1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
Angst
verfasst von : Erwin Seyfried
Erschienen in: Wörterbuch der Mikropolitik
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Angst ist ein emotionaler Zustand, der sich als Folge einer vermeintlichen oder tatsächlichen Bedrohung einstellt. Dem lateinischen „angustus“ folgend kann dieses Gefühl als „Beengtheit“ bzw. „die freie Bewegung hindernd“ bezeichnet, mehr lyrisch auch „als kalte Hand, die sich im Dunkeln von hinten auf die Schulter legt“ (Pia Seyfried, 10 Jahre), beschrieben werden. Bestimmend für die Angst ist in jedem Fall das Gefühl, das im Extrem so überwältigend werden kann, daß nur noch die angstbesetzten Aspekte der Realität wahrgenommen werden und die willens- und verstandesmäßige Steuerung der Persönlichkeit völlig versagt. Dennoch ist Angst kein durchweg negatives Phänomen: Sie schützt auch vor Gefahr, sie mahnt zur Vorsicht vor dem unbekannten Risiko, gleichzeitig besitzt sie Aufforderungscharakter, ist sie Antriebsmoment zur Beseitigung der bedrohlichen, angstauslösenden Situation. Ein mäßiger Grad von Angst ist sogar eine günstige Voraussetzung zur Lösung schwieriger Probleme (wie z.B. Prüfungen).