2000 | OriginalPaper | Buchkapitel
Arbeit mit Migrantenfamilien — Aktivitäten der Wohlfahrtsverbände und der Selbstorganisationen
verfasst von : Stefan Gaitanides
Erschienen in: Familien ausländischer Herkunft in Deutschland: Lebensalltag
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die empirische Ausgangslage für die vorliegende Bestandsaufnahme war äußerst schwierig. Die bisher einzige repräsentative Befragung der Migrationsdienste der Wohlfahrtsverbände liegt über zehn Jahre zurück und gibt ohnehin nur spärlich Auskunft über das interessierende Thema (Nestmann, Tiedt 1988). Lediglich die Caritas, die die „katholischen“ Anwerbenationalitäten betreut, erhebt systematisch auf überörtlicher Ebene Daten über ihre Migrationssozialarbeit (Hamburger u.a. 1996). Die exemplarisch einbezogenen Regeldienste — u.a. Erziehungs-/Familienberatungsstellen und Familienbildungsstätten — führen nur sehr oberflächlich Buch über ihre Arbeit mit Migranten. Manche werten überhaupt nicht nach Nationalität aus. Noch weniger empirisch fassbar sind die Leistungen der Selbstorganisationen. Über die Arbeit der Migranten-Selbstorganisationen liegen nur einige wenige, nicht repräsentative Monographien bzw. empirisch wenig belegte Einschätzungen von Experten vor1. Ein großes Forschungsdefizit ergibt sich auch auf dem Gebiet der Fremd-Evaluation der professionellen psycho-/sozialen Dienstleistungsangebote aus der Perspektive der Migrantenbevölkerung. Ihre Wahrnehmung und Beurteilung der Dienste lassen sich lediglich indirekt aus den Gründen erschließen, die Migranten den muttersprachlichen Fachkräften und Diensten nennen: warum sie zu ihnen und nicht zu den eigentlich zuständigen Regeldiensten gehen.