergrund hat das EPÜ 2000 das Demokratiedefizit der EPO nicht unbedingt reduziert, indem es die Kompetenzen des Verwaltungsrats zur Abänderung des Übereinkommens im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit europäischem oder internationalem Recht weiter ausgebaut hat. Siehe auch Ullrich, Eur. L.J. 2002, 452 f.; Bossung, GRUR Int. 2002, 469.
 
1376
Siehe auch Bossung, GRUR Int. 2002, 466; Aerts, IIC 2007, 179 f.; Bakardjieva Engelbrekt, in: Bull/Cramer/Lidgard, 48, 50.
 
1377
EuGH, Rs. C-377/98, Niederlande/Parlament und Rat, ECLI:EU:C:2001:523, Slg. 2001, I-7079.
 
1378
Gold/Gallochat, Eur. L.J. 2001, 343, 349 ff.
 
1379
EPÜ-Änderungsbeschluss, ABl. EPA 1999, 437.
 
1380
Siehe auch Bakardjieva Engelbrekt, in: Bull/Cramer/Lidgard, 48.
 
1381
Zum Zeitpunkt des Beschlusses hatte die EPO 19 Mitglieder. Eine Änderung der Ausführungsordnung bedurfte auch damals einer Dreiviertelmehrheit (vgl. Art. 35 Abs. 2 i.V.m. Art. 33 Abs. 1(b) EPÜ 1973). Nachdem in mindestens sieben der 19 Vertragsstaaten die BioPatRL 98/44/EG starkem Widerstand von Seiten der Politik und des Volkes ausgesetzt war, hätte eine Dreiviertelmehrheit niemals zustande kommen dürfen.
 
1382
Siehe Pignatelli/Thums, in: Benkard, Art. 19, Rn. 5.
 
1383
Siehe Aerts, IIC 2007, 177 ff.
 
1384
Siehe Messerli, in: Kur/Luginbühl/Waage, FS für Gert Kolle/Dieter Stauder, 443 ff.; Aerts, IIC 2007, 179 f.; Bakardjieva Engelbrekt, in: Bull/Cramer/Lidgard, 51; Broß, ZGE 2014, 89.
 
1385
Von diesem Recht hat der Präsident beispielsweise im Zusammenhang mit einer Entscheidung der Großen Beschwerdekammern zur Patentierung von menschlichen Embryonen Gebrauch gemacht: EPA G 2/06, Verwendung von Embryonen/WARF, ECLl:EP:BA:2008:G000206.20081125, ABI. EPA 2009, 306; siehe Comments by the President of the European Patent Office, 28. September 2006.
 
1386
Beschluss des Verwaltungsrats vom 30. Juni 2016 zur Änderung der Artikel 1, 11, 13, 48, 48a und 49 sowie Anhang I des Statuts der Beamten des Europäischen Patentamts, CA/D 8/16.
 
1387
Bossung, GRUR Int. 1995, 927.
 
1388
Ullrich, in: Ohly/Klippel, 91.
 
1389
Siehe Ullrich, Eur. L.J. 2002, 465 f.
 
1390
Zu den Hintergründen siehe Abschn. 3.3.1.3.1.2.
 
1391
Oppermann, Europarecht, Rn. 461.
 
1392
Jaeger, EuZW 2013, 15 (16 f.).
 
1393
Ausführlich dazu Lamping, IIC 2011, 889 ff.
 
1394
Siehe auch Bossung, GRUR Int. 2002, 464, 475; Bossung, GRUR Int. 1995, 923; Aerts, IIC 2007, 182; kritisch Schneider, Das europäische Patentsystem, 184.
 
1395
Aktuelle Fassung: Preliminary set of provisions for the Rules of Procedure („Rules“) of the Unified Patent Court, Ref. Ares(2013)2443291, 15. Entwurf vom 31. Mai 2013.
 
1396
Bereits das GPÜ 1989 sah die Errichtung einer Patentverwaltungsabteilung vor, die für alle Angelegenheiten des EPA, die das Gemeinschaftspatent betreffen, zuständig sein sollte (vgl. Art. 7 GPÜ 1989).
 
1397
Vgl. Art. 207 Abs. 3 i.V.m. Art. 218 AEUV; Art. 166 Abs. 1 EPÜ.
 
1398
Mitteilung Folgemaßnahmen zum Grünbuch Gemeinschaftspatent, KOM(1999) 42, ABl. EPA 1999, 197, 225.
 
1399
Ullrich, Eur. L.J. 2002, 462; siehe auch Ullrich, in: Ohly/Klippel, 93.
 
1400
Nicht unproblematisch erscheint darüber hinaus auch die in Art. 173 Abs. 2 EPÜ festgelegte Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofs für Streitigkeiten zwischen den Mitgliedern der EPO. Siehe Schäfers, GRUR 1999, 821.
 
1401
Ullrich, Eur. L.J. 2002, 463.
 
1402
Art. 33 Abs. 1 lit. b EPÜ ist hierfür unzureichend. Zum einen sind die Voraussetzungen für einen Verwaltungsratsbeschluss nach Art. 33 Abs. 1 lit. b EPÜ nahezu prohibitiv. Zum anderen liegt die Entscheidung, das EPÜ an das Unionsrecht anzupassen, im Ermessen der EPO.
 
1403
Mitteilung Folgemaßnahmen zum Grünbuch Gemeinschaftspatent, KOM(1999) 42 endg., ABl. EPA 1999, 197 (224).
 
1404
Dabei handelt es sich um Verwaltungseinheiten der Eigenverwaltung der Union. Näher dazu Ruffert; in: Calliess/Ruffert, AEUV Art. 298 [EU-Eigenverwaltung], 5-8; Craig, EU Administrative Law, 164 f; Frenz, Handbuch Europarecht, Bd. 6, Rn. 482 ff.
 
1405
Siehe etwa VO Umweltagentur(EWG) Nr. 1210/90; SortenschutzVO (EG) 2100/94; UMV (EG) 207/2009; SicherheitsagenturVO (EG) Nr. 1406/2002; VO zur Europäischen Agenur für Flugsicherheit (EG) Nr. 216/2008; EisenbahnagenturVO (EG) Nr. 881/2004; FischereiaufsichtsagenturVO (EG) Nr. 768/2005; FrontexVO (EG) Nr. 2007/2004; GrundrechtsagenturVO (EG) Nr. 168/2007; VO Europäisches Institut Gleichstellungsfragen (EG) Nr. 1922/2006; VO Europäische Beobachtungsstelle Drogen (EWG) Nr. 302/93; VO Europäische Stiftung Berufsbildung (EWG) Nr. 1360/90; VO Europäisches Zentrum Prävention und Kontrolle von Krankheiten (EG) Nr. 851/2004; EG-Netz- und InformationssicherheitsagenturVO (EG) Nr. 460/2004.
 
1406
Die Europäische Verteidigungsagentur (vgl. Art. 42 Abs. 3 UAbs. 2 EUV) basiert beispielsweise auf einer gemeinsamen Aktion des Rates (Aktion 2004/551/GASP) im Rahmen der früheren zweiten Säule, die Gründung von Eurojust (vgl. Art. 85 EUV) und Europol (vgl. Art. 88 EUV) jeweils auf einem Ratsbeschluss (Eurojust 2002/187/JI und Europol 2009/371/JI), dem im Falle von Europol sogar ein völkerrechtliches Übereinkommen vorangegangen ist (Europol-Übereinkommen; siehe Thym, ZaöRV 2006, 892).
 
1407
Vorentwurf eines Abkommens über ein europäisches Patent, abgedr. in: GRUR Ausl. 1962, 561.
 
1408
Denkschrift der Kommission über die Schaffung einer EWG-Marke, abgedr. in: GRUR Int. 1976, 481, Rn. 58 f.
 
1409
Assoziierungsübereinkommen Schengen 1999, ABl. 1999, L 176/36; Assoziierungsabkommen Schweiz Schengen, ABl. 2008, L 53/1; Ratsbeschluss Nr. 2011/842/EU.
 
1410
Asylabkommen EG-Schweiz, ABl. 2008, L 53/5; Asylabkommen EG-Island, ABl. 2001, L 93/40.
 
1411
Siehe AußengrenzenVO (EG) Nr. 2007/2004.
 
1412
Siehe VO Europäische Agentur für das Betriebsmanagement von IT-Großsystemen (EU) Nr. 1077/2011.
 
1413
Siehe Bossung, GRUR Int. 2002, 474 f.
 
1414
Mitteilung Innovationspolitik, KOM(2003) 112 endg.
 
1415
Mitteilung KOM(2010) 546.
 
1416
Ausführlich dazu Ullrich, in: Ohly/Klippel, 95 ff.
 
1417
Vgl. nur die umfassende und detaillierte Untersuchung des acquis bei Walter, Europäisches Urheberrecht; vgl. auch die aktuellere Untersuchung im Auftrag der Kommission: Hugenholtz u. a., Recasting of Copyright.
 
1418
Die Harmonisierung der nationalen Urheberrechte mittels Richtlinien wurde über lange Zeit als Instrument zur Schaffung eines urheberrechtlichen Binnenmarktes kaum in Frage gestellt. Die Idee, stattdessen ein einheitliches europäisches Urheberrecht, ein Unionsurheberrecht durch Verordnung zu schaffen, erschien wohl zu abwegig, als dass sie der Richtlinienmethode als Alternative ernsthaft hätte gegenüber gestellt werden können (vgl. aber Hilty, IIC 2004, 768 ff.). Dies dürfte zu einem Gutteil auf die kulturelle Bedeutung des Urheberrechts zurückzuführen sein. Das Urheberrecht ist eben nicht nur ein Recht der Kreativwirtschaft, dessen Bedeutung unter ökonomischen Gesichtspunkten in der Wissensgesellschaft unaufhaltsam zu wachsen scheint, sondern auch das Recht des kreativen Schaffens und der Kulturförderung (zu diesem Doppelcharakter des Urheberrechts Schricker, GRUR 1992, 242). Wo es aber um Kultur geht, wachen die Mitgliedstaaten eifersüchtig über ihre Kompetenzen, was unter dem Gesichtspunkt der kulturellen Vielfalt grundsätzlich auch zu begrüßen ist.
 
1419
Hierzu Fischer u. a., EuLF 2009, II-29, II-31.
 
1420
Vgl. etwa Schack, ZGE 2009, 275.
 
1421
Vgl. etwa Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Creative Content in a European Digital Single Market: Challenges for the Future, 18; Meldung zur Rede der für die Informationsgesellschaft zuständigen Kommissarin Viviane Reding am 9.11.2009, EuZW 2009, 875. Vgl. auch Grünbuch audiovisuelle Werke, KOM(2011) 427, 14; Mitteilung Binnenmarkt für Rechte des geistigen Eigentums, KOM(2011) 287, 14; Entschließung des Europäischen Parlaments zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte vom 9. Juli 2015, Ziffer 28.
 
1422
Eine detaillierte Untersuchung dieser Frage ist unverzichtbare Vorbedingung, wenn man ein Unionsurheberrecht diskutieren will. Sie wird daher an anderer Stelle zu führen sein. Vgl. hierzu: Fischer, Perspektiven für ein Europäisches Urheberrecht.
 
1423
Zum Ganzen ausführlich Basedow, in: Immenga/Möschel/Reuter, FS für Ernst-Joachim Mestmäcker, 356 ff.; vgl. auch Müller, Systemwettbewerb, 121 ff.; Wagner, CMLRev. 2002, 1013 f.; Schintowski, JZ 2002, 208. Bezogen auf das Urheberrecht verweist Schack, ZGE 2009, 290, auf die Möglichkeit der Senkung der Transaktionskosten durch ein Einheitsurheberrecht.
 
1424
Vgl. hierzu Hugenholtz u. a., Recasting of Copyright, 213 f.; Hugenholtz, in: Derclaye, 26; allgemein hierzu auch Basedow, in: Immenga/Möschel/Reuter, FS für Ernst-Joachim Mestmäcker, 362. Die Bedeutung der Transparenz des rechtlichen Rahmens betont auch die Entschließung des Europäischen Parlaments zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte vom 9. Juli 2015, Buchstabe Q.
 
1425
Hierzu Schack, ZEuP 2000, 808; Hugenholtz u. a., Recasting of Copyright, 213; Leistner, Konsolidierung und Entwicklungsperspektive, 13 f. und 54 ff.; Paradebeispiel ist die Interpretation des Werkbegriffs, in die – je nach Mitgliedstaat – die unterschiedlichen Auffassungen hinsichtlich der erforderlichen Schöpfungshöhe einfließen.
 
1426
Schack, ZGE 2009, 280; Lucas, in : Ohly u. a., FS für Gerhard Schricker, 438. Beispielsweise bleiben die Konturen des Rechts der öffentlichen Zugänglichmachung je nach Werkart verschwommen. Für Computerprogramme etwa gibt es – anders als für andere Werkarten – gar kein explizites Recht der öffentlichen Wiedergabe und daher auch kein Recht der öffentlichen Zugänglichmachung. Angesichts der Bedeutung des Onlinevertriebs von Software erscheint aber die Nichtanerkennung eines entsprechenden Rechts wenig tragbar, weshalb eine entsprechende Prärogative entweder aus einer ergänzenden Heranziehung der Informationsgesellschaftsrichtlinie oder aber aus einem weit verstandenen Verbreitungsrecht hergeleitet wird.
 
1427
Vgl. Lucas, in: Ohly u. a., FS für Gerhard Schricker, 437 f. Beispielsweise wird die Frage der Rechtsinhaberschaft zumindest teilweise für Computerprogramme, Software und Filmwerke im acquis geregelt, ohne dass aber die grundsätzliche Frage angegangen würde, wer der originäre Rechtsinhaber eines Werkes sein soll, wenn mehrere Personen an der Schöpfung beteiligt sind oder ein Werk im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses geschaffen wird.
 
1428
Schack, ZEuP 2000, 805 f. mit Hinweis auf die z. T. beträchtlichen Verspätungen der Mitgliedstaaten bei der Umsetzung von Richtlinien und die Auswirkungen, die diese Verspätungen haben können. Zum Beispiel der Informationsgesellschaftsrichtlinie: Hilty, in: Behrens, 171 f. und Fn. 167; vgl. auch Hugenholtz u. a., Recasting of Copyright, VIII, 3 und 211 f.; Ullrich, in: Behrens, 52.
 
1429
Vgl. Lüder, Fordham Intell. Prop. Media & Ent. L.J.,2007, 1, 7 und 10 ff.; kritisch hierzu Hilty, IIC 2004, 761 f.; Hugenholtz, in: Derclaye, 17; vgl. auch Leistner, Konsolidierung und Entwicklungsperspektive, 54. Beispielsweise wurde bei der Vereinheitlichung der Schutzdauer des Urheberrechts nicht die in der Union verbreiteteste Schutzdauer von 50, sondern die längere deutsche Schutzfrist von 70 Jahren gewählt.
 
1430
Vgl. vorne, Fn. 1421.
 
1431
Schon die Abschaffung der nationalen Designs durch ein Unionsdesignrecht hält Hilty, in: Behrens, 163, für politisch undurchführbar. Wie ungleich größer wird der Widerstand erst sein, wenn es dem Unionsgesetzgeber nun tatsächlich in den Sinn kommt, ein Unionsurheberrecht zu schaffen?
 
1432
Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Creative Content in a European Digital Single Market: Challenges for the Future, 18.
 
1433
Leistner, Konsolidierung und Entwicklungsperspektive, 74 und 88; Schack, ZGE 2009, 281 und 289.
 
1434
Hilty, in: Behrens, 172; Peifer, ZGE 2011, 333.
 
1435
Zu bedenken bleibt, dass auch die Lizenzierungspraxis sich nicht unerheblich auf die Realität eines urheberrechtlichen Binnenmarktes auswirkt. Solange die Lizenzierung urheberrechtlicher Nutzungen getrennt nach Mitgliedstaaten erfolgt, kann nicht ohne Weiteres von einem wirklichen Binnenmarkt urheberrechtlicher Waren und Dienstleistungen gesprochen werden. Das heißt aber nicht, dass eine Lizenzierung entlang der Grenzen der Mitgliedstaaten – insbesondere unter Gesichtspunkten der kulturellen Vielfalt – nicht unter Umständen wünschenswert ist. Zum Ganzen Fischer, Perspektiven für ein Europäisches Urheberrecht, 254 ff.
 
1436
Auch die Kommission sieht einen Vorteil eines eigenen europäischen Urheberrechts etwa darin, dass das Gleichgewicht zwischen Rechten und Schranken wiederhergestellt werden könne („Unification of EU copyright by regulation could also restore the balance between rights and exceptions – a balance that is currently skewed by the fact that the harmonisation directives mandate basic economic rights, but merely permit certain exceptions and limitations“). Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Creative Content in a European Digital Single Market: Challenges for the Future, 19.
 
1437
Auf dieses Problem weist auch Basedow, in: Immenga/Möschel/Reuter, FS für Ernst-Joachim Mestmäcker, 358, im Hinblick auf ein europäisches Zivilrecht hin.
 
1438
Hierzu Hilty, IIC 2004, 770; Fischer u. a., EuLF 2009, II-29, II-31 und II-38; ausführlich hierzu sowie zu einer Untersuchung der Teilbereiche des materiellen Urheberrechts auf ihre Binnenmarktrelevanz: Fischer, Perspektiven für ein Europäisches Urheberrecht, 261 ff.
 
1439
EuGH, Rs. C-146/13, Spanien/Parlament und Rat, ECLI:EU:C:2015:298, GRUR 2015, 562 (Rn. 40).
 
1440
In diesem Sinne Hilty, in: Behrens, 161 f.
 
1441
Hierzu Zuleeg, in: von der Groeben/Schwarze, 6. Aufl., Art. 5 EGV Rn. 39. Das Subsidiaritätsprotokoll nach dem Vertrag von Amsterdam kann für die Auslegung der Bedeutung des Subsidiaritätsprinzips auch nach dem Vertrag von Lissabon noch herangezogen werden.
 
1442
Vgl. in diesem Zusammenhang insbesondere Nr. 6 S. 1 des Subsidiaritätsprotokolls (1997). Danach muss bei der Auswahl der Form einer Maßnahme der Union darauf geachtet werden, dass das Ziel der Maßnahme in zufriedenstellender Weise erreicht werden kann. Vgl. auch Zuleeg, in: von der Groeben/Schwarze, 6. Aufl., Art. 5 EGV Rn. 39 ff.; Calliess, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 5 EGV Rn. 54 ff.
 
1443
Die bloße Harmonisierung etwa bleibt hinter den mit der Schaffung eines Einheitsrechts verbundenen Möglichkeiten weit zurück. Denn trotz aller Harmonisierungsmaßnahmen der Union auf dem Gebiet des Urheberrechts bleiben selbst in harmonisierten Bereichen – gewollt oder ungewollt – noch Abweichungsmöglichkeiten für die nationalen Urheberrechte, die im schlimmsten Falle zu Beeinträchtigungen des Binnenmarktes führen können. Vgl. als eines nahezu unzähliger Beispiele die Untersuchung der Privatkopieschranke bei Westkamp, Directive 2001/29/EC, 16 ff.; für eine detaillierte Untersuchung der einzelnen Bereiche des Urheberrechts auf verbleibende Rechtsunterschiede zwischen den Rechtsordnungen der Mitgliedstaaten sowie deren Binnenmarktrelevanz vgl. wiederum Fischer, Perspektiven für ein Europäisches Urheberrecht, 261 ff.
 
1444
Der Systemwettbewerb wird im Allgemeinen als die Alternative zu einer Rechtsvereinheitlichung aufgefasst. Dahinter steht die Annahme, dass es der freie Wettbewerb der Rechtssysteme am besten vermag, die „richtige“ Lösung für ein bestimmtes matereriellrechtliches Problem zu identifizieren. Hierzu Tietje, in: Grabitz/Hilf, 40. Ergänzungslieferung, Vor Art. 94 – 97 EGV Rn. 27; Tietje, in: Grabitz/Hilf, 56. Ergänzungslieferung, Art. 114 AEUV, Rn. 25 ff.; Rudolf, Sytemwettbewerb, 55; Müller, Systemwettbewerb, 139; anschaulich zur Funktionsweise des Systemwettbewerbs der Rechtssysteme Wagner, CMLRev. 2002, 1001 ff.
Das Hauptargument, das demgegenüber für die Rechtsvereinheitlichung streitet, ist die damit verbundene Senkung von Transaktionskosten bei grenzüberschreitenden Aktivitäten. Hierzu Basedow, in: Immenga/Möschel/Reuter, FS für Ernst-Joachim Mestmäcker, 356 ff.; vgl. auch Müller, Systemwettbewerb, 121 ff.; aus der Perspektive grenzüberschreitend tätiger Unternehmen am Beispiel des Vertragsrechts Wagner, CMLRev. 2002, 1013 f.; zum Beispiel des Zivilrechts in den USA Schintowski, JZ 2002, 208; speziell zum Urheberrecht Schack, ZGE 2009, 290.
 
1445
So auch Hilty, in: Behrens, 161 f.
 
1446
Hierzu ausführlich Fischer, Perspektiven für ein Europäisches Urheberrecht, 188 ff.
 
1447
Hierzu Rudolf, Sytemwettbewerb, 36 ff.; Streit/Kiwit, in: Streit/Wohlgemuth, 42; Mussler, in: Streit/Wohlgemuth, 73; Kieninger, Wettbewerb der Privatrechtsordnungen, 75; Schintowski, JZ 2002, 207 f. Auch die Befürworter eines Systemwettbewerbs sehen das nicht anders, vgl. Streit in: Immenga/Möschel/Reuter, FS für Ernst-Joachim Mestmäcker, 525.
 
1448
Hierzu Abschn. 3.3.1.3.2.4.2.2.
 
1449
In diesem Sinne für das Unionsdesign Hilty, in: Behrens, 163.
 
1450
Zur Bedeutung des Binnenmarktbezuges des Art. 118 AEUV ausführlich Fischer u. a., EuLF 2009, II-29 ff.
 
1451
EuGH, Rs. C-146/13, Spanien/Parlament und Rat, ECLI:EU:C:2015:298, GRUR 2015, 562 (Rn. 48).
 
1452
Andere Anknüpfungspunkte erscheinen wenig sinnvoll oder realistisch. Knüpft das anwendbare Recht nicht an das Werk selbst an, dann ist nicht gesichert, dass auf ein und dasselbe Werk auch ein und dasselbe Recht Anwendung findet. Damit würde aber der Zweck eines Einheitsrechts, nämlich die Schaffung eines Binnenmarktes für Waren und Dienstleistungen – also für Werke – durch Gewährleistung der Anwendung ein und desselben Rechts, nicht erreicht.
 
1453
Auf diesen Unterschied zum Urheberrecht weist Hilty, in: Behrens, 164 f., hin.
 
1454
Vgl. nur von Mühlendahl, in: Ohly u. a., FS für Gerhard Schricker, 854.
 
1455
Zur Entstehung des 1988 eingeführten registerfreien Designrechts in Großbritannien sowie zu dessen Schutzvoraussetzungen Suthersanen, Design Law in Europe, Rn. 16–279 ff.
 
1456
Hilty, in: Behrens, 172 und Fn.170, weist darauf hin, dass sich hier Probleme durch die Auswahl des jeweils günstigeren Rechts ergeben können; Bulling, Mitteilungen der deutschen Patentanwälte 2002, 170 und Kahlenberg, Europäisches Geschmacksmusterrecht, 49 f., erwähnen lediglich, dass ein nicht eingetragenes Design schon vor der Einführung des Unionsdesigns in Großbritannien existierte; Suthersanen, Design Law in Europe Rn. 7-008, verweist auf die einschlägigen Vorschriften der Geschmacksmusterverordnung, um festzustellen, dass der Schutz durch ein nicht eingetragenes nationales Design unberührt bleibe; auf die Unterschiede zwischen dem britischen und dem Unionsdesign geht Thorne, EIPR 2000, 584, ein, allerdings ohne die sich hieraus ergebenden Probleme zu erörtern.
 
1457
Hilty, in: Behrens, 172, Fn. 170.
 
1458
Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Creative Content in a European Digital Single Market: Challenges for the Future, 18.
 
1459
Zu letzterem Verständnis hinten, Abschn. 3.3.1.3.2.4.2.
 
1460
Die im Sinne von Tool 19 dann zu formulierende Kollisionsregel würde dann etwa lauten: Diese Verordnung findet Anwendung, wenn sich der Urheber eines Werkes auf ihre Bestimmungen beruft.
 
1461
„Split copyrights“ entstehen etwa dadurch, dass vorbestehende Werke in ein neu geschaffenes Werk integriert werden oder dass mehrere selbständige Werke miteinander verbunden werden. Vgl. hierzu Alich, GRUR Int. 2008, 1005 f.
 
1462
In dieser Frage bestehen nicht unerhebliche Unterschiede zwischen den nationalen Urheberrechten. Vgl. hierzu Hugenholtz u. a., Recasting of Copyright, 141 f.; Dietz, Urheberrecht in der EG, Rn. 104 ff.
 
1463
Für eine entsprechende Lösung im Bereich eines europäischen Vertragsrechts passim Wagner, CMLRev. 2002, 1019.
 
1464
Auch das Europäische Parlament hat im Hinblick auf ein europäisches Vertragsrecht zunächst eine Beschränkung der Harmonisierungsbemühungen auf grenzüberschreitende Sachverhalte vorgeschlagen, damit sich die Rechtsanwender zunächst an die neuen Regeln gewöhnen und diese mit den bestehenden nationalen Regeln vergleichen könnten. Vgl. Europäisches Parlament, Ausschuss für Recht und Binnenmarkt, Bericht über die Annäherung des Zivil- und Handelsrechts der Mitgliedstaten A5-0384/2001. Hierzu auch Wagner, CMLRev. 2002, 1019.
 
1465
Die im Sinne von Tool 19 zu formulierende Kollisionsnorm würde demnach etwa lauten: Diese Verordnung findet auf grenzüberschreitende Sachverhalte im Zusammenhang mit der Verwertung von urheberrechtlich geschützten Werken Anwendung.
 
1466
Hierzu am Beispiel eines europäischen Vertragsrechts Wagner, CMLRev. 2002, 1019.
 
1467
Sonnenberger, RIW 2002, 496, nennt im Hinblick auf ein europäisches Vertragsrecht als Alternativen hierzu, entweder eine endgültige Festlegung der Parteien auf ein den jeweiligen Vertrag bestimmendes Recht zu verlangen (hierzu sogleich) oder aber die nationalen Vertragsrechte gleich ganz durch ein europäisches Vertragsrecht zu ersetzen. Letztere Möglichkeit entspricht dem vorne unter Abschn. 3.3.1.3.2.3.1 angesprochenen Vorgehen der Verdrängung der nationalen Urheberrechte durch ein Unionsurheberrecht.
 
1468
Für ein europäisches Vertragsrecht wird die Möglichkeit der (einmaligen und dann dauerhaft gültigen) Bestimmung des maßgeblichen Rechts – europäisches Vertragsrecht oder nationales Vertragsrecht – diskutiert. Vgl. Tilmann, in: Letzgus u. a., FS für Herbert Helmrich, 445. Freilich fällt die Feststellung eines grenzüberschreitenden Bezuges im Bereich des Vertragsrechts deutlich leichter als im Bereich des Urheberrechts, weil bei letzterem eben nicht immer vertragliche Beziehungen gegeben sind und deshalb nicht feststeht, zwischen welchen Rechtssubjekten sich urheberrechtlich relevante Sachverhalte entspinnen können. Darüber hinaus ergeben sich selbst im Bereich des Vertragsrechts Probleme, sofern es um zwingende Schutzvorschriften geht und eine Rechtswahl der Parteien daher nicht mehr als gangbarer Weg zur Identifizierung der einschlägigen Rechtsordnung erscheint. Tilmann, in: Letzgus u. a., FS für Herbert Helmrich, 446, schlägt vor, solche Vorschriften auf nationaler Ebene zu harmonisieren und zugleich im europäischen Vertragsrecht in gleicher Weise zu regeln, sodass letztlich egal wäre, welche Rechtsordnung zur Anwendung gelangte.
 
1469
Die also im Sinne von Tool 19 zu formulierende Regelung würde demnach lauten: Diese Verordnung findet Anwendung auf alle Werke, für die der Urheber dies bestimmt hat.
 
1470
Vgl. etwa Hugenholtz u. a., Recasting of Copyright, VI f. und 179 ff.
 
1471
Vgl. auch Hugenholtz u. a., Recasting of Copyright, 181.
 
1472
Hierzu Fischer u. a., EuLF 2009, II-29, II-38 und Fn. 94.
 
1473
Hierzu Brito/Dooling, Mich. Telecomm. Tech. L. Rev. 2005, 75, Fn. 76.
 
1474
„Formalities are any conditions or measures – independent from those that relate to the creation of the work (such as the substantive condition that a production must be original in order for it to qualify as a protected work) or the fixation thereof (where it is a condition under national law) – without the fulfillment of which the work is not protected or loses protection.“ Ficsor, Guide to the Copyright and Related Rights Treaties, BC-5.7. Hierzu auch United States Copyright Office Report on Orphan Works, 60 f.
 
1475
„In the context of the Berne Convention, formalities are generally understood to be legal conditions that, if not fulfilled, affect the existence, scope of rights, or continuing validity of a copyright.“ Oman, Journal of Law and Technology 3 (1988), 71 (81 f.).
 
1476
Ficsor, Guide to the Copyright and Related Rights Treaties, BC-5.5.
 
1477
Ficsor, Guide to the Copyright and Related Rights Treaties, BC-5.5; Sprigman, Stan. L. Rev. 2004, 545.
 
1478
Sprigman, Stan. L. Rev. 2004, 544.
 
1479
Die also im Sinne der Tools 19 und 18 zu formulierende Regelung würde demnach lauten: Diese Verordnung findet Anwendung auf europäische Werke. Ein Werk wird zu einem europäischen Werk, wenn sein Urheber es als solches registrieren lässt.
 
1480
Ein die nationalen Urheberrechte verdrängendes Unionsurheberrecht hätte nach richtiger Auffassung schon bisher auf Art. 95 EG gestützt werden können und insofern auch keiner einstimmigen Entscheidung im Rat bedurft. Hierzu Fischer u. a., EuLF 2009, II-29, II-38; Hugenholtz u. a., Recasting of Copyright, 13 f.; ausführlich auch Fischer, Perspektiven für ein Europäisches Urheberrecht, 106 ff.
 
1481
Geht man davon aus, dass der Rechtsinhaber in seiner Entscheidung zwischen Unionsrechtstitel und nationalen Rechtstiteln nicht immer völlig frei sein dürfte (hierzu hinten, Abschn. 3.3.1.3.2.4.2.3), lässt sich in etwas allgemeinerer Form sagen: ein registerpflichtiger Unionsrechtstitel muss so ausgestaltet sein, dass er derjenigen Partei erhebliche Vorteile bietet, die faktisch den Ausschlag für die Entscheidung gibt.
 
1482
Hierzu von Bogdandy, in: Grabitz/Hilf, 40. Aufl., Art. 10 EGV Rn. 83.; vgl. auch Kahl, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 10 EGV Rn. 70 ff.; Kahl, in: Calliess/Ruffert, 4. Aufl., Art. 4 EUV, Rn. 104 ff; Zuleeg, in: von der Groeben/Schwarze, 6. Aufl., Art. 10 EGV Rn. 11; Obwexer, in: von der Groeben/Schwarze/Hatje, Art. 4 EUV, Rn. 142 ff.
 
1483
Hierzu vorne, Abschn. 3.3.1.3.2.4.1. Konkrete Alternativität von nationalem und Unionsurheberrecht.
 
1484
Dieses Problem stellt sich auf den ersten Blick bei einem europäischen Vertragsrecht nicht, weil hier die Parteien gemeinsam bestimmen müssen, welches Recht ihrem Vertrag zugrunde liegen soll. Das macht die Wahlmöglichkeit der Parteien zur Identifizierung des geltenden Rechts für das Feld des Vertragsrechts zu einer attraktiven Variante. Doch auch hier ergeben sich bei näherem Hinsehen ganz ähnliche Schwierigkeiten. Wenn nämlich eine der Parteien de facto allein bestimmt, welches Recht das Vertragsverhältnis beherrschen soll – etwa durch die Verwendung von AGB – dann wird diese Partei natürlich das Recht auswählen, welches für sie günstiger ausgestaltet ist. Hierzu Lando, RIW 2005, 5, der deshalb für Vorschriften mit schützendem Charakter eine Wahlmöglichkeit ablehnt.
 
1485
Siehe dazu Abschn. 3.3.1.2.5.
 
1486
Siehe hierzu im Einzelnen Fischer, Perspektiven für ein Europäisches Urheberrecht, 261 ff.
 
1487
Mit abhängigem Erfinden wird in diesem Zusammenhang auf die Abhängigkeitsposition des Arbeitnehmers vom Arbeitgeber hingewiesen; dieser Sachverhalt ist daher zu unterscheiden von den sog. abhängigen Erfindungen, bei denen es darum geht, dass „eine durch ein jüngeres Patent geschützte Ausführungsform in den Schutzbereich eines älteren Patents“ fällt (Nieder, Die Patentverletzung, Rn. 31; vgl. Mes, Patentgesetz, Gebrauchsmustergesetz, § 1 PatG N 144, § 14 PatG N 77 ff.).
 
1488
Rother, in: Haesemann u. a., FS für Kurt Bartenbach, 159; ausführlich Goetzmann, Harmonisierung des Arbeitsnehmererfindungsrechts, 9 ff.; vgl. auch Ders., 91 (115 f.); Falckenstein, in: Haesemann u. a., FS für Kurt Bartenbach, 85; zum Dualismus zwischen Arbeits- und Patentrecht s. Knauer, Vereinheitlichung des Arbeitnehmererfinderrechts, 8 ff. (16 f.); Joos, GRUR Int. 1990, 366; Janssens, in: Pittard/Monotti/Duns, 111 f.; Harhoff/Hoisl, Research Policy 2007, Bd. 36, Heftnummer 8, S. 1143 ff.; Melullis, in: Benkard, Art. 60 Rn. 23; Ullrich/Konrad, in: Dauses, C III Rn. 131; Bartenbach/Volz, GRUR-Beil. 2008, 12; Wolk, IIC 2011, 296 f.
 
1489
Vgl. Knauer (Fn. 1488), 8 f. m.w.H.
 
1490
Ohly, GRUR Int. 1994, 880.
 
1491
Der Anteil der Arbeitnehmererfindungen an der Gesamtzahl der angemeldeten Schutzrechte liegt bei ca. 80–90 % (Goetzmann [Fn. 1488], 7 f. und Knauer [Fn. 1488], 14 jeweils m.w.H.; vgl. Joos, GRUR Int. 1990, 367); vgl. Teufel, in: Haesemann u. a., FS für Kurt Bartenbach, 104 Fn. 30; Keukenschrijver, in: Haesemann u. a., FS für Kurt Bartenbach, 243.
 
1492
Knauer (Fn. 1488), 10; Ohly, GRUR Int. 1994, 880.
 
1493
Knauer (Fn. 1488), 9.
 
1494
Meier, GRUR 1998, 780 ff.
 
1495
Vgl. Straus, GRUR Int. 1990, 354; Joos, GRUR Int. 1990, 366.
 
1496
Art. 2 lit. a HalbleiterRL 87/54/EWG: „Die Mitgliedstaaten können vorsehen, daß […] bei Topographien, die von ihrem Schöpfer im Rahmen eines Arbeitnehmerverhältnisses entwickelt worden sind, der Schutzanspruch für den Arbeitgeber des Schöpfers gilt, es sei denn, daß in dem Beschäftigungsvertrag etwas anderes vorgesehen ist; […]“.
 
1497
Art. 2 Abs. 3 SoftwareRL 2009/24/EG: „Wird ein Computerprogramm von einem Arbeitnehmer in Wahrnehmung seiner Aufgaben oder nach den Anweisungen seines Arbeitgebers geschaffen, so ist ausschließlich der Arbeitgeber zur Ausübung aller wirtschaftlichen Rechte an dem so geschaffenen Programm berechtigt, sofern keine andere vertragliche Vereinbarung getroffen wird“.
 
1498
Vgl. Ullrich/Konrad, in: Dauses, C III Rn. 131.
 
1499
Goetzmann (Fn. 1488), 35 f.; Knauer (Fn. 1488), 78; auch Janssens, in: Pittard/Monotti/Duns, 112.
 
1500
In der EU haben einzig Irland, Belgien und Estland auf den Erlass einschlägiger arbeitnehmererfindungsrechtlicher Vorschriften verzichtet (Goetzmann [Fn. 1488], 114); vgl. auch Knauer (Fn. 1488), 35, nach welcher Luxemburg und Belgien diese Fragen weitgehend der Rechtsprechung überlassen haben.
 
1501
Als äußerst umfassend darf die deutsche Gesetzgebung gelten: Das Gesetz über Arbeitnehmererfindungen vom 25. Juli 1957 (ArbnErfG) umfasst 49 Bestimmungen. Als Gegenbeispiel kann die Rechtsordnung der USA genannt werden, nach welcher die Parteien eine eigene vertragliche Regelung vereinbaren können (Knauer [Fn. 1488], 55 ff.).
 
1502
So etwa Deutschland, Schweden, Dänemark, Finnland, Slowenien (weiterführend Goetzmann [Fn. 1488], 110, der konstatiert, dass international solche Regelungen die Ausnahme seien) und Polen (Knauer [Fn. 1488], 35); vgl. auch schon Straus, GRUR Int. 1990, 355.
 
1503
Es kommen Regelungen in Frage, welche direkt im Patent- oder im Arbeitsrecht eingefügt sind (ausführlich Goetzmann [Fn. 1488], 111 f. mit einem Länderüberblick; zu den einzelnen Ländern auch Knauer [Fn. 1488], 37 ff.); vgl. auch schon Straus, GRUR Int. 1990, 353.
 
1504
Vgl. Goetzmann [Fn. 1488], 109 f.; bei Erfindungen im Arbeitsverhältnis mit Auslandsbezug kommt sodann das internationale Privatrecht zu Anwendung (Ders., 36 f.); auch Bartenbach/Volz, GRUR-Beil. 2008, 12.
 
1505
Birk, in: Lichtenberg, 157.
 
1506
Dazu auch Straus, in: Haesemann u. a., FS für Kurt Bartenbach, 122; ausführlich Goetzmann [Fn. 1488], 175 ff.; Knauer [Fn. 1488], 1.
 
1507
Eine Ausnahme ist die BioPatRL 98/44/EG; entfernter können wohl auch die folgenden Erlasse als Ausnahmen angesehen werden: PflanzenschutzmittelVO (EG) Nr. 1610/96; EG-Arzneimittel-SchutzzertifikatVO (EG) Nr. 1768/92.
 
1508
Straus [Fn. 1506], 122; Knauer [Fn. 1488], 2 f., 79 f. m.w.H.; vgl. Straus, GRUR Int. 1990, 363 f.; Goetzmann [Fn. 1488], 177 ff.; auch Bartnebach/Volz, GRUR-Beil. 2008, 12.
 
1509
Vgl. Fn. 1501.
 
1510
Nachweise bei Straus, GRUR Int. 1990, 363 f.
 
1511
Siehe Mitteilung Folgemaßnahmen zum Grünbuch Gemeinschaftspatent, S. 15–16. „Den Ergebnissen der Konsultation zufolge wird allgemein die Auffassung vertreten, dass die Frage der Arbeitnehmererfindungen im wesentlichen auf einzelstaatlicher Ebene angegangen werden sollte. Die Unterschiede, die zwischen den nationalen Rechtsvorschriften festgestellt worden sind, rechtfertigen keine Harmonisierung auf Gemeinschaftsebene. Unter Berücksichtigung des Subsidiaritätsgrundsatzes beabsichtigt die Kommission daher, von einer Rechtssetzungsinitiative in diesem Bereich abzusehen. (…) Die Kommission wird eine Studie in Auftrag geben, die zum einen untersuchen soll, inwieweit Vertragsklauseln für Arbeitnehmererfindungen Innovationen behindern können, und zum anderen Schiedsverfahren für Konflikte in diesem Bereich ausarbeiten soll“.
 
1512
Siehe Trimborn, Arbeitnehmererfindungsrecht, S. 10; Schwab, Arbeitnehmererfindungsrecht, S. 35; auch Wolk, Remuneration of Employee Inventors – Is There a Common European Ground?, IIC 2011, 296, 297.
 
1513
Knauer [Fn. 1488], 77 f. m.w.H.; Straus [Fn. 1506], 122; auch Bartenbach/Volz, GRUR-Beil. 2008, 12. Dabei wird die gewisse Inaktivität der EU-Kommission im Bereich der Arbeitnehmererfindungen hervorgehoben: „Das abschließend angekündigte Vorhaben der Kommission, eine Studie in Auftrag zu geben, die zum einen untersuchenen soll, inwieweit Vertragsklauseln für Arbeitnehmererfindungen Innovationen behindern können, und zum anderen Schiedsverfahren für Konflikte in diesem Bereich ausarbeiten solle, ist von der Kommission bis heute nicht durchgeführt worden. Damit ist zu konstatieren, dass mit einer Harmonisierung des Arbeitnehmererfindungsrechts auf EU-Ebene in näherer Zukunft nicht zu rechnen ist“.
 
1514
Siehe Bartenbach/Volz, Arbeitnehmererfindungen, S. 4–5.
 
1515
Goetzmann [Fn. 1488], 147; auch Melullis, in: Benkard, Art. 60 Rn. 23.
 
1516
Knauer [Fn. 1488], 79 ff.; vgl. Goetzmann [Fn. 1488], 268; Straus, GRUR Int. 1990, 364 ff.
 
1517
Siehe Bartenbach/Volz, Arbeitnehmererfindungen, S. 4–5.
 
1518
Schwab, Der Arbeitnehmer als Erfinder, NZA-RR 2014, 281.
 
1519
Goetzmann [Fn. 1488], 174; vgl. Straus, GRUR Int. 1990, 364 f.
 
1520
Vgl. Goetzmann [Fn. 1488], 28 f.; das Unternehmen Airbus bspw. hat – zwar mehr aus politischen als aus ökonomischen Gründen – sog. „centers of excellence“ in vier Staaten der EU.
 
1521
Zur Erörterung der Rechtssicherheit in Bezug auf Erfindungen von Arbeitnehmern siehe Janssens, in: Pittard/Monotti/Duns, 117; auch Wolk, IIC 2011, 297 f.
 
1522
Zur Wichtigkeit einer ausgewogenen Hamonisierung im Hinblick auf die unterschiedlichen Interessenlagen siehe Wolk, IIC 2011, 297 f.
 
1523
Janssens, in: Pittard/Monotti/Duns, 118; vgl. Bartenbach/Volz, Arbeitnehmererfindungen, S. 4–5.
 
1524
Dazu hiervor Abschn. 3.3.2.2.2. Normativer Bezugsrahmen.
 
1525
Straus, GRUR Int. 1990, 364.
 
1526
Janssens, in: Pittard/Monotti/Duns, 123. „It will be probably the wisest solution to opt for the latter approach providing for a basic minimum layer of clear, simple and precise mandatory principles and allowing national legislators to enact more detailed optional rules if desired“.
 
1527
Knauer [Fn. 1488], 84; Straus, GRUR Int. 1990, 365 f.
 
1528
Janssens, in: Pittard/Monotti/Duns, 123. „[…] the directive should at least contain minimal rules regarding the following five issues: the inventor principle, the ownership issue, the right to compensation, the availability of an alternative dispute settlement mechanism and the enforcement of deviating agreements“. Vgl. Trimborn, Arbeitnehmererfindungsrecht, S. 10; Schwab, Arbeitnehmererfindungsrecht, S. 35; Wolk, Remuneration of Employee Inventors – Is There a Common European Ground?, IIC 2011, 272, 298.
 
1529
Bartenbach, Arbeitnehmererfindungen im Konzern, S. 1–5.
 
1530
Ausführlich dazu siehe Toolbox 1.5.2.
 
1531
Vgl. Harhoff/Hoisl, Research Policy 2007, Bd. 36, Heftnummer 8, S. 1143 ff.
 
1532
Hiervor Abschn. 3.2.2.1 Problemstellung und Hypothese; so wurde wohlweislich bereits bei Erlass des EPÜ 1973 verfahren, als mit Art. 60 Abs. 1 EPÜ 1973 „die heiße Kastanie […] nur insofern angefasst wurde, als dies unumgänglich war“ (Straus, GRUR Int. 1990, 363).
 
1533
Siehe zu dieser Problematik allgemein Chesbrough, Innovation Landscape, 21 ff.; Chesbrough, Profiting from Technology, 155 ff.; Dahlander/Gann, Research Policy 2010, 699 ff.; Hauschildt, Innovationsmanagement, 2011, 109 f.; Hilty, in: Rosén, 3 ff.; Hilty, in: Picot/Doeblin, 171 ff.; Lee/Nystén-Haarala/Huhtilainen, SSRN Lappeenranta University of Technology, Department of Industrial Management Research Report No. 225, 2010; Strandburg, Connecticut Law Review 2009, 861 ff.; van Overwalle, in: Rosén, 71 ff.; van Zimmeren/van Overwalle, in: Okediji/Bagley, 379 ff.; Vanhaverbeke/Peters, Creativity and Innovation Management 2005, 246 ff.; Baldwin/von Hippel, SSRN MIT Sloan Research Paper No. 4764-09, 2010, 2 ff.; Seltzer, Berkeley Technology Law Journal 2010, 911 ff.; Rayna/Striukova, International Journal of Technology Management 2010, 477 ff.; Belussi/Sammarra/Sedita, Research Policy 2010, 710 ff.; Chesbrough/Brunswicker, Research-Technology Management 2014, 16 ff.
 
1534
Strandburg, University of Colorado Law Review 2007, 467 ff.
 
1535
Maurer/Rau/Sali, PLOS Medicine 2004, 183 ff.; Rai/Boyle, PLOS Biology 2007, 389 ff.; Winickoff/Saha/Graff, Yale Journal of Health Policy, Law and Ethics 2009, 52 ff.; Chesbrough/Brunswicker [Fn. 1533], 2014, 16 ff.; Cheng/Chen, The Journal of Business and Industrial Marketing 2013, 444 ff.
 
1536
Chesbrough [Fn. 1533], 2003, 155 ff.; Hilty [Fn. 1533], 2009, 180 ff.; Hilty [Fn. 1533], 2012, 23; Chesbrough, in: Chesbrough/Vanhaverbreke/West 2006, 1 ff., 285 ff.
 
1537
Dahlander/Gann [Fn. 1533], 2010, 699 ff.
 
1538
Chesbrough [Fn. 1533], 24.
 
1539
Chesbrough [Fn. 1536], 2.
 
1540
Christensen/Olesen/Kjær, Research Policy 2005, 1533 ff.; Reichwald/Piller, Interaktive Wertschöpfung, 95; Chesbrough/Brunswicker, Research-Technology Management 2014, 16 ff.
 
1541
Hierzu ein Beispiel: ein Pharmaunternehmen lässt seine Forschung durch ein spezialisiertes F&E-Unternehmen durchführen.
 
1542
Bartl, Open Innovation, http://​www.​hyve-server.​de/​hyveweb/​cms/​upload/​f_​1599_​WhitePaper_​OpenInnovation.​pdf. (abgerufen am 30. Juni 2016), 2008, 3; Hilty [Fn. 1533], 2009, 180 ff.
 
1543
Dreyfuss, Cardozo Law Review 2010, 1448 ff.; Lee/Nystén-Haarala/Huhtilainen [Fn. 1533], 4 f.
 
1544
Vanhaverbeke/Peters, [Fn. 1533], 246 ff.
 
1545
Lee/Nystén-Haarala/Huhtilainen [Fn. 1533], 2 f.
 
1546
Vanhaverbeke/Cloodt/van de Vrande, Connecting Absorptive Capacity, am 30. Juni 2016 abrufbar unter: http://​papers.​ssrn.​com/​sol3/​papers.​cfm?​abstract_​id=​1091265, 3.
 
1547
Chesbrough [Fn. 1536], 9; Salter/Criscuolo/Ter Wal, California Management Review 2014, 77 ff.
 
1548
Reichwald/Piller [Fn. 1540], 95.
 
1549
Reichwald/Piller [Fn. 1540], 95.
 
1550
Chesbrough/Crowther, R&D Management, 2006, 229 ff.; Salter/Criscuolo/Ter Wal, California Management Review 2014, 77 ff.; Lhuillery, Economics of Innovation and New Technology 2006, 465 ff.
 
1551
Vanhaverbeke/Cloodt/van de Vrande [Fn. 1546], 3.
 
1552
Christensen/Olesen/Kjær [Fn. 1540], 1533 ff.
 
1553
Andersen, Intellectual Property, am 30. Juni 2016 abrufbar unter: http://​www.​dime-eu.​org/​files/​active/​0/​WP80-IPR-new.​pdf, 11; Carlsson/Stankiewicz, Journal of Evolutionary Economics, 1991, 38 ff.
 
1554
Siehe diesbezüglich www.​innocentive.​com.
 
1555
Siehe diesbezüglich www.​redesignme.​com.
 
1556
Siehe diesbezüglich www.​threadless.​com.
 
1557
Gassman/Enkel [Fn. 1544], 14 ff.
 
1558
Gerade in Joint Ventures häufig auch als Background-IP und Foreground-IP bezeichnet.
 
1559
Andersen [Fn. 1553], 7.
 
1560
Andersen, Economics of Innovation and New Technology 2004, 417 ff.; Torrance/Tomlinson, Colum. Sci. & Tech. L. Rev. 2009, 139 ff.
 
1561
Mayer-Schönberger, Virginia Journal of Law & Technology, Issue 4 – Fall 2005, 4 ff.
 
1562
Shapiro, in: Jaffe/Lerner/Stern, 119 ff.; Merges/Nelson, Colum. L. Rev. 1990, 839 ff.
 
1563
Gassmann/Bader, Patentmanagement, 2011, 243 f.; Carlsson/Stankiewicz [Fn. 1553], 38 f.
 
1564
Hilty [Fn. 1533], 180 ff.
 
1565
Lee/Nystén-Haarala/Huhtilainen [Fn. 1533], 5 f.
 
1566
Bspw. Personen, die bestimmte Vorstellungen über die Umsetzung von Technologien haben, bzw. wie ein Endprodukt funktionieren soll.
 
1567
Vanhaverbeke/Cloodt/van de Vrande [Fn. 1546], 5; Strandburg [Fn. 1534], 467 ff.
 
1568
Dreyfuss [Fn. 1543], 1456 f.
 
1569
Dreyfuss [Fn. 1543], 1456 f.
 
1570
Reichwald/Piller [Fn. 1540], 132.
 
1571
Lee/Nystén-Haarala/Huhtilainen [Fn. 1533], 7 f.; Hilty [Fn. 1533], 2012, 14 ff.
 
1572
Teilweise entstehen Ideen, die nicht schützenswert sind.
 
1573
Lee/Nystén-Haarala/Huhtilainen [Fn. 1533], 7.
 
1574
Vanhaverbeke/Cloodt/van de Vrande [Fn. 1546], 6.
 
1575
Lee/Nystén-Haarala/Huhtilainen [Fn. 1533], 8.
 
1576
Gassmann/Bader [Fn. 1563], 2011, 243 f.
 
1577
Chesbrough [Fn. 1536], 2006, 5.
 
1578
Hart/Moore, Journal of Political Economy 1990, 1119 ff.; Dreyfuss [Fn. 1543] 1456; Mann, Harvard Journal of Law & Technology 2006, 3; Zittrain, University of Chicago Law Review 2004, 265.
 
1579
Lerner, The RAND Journal of Economics 1994, 319 ff.; Shane, Management Science 2001, 205 ff.; Bader, Intellectual property management, 24 ff.; Wagner/Parchomovsky, University of Penn. Law School, Public Law Working Paper 56, 2005, 1 ff.
 
1580
Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Patentschutz und Innovation, am 30. Juni 2017 abrufbar unter: https://​www.​bmwi.​de/​Redaktion/​DE/​Publikationen/​Ministerium/​Veroeffentlichun​g-Wissenschaftlich​er-Beirat/​patentschutz-und-innovation.​pdf?​_​_​blob=​publicationFile&​v=​5.
 
1581
Siehe Chesbrough, MIT Sloan Management Review 2007, 22 ff.
 
1582
Vanhaverbeke/Cloodt/van de Vrande [Fn. 1546], 6.
 
1583
Dreyfuss [Fn. 1543], 1449.
 
1584
Dreyfuss [Fn. 1543], 1468 f.
 
1585
Lee/Nystén-Haarala/Huhtilainen [Fn. 1533], 9.
 
1586
von Hippel, Democratizing Innovation, 124.
 
1587
Cassiman/Veugelers, American Economic Review 2002, 1169 ff.
 
1588
Murray/Stern, Learning to Live with Patents, 19 ff.; Azoulay/Ding/Staurt, Journal of Economic Behavior & Organization 2007, 599 ff.
 
1589
Mishkin, Science 1995, 927 ff.
 
1590
Empfehlung der Kommission vom 10. April 2008 zum Umgang mit geistigem Eigentum bei Wissenstransfertätigkeiten und für einen Praxiskodex für Hochschulen und andere öffentliche Forschungseinrichtungen, ABl. L 146, 19, vom 5. Juni 2008.
 
1591
Siehe bspw. Niederlande, Belgien und Estland in de Jong u. a., Policies for Open Innovation, 2008, 49, am 30. Juni 2016 unter: http://​www.​eurosfaire.​prd.​fr/​7pc/​doc/​1246020063_​oipaf_​final_​report_​2008.​pdf, 49 ff., die sich sowohl auf die Finanz-, Unternehmens-, Bildungs- und Wettbewerbspolitik beziehen.
 
1592
S. am Beispiel des Buy Out-Vertrags bei Appt, Der Buy Out-Vertrag im Urheberrecht, Urhebervertragliche Aspekte nach deutscher und britischer Rechtslage, 2008, 71 f.
 
1593
Dreier u. a., in: Schricker, Urheberrecht auf dem Weg zur Informationsgesellschaft, 1997, 71.
 
1594
Berger, in: Berger/Wündisch, Urhebervertragsrecht, 2. Aufl., 2014, § 1 Rn. 60–63; Schack, Urheber- und Urhebervertragsrecht, 5. Aufl. 2010, 504, Rn. 1077.
 
1595
Vgl. Schack (Fn. 1594), 504 ff., Rn. 1077 ff.
 
1596
Jani, Der Buy-Out-Vertrag im Urheberrecht, 2003, 33.
 
1597
Stolz, Der Ghostwriter im deutschen Recht, 1971, 3 f.
 
1598
Hoeren, in: Loewenheim, Handbuch des Urheberrechts, 2. Aufl., 2010, § 7 Rn. 1; Loewenheim, in: Schricker/Loewenheim, Urheberrecht, 4. Aufl., 2010, § 7 Rn. 1 und 2; Wirtz, in: Fromm/Nordemann, Urheberrecht, 11. Aufl. 2014, § 7 Rn. 9; Ahlberg, in: Möhring/Nicolini, Urheberrechtsgesetz, 3. Aufl. 2014, § 7 Rn. 7; Schack (Fn. 1594), 152, Rn. 300.
 
1599
Loewenheim, in: Schricker/Loewenheim, (Fn. 1598), § 7 Rn. 2.
 
1600
Wirtz, in: Fromm/Nordemann, (Fn. 1598), § 7 Rn. 1 ff 3.
 
1601
Hoeren, in: Loewenheim, (Fn. 1598), § 7 Rn. 4; Loewenheim, in: Schricker/Loewenheim, (Fn. 1598), § 7 Rn. 5; Wirtz, in: Fromm/Nordemann, (Fn. 1598), § 7 Rn. 7 und 8.
 
1602
Loewenheim, in: Schricker/Loewenheim, (Fn. 1598), § 7 Rn. 5.
 
1603
Wirtz, in: Fromm/Nordemann, (Fn. 1598), § 7 Rn. 12; Ahlberg, in: Möhring/Nicolini, (Fn. 1598), § 7, Rn. 2 und 4.
 
1604
S. Copyright, Designs and Patents Act (1988), Abschn. 9 Abs. 2 und 3; vgl. Loewenheim, Harmonisierung des Urheberrechts in Europa, GRUR Int. 1997, 285 (290); Vgl. Davies, Convergence of Copyright and Author’s Rights – Reality or Chimera, IIC 1995, 964 (970 f.).
 
1605
Ellins, Copyright Law, Urheberrecht und ihre Harmonisierung in der Europäischen Gemeinschaft, 1997, 272.
 
1606
Diese Verträge betreffen z. B. freischaffende Urheber in der Fernseh- und Filmproduktion und freiberufliche Journalisten. Vgl. Jani (Fn. 1596), 56 ff. und 71 ff.; APPT (Fn. 1592), 79 ff. und 84 ff.
 
1607
Appt (Fn. 1592), 68 und 74 f.; vgl. Jani (Fn. 1596), 47.
 
1608
Schack (Fn. 1594), 307 ff., Rn. 637 ff.; vgl. Appt (Fn. 1592), 74 f.
 
1609
Jani (Fn. 1596), 111 f.
 
1610
Generell hierzu bei: Metzger, Rechtsgeschäfte über das Droit moral im deutschen und französischen Urheberrecht, 2002, 20 ff.; vgl. Seemann, Übertragbarkeit von Urheberpersönlichkeitsrechten, 2008, 245 ff.
 
1611
Dreier u. a., in: Schricker, (Fn. 1593), 296.
 
1612
Metzger, Rechtsgeschäfte über das Urheberpersönlichkeitsrecht nach dem neuen Urhebervertragsrecht unter besonderer Berücksichtigung der französischen Rechtslage, GRUR Int. 2009, 9 (10).
 
1613
Vgl. Freitag, in: Berger/Wündisch, (Fn. 1594), § 4 Rn. 3.
 
1614
Hoeren, in: Loewenheim, (Fn. 1598), § 7 Rn. 3; Schack (Fn. 1594), 154 f., Rn. 305 ff.; Ahlberg, in: Möhring/Nicolini, (Fn. 1598), § 7 Rn. 11.
 
1615
S. hierzu bei Stolz (Fn. 1597), 2; vgl. von Planta, Ghostwriter, 1998, 2.
 
1616
Vgl. hierzu, allerdings bejahend bei Dreier u. a., in: Schricker, (Fn. 1593), 53 und 68 ff.
 
1617
Kreutzer, Das Modell des deutschen Urheberrechts und Regelungsalternativen – Konzeptuelle Überlegungen zu Werkbegriff, Zuordnung, Umfang und Dauer des Urheberrechts als Reaktion auf den urheberrechtlichen Funktionswandel, 2008, 326.
 
1618
Stolz (Fn. 1597), 38 ff.; vgl. Klass, Ein interessen- und prinzipienorientierter Ansatz für die urheberkollisionsrechtliche Normbildung: Die Bestimmung geeigneter Anknüpfungspunkte für die erste Inhaberschaft, GRUR Int. 2008, 546 (552).
 
1619
Vgl. hierzu, allerdings konträr bei Schricker, Urheberrecht zwischen Industrie- und Kulturpolitik, GRUR 1992, 242 (244).
 
1620
Van Eechoud u. a., Harmonizing European Copyright – The Challenges of Better Lawmaking, 2009, 31.
 
1621
Eine ähnliche Aussage trifft auch für die verwandten Schutzrechte zu wie z. B. im Fall der fakultativen Einführung des verwandten Schutzrechtes für den Schutz kritischer und wissenschaftlicher Ausgaben von gemeinfrei gewordenen Werken in einem Mitgliedstaat, wie das die Schutzdauer-Richtlinie (Erwägungsgrund Nr. 19) vorsieht, allerdings ohne dabei den Schutzberechtigten (den Rechteinhaber) zu bestimmen. Vgl. Van Eechoud u. a. (Fn. 1620), 51.
 
1622
Loewenheim, Harmonisierung des Urheberrechts in Europa, GRUR Int. 1997, 285 (292).
 
1623
Van Eechoud u. a., (Fn. 1620), 49; vgl. Dreier u. a., in: Schricker, (Fn. 1593), 59; vgl. Kap. 3 Nr. 3.2 in: Commission Staff Working Paper on the Review of the EC Legal Framework in the Field of Copyright and Related Rights, Brüssel, 19. Juli 2004, SEC (2004) 995.
 
1624
Vgl. Ellins (Fn. 1605), 276; vgl. Wirtz, in: Fromm/Nordemann, (Fn. 1598), § 7, Rn. 6.
 
1625
Art. 2 Abs. 1 („Urheberschaft am Programm“) der Richtlinie 2009/24/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2009 über den Rechtsschutz von Computerprogrammen (kodifizierte Fassung), ABl. L 111 vom 5. Mai 2009.
 
1626
Art. 4 Abs. 1 („Urheberschaft“) der Richtlinie 96/9/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. März 1996 über den rechtlichen Schutz von Datenbanken, ABl. L 77 vom 27. März 1996.
 
1627
Ellins (Fn. 1605), 275.
 
1628
Van Eechoud u. a. (Fn. 1620), 49.
 
1629
Art. 2 Abs. 1–3 der Computer-Richtlinie; Art. 4 Abs. 2 und 3 der Datenbank-Richtlinie; Erwägungsgrund Nr. 29 der Datenbank-Richtlinie.
 
1630
Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 2006/115/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 zum Vermietrecht und Verleihrecht sowie zu bestimmten dem Urheberrecht verwandten Schutzrechten im Bereich des geistigen Eigentums (kodifizierte Fassung), ABl. L 376 vom 27. Dezember 2006.
 
1631
Art. 2 Abs. 1 der Richtlinie 2006/116/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 über die Schutzdauer des Urheberrechts und bestimmter verwandter Schutzrechte (kodifizierte Fassung), ABl. L 372 vom 27. Dezember 2006 und Richtlinie 2011/77/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. September 2011 zur Änderung der Richtlinie 2006/115/EG über die Schutzdauer des Urheberrechts und bestimmter verwandter Schutzrechte, ABL L 265 vom 11. Oktober 2011.
 
1632
Art. 1 Abs. 5 der Richtlinie 93/83/EWG des Rates vom 27. September 1993 zur Koordinierung bestimmter urheber- und leistungsschutzrechtlicher Vorschriften betreffend Satellitenrundfunk und Kabelweiterverbreitung, ABl. L 248 vom 6. Oktober 1993.
 
1633
Loewenheim, Harmonisierung des Urheberrechts in Europa, GRUR Int. 1997, 285 (291); Ellins (Fn. 1605), 278; vgl. Davies, Convergence of Copyright and Author’s Rights – Reality or Chimera, IIC 1995, 964 (986).
 
1634
S. erläuternd bei Ellins (Fn. 1605), 272 f.; vgl. Dreier u. a., in: Schricker, (Fn. 1593), 58; Zu den urheberkollisionsrechtlichen Folgen der unterschiedlichen nationalen Regelungen der Urheberschafts- und Inhaberschaftsfrage bei: Klass, Das Urheberkollisionsrecht der ersten Inhaberschaft- Plädoyer für einen universalen Ansatz, GRUR Int. 2007, 373 ff.; id. Ein interessen- und prinzipienorientierter Ansatz für die urheberkollisionsrechtliche Normbildung: Die Bestimmung geeigneter Anknüpfungspunkte für die erste Inhaberschaft, GRUR Int. 2008, 546 ff.
 
1635
Schricker, Urheberrecht zwischen Industrie- und Kulturpolitik, GRUR 1992, 242 (244).
 
1636
Vgl. Schack (Fn. 1594), 505, Rn. 1080; Katzenberger, Protection of the Author as a Weaker Party to a Contract Under International Copyright Contract Law, IIC 1988, 731 (731); Däubler-Gmelin, Zur Notwendigkeit eines Urhebervertragsgesetzes – Vorwort zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der vertraglichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künstlern, GRUR 2000, 764 (765).
 
1637
Am Beispiel des französischen Rechts bei Françon, in: Reimer/Beier u. a., Vertragsfreiheit im Urheberrecht, 1977, 31 ff.
 
1638
Appt (Fn. 1592), 54.
 
1639
Appt (Fn. 1592), 62.
 
1640
Vgl. Jani (Fn. 1596), 232 f.
 
1641
Vgl. Jani (Fn. 1596) 233.
 
1642
Weitnauer, Der Schutz der Schwächeren im Zivilrecht, 1975, 16.
 
1643
Hofer, Vertragsfreiheit am Scheideweg, Schriften der Juristischen Studiengesellschaft Regensburg e. V., Heft 29, 2006, 13.
 
1644
Gesetz zur Stärkung der vertraglichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künstlern vom 22. März 2002, BGBl. I, 1155 ff.
 
1645
Hofer (Fn. 1643), 11 f.
 
1646
Einige Verfasser behaupten, dass sich die Vertragsfreiheit als eins der Generalprinzipien des EG/EU Rechts aus der marktwirtschaftlichen Forderung des EG-, bzw. AEU- Vertrags und dem Schutz des freien Wettbewerbs ableiten lässt. S. Basedow, Freedom of Contract in the European Union, European Review of Private Law 2008, 901 (907, 921).
 
1647
Charta der Grundrechte der Europäischen Union, ABl. C 83 vom 30. März 2010.
 
1648
S. Gruppe „Grundrechte“.
 
1649
Recht eine Ehe einzugehen (Art. 9), der Vereinigungsfreiheit (Art. 12), der Berufsfreiheit (Art. 15) und dem Eigentumsrecht (Art. 17). S. Basedow, Freedom of Contract in the European union, European Review of Private Law 2008, 901 (908).
 
1650
Basedow, Freedom of Contract in the European Union, European Review of Private Law 2008, 901 (909 f.).
 
1651
Basedow, Freedom of Contract in the European Union, European Review of Private Law 2008, 901 (913).
 
1652
Basedow, Freedom of Contract in the European Union, European Review of Private Law 2008, 901 (914 f.).
 
1653
Lando, Principles of European contract law, Bd. 1, 2000; Bd. 2, 2003.
 
1654
Von Bar/Clive/Schulte-Nölke, Principles, Definitions and Model Rules of European Private Law-Draft Common Frame of Reference (DCFT), Outline Edition, 2009.
 
1655
S. Art. 1:102 – Vertragsfreiheit in PECL und Buch II, 1:102 – Privatautonomie in DCFR.
 
1656
Eine weitere Entwicklung in diesem Zusammenhang wurde von der Europäischen Kommission initiiert in Form eines Grünbuchs vom 1. Juli 2010 – Optionen für die Einführung eines europäischen Vertragsrechts für Verbraucher und Unternehmen KOM(2010) 348 endg. und eines Vorschlags einer Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über ein gemeinsames europäisches Kaufrecht KOM/2011/0635 endg.
 
1657
S. generell im Buch I, 1:101 – Beabsichtigter Anwendungsbereich; Im Konkretfall ausdrücklich im Buch IV, A.-1:101 – Einbezogenen Verträge.
 
1658
Vgl. Dreier u. a., in: Schricker, (Fn. 1593), 197.
 
1659
Art. 5 Abs. 1 und 2.
 
1660
Loewenheim, Harmonisierung des Urheberrechts in Europa, GRUR Int. 1997, 285 (291).
 
1661
Art. 3 Abs. 1 und Art. 8 Abs. 1.
 
1662
Art. 9 Abs. 1.
 
1663
Art. 1 Abs. 2 c) der Richtlinie 2011/77/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. September 2011.
 
1664
Art. 3 j) der Richtlinie 2014/26/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Februar 2014 über die kollektive Wahrnehmung von Urheber- und verwandten Schutzrechten und die Vergabe von Mehrgebietslizenzen für Rechte an Musikwerken für die Online-Nutzung im Binnenmarkt, ABl. L 84 vom 20 März 2014.
 
1665
Art. 14, Art. 15 Abs. 1 und Art. 20.
 
1666
Vgl. Appt, (Fn. 1592), 15; vgl. Reinbothe, in: Ohly u. a., FS für Gerhard Schricker, 2005, 483 (488).
 
1667
Siehe Kap. 1, Nr. 1.3 in: Initiativen zum Grünbuch-Arbeitsprogramm der Kommission auf dem Gebiet des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte, KOM (1990) 584 endg.
 
1669
Schulze, Der Richtlinien-Vorschlag der EU-Kommission zur Schutzfristenverlängerung für ausübende Künstler und Tonträgerhersteller aus dogmatischer, kritischer und konstruktiver Sicht, ZUM 2009, 93 (97); Stellungnahme des Max-Planck-Instituts zum Vorschlag der Kommission für eine Richtlinie zur Änderung der Richtlinie 2006/116 EG des Europäischen Parlamentes und des Rates über die Schutzdauer des Urheberrechts und bestimmter verwandter Schutzrechte vom 10. September 2008, S. 15, abrufbar am 30. Juni 2016 unter: http://​www.​ip.​mpg.​de/​publikationen/​details/​stellungsnahme-des-max-planck-instituts-zum-Vorschlag-der-Kommission-fuer-eine-richtlinie-zur-aenderung-der-richtlinie-2006116-eg-des-europaeischen-parla.​html.
 
1670
S. vorne: Abschn. 3.3.2.4.2.2 Aushöhlung des Schöpferprinzips.
 
1671
Vgl. Erwägungsgrund Nr. 10 der Richtlinie 2001/29/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2001 zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft, ABl. L 167 vom 22. Juni 2001; vgl. Nordemann, in: Kabel/Mom, Intellectual Property and Information Law, Essays in Honour of Herman Cohen Jehoram, 1998, 220.
 
1672
Vgl. Dietz, The Possible Harmonization of Copyright Law Within the European Community, IIC 1979, 395 (409).
 
1673
Kreutzer (Fn. 1617), 411 ff.
 
1674
Vgl. hierzu aus urheberkollisionsrechtlicher Sicht bei Klass, Ein interessen- und prinzipienorientierter Ansatz für die urheberkollisionsrechtliche Normbildung: Die Bestimmung geeigneter Anknüpfungspunkte für die erste Inhaberschaft, GRUR Int. 2008, 546 (554 f.).
 
1675
Vgl. Dreier u. a., in: Schricker (Fn. 1593), 69.
 
1676
S. § 69b (Urheber in Arbeits- und Dienstverhältnissen) des deutschen UrhG vom 9. September 1965, BGBl. I, S. 1273. Zuletzt geändert durch „Zehntes Gesetz zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes“ vom 5. Dezember 2014 (BGBl. I/2014, Nr. 57); vgl. § 38 Abs. 1 (Filmhersteller) des österreichischen UrhG, BGBl. Nr. 111/1936. Letzte Änderung im BGBl. I Nr. 99/2015; vgl. kritisch zu cessio legis im österreichischen Recht bei Walter, in: Ohly u. a., FS für Gerhard Schricker, 2005, 593 ff.
 
1677
Vgl. Nordemann, in: Kabel/Mom, Intellectual Property and Information Law, Essays in Honour of Herman Cohen Jehoram, 1998, 220 f.
 
1678
S. §§ 32, 32a deutsches UrhG und die zusätzliche, jährlich zu zahlende Vergütung (neuer Art. 3 Abs. 2b der Schutzdauer-Richtlinie).
 
1679
VermietrechtsRL 2006/115/EG.
 
1680
Vgl. Stellungnahme des MPI (Fn. 1669), S. 5.
 
1681
Schulze, Die Richtlinie der EU- Kommission zur Schutzfristverlängerung für ausübende Künstler und Tonträgerhersteller aus dogmatischer, kritischer und konstruktiver Sicht, ZUM 2009, 93 (98).
 
1682
Vgl. Stellungnahme des MPI (Fn. 1669), S. 8 (14 und 22).
 
1683
Hilty, RabelsZ Bd. 76, 2012, 340 f.; Groß, Der Lizenzvertrag, Rn. 1 ff.
 
1684
Ausführlich zu den jeweiligen Interessen der Lizenzvertragsparteien bei Stumpf, GRUR Int. 1977, 441 ff.
 
1685
Beispiel: Nach Art. 74 des spanischen Patentgesetzes ist die Wirksamkeit einer Patentlizenz teilweise an die Schriftform gebunden. Nach deutschem Recht ist bereits ein mündlich geschlossener Vertrag wirksam.
 
1686
Während beispielsweise im deutschen Markengesetz eine Eintragung von Lizenzen in das Register per se nicht vorgesehen ist, sieht die Gemeinschaftsmarkenverordnung die Möglichkeit einer Eintragung vor, die gemäß Art. 23 UMV mit diversen Vorteilen verknüpft wird. Siehe ausführlich zu den Lizenzen an einer Unionsmarke: HABM, Richtlinien, Teil E – Kap. 2: Lizenzen, am 30. Juni 2016 abrufbar unter: https://​oami.​europa.​eu/​ohimportal/​de/​manual-of-trade-mark-practice.
 
1687
So beispielsweise nach deutschem Rechtsverständnis, vgl. Groß (Fn. 1683), Rn. 365.
 
1688
So etwa im spanischen Patentrecht, wonach selbst der ausschließliche Lizenznehmer ohne ausdrückliche Vereinbarung nicht einmal Unterlizenzen vergeben darf, vgl. Art. 75 Abs. 3 SpanPatG. So auch nach britischem, niederländischem und französischem Patentrecht.
 
1689
Vgl. Kraßer, Patentrecht, 929.
 
1690
Vgl. abweichend zum deutschen Rechtsverständnis § 75 Abs. 3 SpanPatG.
 
1691
Zu den mit einer Rechtswahl verbundenen Risiken vertiefend Groß (Fn. 1683) Rn. 441 ff.
 
1692
Ausführlich zu der Lizenzierungsproblematik und der kollektiven Rechtewahrnehmung von Online-Rechten Drexl, in: Hilty/Geiger, 377.
 
1693
Vertiefend Spohn/Hullen, GRUR 2010, 1053 ff.
 
1694
Erwähnt wird der Begriff des Lizenzvertrags beispielsweise in: Art. 4 Lit. b DurchsetzungsRL 2004/48/EG und Art. 2 Abs. 2 TT-GVO (EG). 316/2014; Art. 22 UMV (EG) 207/2009; Art. 32 GGVO (EG) Nr. 6/2002. Eine Ausnahme stellen die speziellen Regelungen des Art. 55 Abs. 3 lit. b UMV und des Art. 26 Abs. 2 lit. b GGVO (EG) Nr. 6/2002 über die Rückwirkung des Verfalls oder der Nichtigkeit der Marke bzw. die Rückwirkung der Nichtigkeit des Unionsdesigns und der damit verbundenen Rechtsfolgen dar. Hierzu: Stiel, Leistungsstörungen, 154 f.
 
1695
Eingehend zum Begriff des Lizenzvertrags, Hilty, Lizenzvertragsrecht, 5 ff.
 
1696
Hilty, RabelsZ Bd. 76, 2012, 351 f.
 
1697
In den Jahren 2004 bis 2009 sind die Umsätze im digitalen Musikvertrieb weltweit um ca. 940 % gestiegen, vgl. IFPI Digital Music Report 2010, 7, am 30. Juni 2016 abrufbar unter: http://​www.​ifpi.​org/​content/​library/​DMR2010.​pdf.
 
1698
Vgl. IFPI Digital Music Report 2015, 14ff., am 30. Juni 2016 abrufbar unter: http://​www.​ifpi.​org/​downloads/​Digital-Music-Report-2015.​pdf.
 
1699
Der Online-Musikanbeiter iTunes von Apple verlangt für einen Musiktitel im Schnitt 1,29 € in Deutschland und 1,29 $ in den USA.
 
1700
Vgl. Schmidlin, in: Zimmermann/Knütel/Meincke, 203.
 
1701
Eingehend hierzu: Hilty, RabelsZ Bd. 76, 2012, 355 f.
 
1702
Lando/Beale, Principles, Parts I and II. Prepared by the Commission on European Contract Law, 1999; Lando u. a., Principles, Part III: deutsche Ausgabe: Bar/Zimmermann, Grundregeln, Teile I und II; Dies., Grundregeln, Teil III; der Text der PECL war am 30. Juni 2016 abrufbar unter: https://​www.​law.​kuleuven.​be/​personal/​mstorme/​PECL.​html.
 
1703
Siehe Bar/Zimmermann, Grundregeln, Teile I und II, XXV.
 
1704
Bar/Clive/Schulte-Nölke, DCFR, Book I – VI.
 
1705
Bar/Clive/Schulte-Nölke, DCFR, Book I, 3 f.
 
1706
Der Text des Gandolfi-Code war am 30. Juni 2016 abrufbar unter: http://​www.​accademiagiuspri​vatistieuropei.​it.
 
1707
Unter besonderer Berücksichtigung der zuvor vom Autor identifizierten Problembereiche im geltenden Recht.
 
1708
Hilty, RabelsZ Bd. 76, 2012, 369 f.
 
1709
Siehe auch Drexl, in: Hilty/Geiger, 369 ff.; Richtlinie 2014/26/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Februar 2014 über die kollektive Wahrnehmung von Urheber- und verwandten Schutzrechten und die Vergabe von Mehrgebietslizenzen für Rechte an Musikwerken für die Online-Nutzung im Binnenmarkt, ABl. L84 vom 20. März 2014.
 
1710
Breite Zustimmung zur Einführung eines Registers gab es beispielsweise auf dem WIPO Global Meeting on Emerging Copyrights Licensing Modalities – „Facilitating Access to Culture in the Digital Age“ in Genf am 4. und 5. November 2010. Auch beispielsweise Francis Gurry, WIPO Director General, sprach sich in seiner Rede zur Zukunft des Urheberrechts vom 24. Februar 2011 in Australien ausdrücklich für die Einführung eines internationalen Musikregisters aus. Auszüge aus seiner Rede waren am 30. Juni 2016 abrufbar unter: http://​www.​wipo.​int/​pressroom/​en/​articles/​2011/​article_​0005.​html.
 
1711
Der hier vorgestellte Vorschlag ist angelehnt an einen von Köklü bereits veröffentlichten Vorschlag zur Einführung eines Lizenzregisters im Urheberrecht. Vgl. Köklü, in: Hilty/Jaeger/Lamping, 145 ff.
 
1712
Ausführlich zu den Publizitätswirkungen von Registern im Immaterialgüterrecht bei Quadbeck, Publizitätsprinzip im Immaterialgütervertragsrecht, 69 ff. (142 ff.).
 
1713
Weitere Ausführung zum Tool 20 – Transparenz in der Toolbox unter 1.5.2.
 
1714
Hilty, in: Ohly/Klippel, 132; Köklü, in: Hilty/Jaeger/Lamping, 160.
 
1715
Köklü, in: Hilty/Jaeger/Lamping, 163 f.
 
1716
Würde man über ein unionsweites Register hinausgehen wollen und ein internationales Lizenzregister einrichten wollen, wäre sicherlich die World Intellectual Property Organization (WIPO) ein bestens geeignetes Amt.
 
1717
Köklü, in: Hilty/Jaeger/Lamping, 162.
 
1718
Freie Nutzbarkeit muss in diesem Zusammenhang nicht zwingend auch eine kostenfreie Nutzung bedeuten. Der Schutzrechtsinhaber könnte bei entsprechenden Vergütungsregeln auch weiterhin an der Nutzung seines Schutzrechts durch Dritte partizipieren.
 
1719
Block, in: Wandtke/Bullinger, § 29 Rn. 23 m.w.N.
 
1720
In Betracht kommen beispielsweise Patentnummern, Markennummern, Titel und ISBN-Nummern von Werken etc.
 
1721
Kritisch hierzu bereits im Jahre 2012: Stellungnahme des Max-Planck-Instituts für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht zum Gesetzesentwurf für eine Ergänzung des Urheberrechtsgesetzes durch ein Leistungsschutzrecht für Verleger vom 27. November 2012, abrufbar unter: http://​www.​ip.​mpg.​de/​fileadmin/​ipmpg/​content/​stellungnahmen/​leistungsschutzr​echt_​fuer_​verleger_​01.​pdf.
 
1722
Wer ein Recht hat, für den gibt es auch einen Weg, es geltend zu machen.
 
1723
Reich, CMLR 2007, 705–742.
 
1724
Enchelmaier, Europäisches Wirtschaftsrecht, 69.
 
1725
Die Kernfunktionen des Immaterialgüterrechts, an denen sich hier orientiert wird, sind eingangs ausführlicher ausgeführt, siehe 1.2 Kernfunktionen der Schutzrechtssysteme und Konsequenzen.
 
1726
DurchsetzungsRL 2004/48/EG.
 
1727
Siehe Vergleichbarkeit der Lösungen: Toolbox, 1.5.2.
 
1728
Nachfolgend „Richtlinie“ genannt. Art und Erwägungsgründe ohne weitere Angaben sind solche der DurchsetzungsRL 2004/48/EG.
 
1729
Zu den Funktionen des Immaterialgüterrechts siehe 1.2 Kernfunktionen der Schutzrechtssysteme und Konsequenzen.
 
1730
Siehe hierzu im Rahmen der Erläuterung der Toolbox und namentlich Tool 17, 1.5.2.
 
1731
So ausdrücklich auch in Art. 7 TRIPS-Übereinkommen. Siehe zudem Herresthal, in: Hilty/Jaeger/Kitz, 144; Hayek, American Economic Review 1945, 519 ff.
 
1732
Heinze, ZEuP 2009, 283; Metzger/Wurmnest, ZUM 2003, 922; siehe zudem Erwägungsgrund 10, 3 (8, 9).
 
1733
Zur zügigen Umsetzung vgl. Frey/Rudolph, ZUM 2004, 529; Metzger/Wurmnest, ZUM 2003, 933; Ullrich, Schutz geistigen Eigentums, 1; Weber, Enforcement Richtlinie, 2.
 
1734
Statt aller BGH GRUR 1972, 189 (190) – Wandsteckdose II; Dreier, 2002, 52; Grünberger, in: Hilty/Jaeger/Kitz, 27 f.; Neuner, AcP 1931, 291 ff.; Steindorff, AcP 1959/60, 454 (455); Loewenheim, ZHR 1971, 115 ff.
 
1735
Zuletzt EuGH GRUR Int. 2012, 265, Rn. 44 – Scarlet Extended.
 
1736
BVerfGE 79, 29, Rn. 38 ff. – Vollzugsanstalten; Erdmann, in: Brambring/Medicus/Vogt, FS für Horst Hagen, 103.
 
1737
EuGH, Rs. C-275/06, Promusicae, ECLI:EU:C:2008:54, Slg. 2008, I-271 (Rn. 61–68); bestätigend EuGH, GRUR Int 2012, 265, Rn. 44 – Scarlet Extended; siehe auch Geiger, IIC 2006, 386–388; Geiger, GRUR Int. 2004, 817.
 
1738
Hassemer, W., 2011, 257 f.
 
1739
Nicht diskutiert werden hier die Problematiken um die Verantwortlichkeit mittelbarer Verletzer und die Sanktion des Schadensersatzes. Die Diskussion des Auskunftsanspruchs nach Art. 8 beschränkt sich auf die bisher weniger thematisierte kollisionsrechtliche Problematik des Anspruchs gegen den Access Provider.
 
1740
In der englischen Fassung ist von „full respect“ die Rede (vgl. auch andere Sprachfassungen).
 
1741
Zum differenzierten Interessengeflecht Hilty, ZUM 2003, 983 ff.
 
1742
Vgl. Ohly, in: Leistner, 204.
 
1743
Erwägungsgrund 21.
 
1744
Art. 3 Abs. 1 und 2; EuGH GRUR Int 2012, 265, Rn. 44 – Scarlet Extended.
 
1745
Weshalb hier – ebenso in allen Sprachfassungen – der Konjunktiv verwendet wird, ist fraglich.
 
1746
So auch Grünberger, in: Hilty/Jaeger/Kitz, 29, der etwa Nägele/Nitsche, WRP 2007, 1047 als Beispiel nennt.
 
1747
Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 168; McGuire, GRUR Int. 2005, 15.
 
1748
Erwägungsgrund 20 S. 1 und Erwägungsgrund 21; Begründung des Richtlinienvorschlags (damals noch Art. 7), Richtlinienvorschlag Rechtsschutz an geistigem Eigentum, KOM(2003) 46 endg., 22; McGuire, GRUR Int. 2005, 15.
 
1749
Ausführlich siehe Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 220 ff. (415 f.).
 
1750
Begriff geprägt durch Alexy, Theorie der Grundrechte, 75.
 
1751
Huber, Entwicklung transnationaler Modellregeln, 393.
 
1752
Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 360.
 
1753
Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 361.
 
1754
Für den nationalen Gesetzgeber Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 362.
 
1755
Die Richtigkeit dieser pauschalisierenden Begriffe wird in Frage gestellt, vgl. Huber, Entwicklung transnationaler Modellregeln, 301.
 
1756
So etwa für die englische, französische, italienische und spanische Rechtsordnung, siehe Katzenmeier, JZ 2002, 537.
 
1757
Erwägungsgrund 20 S. 1 und Erwägungsgrund 21; Begründung des Richtlinienvorschlags (damals noch Art. 7), Richtlinienvorschlag Rechtsschutz an geistigem Eigentum, KOM(2003) 46 endg., 22; Amschewitz, Durchsetzungsrichtlinie, 111; Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 178; McGuire, GRUR Int. 2005, 19; Rohlfing, Umsetzung der Enforcement-Richtlinie, 11.
 
1758
Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 361; Osterloh-Konrad, Informationsanspruch, 225.
 
1759
Vgl. Battenstein, Instrumente zur Informationsbeschaffung, 214.
 
1760
Tilmann, GRUR 2005, 739.
 
1761
Mathély, 1994, 344; siehe auch Cour d’Appel de Nîmes, PIBD 1999, n°668, III-38, 39.
 
1762
Rapport Béteille, Sénat n°420, 46; vgl. auch Huber, Entwicklung transnationaler Modellregeln, 106.
 
1763
Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 206.
 
1764
Art. 50 Abs. 3 TRIPS-Übereinkommen; Anton Piller KG vs. Manufacturing Processes Lts., [1976] Ch., 55, 61; Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 183.
 
1765
Tilmann, GRUR 2005, 739 zustimmend Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 206. Auch das Weißbuch KOM(2008) 165 endg., 5 wonach der Zugang zu Beweismitteln „auf der Grundlage eines Tatsachenvortrags („Fact-Pleading“) und unter strenger gerichtlicher Prüfung der Plausibilität des Vortrags und der Verhältnismäßigkeit des Offenlegungsbegehrens gewährt werden“ sollte.
 
1766
Amschewitz, Durchsetzungsrichtlinie, 131; Tilmann, GRUR 2005, 739.
 
1767
Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 206.
 
1768
Art. 2 Abs. 1.
 
1769
Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 217.
 
1770
Weißbuch, KOM(2008) 165 endg., 6.
 
1771
Spindler/Weber, MMR 2006, 714.
 
1772
Art. 6 Abs. 1 S. 1, Abs. 2, Art. 7 Abs. I S. 1.
 
1773
Vgl. Erwägungsgrund 19.
 
1774
Zur Qualifikation des Auskunftsanspruchs nach Art. 8 als materiellrechtlicher Anspruch Czychowski, MMR 2004, 515; McGuire, GRUR Int. 2005, 18; Walter/Göbel, in: Walter/von Lewinski, 1263 f. m.w.N.
 
1775
In der deutschen Literatur wird der erste Typ als akzessorischer, der zweite als selbständiger Auskunftsanspruch bezeichnet. Für alle Teplitzky, Wettbewerbsrechtliche Ansprüche 2011, 518.
 
1776
Vgl. Teplitzky, Wettbewerbsrechtliche Ansprüche 2011, 518.
 
1777
Walter/Göbel, in: Walter/von Lewinski, 1262 f.
 
1778
Erwägungsgrund 21.
 
1779
Commission Staff Working Document SEC(2010) 1589 final, 11.
 
1780
Siehe Relevanz der Untersuchung, Abschn. 3.3.3.2.1.1.2. Zur Interessensabwägung ausführlichSiebert, Geheimnisschutz und Auskunftsansprüche im Recht des Geistigen Eigentums, 200 ff.
 
1781
Commission Staff Working Document SEC(2010) 1589 final, 12.
 
1782
Vgl. dazu EuGH, Rs. C-557/07, LSG-Gesellschaft zur Wahrnehmung von Leistungsschutzrechten, ECLI:EU:C:2009:107, Slg. 2009, I-1227 (Rn. 45).
 
1783
EuGH, Rs. C-275/06, Promusicae, ECLI:EU:C:2008:54, Slg. 2008, I-271 (Rn. 45).
 
1784
Junker, in: Säcker/Rixecker/Oetker, Art. 40 EGBGB Rn. 87. Die DatenschutzRL 95/46/EG hat zwar nicht die Verarbeitung von Verkehrsdaten, die für die Erfüllung der Auskunftspflicht durch den Access Provider erforderlich ist, zum Gegenstand. Da aber die auf Verkehrsdaten anwendbare DatenschutzRL für elektronische Kommunikation 2002/58/EG nach ihrem Art. 1 Abs. 2 die DatenschutzRL 95/46/EG bloß ergänzt, kommt Art. 4 der DatenschutzRL 95/46/EG auch für die kollisionsrechtliche Behandlung der Verarbeitung von Verkehrsdaten zur Anwendung. Zur Qualifikation von Art 4 als Kollisionsnorm siehe EuGH, Rs. C-191/15, VKI, ECLI:EU:C:2016:612 (Rn. 74).
 
1785
Siehe aber OLG München, 12.9.2011, 29 W 1634/11, MMR 2011, 832 (im Rahmen der Prüfung der internationalen Zuständigkeit nicht weiter begründete Annahme der Anwendbarkeit von § 101 Abs. 9 UrhG trotz Sitzes des Access Providers in England). Zur Auslegung des Niederlassungserfordernisses siehe EuGH, Rs. C-131/12, Google Spain, ECLI:EU:C:2014:317 (Rn. 45 ff); Rs. C-230/14, Weltimmo, ECLI:EU:C:2015:639 (Rn. 25 ff).
 
1786
EuGH, Rs. C-275/06, Promusicae, ECLI:EU:C:2008:54, Slg. 2008, I-271 (Rn. 55); Stamatoudi/Torremans, in: Stamatoudi/Torremans, 596. Art. 11 des Entwurfs für eine E-Privacy-VO, COM(2017) 10 final, schließt allerdings mangels Verweises auf Art. 23 Abs. 1 lit. i und j der DSGVO eine mitgliedstaatliche Verarbeitungserlaubnis zum Schutz der Rechte und Freiheiten anderer Personen sowie zur Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche aus. Damit würde dem Auskunftsanspruch wohl unionsweit die datenschutzrechtliche Grundlage fehlen.
 
1787
EuGH, Rs. C-275/06, Promusicae, ECLI:EU:C:2008:54, Slg. 2008, I-271 (Rn. 68); Rs. C-580/13, Coty Germany, ECLI:EU:C:2015:485 (Rn. 34). Allgemein zur Funktion der Grundrechte als Übermaß- und Untermaßverbot Canaris, AcP 1984, 201 ff. Das richtige Maß gefunden hat nach Ansicht des EuGH der schwedische Gesetzgeber, EuGH, Rs. C-461/10, Bonnier Audio u. a., ECLI:EU:C:2012:219 (Rn. 60).
 
1788
Allgemein dazu, dass der koordinierte Bereich auch die zivilrechtliche Haftung umfasst EuGH, verb Rs. C-509/09 und C-161/10, eDate Advertising u. a., ECLI:EU:C:2011:685, Slg. 2011, I-10269 (Rn. 58); speziell zum Auskunftsanspruch OGH 9.5.2012, 7 Ob 189/11m, MR 2012, 207 – Finanzberatungsakademie.
 
1789
BGH, 8.5.2012, VI ZR 217/08, GRUR Int. 2012, 810 – www.​rainbow.​at II m.w.N. auch zur herrschenden Lehre. Nach Ansicht des OGH soll für die nicht von der Rom II-VO erfassten Sachverhalte eine Deutung des Herkunftslandprinzips als Kollisionsnorm hingegen zulässig sein, was aufgrund von Art. 1 Abs. 2 lit. g Rom II-VO für Verletzungen des Persönlichkeitsrechts wie hier zum Tragen kommt, OGH 9.5.2012, 7 Ob 189/11m, MR 2012, 207 – Finanzberatungsakademie; 23.5.2013, 4 Ob 29/13p, MR 2013, 293 – Internetversand. Grundlegend EuGH, verb Rs. C-509/09 und C-161/10, eDate Advertising u. a., ECLI:EU:C:2011:685, Slg. 2011, I-10269 (Rn. 67).
 
1790
OLG Köln, 25.3.2011, 6 U 87/10, ZUM-RD 2011, 350 – Sharehoster; Jotzo, MMR, 2009, 233; Weller/Nordmeier, in: Spindler/Schuster, Art. 40 EGBGB Rn. 12, jeweils m.w.N. Zum materiellen Recht Spindler, ZUM 2008, 646.
 
1791
Vgl. OLG Köln, 25.3.2011, 6 U 87/10, ZUM-RD 2011, 350 – Sharehoster; von Hoffmann, in: Staudinger, Art. 40 EGBGB Rn. 69; Jotzo, MMR, 2009, 233 ff.; Spickhoff, in: Bamberger/Roth, Art. 40 EGBGB Rn. 38; Junker, in: Säcker/Rixecker/Oetker, Art. 40 EGBGB Rn. 88; Weller/Nordmeier, in: Spindler/Schuster, Art. 40 EGBGB Rn. 11 f., jeweils m.w.N., auch zu abweichenden Meinungen.
 
1792
Mansel, IPRax 1989, 84.
 
1793
Walter, in: Loewenheim, § 58 Rn. 39; Drexl, in: Säcker/Rixecker/Oetker, IntImmGR Rn. 224; Weller/Nordmeier, in: Spindler/Schuster, Art. 8 Rom II-VO Rn. 7. Dabei dürften diese freilich in erster Linie den Auskunftsanspruch gegen den Verletzer vor Augen haben. Allgemein zur kollisionsrechtlichen Behandlung des Auskunftsanspruchs Sonnenberger, in: Gottwald/Jayme/Schwab, FS für Dieter Henrich, 586 f.
 
1794
Statt vieler Drexl, in: Säcker/Rixecker/Oetker, IntImmGR Rn. 273. Aus der Rechtsprechung LG München I, 17.12.2014, 37 O 8778/14, MMR 2015, 467 – Creative Commons Lizenz; OGH, 12.2.2013, 4 Ob 190/12p, MR 2013, 81 – Hundertwasserhaus VI.
 
1795
Weller/Nordmeier, in: Spindler/Schuster, Art. 8 Rom II-VO Rn. 13. Vgl. auch OLG München, 17.11.2011, 29 U 3496/11, ZUM-RD 2012, 88 – Werner Eiskalt (allerdings mit Betonung des Inlandsbezugs der Verletzungshandlung).
 
1796
Vgl. dazu Amschewitz, Durchsetzungsrichtlinie, 147–154; Peukert/Kur, GRUR Int. 2006, 296–298. Zum Erfordernis des Zusammenhangs mit einem Verfahren etwa jüngst EuGH, Rs. C-427/15, New Wave, ECLI:EU:C:2017:18.
 
1797
Vgl. dazu BGH, 19.4.2012, I ZB 80/11, ZUM 2012, 802 – Alles kann besser werden.
 
1798
Nicht erfasst vom Herkunftslandprinzip sind demnach „Urheberrecht, verwandte Schutzrechte, Rechte im Sinne der HalbleiterRL 87/54/EWG und der DatenbankenRL 96/9/EG sowie gewerbliche Schutzrechte“.
 
1799
So auch Art. 50 Abs. 2 TRIPS und Art. 12 Nr. 2 ACTA.
 
1800
Art. 47 S. 1 GRC.
 
1801
Art. 7 Abs. 1 S. 3, Art. 9 Abs. 4 S. 2 und Art. 50 Abs. 2 TRIPS; siehe etwa Busche/Stoll/Vander, Art. 50 Rn. 13 ff.
 
1802
Art. 50 Abs. 4 S. 1, 2 TRIPS, Art. 7 Abs. 1 S. 4, 5, Art. 9 Abs. 4 S. 2, 3; zum Wettbewerbsrecht Retzer, in: Harte-Bavendamm/Henning-Bodewig, § 12 UWG Rn. 607.
 
1803
Wehlau, Die Schutzschrift, Rn. 9 ff.
 
1804
Wehlau/Kalbfus, GRUR Int. 2011, 397.
 
1805
Art. 9 Abs. 4 S. 2.
 
1806
Ahrens/Scharen, 2009, Kap. 51, Rn. 19; Schulz, GRUR Prax 2011, 313.
 
1807
Huber, in: Musielak/Voit, § 922, Rn. 9; Schulz, GRUR Prax 2011, 313; Spernath, Schutzschrift, 54.
 
1808
Schulz, GRUR Prax 2011, 313; einschränkend Spernath, Schutzschrift, 56.
 
1809
Weil ein richterlicher Hinweis auf die fehlende Erfolgsaussicht ergeht oder eine Terminbestimmung erfolgt.
 
1810
Zur Rechtsmissbräuchlichkeit dieses Vorgehens OLG Frankfurt, GRUR 2005, 972; OLG Hamburg, GRUR 2007, 615; Teplitzky, GRUR 2008, 38.
 
1811
Grundlegend (verneinend) EuGH, Rs. C-125/79, Denilauler/Couchet, ECLI:EU:C:1980:130, Slg. 1980, 1553 (Rn. 13) zu Art. 25 EuGVÜ, allerdings haben sich die angeführten Vorschriften mit der EuGVO 44/2001/EG verändert, sodass diese Rspr. nicht zwingend übertragbar ist. Zur EuGVO bejahend Schweizerisches Bundesgericht BGE 129 III 626 (634) (rechtliches Gehör ex post genügt) unter Verweisung auf EuGH, Rs. C-166/80, Klomps/Michel, ECLI:EU:C:1981:137, Slg. 1981, 1593 und EuGH, Rs. C-258/83, Schuhfabrik Brennero/Wendel GmbH, ECLI:EU:C:1984:363, Slg. 1984, 3971; OLG Schleswig, OLGR 2005, 521 aufgehoben durch BGH, Beschluss vom 21.12.2006 – Az. IX ZB 150/05, GRUR 2007, 813, mit ablehnender Anmerkung Mankowski, EWiR Art. 32 EuGVVO 1/07, 329; hierzu Geimer, LMK 2007, 212640; Micklitz/Rott, EuZW 2002, 16. Verneinend Art. 4:301 Abs. 2 CLIP.
 
1812
Verordnung (EU) Nr. 1215/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2012 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen vom 12. Dezember 2012, ABl. 2012 L 351/1.
 
1813
Art. 2 lit. a S. 2 EuGVO, n.F., 42 Abs. 2 lit. c; Erwägungsgrund 32, 33 EuGVO n.F.
 
1814
Verordnungsvorschlag KOM(2010) 748 endg, EG 25 S. 3, Art. 2 lit. a) b.
 
1815
Erwägungsgrund 11 RL 2004/48/EG.
 
1816
Heinze, 2008, 466; so schon zu Art. 50 TRIPS-Übereinkommen Kurtz, Grenzüberschreitender Rechtsschutz, 214.
 
1817
EuGH, Rs. C-391/95, Van Uden Maritime/Kommanditgesellschaft in Firma Deco-Line u. a., ECLI:EU:C:1998:543, Slg. 1998, I-7091 (Rn. 40).
 
1818
Zerr, in: Schulte u. a., 294.
 
1819
Heinze, 2008, 466 f.; zur Problematik siehe zudem etwa sog. Schlosser-Bericht, I (127, Nr. 187); OLG Hamburg, 29.09.1999, IPRax 2000, 530; OLG Hamm, 14.06.1988, RIW 1989, 566 f.; Wannenmacher, Einstweilige Maßnahmen, 344; anders EuGH, Rs. C-104/03, St. Paul Dairy, ECLI:EU:C:2005:255, Slg. 2005, I-3481.
 
1820
EG 25 EuGVO n. F.
 
1821
Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 12 ff. (35 ff., 177 ff., 328 ff.).
 
1822
Commission Staff Working Document, SEC(2010) 1589 final, 19; Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 154 ff. (328 ff., 547 ff.).
 
1823
Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 547 ff.
 
1824
Hierzu ausführlich Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 328 ff (357 ff.); ebenso Ahrens/McGuire, Modellgesetz, § 55 Rn. 6.
 
1825
Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 547 ff.
 
1826
Commission Staff Working Document, SEC(2010) 1589 final, 19; Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 547.
 
1827
So das überwiegende Verständnis und die Kritik im französischen Recht Azéma, 2008, 89; Lakits-Josse, in: Cottier/Véron, 2008, 479.
 
1828
Commission Staff Working Document, SEC(2010) 1589 final, 19; Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 92 ff.
 
1829
Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 528 ff. (548).
 
1830
Zur Begrifflichkeit vergleiche auch Commission Staff Working Document, SEC(2010) 1589 final, 20.
 
1831
Hierzu ausführlich Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 489 ff.
 
1832
Hierzu ausführlich Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 489 ff.
 
1833
Siehe hierzu 1.3.3 Ethik.
 
1834
Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 489 ff. (547).
 
1835
Evaluierungsbericht DurchsetzungsRL KOM(2010) 779 endg., 5 (10); sowie das zugehörige Commission Staff Working Document SEC(2010) 1589 final.
 
1836
Siehe 1.5.2 Vergleichbarkeit der Lösungen: Toolbox.
 
1837
Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 362.
 
1838
Amschewitz, Durchsetzungsrichtlinie, 111 f.; Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 361.
 
1839
Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 361; Osterloh-Konrad, Informationsanspruch, 225.
 
1840
Vgl. auch den Vorschlag zur Überarbeitung der deutschen Regelung Ahrens/McGuire, Modellgesetz, § 62 Rn. 5; Ahrens, GRUR 2005, 837.
 
1841
Referentenentwurf, 85; zustimmend Seichter, WRP 2006, 391 (394 f.).
 
1842
Anders etwa im Rahmen der französischen saisie contrefaçon, wo der Patentanwalt des Antragstellers die saisie begleitet.
 
1843
Ahrens/McGuire, Modellgesetz, § 62 Rn. 5; Kühnen, GRUR 2005, 191 f.
 
1844
Vgl. zu den Schwächen der sog. „Düsseldorfer Praxis“ Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 135.
 
1845
Siehe ausführlich hierzu Beckhaus, Bewältigung von Informationsdefiziten, 135.
 
1846
Verordnungsvorschlag KOM(2010) 748 endg, EG 25 S. 3, Art. 2 lit. a) b; Grünbuch zur Überprüfung der EuGVVO KOM(2009) 175 endg., 8; zustimmend Commission Staff Working Document, SEC(2010) 1589 final, 8; a.A. Article 4:401 Abs. 2 CLIP.
 
1847
Spätgens, in: Ahrens, Kap. 7 Rn. 1.
 
1848
Spätgens, in: Ahrens, Kap. 7 Rn. 2, 21; Gloy/Loschelder/Erdmann, § 96 Rn. 3; Spernath, Schutzschrift, 5; Wehlau/Kalbfus, GRUR Int. 2011, 397.
 
1849
Schulz, GRUR Prax 2011, 313.
 
1850
Verordnung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz über das elektronische Schutzschriftenregister (Schutzschriftenregisterverordnung – SRV) vom 24.07.2015, BR-Drs. 328/15, am 06. November 2015 abrufbar unter: abrufbar unter http://​www.​bundesrat.​de/​SharedDocs/​drucksachen/​2015/​0301-0400/​328-15(neu).​pdf?​_​_​blob=​publicationFile&​v=​1.
 
1851
Siehe auch Wehlau/Kalbfus, GRUR Int. 2011, 397 (399).
 
1852
So für die Beurteilung der internationalen Zuständigkeit nach Art. 7 Nr 2 Brüssel Ia-VO (ex.-Art. 5 Nr. 3 EuGVVO), OLG Linz 19.1.2010, 2 R 237/09z, MR 2010, 146. Vgl auch OGH 14.7.2009, 4 Ob 41/09x, MR 2009, 251 – MediaSentry II.
 
1853
Die Konstruktion des Herkunftslandprinzips als materiellrechtliches Beschränkungsverbot ist in diesem Fall nach Ansicht des OGH aufgrund der Parallelität mit der Rom II-VO sogar zwingend, ein kollisionsrechtliches Verständnis desselben scheidet damit hier – anders als bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen – aus, siehe OGH 4 Ob 29/13p, 23.5.2013, MR 2013, 293 – Internetversand.
 
1854
In letzterem Fall würde kollisionsrechtlich weiterhin Art. 8 Rom II-VO zur Anwendung kommen. Gegen eine Konzentration des auf den Auskunftsanspruch anwendbaren Rechts im Übrigen Art. 3:604 (4) der CLIP Principles; dies, um dem Rechtsinhaber die Durchsetzung gegenüber dem direkten Verletzer nicht zu erschweren. Für Auskunftsansprüche gegen in der Union ansässige Access Provider wird freilich letzten Endes das Recht des Niederlassungsstaates maßgeblich sein, da diese Ansprüche auf materiellrechtlicher Ebene in der Regel voraussetzen, dass die für die Auskunft erforderliche Verarbeitung der Verkehrsdaten datenschutzrechtlich zulässig ist, und diese Zulässigkeit sich als öffentlich-rechtliche Vorfrage nach Art. 4 der DatenschutzRL nach dem Recht des Niederlassungsstaates beurteilt.
 
1855
Vgl. Tool 19 („Kollisionsregeln“), welches allerdings die materiellrechtliche Kollision verschiedener Schutzrechte derselben Rechtsordnung zum Gegenstand hat. Hier hingegen wird dieses Tool für die Lösung der Kollision verschiedener Rechtsordnungen verwendet.
 
1856
Vgl. auch Sonnenberger, in:Gottwald/Jayme/Schwab, FS für Dieter Henrich, 585.
 
1857
So auch bereits Evaluierungsbericht DurchsetzungsRL KOM(2010) 779 endg., 9, Commission Staff Working Document, SEC(2010) 1589 final, 19 f.
 
1858
Vgl. UGP-RL 2005/29/EG; ProduktsicherheitsRL 2001/95/EG. Regelungsvorschlag siehe Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 551 ff.
 
1859
Der Begriff ist im weitesten Sinne angelehnt an die Rechtsfolgenlösung des Bundesgerichtshofs in Strafsachen.
 
1860
Vgl. Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 99 ff.; sowie Nieder, in: Osterrieth/Köhler/Haft, FS für Thomas Reimann, 356 f.; Rauh, Die mittelbare Patentverletzung, 285.
 
1861
Änderungsantrag 34 im Bericht des Ausschusses für Recht und Binnenmarkt vom 05.12.2003.
 
1862
Regelungsvorschlag siehe Possin, Abhilfemaßnahmen, Rn. 497.
 
1863
Vgl. Einleitung.
 
1864
Die h.M. beschränkt dies auf die Durchsetzung subjektiver Rechte. Vgl. etwa Brehm, in: Stein/Martin, Vor § 1 Rn. 9; Rauscher, in: Rauscher/Krüger, Einl. Rn. 8.
 
1865
Beispielhaft sei das 1996–1997 im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz durch Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Geistiges Eigentum erstellte Gutachten genannt, worin der Anpassungsbedarf des deutschen Urheberrechts an die Informationsgesellschaft untersucht wurde: Schricker, Informationsgesellschaft; für eine Zusammenfassung, siehe: Dreier, GRUR 1997, 859 ff.; siehe auch: Loewenheim, GRUR 1996, 830.
 
1866
So u. a. Ann, GRUR 2009, 207.
 
1867
Vgl. statt vieler Adolphsen/Mayer/Möller, NJOZ 2010, 2394.
 
1868
Im deutschen Recht ist die Schutzschrift zwar nicht normiert, aber durch die Gerichte anerkannt. Seit der Einführung der Schweizerischen Prozessordnung existiert mit Art. 270 ZPO in der Schweiz eine gesetzliche Regelung zur Schutzschrift. Ausführlich zur Schutzschrift insbes. Spernath, Schutzschrift im zivilrechtlichen Verfahren sowie Wehlau, Die Schutzschrift.
 
1869
Wehlau, Die Schutzschrift, Rn. 150.
 
1870
So auch Wehlau/Kalbfus, GRUR Int. 2011, 396; Wehlau, Die Schutzschrift, Rn. 215 ff. Vgl. zu diesem Lösungsansatz auch Meike Possin und Thomas Petz, vorne Abschn. 3.3.3.2.1. Durchsetzungsinstrumente auf Grundlage der Durchsetzungsrichtilinie, wodurch auch deutlich wird, dass zahlreiche Probleme der Rechtsdurchsetzung sowohl im Bereich des materiellen als auch des Verfahrensrechts zu dysfunktionallen Effekten führen und Lösungen auf beiden Ebenen ansetzen müssen.
 
1871
So auch Hilty, in: Drexl u. a., FS für Hanns Ullrich, 109.
 
1872
Hilty, in: Drexl u. a., FS für Hanns Ullrich, 109.
 
1873
EuGH, Rs. C-4/03, GAT/LuK, ECLI:EU:C:2006:457, Slg. 2006, I-6509.
 
1874
Zur Kritik am Urteil vgl. Schauwecker, GRUR Int. 2009, 187 ff.; Reichardt, GRUR Int. 2008, 574 ff.; Luginbühl, GRUR Int. 2010, 97 ff.
 
1875
Siehe dazu Art. 5 InfoSocRL 2001/29/EG; siehe auch Melichar, in: Schricker, 2006, Vor §§ 44a, Rn. 11b.
 
1876
Grünberger, in: Hilty/Jaeger/Kitz, 11; Peukert, MMR 2011, 73; Leistner/Hansen, GRUR 2008, 479; Gyertyánfy, GRUR Int. 2002, 564; Geiger, IIC 2007, 707.
 
1877
Cornish, in: Schricker/Dreier/Kur, 9.
 
1878
Kreutzer, Modell des deutschen Urheberrechts, 270.
 
1879
Für eine Analyse des Urheberrechts im Lichte der tangierten Interessen siehe: Hilty, ZUM 2003, 985.
 
1880
Wenngleich es zweifelhaft ist, ob ein derart auf Kontrolle ausgerichtetes Urheberrecht den Interessen des Urhebers – dem eigentlichen Schutzsubjekt – gerecht wird. Darin ist eine der Ursachen für die Legitimationskrise des Urheberrechts zu sehen; zu bedenken ist nämlich, dass Urheber ihrerseits stets auch Nutzer sind, die ein Interesse am Zugang zu bereits existierenden Inhalten haben, welche oft die Grundlage von neuen Werken bilden. Vielmehr entspricht die Rechtslage den Belangen der Verwerter, die zur Durchsetzung ihrer rechtspolitischen Forderungen stets den „armen“ Kreativen vorschieben und die für ihn erkämpften Ausschließlichkeitsrechte anschließend auf sich überleiten; vgl. dazu: Geiger, IIC 2006, 381; Kreutzer, Modell des deutschen Urheberrechts, 498; Hilty, in: Ohly u. a., FS für Gerhard Schricker, 325; Schack, in: Depenheuer/Pfeifer, 124.
 
1881
Siehe dazu mit einem Augenmerk auf deutsche Grundrechtsdogmatik und mit Bezug auf die auf Konrad Hesse zurückgehende Lehre von der „praktischen Konkordanz“: Epping, Grundrechte, 35.
 
1882
Der Begriff „Anschlusssperre“ wird hier in Abgrenzung zur „Zugriffssperre“ eingeführt, um die folgende Diskussion übersichtlicher zu gestalten. In der Literatur werden die unterschiedlichen Sperrmaßnahmen soweit ersichtlich meist unter dem einheitlichen Begriff der „Netzsperre“ diskutiert.
 
1883
Erklärung der Europäischen Kommission zu EU-Telekom-Reform, Anhang 1, MEMO/09/568 vom 18. Dezember 2009, am 6. März 2015 abrufbar unter: http://​europa.​eu/​rapid/​pressReleasesAct​ion.​do?​reference=​MEMO/​09/​568&​format=​HTML&​aged=​0&​language=​DE.
 
1884
Siehe etwa Frankreich: LOI n° 2009-1311 du 28 octobre 2009 relative à la protection pénale de la propriété littéraire et artistique sur internet, am 6. März 2015 abrufbar unter: http://​www.​legifrance.​gouv.​fr/​affichTexte.​do?​cidTexte=​JORFTEXT00002120​8046&​dateTexte; LE MONDE, Que contient Hadopi II ? Am 6. März 2015 abrufbar unter: http://​www.​lemonde.​fr/​technologies/​article/​2009/​09/​15/​que-contient-hadopi-2_​1240913_​651865.​html; becklink 291795; Großbritannien: Digital Economy ACT 2010, am 20. April 2010 abrufbar unter: http://​www.​opsi.​gov.​uk/​acts/​acts2010/​pdf/​ukpga_​20100024_​en.​pdf; Zeitonline, Briten beschließen Netzsperren, am 6. März 2015 abrufbar unter http://​www.​zeit.​de/​digital/​internet/​2010-04/​digital-economy-bill. Siehe dazu auch: Greve/Schärdel, ZRP 2009, 55; Gercke, CR 2006, 210; siehe auch: heise online, GEMA fordert Provider zur Sperrung von Websites auf, am 6. März 2015 abrufbar unter: http://​www.​heise.​de/​newsticker/​meldung/​GEMA-fordert-Provider-zur-Sperrung-von-Websites-auf-113073.​html.
 
1885
Kielmansegg, JuS 2008, 23.
 
1886
Kielmansegg, JuS 2008, 23.
 
1887
EuGH, Rs. C-275/06, Promusicae, ECLI:EU:C:2008:54, Slg. 2008, I-271 (Rn. 61 ff.). In der Entscheidung hatte der EuGH im Rahmen eines Vorabentscheidungsersuchens nach Art. 234 EGV zu urteilen, ob das Unionsrecht den Mitgliedstaaten gebietet, im Hinblick auf den effektiven Schutz des Urheberrechts die Pflicht zur Mitteilung personenbezogener Daten im Rahmen eines zivilrechtlichen Verfahrens vorzusehen. Der EuGH verneinte die Frage.
 
1888
Anders als Art. 8 EMRK umfasst der Art. 7 GRC allerdings nicht das Recht auf Schutz personenbezogener Daten, denn der Datenschutz hat in Art. 8 GRC eine eigene Regelung erfahren. Während es im EMRK vom Recht auf Achtung des Privatlebens umfasst ist. Insofern unterscheidet sich der Anwendungsbereich des Art. 8 EMRK vom Art. 7 GRC.
 
1889
Vgl. Art. 19 VerfGriechenland, Art. 15 VerfItalien, Art. 34 VerfPortugal, Art. 18 Abs. 3 VerfSpanien.
 
1890
Bernsdorff, in: Meyer, Art. 7, Rn. 2. Bei Zugrundelegung deutschen Verfassungsrechts ist insoweit das Fernmeldegeheimnis aus Art. 10 GG einschlägig.
 
1891
Jarass, EU-Grundrechte, 168.
 
1892
Siehe dazu EGMR Urteil vom 6. September 1979, abgedruckt in: EuGRZ 1975, 91 (99); Breitenmoser, 1986, 317 ff.
 
1893
Gercke, CR 2006, 216; vgl. auch Frey, MMR 2009, 221; zu technischen Grundlagen und Durchführbarkeit von Sperrmaßnahmen, siehe: Sieber/Nolde, Sperrverfügungen im Internet, 36 ff.
 
1894
Greve/Schärdel, ZRP 2009, 55; über die Verfassungsmäßigkeit der vorsorglichen und anlasslosen Speicherung von Telekommunikationsverkehrsdaten durch private Diensteanbieter zum Zwecke der Strafverfolgung und Gefahrenabwehr hat zuletzt das Bundesverfassungsgericht entschieden; Dt. BVerfG v. 02. März 2010, 1 BvR 256/08 u. a., NJW 2010, 833.
 
1895
Vgl. Art. 5 DatenschutzRL für elektronische Kommunikation 2002/58/EG; siehe dazu auch Schaar, Datenschutz im Internet, 63; Sieber/Nolde, Sperrverfügungen im Internet, 83. Gegen die Einordnung von IP-Adressen als personenbezogene Daten: Meyerdierks, MMR 2009, 9.
 
1896
Dt. BVerfG v. 02. März 2010, 1 BvR 256/08 u. a., NJW 2010, 833; Sieber/Nolde, Sperrverfügungen im Internet, 81.
 
1897
Bernsdorff, in: Meyer, Art. 11, Rn. 1; EuGH, Rs. C-274/99 P, Connolly/Kommission, ECLI:EU:C:2001:127, Slg. 2001, I-1611 (erster Leitsatz).
 
1898
EGMR, Nr. 10890/84 vom 28. März 1990, Rn. 55.
 
1899
EuGH, Rs. C-101/01, Lindqvist, ECLI:EU:C:2003:596, Slg. 2003, I-12971 (Rn. 86).
 
1900
Ehlers, Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten 643; Feise, Medienfreiheit, 144.
 
1901
Ehlers, Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, 641.
 
1902
Bernsdorff, in: Meyer, Art. 11 Rn. 20.
 
1903
Vgl. dazu: Hilty/Kur/Peukert, GRUR Int. 2006, 724.
 
1904
EuGH, Rs. C-275/06, Promusicae, ECLI:EU:C:2008:54, Slg. 2008, I-271 (Rn. 61 ff.).
 
1905
Siehe dazu auch die durch Metzger und Matulionyte federführend koordinierte gemeinsame Erklärung europäischer Rechtsexperten zu ACTA, OPINION OF EUROPEAN ACADEMICS ON ANTI-COUNTERFEITING TRADE AGREEMENT, am 6. März 2015 abrufbar unter: http://​www.​iri.​uni-hannover.​de/​tl_​files/​pdf/​ACTA_​opinion_​110211_​DH2.​pdf.
 
1906
Hilty/Kur/Peukert, GRUR Int. 2006, 723.
 
1907
Hilty, in: Ohly u. a., FS für Gerhard Schricker, 331, der abstellend auf Dt. BGHZ 151, 300 (312) = GRUR 2002, 963 (966) – Elektronischer Pressespiegel – die Frage aufwirft, „ob das Verbotsrecht – wenn es denn in der Praxis ohnehin nicht vom Urheber selbst geltend gemacht werden kann – im Interesse des Urhebers in einen bloßen Vergütungsanspruch umgewandelt werden sollte.“; Kreutzer, Modell des deutschen Urheberrechts, 472.
 
1908
Lehmann, CR 2000, 51.
 
1909
Ohly, in: Ohly/Klippel, 3.
 
1910
Dreier, CR 2000, 45.
 
1911
Huber, JZ 1968, 678.
 
1912
Schricker, Gesetzesverletzung und Sittenverstoß, 255.
 
1913
Beispielsweise in Rs. C-222/02, Peter Paul et al. gegen Bundesrepublik Deutschland, Slg. 2004 I-9425.
 
1914
Vassilaki, MMR 2006, 212.
 
1915
Siehe hierzu insbesondere Hoeren, MMR 2003, 300–303.
 
1916
Besonders umstritten ist dabei materiellrechtlich die Beschreibung der Tathandlung, die die Grenze zur Straffälligkeit bestimmt.
 
1917
Siehe hierzu auch Hilty/Kur/Peukert, GRUR Int. 2006, „I. Kompetenzfragen“.
 
1918
Zur Definition der postindustriellen Gesellschaft siehe das soziologische Standardwerk Bell, Die nachindustrielle Gesellschaft, passim.
 
1919
Siehe hierzu auch die Mahnungen von Gurry, The Future of Copyright, passim.
 
1920
Hierzu die Aussage des Präsidenten des deutschen Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, der in der Produktpiraterie Züge organisierter Kriminalität identifiziert: „Kerngeschäft der italienischen Mafia,“ siehe Vortrag zur Konferenz des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) zum Tag des Geistigen Eigentums in Berlin 2009, http://​www.​heise.​de/​newsticker/​meldung/​BKA-Chef-Produktpiraterie​-traegt-Zuege-der-organisierten-Kriminalitaet-215687.​html, zuletzt online abrufbar am 9.11.2015.
 
1921
Braum, wistra 2006, 124.
 
1922
Welzel, Das Deutsche Strafrecht, 1.
 
1923
Jescheck, Lehrbuch des Strafrechts, 44.
 
1924
Radbruch, Rechtsphilosopie, 269.
 
1925
Henkel, Die „richtige“ Strafe, 7.
 
1926
Jescheck, Lehrbuch des Strafrechts, 45.
 
1927
Schmitz, in: Joecks/Miebach, § 143 Rn. 2.
 
1928
Stree/Kinzig, in: Schönke/Schröder, Vor §§ 38 ff. StGB, Rn. 1.
 
1929
Bockelmann, Problem der Kriminalstrafe, 23–24.
 
1930
Schmidhäuser, Sinn der Strafe, 74 ff.
 
1931
Maurach, Strafrecht AT, 60.
 
1932
Welzel, Das Deutsche Strafrecht, 1 und 6.
 
1933
Jescheck, Lehrbuch des Strafrechts, 48.
 
1934
Jescheck, Lehrbuch des Strafrechts, 48.
 
1935
Schmitz, in: Joecks/Miebach, § 143 Rn. 32.
 
1936
Jescheck, Lehrbuch des Strafrechts, 48.
 
1937
Stree/Kinzig, in: Schönke/Schröder, Vor §§ 38 ff. StGB, Rn. 2.
 
1938
Jescheck, Lehrbuch des Strafrechts, 53.
 
1939
Radtke, in: Joecks/Miebach, Vor §§ 38 ff. StGB, Rn. 50–51.
 
1940
Stree/Kinzig, in: Schönke/Schröder, Vor §§ 38 ff. StGB, Rn. 22.
 
1941
Zum Strafbegriff des BVerfG siehe insbesondere Volk, ZStW (83) 1971, 405 ff.
 
1942
Schmitz, in: Joecks/Miebach, § 143 Rn. 34.
 
1943
Stree/Kinzig, in: Schönke/Schröder, Vor §§ 38 ff. StGB, Rn. 3 ff.
 
1944
Siehe hierzu beispielsweise § 46 Abs. 1 StGB.
 
1945
Horstkotte, NJW 1969, 1602.
 
1946
Braum, ZIS 2009, 419.
 
1947
Welzel, Das Deutsche Strafrecht, 2.
 
1948
Welzel, Das Deutsche Strafrecht, 2.
 
1949
BGBl. II/1994, 1730 ff.
 
1950
TRIPS-Abkommen, BGBl. II/1994, 1730 ff.
 
1951
Richtlinienvorschlag Rechtsschutz geistigen Eigentums KOM(2003) 46.
 
1952
Kerber, Sozialethik, 3.
 
1953
Zusammenfassung des Programms der Piratenpartei Deutschland, am 6. März 2015 abrufbar unter: http://​wiki.​piratenpartei.​de/​Ziele#Urheberrecht_​und_​nicht-kommerzielle_​Vervielf.​C3.​A4ltigung.
 
1954
Für eine umfassendere Befassung mit dem Thema siehe Geiger, Criminal Enforcement.
 
1955
Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA). Zu beachten ist die Ablehnung von ACTA durch das Europäische Parlament am 4. Juli 2012.
 
1956
Siehe hierzu die Beweggründe für den Richtlinienvorschlag über strafrechtliche Maßnahmen KOM(2006) 168.
 
1957
Bundesministerium des Inneren, Polizeiliche Kriminalstatistik 2010. Die Statistik selbst führt die Zahl auf ein geändertes Anzeigeverhalten der Musikindustrie zurück.
 
1958
Begründung für den Richtlinienvorschlag über strafrechtliche Maßnahmen KOM(2006) 168.
 
1959
Bundesministerium des Inneren, Polizeiliche Kriminalstatistik 2010, 15.
 
1960
Für eine ausführliche Betrachtung des Themas siehe Wechsler, in: Geiger, 128 ff.
 
1961
Nagin, Criminal Deterrence Research, 2.
 
1962
Zum nur vereinzelten Rückgriff auf strafrechtliche Durchsetzung bei Patentverfahren siehe Schmaltz/Kuczera, GRUR 2006, 97 ff.
 
1963
Bundesministerium des Inneren, Polizeiliche Kriminalstatistik 2007.
 
1964
Stockholm District Court, Schweden, Fall Nr. B 13301-06, 17. April 2009.
 
1965
Falkvinge, Death Penalty.
 
1966
Siehe hierzu auch die Urteile des Bundesverfassungsgerichts: Urt. vom 29.11.2004, Az. 2 BvR 1034/02; Urt. vom 08.04.2009, Az. 2 BvR 945/08; Urt. vom 28.09.2008, Az. 2 BvR 1800/07.
 
1967
Stieper, GRUR Int. 2011, 125.
 
1968
Böxler, wistra 2011, 12. Siehe hierzu auch die Ablehnung jeglicher Strafrechtskompetenz der EU durch den BGH, BGHSt 41, 127 (131); 25, 190 (193 f.).
 
1969
Eser/Huber, Strafrechtsentwicklung in Europa 4, 27.
 
1970
Siehe insbesondere Eschede, 2005, 11.
 
1971
Eser/Huber, Strafrechtsentwicklung in Europa 4, 28.
 
1972
Richtlinienvorschlag Rechtsschutz geistigen Eigentums KOM(2003) 46.
 
1973
Art. 2 Abs. 3 lit. c DurchsetzungsRL 2004/48/EG.
 
1974
Zeder, ZUM 2011, 302.
 
1975
Vorschlag Rahmenbeschluss KOM(2005) 276.
 
1976
Festhaltung EuGH, Rs. C-176/03, Kommission/Rat, ECLI:EU:C:2005:542, Slg. 2005, I-7879.; und später bestätigt in EuGH, Rs. C-440/05, ECLI:EU:C:2007:625, Slg. I-2007, 9097 (Rn. 66) – Kommission/Rat (Rahmenebschluss Meeresverschmutzung).
 
1977
Richtlinienvorschlag über strafrechtliche Maßnahmen KOM(2006) 168.
 
1978
EuGH, Rs. C-440/05, Kommision/Rat, ECLI:EU:C:2007:625, Slg. 2007, I-9097 (Rn. 66); hierzu auch Zimmermann, NSTZ 2008, 663.
 
1979
Heger, ZIS 2009, 406 ff., 408.
 
1980
Kompetenztatbestand für Mindestvorschriften im materiellen Strafrecht, wenn zur wirksamen Durchführung einer Unionspolitik, auf deren Gebiet Harmonisierungsmaßnahmen erfolgt sind, die Angleichung der strafrechtlichen Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten unerlässlich ist.
 
1981
Art. 114 AEUV, früher Art. 95 EGV.
 
1982
Zeder, ZUM 2011, 304.
 
1983
Z. B. die Beteiligung von Rechteinhabern an gemeinsamen Ermittlungsgruppen, siehe Richtlinienvorschlag über strafrechtliche Maßnahmen KOM(2006) 168.
 
1984
Siehe hierzu die Kommissions-Website: http://​ec.​europa.​eu/​trade/​creating-opportunities/​trade-topics/​intellectual-property/​anti-counterfeiting/​; Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA), finale Textversion in Englisch verfügbar am 9. März 2015 unter: http://​register.​consilium.​europa.​eu/​doc/​srv?​l=​EN&​f=​ST%20​12196%20​2011%20​INIT. ACTA wurde schließlich vom Europaparlament abgelehnt und gestoppt.
 
1985
Siehe hierzu auch Art. 207 Absatz 1 AEUV zur gemeinsamen Handelspolitik, der explizit auf „Handelsaspekte des geistigen Eigentums“ verweist.
 
1986
Zeder, ZUM 2011, 303; Grosse Ruse-Khan, The Concept Of Sustainable Development In International IP Law – New Approaches From EU Economic Partnership Agreements?, in: Kur/Mizaras, The Structure of Intellectual Property Law – Can One Size Fit All?, 2011, 308–342.
 
1987
E.g. subsection 3 Enforcement of Intellectual Property Rights, Economic Partnership Agreement between the Cariforum States, of the one part, and the European Community and its Member States, of the other part, ABl. EU L 289/I/3.
 
1988
ABl. EU 2010 Nr. C 115, Pkt. 4.4.5.
 
1989
Aktionsplan Stockholmer Programm KOM(2010) 171.
 
1990
ABl. EU 2010 Nr. C 56, S. 1 Pkt. 32.
 
1991
ABl. EU 2010 Nr. C 56, S. 1 Pkt. 32.
 
1992
Report 2009/2178(INI).
 
1993
Zeder, ZUM 2011, 305.
 
1994
Siehe Abschn. 3.3.3.3.2.
 
1995
Siehe Art. 5 Absatz 3 EGV.
 
1996
Evaluierungsbericht der DurchsetzungsRL KOM(2010) 779, Commission Staff Working Document SEC(2010) 1589.
 
1997
Zum Präzisierungsbedarf auch in nationalen Rechtsordnungen siehe Gärtner, GRUR Int. 2008, 817–822.
 
1998
Evaluierungsbericht der DurchsetzungsRL KOM(2010) 779, Commission Staff Working Document SEC(2010) 1589, Pkt. 3.5. Die ausgleichende und abschreckende Wirkung von Schadensersatz.
 
1999
Evaluierungsbericht der DurchsetzungsRL KOM(2010) 779, Commission Staff Working Document SEC(2010) 1589, Pkt. 3.7. Sonstiges.
 
2000
Bundeskriminalamt, Wirtschaftskriminalität Bundeslagebericht 2010, 15.
 
2001
Siehe Ratsdokument 18259/10.
 
2002
Ratsdokument 18259/10, 2.
 
2003
DuBose, CLMJLA 2006, 484; Harms, Enforcement of Intellectual Property Rights, 49.
 
2004
Ratsdokument 18259/10, 2.
 
2005
RAND Europe, New Method for Measuring Intellectual Property Rights Infringements.
 
2006
Zur Reform des Auffangrechtserwerbs § 111i StPO, in: Hansen/Wolff-Rojczyk, GRUR 2007, 468 ff.
 
2007
Hilty, Public Hearing on the Effective Protection of Intellectual Property, 2.
 
2008
BVerfGE, 30.6.2009 – 2 be 2/08, abgedruckt in: NJW 2009, 2267.
 
2009
Reiling/Reschke, wistra 2010, 49.
 
2010
BVerfGE, 30.6.2009 – 2 be 2/08, Rn. Nr. 362 = NJW 2009, 2288.
 
2011
Braum, ZIS 2009, 425.
 
2012
Er sieht Verfahren vor für den Fall, dass ein Mitglied des Rates der Auffassung ist, dass „der Entwurf einer Richtlinie nach den Absätzen 1 oder 2 grundlegende Aspekte seiner Strafrechtsordnung berühren würde“.
 
2013
In der Fassung der Bekanntmachung vom 09.05.1975 (BGBl. I S. 1077) zuletzt geändert durch Gesetz vom 23.04.2014 (BGBl. I S. 410) m.W.v. 01.09.2014.
 
2014
Siehe hierzu beispielsweise die Abwesenheit einer Legaldefinition im Gesetz zur weiteren Vereinfachung des Wirtschaftsstrafrechts (Wirtschaftsstrafgesetz 1954), neugefasst durch Bek. v. 3.6.1975 (BGBl. I S. 1313) und zuletzt geändert durch Art. 55 G. v. 14.12.2010 (BGBl. I S. 1864).
 
2015
Hassemer, W., wistra 2009, 169 ff., 171.
 
2016
Patterson/Afilalo, Global Trading Order, 51.
 
2017
Siehe §§ 342-330d StGB.
 
2018
Trüg, wistra 2010, 241 ff., 249.
 
2019
Bundeskriminalamt, Wirtschaftskriminalität Bundeslagebericht 2010, 14.
 
2020
Bundeskriminalamt, Wirtschaftskriminalität Bundeslagebericht 2010, 14.
 
2021
Zentralstelle Gewerblicher Rechtsschutz des Zolls, Jahresstatistik 2010, 2.
 
2022
Bundeskriminalamt, Wirtschaftskriminalität Bundeslagebericht 2010, 19.
 
2023
Altenhain/Wietz, 2008, 569 ff., 572.
 
2024
Hassemer, W., wistra 2009, 169 ff., 172.
 
2025
In der Fassung der Bekanntmachung vom 09.05.1975 (BGBl. I S. 1077) zuletzt geändert durch Gesetz vom 23.04.2014 (BGBl. I S. 410) m.W.v. 01.09.2014.
 
2026
In der Fassung der Bekanntmachung vom 09.05.1975 (BGBl. I S. 1077) zuletzt geändert durch Gesetz vom 23.04.2014 (BGBl. I S. 410) m.W.v. 01.09.2014.
 
2027
Siehe hierzu § 143 Abs. 4 GVG in der Fassung der Bekanntmachung vom 09.05.1975 (BGBl. I S. 1077) zuletzt geändert durch Gesetz vom 23.04.2014 (BGBl. I S. 410) m.W.v. 01.08.2014.
 
2028
Siehe zum Beispiel Bundesministerium des Inneren, Polizeiliche Kriminalstatistik 2010.
 
2029
Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA): „Noting further that the proliferation of counterfeit and pirated goods, as well as of services that distribute infringing material, undermines legitimate trade and sustainable development of the world economy, causes significant financial losses for right holdes and for legitimate businesses, and, in some cases, provides a source of revenue for organized crime and otherwise poses risks to the public“.
 
2030
2009/2178(INI), Pkt. T.
 
2031
2009/2178(INI), Pkt. 12.
 
2032
Evaluierungsbericht der DurchsetzungsRL KOM(2010) 779, Commission Staff Working Document SEC(2010) 1589.
 
2033
Hierzu auch Sieber, in: Delmas-Marty/Pieth/Sieber, 385 ff., 399.
 
2037
ABl. 2009 C 71/01.
 
2038
ABl. 2009 C 71/01, Pkt. 5.2.
 
2039
Siehe European Observatory on Counterfeiting and Piracy, am 9. März 2015 abrufbar unter: http://​ec.​europa.​eu/​internal_​market/​iprenforcement/​observatory/​index_​en.​htm.
 
2040
Mansdörfer, Zur Theorie des Wirtschaftsstrafrechts, 51.
 
2041
Frenz, wistra 2010, 432.
 
2042
Ahrens, GRUR 2006, 622.
 
2043
Siehe hierzu Wechsler, The Quest for Balance in Intellectual Property Law.
 
2044
Götting/Hubmann, Gewerblicher Rechtsschutz, 91–102.
 
2045
Siehe hierzu auch die parallele Diskussion über strafrechtliche Sanktionen im Kartellrecht, Wouter P.J. Wils, World Competition 2005, 117 ff.
 
2046
Hierzu auch Cremer, GRUR Int. 2002, 511–518.
 
2047
Anduleit, Rechtsdurchsetzung im Markenrecht, 285.
 
2048
Walterbach, Florida State University Law Rev. 2007, 592.
 
2049
Hilty/Kur/Peukert, GRUR Int. 2006, 722.
 
2050
Report oft the Panel WT/DS362/R, siehe in der Besprechung Adam, EIPR 33(6), 2011, 342–348 (349).
 
2051
Hierzu auch Trüg, wistra 2010, 241 ff., 243.
 
2052
Palermo Konvention, CHAPTER XVIII Treaty 18 UNTS, 2000, abgedruckt in: BGBl. 2005 II S. 954.
 
2053
U. a. Patterson/Afilalo, Global Trading Order, 24.
 
2054
U. a. Micklitz, Yearbook of European Law 2009, 3–59.
 
2055
Zumbansen, SSRN CLPE Research Paper No. 01/2010, 149.
 
2056
Eser/Huber, Strafrechtsentwicklung in Europa 4.3, 2012–2013.
 
2057
Maurach, Strafrecht AT, 64.
 
2058
U. a. Patterson/Afilalo, Global Trading Order, 23.
 
2059
Unionsimmaterialgüterrechte im hier verwendeten Sinn sind jedenfalls die mit den folgenden Rechtsakten geschaffenen Rechte: UMV (EG) 207/2009; GGVO (EG) 6/2002; SortenschutzVO (EG) 2100/94.
 
2060
Vgl. Jahresbericht des Gerichtshofs für 2011, 203.
 
2061
Vgl. Jahresbericht des Gerichtshofs für 2005, 171.
 
2062
Vgl. Jahresbericht des Gerichtshofs für 2011, 209 (durchschnittliche Verfahrensdauer von 20,3 Monaten für Rechtssachen geistiges Eigentum betreffend vor dem EuG).
 
2063
Vgl. Jahresbericht des Gerichtshofs für 2007, 88; Jahresbericht des Gerichtshofs für 2008, 90.
 
2064
Vgl. etwa Kur, GRUR Int. 2008, 1; Weber, GRUR 2008, 119; Metzger, GRUR 2012, 119 ff.
 
2065
Vgl. dazu Niglia, ERPL 2001, 575; auch Caruso, ELJ 1997, 3 ff.; Joerges, European Law Journal 1997, 396 ff.
 
2066
Vgl. zur, aus völkerrechtlicher Sicht, verfassungsähnlichen Qualität des Unionsrechts etwa SA v. GA Madouro, verb. Rs. EuGH, C-402/05 P und C-415/05 P, Kadi und Al Barakaat International Foundation/Rat und Kommission, ECLI:EU:C:2008:461, Slg. 2008, I-6351 (Rn. 21); Mayer/Stöger, Art. 19 EUV, Rn. 14.
 
2067
Vgl. Pechstein, EU-Prozessrecht, Rn. 7.
 
2068
Vgl. etwa für die rezente Urheberrechtsrechtsprechung EuGH, Rs. C-5/08, Infopaq International, ECLI:EU:C:2009:465, Slg. 2009, I-6569 (betreffend Übertragung der geringen Schutzvoraussetzungen bei Computerprogrammen, Datenbanken und Lichtbildwerken auch auf Schriftwerke); EuGH, Rs. C-456/06, Le-Corbusier-Möbel, ECLI:EU:C:2008:232, Slg. 2008, I-2731 (betreffend Besitzüberlassung ohne Eigentumsübertragung; nachvollzogen in BGH, I ZR 247/03, Le-Corbusier-Möbel II Leitsatzentscheidung, NJW 2009, 2960); vgl. zum Problem der Rechtsprechungsqualität schon Pagenberg, GRUR 2009, 318.
 
2069
Vgl. etwa Kur, GRUR Int. 2008, 1 f., (Fn. 2064); Knaak, GRUR Int. 2008, 92 und 94 f.; Eichhammer, Die markenmäßige Benutzung, 121 f.
 
2070
Vgl. etwa EuGH, Rs. C-383/98, The Polo/Lauren Company LP, ECLI:EU:C:2000:193, Slg. 2000, I-2519; von Mühlendahl/Stauder, in: zu Waldeck und Pyrmont, FS für Joseph Straus, 659 ff. und 669 ff.; a.A. Grosse Ruse-Khan/Jaeger, IIC 2009, 514; van Hezewijk, IIC 2008, 776; Braun/Heise, GRUR Int. 2001, 28; Sack, WRP 2000, 702; Kobiako, GRUR Int. 2004, 832.
 
2071
Vgl. Davis, CML Rev. 2004, 1015 ff.
 
2072
Vgl. etwa für Münchner Patente Luginbühl, GRUR Int. 2010, 97 ff.
 
2073
Vgl. näher Jaeger, in: Hilty/Jaeger/Kitz, 155 ff.
 
2074
Zum Begriff Geimer, IZPR, 2014, Rn. 1095.
 
2075
Vgl. dazu Jaeger, in: Hilty/Jaeger/Kitz, 190 f. und 194.
 
2076
Ausführlicher z. B. Davis, CML Rev. 2004, 1005 ff., Fn. 13; Große Ruse-Khan/Jaeger, IIC 2009, 503 ff. (Fn. 2070).
 
2077
Vgl. EPLA-Entwurf vom 20. April 2004 (am 10. März 2015 abrufbar unter: http://​documents.​epo.​org/​projects/​babylon/​eponet.​nsf/​0/​B3884BE403F0CD8F​C125723D004ADD0A​/​$File/​agreement_​draft_​de.​pdf) und die überarbeitete Fassung vom Dezember 2005 (am 10. März 2015 abrufbar unter: http://​documents.​epo.​org/​projects/​babylon/​eponet.​nsf/​0/​F4CF2F6008160AB4​C125723D004B0707​/​$File/​latest_​draft_​de.​pdf); vgl. auch Grabinski/Adam, in: Benkard, Vor Präambel, Rn. 39 ff. und das Strukturpapier „Die ersten Schritte zu einem fakultativen Protokoll über die Streitregelung in Zusammenhang mit europäischen Patenten (EPLP) im Rahmen des EPÜ“ der Arbeitsgruppe Streitregelung, GRUR Int. 2000, 733.
 
2078
Vgl. Expertenkommission Forschung und Innovation (Harhoff et al.), Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2011, Rn. A6 (am 10. März 2015 abrufbar unter: http://​ec.​europa.​eu/​competition/​consultations/​2012_​stateaid:​rdi/​germany_​annex2_​de.​pdf) und Wissenschaftlicher Beirat beim BMWi (Harhoff et al.), Patentschutz und Innovation (am 10. März 2015 abrufbar unter: http://​www.​bmwi.​de/​BMWi/​Redaktion/​PDF/​G/​gutachten-des-wissenschaftlich​en-beirats-patentschutz-und-innovation,property=​pdf,bereich=​bmwi2012,sprache=​de,rwb=​true.​pdf).
 
2079
Vgl. EuGH, Gutachten 1/09, GEPEUP-Gutachten, ECLI:EU:C:2011:123, Slg. 2011, I-1137, Rn. 60 ff.
 
2080
Untersuchungen zu den ökonomischen Auswirkungen einer Vereinheitlichung der Gerichtsbarkeit gibt es, soweit ersichtlich, nur für das Patentrecht.
 
2081
Vgl. dazu auch European Max Planck Group on Conflict of Laws in Intellectual Property (CLIP), Principles on Conflict of Laws in Intellectual Property, 11 ff. (am 10. März 2015 abrufbar unter: http://​www.​cl-ip.​eu/​files/​pdf2/​Final_​Text_​1_​December_​2011.​pdf).
 
2082
Vgl. Pressemeldung der Kommission v. 4.12.2009, IP/09/1880.
 
2083
Vgl. Ratsdokument Nr. 7928/09, Entwurf eines Übereinkommens über das Gericht für europäische Patente und Gemeinschaftspatente und Entwurf der Satzung – Überarbeiteter Text des Vorsitzes (GEPEUP-Entwurf).
 
2084
Vgl. Art. 4, 5 und 7 GEPEUP-Entwurf (Fn. 2083).
 
2085
Vgl. Art. 48 GEPEUP-Entwurf (Fn. 2083). Die Regelung war in früheren Versionen noch enger gefasst und damit unionsrechtlich bedenklich, vgl. auch Jaeger u. a., IIC 2009, 832 f.
 
2086
Vgl. Art. 2 Abs. 1 und 4 Ratsdokument Nr. 16113/09.
 
2087
Vgl. Art. 1 und 15 Abs. 1 GEPEUP-Entwurf (Fn. 2083).
 
2088
Vgl. Art. 20 Regulation Proposal (Fn. 2086).
 
2089
Vgl. Art. 15 Abs. 1 GEPEUP-Entwurf (Fn. 2083).
 
2090
Vgl. Art. 15a Abs. 3 GEPEUP-Entwurf (Fn. 2083); Ratsdokument 17229/09, Rn. 20.
 
2091
Vgl. Art. 15 Abs. 2 GEPEUP-Entwurf (Fn. 2083); auch Pagenberg, GRUR Int. 2010, 196.
 
2092
Ausführlicher dazu Jaeger u. a., IIC 2009, Fn. 27, 832 ff.; Davis, CML Rev. 2004, 1015 ff.
 
2093
Vgl. Gutachten 1/09, (Fn. 2079), Rn. 123; zum GA 1/09 näher auch Müller, EuR 2011, 575.
 
2094
Vgl. Gutachten 1/09, (Fn. 2079), Rn. 80 f; kurz darauf bestätigt in EuGH, C-196/09, Miles u. a., ECLI:EU:C:2011:388, Slg. 2011, I-5105 (Rn. 38 f.).
 
2095
Cf. Art. 258 bis 260 AEUV.
 
2096
Vgl. v. a. EuGH, Rs. C-224/01, Köbler, ECLI:EU:C:2003:513, Slg. 2003, I-10239 (Rn. 31 und 33 bis 36).
 
2097
Vgl. GA 1/09 (Fn. 2079) Rn. 86 bis 88.
 
2098
Dazu ausführlich etwa Hilty u. a., Max Planck Institute for Intellectual Property and Competition Law SSRN Research Paper No. 12-12; Jaeger, EuZW 2013, 15.
 
2099
Siehe dazu die Nachweise in Fn. 2098.
 
2100
Agreement on a Unified Patent Court, Ratsdokument Nr. 16351/12.
 
2101
Näher Jaeger, EuZW 2012, 401 f.
 
2102
Für eine ausführlichere Begründung s. in den Nachweisen in Fn. 2098.
 
2103
Ausführlich Jaeger, IIC 2012, 304 ff.
 
2104
Ausführlich Jaeger, IIC 2012, 296 ff. (Fn. 2103).
 
2105
Dazu auch Jaeger, IIC 2012, 306 f. (Fn. 2103); Ohly, ZGE 2012, 419.
 
2106
Näher Jaeger, CML Rev 2010, 82.
 
2107
Vgl. Gutachten 1/91, EWR-Abkommen I, Slg. 1991, I-6079 (Rn. 59 f.); Gutachten 1/92, EWR-Abkommen II, Slg. 1992, I-2821, (Rn. 32 f.); EuGH, Gutachten 1/00, GELR-Übereinkommen, ECLI:EU:C:2002:231, Slg. 2002, I-3493 (Rn. 30 ff.).
 
2108
Vgl. European Parliament legislative resolution of 10 April 2002 on the proposal for a Council regulation on the Community patent, COM(2000) 412, C5-0461/2000 – 2000/0177(CNS), (am 25. Mai 2015 abrufbar unter: http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=−//EP//TEXT+TA+P5-TA-2002-0163+0+DOC+XML+V0//DE).
 
2109
Zu dieser Doktrin etwa Broberg/Fenger, EuR 2010, 835.
 
2110
Näher z. B. Jaeger, 2010, CML Rev 95 ff.; Jaeger, in: Aichberger-Beig u. a., 376 ff.
 
2111
Vgl. EuGH, Rs. C-314/85, Foto-Frost/Hauptzollamt Lübeck-Ost, ECLI:EU:C:1987:452, Slg. 1987, 4199 (Rn. 15); Jaeger, CML Rev 2010, 105 ff.
 
2112
Vgl. Stellungnahme des EuGH-Präsidenten, Ratsdokument 8787/11, 3 ff. Dem EuGH kommt in Bezug auf Änderungen seiner Satzung nach Art. 281 AEUV ein Vorschlagsrecht zu, von dem er in diesem Fall Gebrauch gemacht hat; vgl. dazu weiters das financial impact assessment zur Maßnahme, Ratsdokument 8787/11 Add. 11. Dazu auch Berrisch, EuZW 2011, 409, passim.
 
2113
Ähnlich das Resümee bei Berrisch, EuZW 2011, 410 (Fn. 2112).
 
2114
Dies ist bereits in Art. 256 Abs. 3 AEUV angelegt.
 
2115
Vgl. Ohly, in: Leistner, 365, passim. (Fn. 1742).
 
2116
Vgl. etwa Generalthema und Einzelpräsentationen der vom IPR University Center Helsinki organisierten Konferenz‚ One Right System for IP – Vision Impossible?, 2./3.10.2008.
 
2117
Vgl. Ahrens, GRUR 2006, 617, passim.
 
2118
Nicht zu verwechseln mit der territorial (auf das internationale Recht und den dortigen Differenzierungsbedarf zwischen Staaten) ausgerichteten und einer Vereinheitlichung gegenüber krit. Diskussion zum Stichwort one size fits all im Immaterialgüterrecht. Näher dazu etwa die Beiträge in Kur/Mizaras, 2001.
 
2119
Vgl. für diese Überlegungen Ohly, in: Leistner, 371 ff. und 377 ff. (Fn. 1742).
 
2120
Vgl. wiederum Ohly, in: Leistner, 375 ff. und 379 ff. (Fn. 1742).
 
2121
Näher Ohly, in: Leistner, 375 f. (Fn. 1742).
 
2122
Vgl. EuGH, Rs. C-40/01, Ansul/Ajax, ECLI:EU:C:2003:145, Slg. 2003, I-2439 (Rn. 26, 30 f.); Lange, Marken- und Kennzeichenrecht, Rn. 318; auch Knaak/Kur/von Mühlendahl, GRUR Int. 2012, 208.
 
2123
Unterschiede ergeben sich insbesondere im Hinblick auf dingliche Rechte an Marken, die Zwangsvollstreckung in Markenrechte sowie im Fall der Insolvenz des Markeninhabers: Diese Fälle werden von der UMV (EG) Nr. 207/2009, nicht jedoch von der MRL 2008/95/EG geregelt. In den Fällen, die nicht im Anwendungsbereich der UMV (EG) Nr. 207/2009 liegen, findet also weiterhin das nationale Recht Anwendung.
 
2124
Vgl. Art. 257 Abs. 6 i.V.m. 256 Abs. 3, 267 AEUV.
 
2125
Vgl. für solche Beschwerden Art. 256 Abs. 3 AEUV; vgl. auch Vorschlag über eine Verordnung des Rates über das Gemeinschaftspatent, Ratsdokument Nr. 7119/04, Art. 30, 51.
 
2126
Vgl. etwa die ständige Rechtsprechung zur Reichweite der Vorabentscheidungsbefugnis nach Art. 267 AEUV EuGH, Rs. C-58/98, Corsten, ECLI:EU:C:2000:527, Slg. 2000, I-7919 (Rn. 24); Rs. C-341/94, Allain, ECLI:EU:C:1996:356, Slg. 1996, I-4631 (Rn. 11).
 
2127
Vgl. aber SA von GA Ruiz-Jarabo Colomer zu EuGH, Rs. C-206/04, Sir/Zirh, ECLI:EU:C:2006:194, Slg. 2006, I-2717 (insb. Rn. 78); Knaak, GRUR Int. 2007, 386, passim; vgl. auch McGuire, WRP 2011, 986 ff.
 
2128
Vgl. z. B. Studien der EU-Kommission: Scellato et al., Study on the quality of the patent system in Europe (2011), (am 10. März 2015 abrufbar unter: http://​ec.​europa.​eu/​internal_​market/​indprop/​docs/​patent/​patqual02032011_​en.​pdf; Harhoff, 2009, am 10. März 2015 abrufbar unter: http://​ec.​europa.​eu/​internal_​market/​indprop/​docs/​patent/​studies/​litigation_​system_​en.​pdf.)
 
2129
Vgl. Jaeger, in: Aichberger-Beig u. a., 365 (Fn. 2110).
 
2130
Vgl. MRL 2008/95/EG.
 
2131
Vgl. Schmieder, NJW 1992, 1257, passim.
 
2132
Vgl. GeschmacksmusterRL 98/71/EG.
 
2133
Vgl Art. 7 und 8 UMV (EG) Nr. 207/2009.
 
2134
Vgl. Jaeger u. a., IIC 2009, 824 ff. (Fn. 2085).
 
2135
Vgl. Jaeger, IIC 2012, 295 f.
 
2136
Vgl. zu Determinanten der Sicherung hoher Rechtsprechungsqualität etwa Jaeger, in: Aichberger-Beig, 381 ff. (Fn. 2110).
 
2137
Optimistischer (besser ein schlechtes Gericht als kein Gericht) aber etwa Ohly, ZGE 2013, 440 f.
 
2138
Vgl. European Max Planck Group on Conflict of Laws in Intellectual Property (CLIP), Principles on Conflict of Laws in Intellectual Property (am 10. März 2015 abrufbar unter: http://​www.​cl-ip.​eu/​files/​pdf2/​Final_​Text_​1_​December_​2011.​pdf).
 
Metadaten
Titel
Analyse Sekundärrecht
verfasst von
Arpi Abovyan
Seyavash Amini
Pedro Henrique D. Batista
Michael Dorner
Oliver Fischer
Alfred Früh
Adrian Gautschi
Frauke Henning-Bodewig
Reto M. Hilty
Thomas Jaeger
Roland Knaak
Kaya Köklü
Robert Kordić
Jolanta Kostuch
Annette Kur
Matthias Lamping
Silke von Lewinski
Moritz Lichtenegger
Iza Razija Mešević-Kordić
Thomas Petz
Peter Picht
Meike C. L. Possin
Marcin Rodek
Peter Slowinski
Max Wallot
Andrea Wechsler
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-52663-7_3